Cort C5 Deluxe Test

Cort bezeichnen die Bässe ihrer C-Serie in der Werbung als „zuverlässige Arbeitspferde“ und liegen mit dieser Einschätzung sicherlich nicht falsch. Hier werden solide konstruierte Vier- und Fünfsaiter angeboten, die klanglich sehr flexibel aufgestellt sind, aufgrund der moderaten Preisgestaltung aber selbst für junge Bassneulinge mit knappem Budget erschwinglich bleiben. Im Frühjahr 2024 gab es für die populäre Serie nun ein Facelift mit schicken neuen Farben, zudem besteht der Korpus aus Gründen der Gewichtsreduzierung bei der neuesten Generation aus leichter Pappel. Auf den bonedo-Prüfstand kommt für diesen Test der fünfsaitige Cort C5 Deluxe mit zwei Bartolini MK1 Humbuckern, der flexiblen Markbass MB-1 Elektronik, sowie einer eleganten schwarzen Hochglanzlackierung.

Cort C5 Deluxe
Der Cort C5 Deluxe im ausgiebigen Test

Cort C5 Deluxe – das Wichtigste in Kürze

  • 34“-Mensur
  • Pappelkorpus
  • angeschraubter Ahornhals mit Jatoba-Griffbrett, 24 Bünde
  • Bartolini MK-1 Humbucker
  • Markbass MB-1 Preamp mit 3-Band-EQ
  • Metalcraft M5-Steg
  • Diecast-Mechaniken

Erster Eindruck

An der Verarbeitung des preisgünstigen Fünfsaiters gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Der Hals sitzt passgenau in der Ausfräsung, die Lackierung weist keinerlei unschönen Stellen auf, und alle Bünde wurden ordentlich abgerichtet und an den Kanten verrundet.

Der wohl signifikanteste Unterschied zu den anderen Modellen der Cort Artisan C-Serie ist beim neuen C5 Deluxe der Korpus aus Pappel. Cort wählt diese Holzart nach eigenen Angaben aufgrund des relativ moderaten Gewichtes. Das ist nur allzu verständlich, denn extrem leichte Bässe liegen derzeit groß im Rennen!

Die Mission in Sachen Gewichtsreduzierung funktioniert bei unserem Testbass in der Tat auch ganz gut: Der fünfsaitige Cort C5 Deluxe bringt 4,1kg auf die Waage, was für einen E-Bass mit Longscale-Mensur im unteren Preisbereich ein durchaus respektabler Wert ist. Der Bass ist zwar kein Fliegengewicht, aber durchaus angenehm in der Handhabung.

Cort C5 Deluxe
Fotostrecke: 4 Bilder Der Cort C5 Deluxe verfügt …

Body / Hals

Bezüglich der Korpusform bleibt natürlich alles beim Alten: Der Cort C5 Deluxe kommt mit einem modernen, relativ kompakten Korpus, der üppig abgerundet wurde und durch großzügig ausgeschnittene Korpushörner einen entspannten Zugriff bis zum 24. Bund erlaubt. Bei der Hochglanzlackierung gibt eine Auswahl von drei Farben. Wer es poppig mag, greift zu „Candy Blue“ oder “Candy Red“, und für die Fans von schlicht-eleganten Instrumenten gibt das schicke „Black“ unseres Testbasses.

Der Hals des Longscale-Fünfsaiters besteht aus hartem kanadischen Ahorn und wurde mit vier in Hülsen laufenden Schrauben an den Pappelkorpus geschraubt. Für das Griffbrett, welches mit 24 Bünden und weißen Punkteinlagen versehen wurde, verwendet Cort Jatobaholz, das optisch stark an Palisander erinnert.

Typisch für Cort-Bässe ist die extrem kompakt geformte Kopflatte, die im Fall des Cort C5 Deluxe in der Korpusfarbe – in unserem Fall also in Schwarz – lackiert wurde. Hier finden wir zudem fünf gekapselte und ordentlich funktionierende Druckgussmechaniken sowie den Zugang zum Halsspannstab.

Cort C5 Deluxe
Fotostrecke: 4 Bilder Der Hals unseres Testbasses besteht aus kanadischem Hard Maple, …

Brücke

Am Korpus unseres schicken Testbasses werden die Strings von einer Metalcraft M5-Brücke aufgenommen. Dieser Bassbrücken-Typ macht einen durchaus sehr soliden Eindruck und hat sich im Laufe der letzten Jahre bereits bei zahlreichen anderen Cort-Bassmodellen bewährt. Die Metalcraft M5-Brücke bietet viele Annehmlichkeiten eines modernen E-Bass-Steges.

Die in Schienen geführten Saitenreiter lassen sich in drei Dimensionen justieren, und die Saiten können entweder bequem von hinten oder wahlweise durch den Korpus aufgezogen werden – „String-Through-Body“ heißt der passende Fachbegriff aus dem Angelsächsischen. Eine sehr ordentliche Brücke für einen Bass dieser Preisklasse, wie ich finde!

