Synthesizer gibt es in allen erdenklichen Größen und Formen, dennoch besonders erfolgreich sind mobile Synthesizer mit integrierter Tastatur. Das hat viele Vorteile, denn sie sind leicht, ihre Abmessungen sind Handgepäck-tauglich und sie bieten dank Tastatur die Möglichkeit, quasi sofort damit zu spielen.

Seit geraumer Zeit reagieren viele Hersteller deutlich auf Wünsche von Anwendern, die kompakte Synthesizer zum erschwinglichen Preis mit unterschiedlichen Technologien suchen. Sind Synthesizer-Workstations bereits aufgrund ihrer umfangreichen Tastaturgrößen sperrig und schwer, treffen mobil einsetzbare Synthesizer voll den Nerv der Zeit. In unserem Feature stellen wir ein paar der erfolgreichsten mobilen Synthesizer vor.
Mobile Synthesizer: Korg Minilogue XD
Den Anfang macht der Korg Minilogue XD. Als mobiler Synthesizer bietet er eine hybride Soundengine, die analoge VCOs und digitale Multi-Engine Oszillatoren (Noise, FM und Wavetables) kombiniert. Um den Klängen etwas mehr Biss zu verschaffen, erlaubt das eingebaute 2-Pol-Filter mit Drive-Schaltung das Anzerren der Klänge.

Ein Highlight ist überdies das eingebaute Oszilloskop, da die erzeugten Wellenformen im Korg Minilogue XD über ein OLED-Display anzeigt. Auch zahlreiche Effekte sind im Minilogue XD zu finden. Neben klassischen Modulationseffekten bietet der Synthesizer auch Delay und Reverb. Mit seinen vier Stimmen lässt sich der Korg Minilogue XD sowohl polyphon, als auch im Unison- oder Chord-Modus spielen. Obendrein verfügt er über einen polyphonen 16 Step Sequenzer. Nicht zuletzt durch die schmale Tastatur mit 37 Slim-Tasten ist der Korg Minilogue XD ganz besonders leicht (2,9 kg) und kann so wunderbar transportiert werden!


Korg Minilogue XD
Korg MicroKORG
Weiter geht es mit einem echten Klassiker. Der Korg MicroKORG gehört im Bereich der mobilen Synthesizer seit über 20 Jahren zu den absoluten Kassenschlagern, und das nicht ohne Grund. Sein großer Sound, die vier Stimmen, sowie 37 Mini-Tasten machen den Synthesizer zu einem tragbaren Klangriesen. Dank der einfachen Bedienung über das zentrale Drehrad und den acht beleuchteten Tastern hat man in Sekundenschnelle den richtigen Sound gefunden.

Daneben bietet der Korg MicroKORG einen sehr guten Vocoder und eingebaute Effekte, weshalb der kompakte Synthesizer nach wie vor über ein ziemlich wichtiges Alleinstellungsmerkmal verfügt. Mobil ist der Synthesizer übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, denn unabhängig von einem Netzteil kann man den Synthesizer auch per Batterie betreiben. Noch mehr Mobilität gibt’s nur noch beim etwas größeren MicroKORG S, der sogar über eingebaute Lautsprecher verfügt! Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist der MicroKORG ein immer noch sehr gefragter Synthesizer.


Korg microKORG
Mobile Synthesizer: Arturia MicroFreak
Dass Arturia als französische Synthesizer-Schmiede ganz besonders kreative und verrückte Ideen hat, das zeigt sich erneut beim Arturia MicroFreak. Der sehr kompakte Synthesizer würde sicherlich in so manche Handtasche passen und basiert auf einer hybriden Klangerzeugung. Kurz gesagt: digitale Oszillatoren und ein analoges Filterbestimmen das Klanggeschehen.

Die kapazitive Poly-Touch-Tastatur des mobilen Synthesizers bietet 25 Tasten, welche die maximal vierstimmige paraphone Klangerzeugung spielen lassen. Dafür, dass der Arturia MicroFreak so kompakt ist – und dabei nur knappe 1 kg wiegt – bietet er doch mit neun Syntheseformen eine riesige Klangpower: BasicWave, SuperWave, Wavetable, FM Operatoren und WaveShape sind nur einige der möglichen Wellenformen. Zahlreiche Spielereien ermöglicht auch die Matrix, sowie der eingebaute Arpeggiator. Der MicroFreak hat es faustdick hinter den Ohren – obwohl er eher wie ein Spielzeug erscheint – und gehört für seine Größe zu den besonders leistungsstarken mobilen Synthesizern.


