The funk has gone: R.I.P., Basslegende Louis Johnson!

Ruhe in Frieden, Louis Johnson (13. 4. 1955 – 21. 5. 2015)! Mir reicht es, liebe Besucher des bonedo-Bassbereiches! Und das meine ich so, wie ich es schreibe: Das Jahr 2015 hat bereits jetzt gute Chancen, als das schwärzeste überhaupt in die Geschichte des elektrischen Basses einzugehen. Ich mag nicht mehr – ich will meine Basslegenden zurück!

Louis Johnson
Schock für die Basswelt: Basslegende Louis Johnson starb am

2015: Kein gutes Jahr für die Basswelt!

Nichts ist für die Ewigkeit, das ist schon klar. Aber nach dem Ableben von Jack Bruce (Cream), Mike Porcaro (TOTO), Andy Fraser (Free) und Rutger Gunnarsson (ABBA) kann ich gar nicht fassen, dass ich nun schon wieder hier vor meiner Tastatur sitze, um einen Nachruf auf einen der ganz Großen zu schreiben. Über die Todesursache Johnsons wurde noch nichts bekannt gegeben. Noch am 13. April hatte Louis seinen 60. Geburtstag gefeiert und auf seiner Facebookseite ein Bild aus seiner Jugend veröffentlicht, welches ich mit einem Lächeln im Gesicht “geliked” und ihm alles Gute gewünscht habe – und nun das?

Louis Johnson – Pionier des Slapbass-Spiels!

Neben Larry Graham und Stanley Clarke ist Louis Johnson einer der ganz frühen Pioniere des Slap-Bassspiels. Seine ausladenden Bewegungen und seine umwerfende Energie führten dazu, dass man ihm in der Szene den Spitznamen “Thunder Thumbs” verlieh. Johnsons Sound ist darüber hinaus untrennbar mit der Firma Music Man verbunden – anfangs noch unter der Leitung von Leo Fender himself wurde der aggressive Sound des Music Man Stingray-Basses durch Johnson maßgeblich bekannt gemacht. Auch das Bassmodell Sabre spielte Louis Johnson sehr gerne.

Louis Johnson: Beispiellose Bassistenkarriere!

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Die Karriere von Johnson darf als nahezu beispiellos gelten. Neben eigenen Projekten (etwa der Gruppe The Brothers Johnson mit seinem Bruder George) und drei veröffentlichten Soloalben war und ist er einer der erfolgreichsten Studiobassisten aller Zeiten.

So spielte Louis Johnson nicht nur auf Singles und Alben von Artists wie The Temptations, Phil Collins, Donna Summer, Aretha Franklin, The Crusaders, George Benson, The Jacksons, Quincy Jones oder Sister Sledge (um nur einige zu nennen), sondern er war es auch höchstpersönlich, der die Basslinie zu Michael Jacksons Smash-Hit “Billie Jean” von 1982 einspielte. Das ist aber noch nicht alles, denn neben diesem Titel spielte Louis Johnson auch Bass auf den Alben “Off The Wall”, “Thriller” und “Dangerous” des King of Pop. Kein schlechter Schnitt, oder?

Unglaublich tightes Bassspiel!

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Meine Web-Fundstücke zur Erinnerung an Louis Johnson sind Videos zweier Basssoli, die ein gutes Bild von Louis’ schier unglaublicher rhythmischen Tightness und seiner ausgefeilten Slaptechnik vermitteln.

Das erste wurde im Jahr 1979 in Maryland bei einem Konzert der Brothers Johnson aufgenommen und zeigt “Mr. Thunder Thumbs” von seiner besten Seite auf einem unglaublich gut klingenden Music Man Stingray-Bass – natürlich stilecht mit Zweiband-EQ und Ahorngriffbrett. Die unfassbare Energie dieses Mannes reißt mich auch nach all den Jahren jedes Mal aufs Neue wieder vom Hocker:

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Der zweite Clip stammt aus dem Jahre 1983, aufgenommen bei einem Konzert der George Duke Band. Nicht wundern: In dieser Phase spielte Johnson nicht mehr Music-Man-Instrumente, sondern Yamaha-Bässe – was der tollen Performance aber natürlich keinerlei Abbruch tut:

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Die Welt war schöner, als die Leute zu deinem Daumenspiel tanzten, Louis! Millionen von Musikfans wirst du sehr fehlen – und Bassisten wie meiner Wenigkeit sowieso. Ich war und bin ein sehr großer Fan deines Spiels. Danke, dass du der Welt gezeigt hast, wie man Funkbass spielt!

Lars Lehmann (Leiter bonedo-Bassredaktion)

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