ADJ Wifly QA5 IP65 Test

ADJ Wifly QA5 IP65 im bonedo.de-Test: Der Wifly QA5 IP65 ist ein kompakter Wash-Effekt mit fünf RGB-Quad-LEDs aus dem Hause American DJ. Das widerstandsfähige Gehäuse nach IP65-Standard und die neutrale, wenig anfällig wirkende Oberfläche prädestinieren die Leuchte für eine Verwendung im Freien. Ein vielseitiger Standalone-Modus, die durchschleifbare IP65-Strom- und DMX-Verkabelung sowie die separat erhältliche Wifly-Funksteuerung sprechen zudem für einen Einsatz auch auf großen Geländen.

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Eine gute Lichtausbeute, die zusätzlich zu den RGB-LEDs vorhandenen Amber-Leuchten für wärmeres Weißlicht sowie 64 Farbmakros und fünf DMX-Kanalmodi lassen bei diesem Gerät nominal kaum Wünsche hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten offen. Vor diesem Hintergrund sind 309 Euro (UVP) eine klare Ansage an die Konkurrenz, doch ob der QA5 tatsächlich ein richtiges Outdoor-Arbeitstier ist, muss er im bonedo.de-Test erst einmal unter Beweis stellen.

Details

In einem Karton, der mit ausreichend Schaumstoff gepolstert ist, damit der QA5 den Versandweg schadlos zu überstehen vermag, findet das gute Stück seinen Weg zu mir nach Aschaffenburg. Beigefügt sind die mehrsprachige Bedienungsanleitung, die Garantiekarte, die mit IP65-Anschlüssen versehenen Strom- und DMX-Kabel und die hierfür vorgesehenen Abschlusskappen. Das stolze Gewicht von 4,2 Kilogramm lässt sich auf das wertige, in neutralem Mattgrau gehaltene Metallgehäuse zurückführen, womit der QA5 auf den ersten Blick „rock-solid“ wirkt. Die zahlreich vorhandenen, längs zum Gerät verlaufenden Kühlrippen deuten an, dass Überhitzung kein Problem darstellen sollte. Das Gerät verfügt zudem über einen gut proportionierten Bügel, an dem der Spreizwinkel und der Neigungswinkel separat einstellbar sind.
Mit Maßen von 250 x 190 x 300 Millimeter ist der LED-Wash als ziemlich kompakt einzustufen. Seine Strom- und DMX-Anschlüsse sind am hinteren Teil des Gehäuses angebracht, und laut Bedienungsanleitung dürfen bis zu 15 Geräte in Reihe geschaltet werden. Das lässt aufhorchen. An der Rückseite hat ein vierstelliges Display für das Gerätemenü, dessen Parameter über vier separate Tasten eingestellt werden, Platz gefunden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das „Arbeitstier“ in funktionalem Grau.

Ein Quintett aus fünf Watt starken Quad-LEDs (4-in-1) mit einer maximalen Leistungsaufnahme von insgesamt 35 Watt bringt den QA5 zum Leuchten. Die Farbmischung erfolgt per RGB-Mix mit zusätzlichen Amber-LEDs für wärmeres Weißlicht. Über einen elektronischen Dimmer wird die Leuchtkraft von 0 bis 100 Prozent gesteuert. Die „Kanne“ hat einen runden Leuchtkegel und einen Abstrahlwinkel von 40 Grad. Laut Bedienungsanleitung verfügt sie über sechs unterschiedliche Betriebsmodi: 

  1. Statischer Farbmodus mit 64 wählbaren Farbmakros
  2. RGBA-Dimmer-Modus
  3. Auto-Wechsel-Modus mit 16 Farbwechsel-Programmen in regelbarer Geschwindigkeit
  4. Auto-Fade-Modus mit 16 Color-Fade-Programmen in variabler Geschwindigkeit
  5. Auto-Modus mit einer Kombination aus Auto-Fade und Auto-Wechsel
  6. DMX-Steuerungsmodus

Die DMX-Steuerung erfolgt mit einem DMX-512-Controller (Standard) – entweder per Kabelstrecke oder über den separat erhältlichen, drahtlosen Wifly-Transceiver. Die LED-Kanne kann aber auch mit der optionalen RFC-Funkfernsteuerung geschaltet werden. Für die DMX-Steuerung stehen fünf Channel-Modes (4-, 5-, 6-, 10- und 11-Kanal) zur Auswahl, wobei den drei letztgenannten Kanälen zusätzlich ein Strobe-Channel zur Verfügung steht, der von „off“ über langsam bis schnell gesteuert wird.

Das LED-Quintett in seiner ganzen Pracht.
Das LED-Quintett in seiner ganzen Pracht.