Arturia MicroFreak
Moog Grandmother
Wer echten Moog-Sound genießen will und gleichzeitig einen kompakten Synthesizer sucht, der wird beim Moog Grandmother fündig. Dabei ist die Großmutter aus dem Hause Moog alles andere als bieder und altmodisch, denn zwei analoge Oszillatoren, Noise, Arpeggiator und sogar ein echter Federhall befinden sich an Bord des Synthesizers. Zudem gehört der mobile Synthesizer zur Güteklasse „semi-modular“, eine Eigenschaft, die er ebenso mit dem größeren Moog Matriarch gemein hat.

Jedes Panel bietet zahlreiche Möglichkeiten, mit Patchkabeln auf Entdeckungsreise zu gehen. Die bunten Farben sind übrigens nicht nur ein Hingucker, denn die farbig-strukturierten Module bieten eine klare Übersicht der einzelnen Elemente wie Oszillatoren, Filter und Hüllkurven. Auch ohne Patchkabel macht das Schrauben total viel Spaß. Schon deswegen, da die Bedienoberfläche des Moog Grandmother gut strukturiert ist und der extrem fette Klang für sich spricht. Deshalb ist der ‘Grandmother’ für echte Soundtüftler ein relevanter mobiler Synthesizer!


Moog Grandmother
Mobile Synthesizer: Novation Bass Station II
Nicht ohne Grund hat sich die Novation Bass Station II besonders unter Bassisten und Studiomusikern verbreitet. Denn seit vielen Jahren gehört dieser mobile Synthesizer zu den absoluten Klassikern, wenn es um fette Sounds, einfache Bedienung und Transport geht. Die Bass Station II ist – wie der Name schon verrät – ein monophoner Synthesizer, dessen Klang übrigens vollständig analog erzeugt wird.

Neben zwei Oszillatoren und Sub-Oszillator bietet die Novation Bass Station II auch zwei analoge Filter-Typen (wahlweise Acid oder Classic) sowie zwei Hüllkurven und zwei LFOs. Kompakt ist die Novation Bass Station II, weil man ihr eine Tastatur mit gerade einmal 2 Oktaven spendiert hat. Gleichzeitig hat man über die zahlreichen Potis Zugriff auf alle wichtigen Parameter, wie Oszillatoren, Filter und Hüllkurven. Selbstverständlich können die Klänge auch abgespeichert werden, was für den Live-Betrieb auf der Bühne unverzichtbar ist.


Novation Bass Station II
Behringer Poly D
Kurz nach dem Erscheinen des Model D hat Behringer den Moog Minimoog nochmal in ein ganz eigenes Format verpackt. Herausgekommen ist dabei der Behringer Poly D, ein vierstimmig paraphoner und mobiler Synthesizer, der in puncto Klang und Optik sehr stark an den Minimoog erinnert. Dennoch verfügt der Poly D in seinem Inneren über ein paar Vorzüge und Erweiterungen gegenüber der Synth-Legende.

Dank des ausklappbaren Holz-Panels, den 37 Fullsize-Tasten und einem moderaten Gewicht eignet sich der mobile Synthesizer sowohl für den Betrieb auf der Bühne oder im Studio. Die vier verbauten Oszillatoren erlauben das Spiel im Poly-, Mono- und Unisono-Mode, was den klassischen Moog-Sound auch im Behringer Poly D zur Geltung bringt. Denn hier wurde auch das charakteristische 24dB Ladder-Filter verbaut. Moderne Features umfassen einen analogen BBD Stereo-Chorus sowie einen Arpeggiator und Step-Sequenzer.


Behringer Poly D
Mobile Synthesizer: Korg Opsix
Im Gegensatz zu den vorher genannten Synthesizern ist der Korg Opsix ein echter FM-Synthesizer. Denn was in analogen Synthesizern mit einfachen Wellenformen wie Sinus oder Sägezahn erzeugt wird, das macht der Opsix mittels sechs digitaler Operatoren, gefolgt von Filter und Effekten. Durch die Verschaltung dieser Operatoren entstehen somit komplexere Wellenformen, wenngleich die FM-Synthese in ihrer Basis auf den berühmten Yamaha DX7 zurückgeht.

Egal ob Frequenzmodulation, Ringmodulation oder Wavefolder, der Korg Opsix erzeugt komplexe Klanggebilde, ohne dabei unübersichtlich zu werden. Weitere wichtige Features sind die schmale Klaviatur mit 37 Tasten und ein geringes Gewicht von nur 2,9 kg. Obwohl FM-Synthese durchaus komplex sein kann, bietet der Korg Opsix ein wirklich gut durchdachtes Konzept und eine intuitive Bedienung. Ein gelungener mobiler Synthesizer, der sich übrigens sehr gut zum Korg Minilogue XD gesellt.


