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B.log – Es gibt nur einen…Steve Jordan.

Im Zeitalter von Youtube und Co. kommt fast jede Woche eine neue Trommler-Koryphäe um die Ecke. In unserem aktuellen Play-alike haben wir uns aber mal einem der Drummer zugewandt, der seit Jahrzehnten im Business ist, und mit dem unzählige internationale Stars zusammenarbeiten und zusammengearbeitet haben: Steve Jordan. Aus Trommlersicht glänzt Steve dabei nicht mit ultraschnellen Licks oder wahnwitziger Technik. Im Gegenteil. Dafür hat Steve einer Gabe an Bord, die sich nicht so rasch im Übungskeller anzueignen ist: nämlich schwerster GROOVE, Phrasierung und songdienliches Spiel in sämtlichen musikalischen Facetten. Jonas Böker hat für bonedo den – wie ich finde – sehr gelungenen Steve Jordan Workshop verfasst und auch die Soundbeispiele eingetrommelt. Ich habe ihn für euch nach etwas Hintergrundinfos ausgequetscht:

Bild: © Christoph Behm
Bild: © Christoph Behm


Hi Jonas, es gibt ja in meinen Augen und Ohren so einige Drummer’s Drummer, aber Steve Jordan hat schon ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal. Was fasziniert dich so an ihm?
Moin Chris! Mich fasziniert eigentlich immer, wenn man einen Musiker innerhalb weniger Sekunden allein an seinem Sound, an seiner Dynamik, an seinem Feel erkennt und Steve gehört für mich ohne Zweifel zu dieser Spezies. Obendrein spielt er dabei noch diese unfassbar eigenständigen Grooves, die immer gekonnt die Brücke zwischen „Bedienen” und „Überraschen“ schlagen und zu Recht auf so vielen großartigen Platten verewigt sind. Sehr inspirierend!
Neben seiner Spielweise sind es ja auch seine Sounds, denen ganz viele Trommler hinterher hecheln, weil sie immer so fresh klingen und einfach passend sind. Welches Equipment hast du benutzt, um die typischen Jordan Drum Sounds „nachzubauen“?
Es kamen natürlich überwiegend alte Geschütze zum Einsatz! Die Soundfiles habe ich auf einem alten Gretsch Stop Sign Badge Kit in den Größen 13“, 14“, 16“ und 22“ mit weißaufgerauten Remo Vintage A Schlagfellen eingetrommelt. Teilweise wurde die Gretsch Bass Drum durch eine 22“ Ludwig 65er Keystone mit geschlossenem Frontfell ersetzt, die etwa im Beispiel „Busted“ zu hören ist. Die hohen Snaresounds haben mit einer 70er 14“x5“  Ludwig Acrolite und einer 13“x6“ Sonor SQ2 mit Woodhoops (dem Steve Jordan Signature Snare Modell sehr ähnlich) gut funktioniert. Letztere habe ich aber auch für den extrem tiefen Backbeat im Beispiel „Vultures“ benutzt. Ansonsten ist noch eine alte 14“x6,5“ Ludwig Supraphonic Brass Snare für die mittleren Snaretunings verantwortlich, wie etwa im Beispiel „Assassin“ zu hören ist. Im Falle der Becken habe ich mir 16“ und 18“ Hi Hats (jeweils aus zwei Crash Becken zusammengesetzt), sowie große Crash- und Ride Becken (siehe Liste am Ende des Beitrags) an mein Set gehängt. Darüberhinaus habe ich natürlich auch versucht, mich Steves Sound über die Spielweise anzunähern.

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Stichwort: Spielweise. Den Sound auf der Bühne oder im Studio unter dem Mikrofon zu erzeugen, sind ja bekanntlich zwei verschiedene verschiedene Baustellen. Welche Eigenheiten im Anschlag der Instrumente hast du bei Steve entdeckt?
Steve hat sicherlich nicht gerade eine besonders „akkurate“ Technik, was seinem Sound jedoch diesen angenehmen “Schmutz” verleiht. Backbeats spielt er oft in Form von fetten Rimshots. Da Steve seine Sticks überwiegend im Traditional Grip hält, trifft sein linker Stick ansonsten gern einmal in einem steileren Winkel auf das Fell, woraus ein leichterer Sound der Ghostnotes resultiert. In vielen Videos ist zudem zu beobachten, dass Steve den rechten Stick beim Spielen seiner (ultragroßen) Hi-Hats relativ weit vorne greift. In der Form fällt der Stick mit weniger Gewicht auf die Becken und führt zu einem beachtlichen Unterschied des Spielgefühls. Unbedingt mal ausprobieren!
Für dich persönlich, was hast du aus der sicherlich intensiven Arbeit an diesem Workshop mitgenommen?
Eine Menge Noten! 🙂 Nein, das Allergrößte war für mich, mal wieder zu erkennen, dass es bei all dem Transkribieren und Üben letztenendes immer darauf ankommt, was DU daraus machst! Einen zweiten Steve Jordan will niemand hören und den wird es auch niemals geben, genau so wenig wie einen zweiten Steve Gadd. Vor allem beim Drumming ist es aber doch so einfach, aus einer Kopie ein eigenes Statement zu basteln. Das habe ich zum Beispiel beim Eintrommeln der Soundfiles gemerkt: „Vultures“ klingt etwa mit einer hohen Snare gespielt wieder völlig anders und neu. Ich glaube, so lange man sensibel für die eigenen Ideen bleibt, sowie ein offenes Ohr und die nötige Portion Experimentierfreude behält, entwickelt sich mit der Zeit von ganz alleine ein eigenes „Vokabular“, das vielleicht irgendwann auch mal in Form eines bonedo Play-alike Workshops analysiert wird! 😉
Jonas hat (neben den oben genannten Trommeln) folgende Becken für die Soundfiles benutzt:

  • 15″ Zildjian K Light Hats
  • 16″ Hihat (Noname 50er Vintage Becken Top + Paiste Dark Energy Crash Bottom)
  • 18″ Hihat (Sabian Legacy Crash Top + Istanbul Signature Crash Bottom)
  • 20″ Istanbul Agop Om Crash
  • 22″ Zildjian Constantinople Medium Thin Low Ride
  • 22″ Bosphorus Thin Ride (Prototyp)

Zum Steve Jordan Play-alike Workshop geht es hier: drum-play-alike-steve-jordan-workshop.html

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Bild: © Christoph Behm

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