Cort C5 Deluxe
Fotostrecke: 4 Bilder Die solide Brücke des Cort C5 Deluxe kommt …

Pickups / Elektronik

Auch bei den Themen „Pickups“ und „Elektronik“ gibt es keine Neuigkeiten. Cort kombiniert beim C5 Deluxe die bewährten MK1-Humbucker mit der flexiblen Markbass MB-1 Elektronik, welche den Fünfsaiter mit einem Dreiband-Equalizer ausstattetet.

Bedient wird der Preamp am Bass mit Reglern für Lautstärke, Balance sowie Bässe, Mitten und Höhen am Equalizer. Passivbetrieb ohne Batterie gibt es beim Cort C5 Deluxe auch: Der Preamp kann mit einem Minischalter ganz einfach deaktiviert werden. Für den aktiven Betrieb ist eine 9V-Batterie erforderlich, welche in einem separaten Fach mit praktischem Klappverschluss untergebracht ist.

Cort C5 Deluxe
Fotostrecke: 6 Bilder Dieses Bild erlaubt einen guten Blick auf die …

Bequemes Handling

Wie bereits erwähnt, liegt der Cort C5 Deluxe gewichtsmäßig mit 4,1kg absolut im grünen Bereich, was laut Cort in erster Linie dem leichten Pappelkorpus zuzuschreiben ist. Erfreulicherweise bringt der Korpus dennoch ausreichend Gegenwicht zum Hals mit sich, sodass der Fünfsaiter wunderbar ausbalanciert mit leicht nach oben ragendem Hals am Gurt hängt. Der kompakte, abgerundete Korpus sorgt außerdem für eine sehr angenehme Handhabung und drückt nicht auf die neuralgischen Körperstellen.

Und auch der Hals des Budget-Basses gefällt mir ausgesprochen gut: Dank eines flachen Profils geht hier alles ausgesprochen komfortabel von der Hand, und das dünne Mattfinish auf dem Rücken verhindert unangenehme Bremseffekte beim Lagenwechsel.

Cort C5 Deluxe
Von wegen Neck Dive – der C5 Deluxe ist erstklassig ausbalanciert!

Sehr gute Bespielbarkeit

Sowohl die tiefen als auch die hohen Lagen sind sehr gut leicht zu erreichen, und die Bundierung wurde so präzise ausgeführt, dass selbst eine sehr niedrige Saitenlage kaum Saitenschnarren verursacht. Ab Werk war der Bass zudem wirklich ausgesprochen gut eingestellt – selbst der Sattelhöhe ließ man die nötige Aufmerksamkeit zukommen: Alle fünf Kerben wurden ausreichend tief und gleichmäßig gefeilt, sodass sich der Bass auch in den ersten Lagen butterweich spielen lässt. Daumen hoch dafür von meiner Seite!

Die Saitenabstände betragen beim Cort C5 Deluxe übrigens etwas engere 18mm, was mir persönlich sehr entgegenkommt. Die Wege sind damit einfach etwas kürzer und Akkordvoicings lassen sich mit der linken Hand etwas einfacher greifen.

Cort C5 Deluxe
Fotostrecke: 2 Bilder So sieht ein gelungener Hals-Korpus-Übergang …

Cort C5 Deluxe: Sound

Dann wollen wir doch mal sehen, ob der Cort C5 Deluxe in Sachen Sound genauso entspannt punkten kann wie beim Spielkomfort und hören uns zu diesem Zweck einige Audiobeispiele an.

Audio Samples
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Passiv, beide PU

Wir starten im passiven Betrieb, um den puren Sound des Fünfsaiters zu hören. Mit beiden Tonabnehmern in gleicher Lautstärke liefert der Cort C5 Deluxe einen kräftigen Sound, der sich sehr gut durchsetzt. Mir persönlich fehlt im oberen Bereich etwas Strahlkraft. Wenn man sich die Preisklasse des Basses vor Augen führt, geht der Sound allerdings wirklich vollkommen in Ordnung!

Wir bleiben noch im passiven Betrieb und hören uns die beiden Pickups jeweils im Solobetrieb an. Mir gefallen beide Einstellungen wirklich gut! Der Stegtonabnehmer liefert einen wunderbar knurrigen Sound, der im unteren Bereich überraschend satt klingt. Mit dem Halstonabnehmer klingt der Cort C5 Deluxe richtig schön rund und erdig. Und selbst an der H-Saite gibt es bei meinem Testbass nichts auszusetzen – die Töne in der ersten Lage klingen wunderbar stramm und voll.

Audio Samples
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Passiv, Hals-PU Passiv, Steg-PU
Cort C5 Deluxe
Cort C5 Deluxe

Der Markbass-Preamp ist ein tolle Ergänzung für den Cort C5 Deluxe und erweitert die klanglichen Möglichkeiten des Basses enorm. Für den folgenden Slapgroove habe ich den Halstonabnehmer verwendet und sowohl die Bässe als auch die Höhen geboostet.