Korg opsix
Behringer TD-3-MO
Der Behringer TD-3-MO ist quasi das Revival der legendären Modifikation des analogen Bass-Synthesizers Roland TB-303. Was zunächst als merkwürdige Kreuzung aus monophonem Synth-Bass und merkwürdig kompliziertem Sequenzer begann, entwickelte sich später als stilprägendes Element für den Acid-Sound.

Das Kürzel ‚MO‘ steht dabei übrigens für „modded out“, was sich auf die Erweiterung einiger Features bezieht, die den Nachbau des kleinen mobilen Synthesizers noch umfangreicher als sein Pendant Behringer TD-3 machen. Als mobiler Bass-Synthesizer bietet der Behringer TD-3-MO neben zwei Oszillatoren auch einen Sub-Oszillator und erlaubt das Erzeugen typischer Bass-Lines, wie man sie etwa aus dem Song „Let The Music Play“ von Shannon kennt. Die Bedienung erfolgt dabei über zahlreiche Drehregler sowie der wirklich winzigen Tastatur, um die Bass-Lines zu programmieren.


Behringer TD-3-MO
Mobile Synthesizer: Korg Monologue
Noch leichter und kompakter als der Korg Minilogue XD ist der Korg Monologue. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen mobilen Synthesizer, allerdings nicht konkret um eine abgespeckte Version des Minilogue. Vielmehr bietet der Korg Monologue eine eigenständige Klangarchitektur bestehend aus zwei Oszillatoren, Filter und Hüllkurven.

Wie der Name bereits verrät, ist der Korg Monologue ein monophoner Synthesizer, der mit 25 Minitasten, 16 Drehreglern und Kipphebeln bedient wird. Zudem hat Korg ihm auch noch einen 16-Step Sequenzer spendiert. Ein Highlight des Monologue ist die Drive-Schaltung, die den sowieso schon fetten Sounds bei Bedarf noch ansättigt. Auch Sync-Klänge sind möglich. Mit einem Gewicht von nur 1,9 kg ist der Korg Monologue ein besonders interessanter mobiler Synthesizer, der bei Bedarf auch mit Batterien betrieben werden kann.


Korg Monologue BK
Arturia MiniFreak
Der Arturia MiniFreak ist gewissermaßen die ausgewachsene Version des bereits vorgestellten Microfreak, denn Arturia hat in ihm die Synthese-Power des Microfreak verdoppelt und mit einer dreiteiligen Effektsektion versehen. Obendrein ist der MiniFreak mit einer 6-stimmigen Polyphony ausgestattet, die sich 2 Sound-Engines mit 22 Oszillator-Modellen bedient.

Hinzu kommen 3 Effekt-Slots mit 10 Effekttypen, eine umfangreiche Modulationsmatrix sowie ein eingebauter Arpeggiator und Sequenzer. Die Tastatur des nur 2,5 kg schweren MiniFreak unterstützt das kompakte Format mit 37 Mini-Tasten. Als praktisches Extra gibt es sogar eine Software-Version des MiniFreak gratis dazu, welche den Synthesizer praktisch parallel in der DAW abbildet. Durch das spielerische Konzept in Kombination mit den vielen Modulationsmöglichkeiten ist der kreative MiniFreak ein mobiler Synthesizer für diejenigen, die sich beim Sounddesign mit herkömmlichen Synthesizern schnell überfordert fühlen. Dabei ist der Sound des Arturia MiniFreak alles andere als klein.


Arturia MiniFreak
Mobile Synthesizer: Modal Electronics Cobalt5S
Der Modal Electronics Cobalt5S ist ein virtuell-analoges und mobiles Synthesizer-Kraftpaket, das die Gene des Cobalt8 VA-Synthesizers in abgespeckter Form sich trägt. 5-stimmig polyphon stehen jeder Stimme zwei virtuell-analoge Oszillatoren zur Verfügung, die mit jeweils mit 40 verschiedenen Algorithmen bestückt sind.

Ebenso sorgen ein 4-Pol Filter mit vier unterschiedlichen Charakteristiken sowie zwei LFOs und zwei Effekte für die Klangformung. Ergänzt wird die Ausstattung des nur 2,4 kg leichten Synthesizers durch ein praktisches XY-Touchpad, 16 Endlosregler mit Push-Funktion sowie einen umfangreichen Arpeggiator. Ein wichtiges Feature ist, dass der Cobalt5S MPE-fähige MIDI-Controller für die polyphone Steuerung und Beeinflussung einzelner Noten unterstützt. Kommen dann noch ein iPad, die hauseigene ModalApp mit Plugin ins Spiel, hat man ein anspruchsvolles Gesamtsystem mit Touch-Bedienung unter den Fingern.


Modal Cobalt5s