Cameo Zenit W600 Test

Mit dem Washlight Cameo Zenit W600 spricht der Hersteller den professionellen Veranstaltungs- und Dienstleistungssektor an. Das Gerät ist in sämtlichen Belangen gemäß IP65 konfektioniert, also für den dauerhaften Outdoor-Einsatz geeignet. Dabei will es mit seinen Ausstattungsdetails wie einem W-DMX-Transceiver den aktuellsten Anforderungen entsprechen. Man achte auf die Feinheiten: Es handelt sich nicht um einen Receiver, sondern um einen Transceiver. Somit soll der W600 von Cameo sowohl als Master, Slave als auch Standalone genutzt werden können. Na dann, lassen wir uns mal „blenden“ – und das ist im unbedingt positiven Sinne gemeint.

black_001_Cameo_Zenit_W600_LED_Outdoor_Washlight

Details

Head-Frontblick mit reichlich LEDs

Insgesamt vierzig 15 Watt Cree-LEDs sollen für die Lichteffizienz des Washlights sorgen. Jeweils zehn davon befinden sich nebeneinander. Angeordnet sind die in vier Reihen untereinander. Die Lebensdauer der LEDs beträgt laut Herstellerangaben übrigens 50.000 Stunden, was eine mehr als ausreichende Leistung ist, in der das Gerät sich längst amortisiert haben wird. Die schützende Scheibe darüber besteht aus PE und gehärtetem Glas. Die Einfassung ist rechteckig und an den Ecken abgerundet. Der Abstrahlwinkel beträgt zunächst 18 Grad bei Beams und 35 Grad Field. Als optionales Zubehör sind Streuscheiben erhältlich. Dabei handelt es sich um Filterrahmen mit 25, 45 sowie 100 Grad oder elliptischem Abstrahlwinkel. Das Besondere: Die sind magnetisch und können ganz einfach und zugleich haltsicher ohne Werkzeug angebracht werden.

40 x 15 W Cree-LEDs auf dem Haufen
Cameo Zenit W600 LED Outdoor-Washlight

Rückseite

Die LED-Einheit ist sowohl an den Seiten als auch rückseitig mit zahlreichen Kühlrippen bzw. Kühlöffnungen für den Abtransport der entstehenden Hitze konzipiert. Darunter befinden sich nebeneinander insgesamt drei Lüfter sowie der Kühlkörper.

Drei Lüfter-Ventilatoren, eine Kühleinheit und reichlich Kühlöffnungen
Drei Lüfter-Ventilatoren, eine Kühleinheit und reichlich Kühlöffnungen

Chassis

Auf der Rückseite der Gerätebasis platziert sind die Anschlusselemente und das OLED-Display mit berührungsempfindlichen Bedienfeldern. Von links nach rechts erscheinen hier der Power-In, 5-Pol DMX-In und das Display mit separater Einfassung. Dann folgen der Power-Out sowie der wieder 5-polige DMX-Out. Sämtliche Anschlüsse sind mit Gummikappen abgedeckt. Nicht zu vergessen ein Blick auf die Chassis-Oberseite: Verbaut ist hier der 2,4 GHz W-DMX Transceiver für die kabellose DMX-Steuerung und den ebenfalls kabellos möglichen Einsatz als Master oder Slave. Zudem befindet sich hier eine äußerst solide Schraubmutter, mit der das Kabel für die Verbindung von LED-Element und Chassis gesichert ist. Hinter der Kabelführung findet man zudem das Druckausgleichselement, mit dem eine etwaige Bildung von Kondenswasser vermieden werden soll.

IP65-konforme Anschlusselemente und OLED-Display
IP65-konforme Anschlusselemente und OLED-Display

Seitenkonstruktion und Unterseite

Wirft man einen Blick auf die Seiten, so erscheint hier die Halterung, mit der die Neigung des Lichtkopfes variabel eingestellt werden kann. An der Truss oder Traverse fixiert wird das Gerät mit Omega-Montagebügeln, die auf der Unterseite befestigt werden. Außerdem verfügt der Washlight W600 über rechteckige Gummifüße, wodurch er sich auch an jeder geeigneten Stelle auf dem Boden oder der Bühne platzieren lässt. Die Omega-Bügel befinden sich wie das für den Außenbereich geeignete Stromkabel und die Bedienungsanleitung im Lieferumfang.

Fotostrecke: 3 Bilder Stabile Halterung, die das Gewicht vorbildlich zu handeln imstande ist

Praxis

Für die Steuerung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Das Gerät lässt sich im Standalone- und Autobetrieb fahren. Implementiert sind sechs verschiedene, ansprechende, voreingestellte Ablaufsequenzen. Ebenfalls möglich ist die Steuerung per DMX, wobei das W600 Washlight hier den 2-, 3-, 4-, 8-1, 8-2 sowie 10- und 15-Kanal-Modus zur Verfügung stellt. Und aufgrund des W-DMX-Transceivers ebenfalls in der kabellosen Variante. Und zwar sowohl empfangend als auch weiterleitend. Der Washlight ist – wie erwähnt – als Master und auch Slave nutzbar. Soll der W600 via kabelfreiem DMX in das Setup eingebunden werden, muss das in den Funktionseinstellungen zunächst aktiviert werden.

