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Casio Privia PX-850 Test

Das Casio Privia PX-850 ist das Spitzenmodell der Privia-Reihe von Digitalpianos. Casio-typisch setzt es ganz auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein Topmodell, das unter 1000 Euro kostet, sucht man bei anderen namhaften Herstellern vergeblich. Dabei kann sich die Ausstattungsliste zumindest auf dem Papier sehen lassen. Ob das Privia PX-850 auch mit Qualität punkten kann, soll dieser Test klären.

Das Casio Privia PX-850 bietet viele Features zum kleinen Preis (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)
Bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis: Das Casio Privia PX-850 (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)


Den transportablen kleinen Bruder Privia PX-350 haben wir bereits getestet und für gut befunden. Im Privia PX-850 steckt die gleiche Piano-Klangerzeugung namens AiR („Acoustic and intelligent Resonator“), die für einen sehr natürlichen und in vielen Parametern beeinflussbaren Klavierklang sorgen soll. Während das PX-350 mit einer etwas vereinfachten Form dieser Technik auskommen muss, steht im hier getesteten Spitzenmodell die ganze Palette von AiR-Features zur Verfügung. Nach dem guten Eindruck, den das PX-350 hinterlassen hat, weckt das natürlich einige Erwartungen.

Details

Gehäuse und Design

Anders als das transportable PX-350 steckt das PX-850 in einem wohnzimmertauglichen, „klaviermäßigen“ Gehäuse. Wir haben es also mit einem ausgewachsenen Digitalpiano für den Hausgebrauch zu tun. Trotzdem fällt das in schwarz oder weiß erhältliche Instrument vergleichsweise kompakt aus. Das Oberteil, das die Tastatur und die Lautsprecher enthält, sitzt fest auf dem dazugehörigen Untersatz mitsamt 3-fach-Pedaleinheit. Es fällt auf, dass das PX-850 weniger tief ist als die meisten anderen Pianos in diesem Segment. Deshalb schmiegt es sich dicht an die Wand, nimmt nicht viel Platz weg und wirkt nicht klobig. Oben am Gehäuse wird das mitgelieferte Notenpult aufgesteckt. Ein besonderes Merkmal des PX-850 (und der Geschwistermodelle Celviano AP-650 und AP-450) ist der variable Gehäusedeckel. Das Piano lässt sich wie ein richtiges Klavier aufklappen, was einen spürbaren akustischen Effekt hat. Die beiden Lautsprechersysteme, die jeweils 20 Watt leisten, strahlen nach oben in das Gehäuse ab. Durch zwei Schlitze links und rechts oberhalb der Tastatur erreicht der Schall auch bei geschlossenem Deckel den Spieler. Macht man den Deckel auf, entweicht der Klang zusätzlich nach oben in den Raum. Das ist besonders in Kombination mit der softwarebasierten Deckelöffnungssimulation interessant.  

Fotostrecke: 4 Bilder Das PX-850 fällt für ein Heimpiano vergleichsweise kompakt aus (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)

Bedienfeld

Die zweigeteilte Tastaturabdeckung wird durch einen Schiebemechanismus geöffnet und verschwindet im offenen Zustand im Gehäuse. Darunter kommt nicht nur die 88 Tasten umfassende Klaviatur zum Vorschein, sondern auch das Bedienfeld, auf dem nur wenige Knöpfe zu finden sind. Es beginnt auf der linken Seite mit dem Netzschalter und einem Drehregler für die Lautstärke. Rechts daneben liegen ein Function-Taster, über den sich verschiedenste Einstellungen und auch der Audiorecorder erreichen lassen (dazu später mehr) sowie zwei Taster und zwei LEDs für die Song-Player- und Aufnahmefunktionen. Es folgen ein Taster für das Metronom und den Duet-Modus und drei Knöpfe für die wichtigsten Klangfamilien „Grand“, „Pop Grand“ und „E-Piano“, die in Verbindung mit dem Function-Taster auch zum Einstellen verschiedener AiR-Klangparameter dienen. Das war’s. Auch ein Display ist nicht vorhanden. Wie passt diese geringe Anzahl von Bedienelementen mit der doch recht umfangreichen Ausstattungsliste des PX-850 zusammen? Casio hat sich ein Bedienkonzept einfallen lassen, das mit einem absoluten Minimum an Knöpfen auskommt. Wie das in der Praxis funktioniert und ob das eine gute Idee ist, schauen wir uns später noch an.