Praxis

Ich muss es wirklich noch einmal betonen: Das erste Gefühl, was sich beim Auspacken einstellt, ist, dass hier ein „Panzer“ vor mir steht und keine LED-Kanne. Wieso? Nun, die mattgraue Metalloberfläche und die stark ausgearbeiteten Kühlrippen wirken fast schon ein wenig militant, wenngleich durchaus funktional, wertig und vor allem extrem robust. Ich würde diesem Gerät ein langes Leben prognostizieren. Das stattliche Gewicht von 4,2 Kilo unterstützt diesen Eindruck nur noch mehr.
Am Doppelbügel ist der QA5 super zu packen und lässt sich schnell aus dem Karton wuchten, um ihn auf dem Boden zu platzieren. Das Bügelsystem ist gut gelungen, denn ich kann den Bügel erst spreizen und feststellen, dann die Lampe aufstellen und danach den Neigungswinkel separat bestimmen und festziehen. Steht schon mal solide da, der ADJ.
Die 20 Zentimeter langen, mit wasserdichten Schraubverschlüssen versehenen Strom- und DMX-Anschlüsse hängen indes etwas lose vom Gerät herunter und wirken ein wenig deplatziert. Es ist auf den ersten Blick auch kein Unterschied zwischen DMX- und Stromanschlüssen zu erkennen, jedoch weisen die Anzahl der Pins in den Steckern und die kleinen Beschriftungen neben den Ausgängen darauf hin, was wo rein muss.
Die Kabel aus dem Lieferumfang sind eher kurz geraten und die Qualität des DMX-Kabels ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Es hätte dem ADJ Wifly QA5 IP65 sicher gut getan, hätte der Hersteller einfach zwei, drei Euro mehr in die Strippe und den Stecker investiert und nicht eine (nach meinem Ermessen) der unteren Qualitätsstufen verwendet. Hier fällt es mir schwer, die Beweggründe nachzuvollziehen: ADJ produzieren eine Lampe, die ausdrücklich für den Gebrauch im Freien sogar unter feuchten Bedingungen vorgesehen ist, legen aber gerade mal einen Meter kurze Anschlusskabel ins Paket. Was bringt mir die wasserdichte Verbindung von DMX und Strom, wenn ich am Ende doch wieder eine Schuko-Steckdose zur Verlängerung brauche und eine normale DMX-Steckverbindung habe. Für mich heißt das: um Kabel habe ich mich selbst zu kümmern und im Umkehrschluss ist dann auch die Qualität der beigelegten Strippen unwichtig. Vielleicht möchten ADJ so ja den Wifly-Transceiver pushen. Dann könnten sie die DMX-Anschlüsse am Gerät aber auch gleich weggelassen.
Hierzu passt dann irgendwie auch, dass ich beim DMX-Kabel einen Kabelbruch durch eine lose Lötstelle hatte und die Signalübertragung gestört wurde. Nachdem darüber hinaus bei den Einstellungen im Gerätemenü Störungen auftraten, bei denen das Menü einfror und ich den Wash-Effekt mehrmals vom Strom nehmen musste, ging das Teil „Retoure“, um den Test später mit einem Austauschmodell fortzusetzen. Das neue Gerät kommt gleichwertig verpackt, die Kabel sind von gleicher Beschaffenheit, aber das DMX läuft und das Menü friert nicht ein. Also weiter im Text!

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlüsse am Gerät.