Datenübertragung und Weiterleitung via Wireless-DMX möglich
Datenübertragung und Weiterleitung via Wireless-DMX möglich

Display und Menüführung

Das OLED-Display überzeugt durch schnellste Reaktion bei guter Ablesbarkeit. Über die berührungsempfindlichen Bedienfelder werden die Eingabe schnellstens angenommen. Allemal anwenderfreundlich und beileibe keine Normalität. Dabei ist es dennoch nicht überfrachtet und bleibt aufs Wesentliche reduziert, was wiederum der roadtauglichen Bedienung maßgeblich entgegenkommt.
Sobald der Strom aktiviert ist, durchläuft das Gerät die gewohnte „Begrüßungsphase“, also den Funktionstest. Anders als bei manch anderen Geräten ist das sehr schnell erledigt. Für den Gang durch das selbsterklärende Menü stehen die Bedienflächen Up, Down, Mode und Enter zur Verfügung. Der Menübaum ist standardmäßig aufgebaut; immer nach dem Motto, dass zunächst das entsprechende Haupt- oder Untermenü angewählt wird und anschließend auf der darunter liegenden Ebene die jeweiligen Parameter editiert und individuell ausgerichtet werden. Hier wiederum die für Cameo typische Variante, dass bei der Anwahl von beispielsweise Farben im nächsten Schritt ein separates Fenster aufgeht, bei dem dann die jeweiligen Volume-Parameter eingegeben werden. Hier der einzige negative Aspekt, der mir auffällt: Obschon das Display beleuchtet ist, sind es die für die manuelle Bedienung notwendigen Bedienflächen nicht. Insofern ist der schnelle manuelle Zugriff in bühnen- und eventüblich schlecht beleuchteter Umgebung etwas kompliziert. Auch müssen die Taster wirklich mit den Fingern bedient werden. Mit Handschuhen – im Outdoor-Bereich durchaus denkbar – funktioniert das nicht. An dieser Stelle wurde leider nicht konsequent zu Ende gedacht. In diesem Preissegment hätte ich dieses Feature vorausgesetzt.

Berührungsempfindliche Bedientaster leider nicht beleuchtet
Berührungsempfindliche Bedientaster leider nicht beleuchtet

Lichtausbeute und Farbmischung
Das Licht ist wirklich sehr hell und effektiv. Was der Apparat da von sich gibt, überzeugt im wahrsten Sinne des Wortes auf den ersten Blick. Dafür liefern die Cree-LEDs eine Helligkeit von 21.000 Lumen. Was positiv auffällt: Über den gesamten Dimmbereich und durch alle Farben sind keinerlei Brüche erkennbar. Und die Farben wirken gefühlt alle sehr angenehm und authentisch. Über das gesamte Spektrum hinweg werden intensive Farben und homogene Farbmischungen erzielt. Die Farbtemperatur kann sehr simpel und effizient korrigiert werden. Auch lässt sich das typische Dimmer-Verhalten einer Halogenlampe simulieren. Das Washlight ermöglicht Farben im RGBW-Bereich und auch zahlreiche Mischfarben. Insgesamt 15 verschiedene Farbmakros stehen als Presets zur Verfügung. Der Zenit W600 von Cameo arbeitet mit 16-Bit-Technologie. Das Ergebnis beim Farbmischen und Dimmen ist hochauflösend und wirklich sehenswert.
Ein besonderes Attribut ist, dass die Wiederholrate mehrfach im Bereich zwischen 800 bis 25.000 Hz verstellt werden kann. Nutzbar ist der W600 damit bei den unterschiedlichsten Anwendungen inklusive der Königsdisziplin der bewegten Bilder von Film und TV.
Lüfter und Geräuschentwicklung
Dass ein Washlight mit derartigen Leistungsdaten Geräusche macht, ist unumgänglich. So die Theorie. Die Praxis zeigt das Gegenteil, denn Cameo bietet in dieser Hinsicht eine sehr flexible und situationsabhängig nutzbare Lösung. Zunächst hält sich die Geräuschentwicklung bei diesem Gerät aufgrund der temperaturgesteuerten Lüfter ohnehin in vertretbaren Grenzen. Solange der W600 kalt ist, ist kaum etwas wahrnehmbar. Sind höhere Betriebstemperaturen erreicht worden, wird das zügig wieder runtergekühlt, woraufhin der Lüfter wieder an Lautstärke abnimmt. Allerdings hat der Zenit W600 eine Besonderheit mit an Bord: Der Anwender kann je nach Bedarf beim Menüpunkt „Fan“ zwischen drei vordefinierten Modi – von automatisierter Lüftersteuerung über Hochleistungskühlung bis hin zur Konvektionskühlung für den absolut geräuschlosen Betrieb – wählen. In dieser Konvektionskonfiguration ist dann wirklich nichts mehr wahrnehmbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Überzeugend mit beeindruckender Lichtstärke