Das Bedienfeld besteht aus wenigen Knöpfen (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)
Das Bedienfeld besteht aus wenigen Knöpfen (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)

Tastatur

Im PX-850 kommt die gleiche Tastatur zum Einsatz, die auch in allen anderen neuen Privia- und Celviano-Pianos von Casio verbaut wird. Die Hammermechanik mit drei Sensoren pro Taste ist skaliert gewichtet (die tiefen Tasten bieten also etwas mehr Widerstand als die hohen), was den Eigenschaften einer Flügelmechanik nachempfunden ist. Die Tasten sind mit einer speziellen Beschichtung versehen, die die haptischen Eigenschaften von Elfenbein und Ebenholz nachbildet („Ivory Touch“). Eine Druckpunkt-Simulation wie bei vielen anderen hochwertigen Hammermechanik-Tastaturen gibt es hier allerdings nicht. Das Spielgefühl lässt sich mit drei Velocity-Kurven und der in vier Stufen einstellbaren „Hammer Response“ individuell anpassen. Letztere imitiert die charakteristische, minimale Verzögerung beim Anschlag, die durch die Trägheit der Hämmer hervorgerufen wird. Die drei Pedale des PX-850 bieten die üblichen Funktionen Haltepedal, Leise / Una Corda und Sostenuto, wobei das Haltepedal einen stufenlosen Halbpedaleffekt ermöglicht.

Anschlüsse

Ein Heimpiano wird ja eher selten an eine Verstärkeranlage o.ä. angeschlossen. Trotzdem bietet das PX-850 einen Stereo-Ausgang (2x Klinke). Wichtiger dürften für die meisten Benutzer die beiden Kopfhörerbuchsen sein, die vorn links angeordnet sind und von einem praktischen Kopfhörerhalter begleitet werden. Außerdem stehen zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung. USB-to-host ermöglicht die Verbindung mit einem Computer. So können nicht nur MIDI-Daten gesendet und empfangen werden, es lassen sich auch Songdateien vom Computer in den Speicher des Pianos kopieren und andersherum. Praktisch ist, dass sich das PX-850 zu diesem Zweck in einen Device-Modus versetzen lässt und sich als Laufwerk am Rechner anmeldet. Eine spezielle Software für die Datenübertragung ist also nicht erforderlich. Die zweite USB-Buchse ermöglicht den Anschluss eines Speichersticks. Er dient zum Aufzeichnen und Abspielen von Songs als MIDI-File oder Audiodatei (WAV). Klassische MIDI-Anschlüsse besitzt das PX-850 nicht, aber diese sind in Zeiten von USB ohnehin zunehmend entbehrlich – vor allem bei einem Heimpiano. Außer den Kopfhörerbuchsen befinden sich alle Anschlüsse an verschiedenen Stellen an der Unterseite des Pianos, sodass man anfangs etwas danach suchen muss. Vor allem der USB-to-device-Port wäre auf dem Bedienfeld meiner Ansicht nach besser aufgehoben gewesen.

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Praxis

Klangerzeugung

Das 256-stimmig polyphone Privia PX-850 beschränkt sich mit 18 Klangfarben auf das Wesentliche. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Stereo-Flügelklängen, bei denen die „Multi-Dimensional Morphing AiR“-Klangerzeugung zum Einsatz kommt. Dahinter verbirgt sich eine Kombination aus Samples und Modeling-Algorithmen. Auf diese Weise sollen unter anderem hörbare Sprünge zwischen den Velocity-Layern vermieden und ein natürlicherer Ausklang erreicht werden.
Piano Nr. 1 nennt sich „Concert Grand“ und gefällt mir recht gut. Es handelt sich um einen angenehmen, ausgewogenen Flügelklang, der sich sehr dynamisch spielen lässt und sich für viele Stilistiken eignet.

