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Arturia MiniLab Test

Mit dem MiniLab präsentierte Arturia auf der Musikmesse Frankfurt 2013 ein neues USB-Controllerkeyboard im Kleinformat. Dazu gibt es die Software „Analog Lab“, eine Art „Best Of“ von Arturias erfolgreichen und anerkannten Softwareemulationen analoger Synthesizer. Durch die enge Integration von Hard- und Software, wodurch manuelle Controllerzuweisungen in der Regel entfallen, wird das Keyboard zu einem vollständigen Hybridsynthesizer.

Das MiniLab ist Arturias kleines USB-Controllerkeyboard
Das Arturia MiniLab ist ein Controllerkeyboard im Kleinformat mit umfangreicher Software


Es ist ja nicht das erste Mal, dass der französische Hersteller eine derartige Kombination anbietet. Das Produktportfolio und die Namensgebung kann man dabei nur als etwas verwirrend bezeichnen. Es gab Analog Experience – The Laboratory, Analog Experience – The Factory und Analog Experience – The Player, allesamt Kombinationen von Keyboards mit verschiedenen Ausbaustufen der Analog Experience Software. Im letzten Jahr ist nun die „Lab“-Serie hinzugekommen, die aus den drei Keylab Controllerkeyboards und dem hier getesteten MiniLab besteht. Die damit ausgelieferte Software hört auf den Namen „Analog Lab“ und ist so ähnlich wie „Analog Experience“, aber nicht das Gleiche. Noch Fragen? Gut, dann kann’s ja losgehen!

Details

Die Hardware

Das MiniLab macht seinem Namen alle Ehre: Das Keyboard ist klein und leicht und präsentiert sich in einem absolut rucksacktauglichen Format. Arturia ist seiner Designlinie treu geblieben – das MiniLab schimmert in mattem Weiß und strahlt mit den übersichtlich und geradlinig angeordneten Bedienelementen und den Seitenteilen in Holzoptik schlichte Eleganz aus. Trotz der Kunststoffkonstruktion (ja, auch die „Holz“-Seitenteile sind aus Plastik, sehen aber trotzdem schick aus) macht es einen stabilen Eindruck. Die Encoder wackeln nicht und bieten einen angenehmen Drehwiderstand. Die Pads und die vier Buttons fühlen sich angenehm an und sind rot beleuchtet. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das MiniLab präsentiert sich mit schicker, schlichter Optik

Die Tastatur besteht aus 25 anschlagdynamischen Minitasten und wird zur Linken von je einem Touch-Slider für Pitchbend und Modulation flankiert. Darüber liegen die acht zuweisbaren, anschlagdynamischen Pads, die in zwei Bänken (1-8 / 9-16) doppelt belegt werden können. Ganz oben befinden sich 16 programmierbare Endlosdrehregler in vier Bänken zu je vier Encodern (Set 1-4).
Auf der linken Seite findet man vier Konfigurationsknöpfe: „Shift“ dient in Verbindung mit bestimmten Tasten der Klaviatur und der Pads zum Umschalten von MIDI-Kanal und den acht im Keyboard speicherbaren Konfigurationen. Daneben liegt der Umschalter für die beiden Pad-Bänke 1-8 und 9-16. Die anderen beiden Buttons sind Oktavschalter, die durch Blinken in verschiedenen Geschwindigkeiten signalisieren, um wie viele Oktaven gerade nach oben oder unten transponiert wird.
Die einzigen beiden Anschlüsse des MiniLabs befinden sich an der linken Seite in einer Vertiefung, wodurch sie etwas geschützt sind. Hier findet man neben dem USB-Anschluss, über den das Keyboard auch mit Strom versorgt wird, einen Eingang für einen zuweisbaren Fußtaster.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Endlosdrehregler werden in Verbindung mit der Analog Lab Software automatisch zugewiesen

Analog Lab – die Software

Arturias Softwareemulationen von Analogsynthesizern waren mit die ersten, die es auch Kennern schwer machten, einen Unterschied zum Original zu hören, und genießen bis heute einen hervorragenden Ruf. Die Analog Lab Software vereint 5000 Sounds der Plug-ins ARP2600 V, CS-80 V, JUPITER-8V, MINI V, MODULAR V, PROPHET 5, PROPHET VS, SEM V und WURLITZER V in einem Paket. Zu Grunde liegen die gleichen Klangerzeugungs-Algorithmen wie bei den Vollversionen der einzelnen Synthesizer, nur dass sich die Klänge hier nicht in allen Details, sondern nur in einigen ausgewählten Parametern einstellen lassen. Damit richtet sich Analog Lab vor allem an all jene, die ohnehin meist ein Preset heraussuchen und vielleicht noch ein bisschen verändern, aber nicht unbedingt Klänge von Grund auf selbst programmieren möchten. Gleichzeitig ist die Software eine Art „Teaser“, der bei der Entscheidung für eine oder mehrere Vollversionen hilft. Wer einen der Arturia Softsynths als Vollversion besitzt, kann den betreffenden Synth direkt aus Analog Lab heraus öffnen, den Sound in allen Details bearbeiten und als neues Preset in Analog Lab hinzufügen.
Die Software ist eng mit dem Keyboard integriert. Im unteren Bereich findet man ein virtuelles Abbild der Hardware. Hier können die Encoder zugewiesen werden, wobei die zur Verfügung stehenden steuerbaren Parameter logischerweise von Synth zu Synth etwas unterschiedlich sind. Die voreingestellte Standardbelegung ist aber immer ähnlich, so befindet sich beispielsweise der Cutoff zuverlässig auf dem zweiten Regler des ersten Blocks und die Resonanz rechts daneben. Damit man diese Belegung beim Spielen auch hardwareseitig vor Augen hat, liegt dem MiniLab ein Overlay-Sheet bei, das – auf das Keyboard gelegt – die allgemeine Beschriftung der Regler durch die Standard-Parameter ersetzt.
Neben dem „Sound“-Modus zum Spielen eines einzelnen Klangs bietet Analog Lab auch einen Multimode, in dem zwei Sounds gesplittet, gelayert und mit Effekten versehen werden können, und einen Live-Modus zum schnellen Aufrufen von Sounds und Multis über das Keyboard. Analog Lab läuft stand-alone oder als Plug-in in einer DAW (VST, VST3, AU, RTAS; AAX über gesonderten Updater). 

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Profilbild von QWERTY

QWERTY sagt:

#1 - 19.06.2014 um 13:15 Uhr

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Cooles Ding zum Daddeln und für Studio, aber Live wär das nix für mich!

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