Audio Samples
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Hals-PU, Bass-Boost: 30%, Treble-Boost: 80%, Slap

Wenn mehr Durchsetzungskraft und Präsenz im Mix gefragt sind, kann man mit dem Mitten- und Höhenregler sehr gut nachhelfen. Beim nächsten Groove hört ihr beide Tonabnehmer mit einer kräftigen Mitten- und Höhenanhebung. Der Markbass-Preamp arbeitet bemerkenswert nebengeräuscharm und verursacht auch mit voll aufgedrehtem Höhenregler kaum Rauschen – top!

Audio Samples
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Beide PU, Mid-Boost: 50%, Treble-Boost: 70%
Cort C5 Deluxe
Bloseup der soliden Brücke des Cort C5 Deluxe.

Zum Abschluss gibt es noch einen Groove im abgedämpften Thump-Style, für den ich die Bässe zu 80% angehoben und die Höhen komplett abgesenkt habe. Ich liebe diese fett klingende Einstellung!

Audio Samples
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Beide PU, Bass-Boost: 80%, Treble-Cut: 100%, Thump Style

Cort C5 Deluxe – das sind die Alternativen

FeaturesCort C5 Deluxe  Marcus Miller M2 5 WHP 2nd GenIbanez SR305E-MGB
Mensur34“35“34“
ElektronikMarkbass MB-1-PreampMarcus Heritage-3 Electronik mit Frequency ControlIbanez Custom Elektronik mit aktivem 3-Band-EQ und passiver Tonblende
TonabehmerBartolini Mk-1 Humbucker2 Marcus Blue Humbucker2 PowerSpan Dual Coil Humbucker, 3-Wege-Schalter für Power Tap
KorpusPappelMahagoniNyatoh
HalsAhornhals, geschraubtAhornhals, geschraubtAhorn/Walnuss, geschraubt
Preis419,- Euro419,- Euro429,- Euro
Produkt bei ThomannCort C5 Deluxe kaufen (Affiliate)Marcus Miller M2 5 WHP 2nd Gen laufen (Affiliate)Ibanez SR305E-MGB kaufen (Affiliate)
Cort C5 Deluxe – Alternativen
Cort C5 Deluxe
Günstig, leicht und vielseitig – was will man mehr?

Fazit

Mit dem neuen Cort C5 Deluxe hat die Company wirklich einen tollen Fünfsaiter für Bassneulinge und preisbewusste Bassleute im Programm. Er liefert kräftige und durchsetzungsstarke Sounds in zahlreichen Varianten, die man mit dem hochwertigen Markbass-Preamp im Handumdrehen wunderbar aufmotzen kann. Toll ist außerdem, dass der Bass auch rein passiv ohne Batterie funktioniert!

Für mich ist allerdings der hohe Spielkomfort das absolute Highlight unseres Testbasses: Der kompakt gebaute und wendige Bass besitzt ein angenehmes Gewicht, hängt perfekt ausbalanciert am Gurt und lässt sich dank seines schlanken Halses und der etwas engeren Saitenabständen von 18mm super angenehm spielen. Diese Qualitäten bietet in der Summe längst nicht jeder Fünfsaiter in diesem Preissegment!

Zudem überzeugt der Cort C5 Deluxe mit einer absolut mängelfreien Verarbeitungsqualität. Die aktuell in den Geschäften aufgerufenen 419,- Euro sind beim Cort C5 Deluxe deshalb wirklich bestens angelegt – absolute Ancheckempfehlung meinerseits!

Cort C5 Deluxe
Cort C5 Deluxe
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kräftiger, durchsetzungsstarker Sound
  • flexibler Markbass-Preamp
  • ausgezeichneter Spielkomofort
  • tadellose Verarbeitung
  • günstiger Preis
Contra
  • -/-
Artikelbild
Cort C5 Deluxe Test
Für 419,00€ bei
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Cort
  • Modell: Cort C5 Deluxe
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Pappel
  • Hals: einteilig, geschraubt, kanadisches Hard Maple
  • Griffbrett: 24 Bünde, Jatoba, weiße Dots
  • Mensur: 34“ (Longscale)
  • Hardware: schwarz, Diecast-Mechaniken, Metalcraft M5-Brücke
  • Tonabnehmer: Bartolini MK1
  • Elektronik: Markbass MB-1-Preamp
  • Gewicht: 4,1kg
  • Ladenpreis: 419,- Euro (Ladenpreis im Juni 2024)
  • Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Cort
  • Modell: Cort C5 Deluxe
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Pappel
  • Hals: einteilig, geschraubt, kanadisches Hard Maple
  • Griffbrett: 24 Bünde, Jatoba, weiße Dots
  • Mensur: 34“ (Longscale)
  • Hardware: schwarz, Diecast-Mechaniken, Metalcraft M5-Brücke
  • Tonabnehmer: Bartolini MK1
  • Elektronik: Markbass MB-1-Preamp
  • Gewicht: 4,1kg
  • Ladenpreis: 419,- Euro (Ladenpreis im Juni 2024)
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