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Concert Grand Concert Grand Pop Concert Grand Forte Concert Grand Ballad 1 Concert Grand Ballad 2 Concert Grand Chords Leise

Der Grundklang ist aus den kleineren Privia-Modellen bekannt. Neben der bereits erwähnten „Hammer Response“ verfügen die Flügelklänge im PX-850 aber über Saiten- und Dämpferresonanzen, deren Intensität jeweils in vier Stufen regelbar ist, und eine Key-Off-Simulation. Die Gehäuse-Simulation erlaubt es, die Öffnung des Flügeldeckels in vier Stufen einzustellen – und zwar unabhängig von der Möglichkeit, den Deckel des PX-850 physisch zu öffnen. Die Key-Off-Simulation beeinflusst das Ausklingverhalten in Abhängigkeit von der Loslassgeschwindigkeit der Taste. Das sind deutlich mehr Einstellmöglichkeiten als etwa beim PX-350, das nur Hammer Response und Dämpferresonanz bietet.
Die Saitenresonanz simuliert das Mitschwingen von nicht angeschlagenen Saiten bei Benutzung des Haltepedals. Im nächsten Klangbeispiel ist das Concert Grand zunächst ohne und dann mit maximaler Saitenresonanz-Einstellung zu hören:

Audio Samples
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Concert Grand Saitenresonanz

Einzig im Diskant gefällt mir der Flügelklang nicht so gut. Auch beim PX-350 fiel negativ auf, wie stark die Sample-Transposition anhand der Nebengeräusche zu hören ist, was in den hohen Lagen besonders stört. Dieses Problem hat das PX-850 leider auch.

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Concert Grand Diskant

Auch im Ausklang zeigt der Flügel leichte Schwächen gegenüber den weitaus teureren Konkurrenzmodellen. Trotz AiR-Technologie ist deutlich zu hören, wie die Samples geloopt und ausgeblendet werden.

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Concert Grand Ausklang

Alles in allem macht das PX-850 in dieser Preisklasse aber einen soliden Eindruck und dürfte für die allermeisten Heimanwendungen absolut ausreichen. Diese leichten Schwächen stören nur geübte Ohren bei wirklich filigranen pianistischen Darbietungen und fallen nicht schwer ins Gewicht.
Die übrigen vier Flügelklänge decken verschiedene Klangcharakteristiken vom etwas gedeckteren „Classic Piano“ bis hin zum sehr knalligen „Modern Piano“ ab. Im nächsten Klangbeispiel hört ihr nacheinander das Concert Grand, Pop Grand, Classic Grand, Mellow Grand und Modern Grand. 

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Concert Grand, Pop Grand, Classic Grand, Mellow Grand, Modern Grand Classic Grand Modern Grand

Die restlichen Klangfarben des PX-850 sind deutlich simpler ausgestattet. Hier findet man das übliche Digitalpiano-Spektrum: E-Pianos, Cembalo, Vibraphon, Streicher, Orgeln und Bass. Diese Klänge sind zwar eine willkommene Erweiterung, fallen aber gegenüber den Flügelklängen und auch gegenüber dem, was die Konkurrenz auf diesem Gebiet zu bieten hat, deutlich ab.

Audio Samples
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E-Piano 1 E-Piano 2 Orgeln Pop / Jazz Pfeifenorgel Strings Vibraphon

Vor allem die E-Pianos weisen heftige Sprünge zwischen den einzelnen Velocity-Layern auf:

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E-Piano Velocity

Mit je vier Hall- und vier Choruseffekten können die Klänge verfeinert werden. Leider lassen sich die Effekte nicht weiter regeln – noch nicht einmal der Effektanteil ist einstellbar. Man kann lediglich zwischen den je vier Presets und der Stellung „aus“ wählen. Auch die Qualität der Effekte haut mich nicht vom Hocker, reicht aber für den Hausmusik-Alltag aus. Hier hört ihr die vier Chorus-Einstellungen anhand eines E-Pianos (aus / leichter Chorus / mittelstarker Chorus / tiefer Chorus / Flanger):