Um die von mir gewünschten Menü-Einstellungen vorzunehmen, schnappe ich mir zunächst die Bedienungsanleitung und entschlüsselte die Buchstabenkürzel der Menüs. Die einzelnen Betriebsmodi funktionieren einwandfrei. Ich denke, dass gerade der einfache Farbmodus mit seinen 64 Farbmakros ideal geeignet ist, um Gebäude, Bäume oder andere Dinge einfarbig in Szene zu setzen. Wenn man es mit den Farben noch etwas genauer nimmt, kann man hier auch mit dem RGBA-Dimmer-Modus die gewünschten Farbtöne einstellen. Der Auto-Wechsel-Modus mit seinen 16 Farbwechsel-Programmen und der Auto-Fade-Modus mit seinen ebenso vielen Color-Fade-Programmen bringen etwas mehr Abwechslung ins Geschehen, und die Geschwindigkeit ist hier manuell anwählbar. Diese Funktionen kann man natürlich auch im Master/Slave-Mode fahren. Der QA5 verfügt leider nicht über ein Mikrofon und dementsprechend auch nicht über musikgesteuerte Programme.
Der Wifly-Transceiver und die RFC-Funkfernsteuerung stehen mir für diesen Test nicht zur Verfügung, daher teste ich die Lampe über eine Kabelverbindung an einer GrandMA Lite (Software Version 3.0.0.5). Ich entscheide mich für den 6-Kanal-Modus, der sich wie folgt zusammensetzt: R, G, B, Amber, Master Dimmer, Strobe. Das Gerät ist noch nicht in der Fixture-Library vorhanden, aber mit der geringen Anzahl an Kanälen schnell gebaut.
Für den Einsatz auf der Bühne und die angestrebten Einsatzbereiche im Freien ist der Wifly QA5 IP65 meiner Meinung nach ausreichend hell. Ein Abstrahlwinkel von 40 Grad und der runde farbschattenlose Kegel ermöglichen es mir, mit dem Wash-Effekt eine angenehm gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen. Das Dimm-Verhalten und die Farbmischung erfolgt ruckelfrei, der Helligkeitsverlauf ist nahezu linear. Durch die zusätzlich vorhandenen, amber-farbenen LEDs erzeugt der QA5 ein sehr warmes Weißlicht, das im Kontrast zum normalerweise ziemlich „blauen“ LED-Lampenlicht steht. Die Amber-LEDs sind eine sehr gelungene Zugabe und somit ein durchaus nennenswertes Feature. Leider jedoch kann der Color-Picker der GrandMA Lite nicht auf den Amber-Kanal zugreifen und dieser muss manuell nachgeregelt werden. Das Strobe funktioniert, und die Geschwindigkeit ist von langsam bis sehr schnell ohne Helligkeitsverlust regelbar. Pulse-Effekte sind leider keine vorhanden.
Im 10- und 11-Kanal-Modus kann ich die lampeninternen Farbwechsel und Fade-Programme sowie deren Geschwindigkeit steuern und beim „Elfer“ zusätzlich auf die Farbtemperatur Einfluss nehmen. Diese Programme ließen sich auch im Standalone-Mode schon begutachten. Die Auswahl ist in der Summe stimmig, zum Teil aber sehr bunt gehalten und nicht unbedingt immer für die Bühne geeignet. Dies ist aber mit Blick auf den gewünschten Einsatzbereich nicht weiter störend.

Fotostrecke: 2 Bilder Lichtbeispiel grün: ADJ Wifly QA5 IP65

Fazit

ADJs Arbeitstier Wifly QA5 IP65 überzeugt mit solider Verarbeitung, einem robusten Gehäuse nach IP65-Schutzklasse und dem Eindruck, dass äußere Einflüsse dieser Lampe so schnell nichts anhaben können. Eine respektable Helligkeit garniert mit einer runden Feature-Palette samt Strobe-Effekt und einem internen Farb-Chaser, vor allem aber die zusätzlichen Amber-LEDs und das daraus resultierende wärmere Weißlicht, sind schlagkräftige Kaufargumente für den Wash-Effekt. Kleinere Mängel an der Elektronik und das defekte Kabel fallen durch den schnellen Austausch seitens American DJs Support-Abteilung nicht weiter ins Gewicht, doch ich würde mir wünschen, dass der Hersteller seine Kabel-Philosophie überdenkt. Dies ist aber meine ganz persönliche Meinung. Alles in allem ist ADJs Wifly QA5 IP65 eine flexible, vielseitig einsetzbare LED-Par-Kanne, die durch gute Leuchteigenschaften und ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis besticht und daher in der Gesamtwertung gut abschneidet.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Solide Verarbeitung mit robustem Outdoor-Design
  • Warmes Weiß dank Amber-LEDs
  • Funk-DMX
  • Gute Leuchteigenschaften
  • Praxisgerechte Handhabe des Bügelsystems
  • Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Kabel nur 1 Meter lang
  • Mängel in der Qualitätskontrolle
Artikelbild
ADJ Wifly QA5 IP65 Test
Für 263,00€ bei
ADJ Wifly QA5 IP65, IP65 LED Wash-Effekt
ADJ Wifly QA5 IP65, IP65 LED Wash-Effekt
Technische Spezifikationen
  • Gehäuse nach IP65
  • Schaltnetzteil: AC 100 V, 60 Hz – 240 V, 50 Hz
  • AC IP65 Strom Ein- und Ausgang
  • Bis zu 15 Geräte in Reihe bei 230 V
  • XLR-Ein- und Ausgang
  • Abmessungen (LxBxH): 250 x 190 x 300 mm
  • Gewicht: 4,2 kg
  • 5 x 5 Watt Quad-LEDs (RGB-A: 4-in-1)
  • 40 Grad Abstrahlwinkel
  • Elektronische Dimmer: 0-100 %
  • 4-Tasten LED-Anzeige
  • Doppelbügelsystem
  • Eingebaute Antenne für drahtlosen Funkfernsteuerung RFC von ADJ (separat erhältlich)
  • Eingebaute Antenne für drahtlose DMX Verbindung über Wifly Transceiver von ADJ (separat erhältlich)
Hot or Not
?
Anschlüsse mit wasserdichter Verschraubung.

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