Fazit

Das Cameo W600 Outdoor Washlight ist ein hocheffizientes Gerät, das wirklich ansprechendes und durchsetzungsfähiges Licht liefert. Dabei lässt es sich ganz nach individuellen Präferenzen im Setup einbinden und sämtliche wichtigen Features von den Dimmkurven über die Farbtemperatur bis hin zur Wiederholungsrate lassen sich unkompliziert einstellen. Nicht zu vergessen die W-DMX-Fähigkeit mit Weiterleitungsmöglichkeit. Das Gerät wird schon aus Preis- und Gewichtsgründen hauptsächlich bei professionellen Anwendern wie Verleihern, Firmen aus der mittleren bis gehobenen Veranstaltungstechnik zum Einsatz kommen. Im Test weiß es definitiv zu überzeugen. Trotz des winzigen Mankos der nicht beleuchteten Bedienfelder hat er sich eine sehr gute Beurteilung mit 5 Sternen verdient.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • enorme Lichtleistung
  • kabellos steuerbar via W-DMX-Transceiver
  • Outdoor-konform gemäß IP65
  • hochauflösende Farbmischung durch 16-Bit-Technologie
Contra
  • keins
Artikelbild
Cameo Zenit W600 Test
Cameo Zenit W600 LED Outdoor-Washlight
Cameo Zenit W600 LED Outdoor-Washlight
technische Spezifikationen
  • Produktart: LED Wash Light
  • Typ: Outdoor gemäß IP65
  • Farbspektrum: RGBW
  • LED Anzahl: 40
  • LED Typ: 15 W Cree
  • Auflösung: 16-Bit
  • Durchschnittliche Lebensdauer LED: 50.000 Std.
  • Wiederholrate verstellbar: 800 Hz, 1200 Hz, 2000 Hz, 3600 Hz, 12000 Hz, 25000 Hz
  • Abstrahlwinkel: ohne Diffusor Beam 18°, Field 35°, 18° Beam, 35° Field (ohne Diffusor)
  • Linse: PE und gehärtetes Glas
  • DMX Eingang: 5-Pol IP65
  • DMX Ausgang: 5-Pol IP65
  • DMX Modus: 2-Kanal, 15-Kanal, 10-Kanal, 8-2-Kanal, 8-1-Kanal, 4-Kanal, 3-Kanal
  • DMX Funktionen: Dimmer Response, Dimmer Fine, Dimmer Curve, Dimmer, CTC (Colour Temperature Correction), Colour Macro, Strobe, Auto-Programme, RGBW Fine, RGBW
  • Standalone Modi: Static, Settings, Master/Slave Modus, Colour Macro, Auto-Programme, User Colours, Tunable White, System Info
  • Integrierter 2,4 GHz W-DMX Transceiver
  • Steuerung: W-DMX, DMX, RDM (via DMX und W-DMX) und automatisierte Programme
  • Anzeigeelemente: OLED Display
  • Bedienelemente: Enter, Value Up, Value Down, Mode
  • Stromversorgung: 100 V AC – 240 V AC, 50 – 60 Hz
  • Leistungsaufnahme: 565 W
  • Power Faktor: 0,99 PF (120 V) / 0,96 PF (230 V)
  • Stromversorgungsanschluss: IP65
  • Stromdurchführungsanschluss: IP65
  • Gehäusematerial: Aluminium
  • Gehäusefarbe: schwarz
  • IP Schutzklasse: IP65
  • Kühlung: temperaturgesteuerte Lüfter (IP65)
  • Lichtstrom: 21000 lm
  • Effizienz: 37,2 lm/W
  • Betriebstemperatur: -15 – 45°C
  • Zubehör (im Lieferumfang): 2x Omega-Montagebügel
  • Weitere Eigenschaften: ETL zertifiziert
  • Abmessungen mit Haltebügel (BxLxH): 463 mm x 291 mm x 161 mm
  • Gewicht: 13 kg
  • Optionales Zubehör: SnapMag Filterrahmen mit 25°, 45°, 100° oder elliptischem 60° x 10° Abstrahlwinkel, Montage ohne Werkzeug
Preis: 2.448,00 Euro
    Hot or Not
    ?
    black_001_Cameo_Zenit_W600_LED_Outdoor_Washlight Bild

    Wie heiß findest Du dieses Produkt?

    Kommentieren
    Schreibe den ersten Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
    Bonedo YouTube
    • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
    • Arturia Astrolab 88 Review - Arturia's Flagship Stage Keyboard
    • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)