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Chorus

Tastatur

Die neue Tastatur, die Casio in den aktuellen Privia- und Celviano-Modellen verbaut, ist schon erstaunlich. Sie bietet eine angenehme Beschichtung und ein exzellentes Spielgefühl, wie man es sonst von deutlich teureren Instrumenten kennt. Wie wir seit dem Test des PX-350 wissen, ist sie zudem sehr kompakt und leicht – das spielt bei einem stationären Piano wie dem PX-850 aber natürlich keine vordergründige Rolle. Die Tasten sind deutlich, aber nicht zu schwer gewichtet und lassen sich dynamisch und ausdrucksstark bedienen. Auch das Repetitionsverhalten geht absolut in Ordnung. Die „Ivory Touch“-Beschichtung macht einen größeren Unterschied, als man meinen könnte: Verglichen mit gewöhnlichen Plastiktasten fühlen sich die Tasten viel organischer an und der Kontakt zum Instrument wirkt direkter. Auch mit den Beschichtungen der hochpreisigen Konkurrenz kann die Casio-Tastatur meiner Meinung nach mithalten. Insgesamt reicht die Tastatur nicht ganz an die aufwändigen Hammermechaniken der Spitzenmodelle der großen Hersteller heran. Viel fehlt aber nicht: In dieser Preisklasse braucht sie sich nicht zu verstecken und bietet ein recht authentisches Spielgefühl.

Die Tastatur des PX-850 kann überzeugen (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)
Die Tastatur des PX-850 kann überzeugen (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)

Bedienung

Da das PX-850 kein Display und nur wenige Bedientaster hat, gerät die Bedienung der Sonderfunktionen und das Einstellen versteckter Parameter bisweilen zum Geduldsspiel. Nur die allerwichtigsten Settings sind direkt über Knöpfe erreichbar. Über drei Taster können die Klänge Concert Grand, Modern Grand und E-Piano direkt angewählt werden. Die übrigen Sounds wählt man aus, indem man den Function-Taster gedrückt hält und bestimmte, entsprechend beschriftete Tasten der Klaviatur drückt. Auch viele andere Einstellungen, wie zum Beispiel die Auswahl der Effekte, werden auf diese Weise durchgeführt. Man kennt dieses Prinzip von vielen anderen Instrumenten ohne Display und es funktioniert auch recht gut, solange alle mit solchen Sonderfunktionen belegte Tasten auch entsprechend gekennzeichnet sind. Beim PX-850 gibt es aber zahlreiche Funktionen, die nirgendwo beschriftet sind und die man nur finden wird, wenn man die Bedienungsanleitung zur Hand nimmt. Nur die wichtigsten Sonderbelegungen der Klaviatur sind aufgedruckt. Zu den „versteckten“ Einstellungen zählen zum Beispiel die Transposition, das Mischungsverhältnis der beiden Layer-Sounds, die Brillanz, die Lautstärke des Metronoms und die Lade- und Speicherkommandos für den USB-Stick – also durchaus Dinge, die man häufiger mal braucht. Unmöglich, sich alle diese verborgenen Settings zu merken, und unverständlich, dass Casio einige Funktionen aufdruckt, andere aber nicht. Das ginge wirklich deutlich komfortabler.
Einstellungen, bei denen unterschiedliche Werte möglich sind, wie zum Beispiel die vier verschiedenen Stufen der Deckelöffnungs-Simulation, geben Feedback in Form von akustischen Signaltönen. Eine optische Rückmeldung über die gewählte Einstellung gibt es hingegen nicht. Hält man zum Beispiel den Function-Taster gedrückt und drückt dann den Taster ELEC PIANO, der in seiner Zweitfunktion für die Deckelöffnung zuständig ist, ertönt eine Reihe von Pieptönen, die Auskunft über den gewählten Wert geben. Das funktioniert nach folgendem Schema: Ein Ton = Deckel zu / zwei Töne = Deckel etwas geöffnet / drei Töne = Deckel ganz geöffnet / vier Töne = Deckel entfernt. Da muss man schon sehr genau hinhören. Fragt man sich später, welche Einstellung denn noch mal gewählt war, muss man die Bedienung erneut ausführen, weil das aktuelle Setting nirgends zu sehen ist. Das finde ich recht unpraktisch. Schon ein paar mehr LEDs auf dem Bedienfeld würden die Handhabung spürbar vereinfachen.

