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Remo Powerstroke 77 Coated Clear Dot Test

Für die aktuelle Ergänzung im Snarefell-Portfolio hat der US-amerikanische Hersteller Remo ganz tief in die hauseigene Asservatenkammer gegriffen. Vor allem Heavy Hitter sollen mit dem Powerstroke 77 ein haltbares und entsprechend langlebiges Produkt bekommen, welches durch die installierten Dämpfungsmaßnahmen ohne viel Schrauberei schnell zum gewünschten, fetten Klangresultat führen soll. Eine Offenbarung oder vor allem Marketing? Hier erfahrt ihr mehr.

Remo_P77_Snare_Head

Details & Praxis

Vom deutschen Remo-Vertrieb Gewa bekamen wir ein 14“ großes Exemplar zum Test geliefert. Das P77 ist eine bunte Mischung aus bewährten Modellen wie dem Emperor, dem regulären Powerstroke 3 und dem CS. Zwei 7mil starke Folien, entsprechend dem Emperor, bilden das Grundgerüst, dazu kommt ein ebenfalls 7mil starker Dämpfungsstreifen – wie beim Powerstroke –, der am Rand der Unterseite verortet ist. Damit auch heftige Trommelstock-Gewitter dem Fell nichts anhaben können, ist auf der Oberseite, im Zentrum des Geschehens, ein 5mil starker, kreisrunder Dot aufgeklebt, wie man ihn von den CS-Fellen kennt. Der Übergang zwischen normalem Fell und Dot verläuft sehr weich und ist kaum spürbar. Die Folien werden vom altbekannten Ring aus Aluminum gehalten, der für Spannung unter dem Snare-Spannreifen sorgt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das allseits bekannte Remo Logo

Das Fell ist insgesamt gut verarbeitet, nur das Coating hat an einer äußeren Kante schon vor dem Aufziehen etwas Farbe gelassen, wahrscheinlich durch Reibung im Karton während der Reise.  
Ob Powerstroke in 3er, 4er oder 77er Variante – in jedem Fall muss der Käufer für die vorgedämpften Exemplare etwas tiefer in die Tasche greifen als für die einfachen Standard-Felle. Er erspart sich unter Umständen allerdings auch einiges an Dämpfungsmaterial und muss das Fell seltener wechseln. Im Test zeigte das P77 auch nach Spieleinsätzen über mehrere Wochen keine Ermüdungserscheinungen.

Audio Samples
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Powerstroke77 – tiefe Stimmung, solo Powerstroke77 – tiefe Stimmung, im Set Powerstroke77 – hohe Stimmung, solo Powerstroke77 – hohe Stimmung, im Set

Soundcheck: P77 versus Ambassador Coated

Für einen direkten Vergleich habe ich das einlagige Ambassador Coated, den Klassiker von Remo, ins Boot genommen. Gut gefällt mir, wie einfach sich das Powerstroke 77 Fell, trotz sämtlich installierter Dämpfungsmaßnahmen, in verschiedene Stimmungen bringen lässt. Die Dämpfung durch den Ring reduziert die Obertöne bei Rimshots und verhilft so auch weniger routinierten Trommelstimmern zu akzeptablen Ergebnissen, da kleine Ungleichheiten zwischen den Stimmschrauben weniger ins Gewicht fallen. Im Vergleich zum Ambassador ist die Ansprache in sehr leisen Dynamikstufen etwas verhaltener. Der größte Unterschied aber ist der Dot in der Mitte des Fells, der für einen fetten und komprimierten Sound der Trommel bei Center-Schlägen sorgt. Das könnte Trommler freuen, die einer günstigen Snare zu einem etwas „produzierter“ klingenden Sound verhelfen möchten. Meine Tempest Glockenbronze Snare klingt allerdings mit dem P77 eindimensionaler. Bestimmte, charakteristische Frequenzen, die mit dem Ambassador zu hören sind, treten mit dem P77 in den Hintergrund. Für den Einsatz im Studio würde ich daher immer dem Klassiker den Vorzug geben. Bei sämtlichen Soundfiles hört ihr beide Felle ohne zusätzliche Dämpfung.

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Ambassador Coated – tiefe Stimmung, solo Ambassador Coated – tiefe Stimmung, im Set Ambassador Coated – hohe Stimmung, solo Ambassador Coated – hohe Stimmung, im Set
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