Audio Samples
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Mit solchen Signaltönen gibt das Piano Auskunft über verschiedene Einstellungen

Songs und Aufnahmefunktionen

Unter den 60 Songs, die werksseitig im Speicher des PX-850 liegen, sind viele Klassiker der Klavierliteratur. Beim Abspielen dieser Songs kann man die linke oder die rechte Hand getrennt an- und abschalten, um sie separat zu üben. Zehn freie Speicherplätze können per USB-Datentransfer oder über einen USB-Stick mit weiteren Songs gefüllt werden. Auch die direkte Wiedergabe von MIDI-Files vom USB-Stick ist möglich, wobei das PX-850 natürlich nicht GM-kompatibel und 16-fach multitimbral ist und keine kompletten Arrangements mit Schlagzeug etc. abspielen kann. Audio-Files im WAV-Format lassen sich ebenfalls vom USB-Stick wiedergeben und man kann dazu auf der Tastatur spielen. Die Recording-Funktionen ermöglichen das Aufnehmen des eigenen Spiels entweder als MIDI-Daten in den internen Speicher oder auf dem USB-Stick oder direkt als Audio (WAV) auf dem Stick. Alle Klangbeispiele in diesem Test wurden mit der Audio-Aufnahmefunktion erstellt. Das ist sehr praktisch. Allerdings produziert die Audioaufnahme, die synchron mit dem ersten Tastendruck startet, bisweilen unschöne Knackser am Beginn der Files, so als würde die Aufnahme minimal zu spät starten (siehe Bild).  

Manchmal produziert die Audio-Aufnahmefunktion unschöne Knackser am Dateianfang
Manchmal produziert die Audio-Aufnahmefunktion unschöne Knackser am Dateianfang
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Fazit

Mit dem Privia PX-850 hat Casio ein Digitalpiano mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Angebot. Die Tastatur ist für diese Preisklasse als exzellent zu bezeichnen. Auch die Flügelklänge können trotz kleiner Schwächen im Diskant und im Ausklingverhalten überzeugen. Die AiR-Klangerzeugung ermöglicht die Einstellung der Flügelsounds in vielen Parametern wie zum Beispiel Saiten- und Dämpferresonanzen sowie Deckelöffnung. Der Deckel des PX-850 lässt sich außerdem aufklappen, was einen zusätzlichen akustischen Öffnungseffekt bringt. Die Hauptanforderungen an ein Digitalpiano – also eine gute Tastatur und ein guter Flügelklang – meistert das PX-850 absolut zufriedenstellend. Abstriche muss man bei den übrigen Sounds machen, die höchstens als Ergänzung zu verstehen sind. Der größte Kritikpunkt betrifft aber die Bedienung, die mit nur sieben Bedientastern, „versteckten“ Belegungen der Klaviertasten und fehlendem visuellen Feedback etwas gewöhnungsbedürftig ist. Wer damit zurecht kommt, dem sei das Privia PX-850 uneingeschränkt empfohlen. Für eine solche Ausstattung muss man bei manch anderem Hersteller nämlich das Doppelte auf den Tisch legen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • exzellente Tastatur
  • guter, vielseitig einstellbarer Flügelklang
  • Lid Simulator und Deckelöffnung mit akustischem Effekt
  • Audio-Aufnahme direkt auf USB-Stick
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • umständliche Bedienung über mehrfach belegte Taster, Tonsignale und Klaviaturtasten
  • Qualität der “Klavier-fremden” Sounds
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Casio Privia PX-850 Test
Für 799,00€ bei
Bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis: Das Casio Privia PX-850 (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)
Bietet ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis: Das Casio Privia PX-850 (Bild: zur Verfügung gestellt von Casio)
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