Das Wireless-Set Electro-Voice RE3-RE420-8M gehört zur ??? des amerikanischen Herstellers. Die zur Bosch-Gruppe gehörende Firma stellt nicht nur Beschallungs-Equipment her, sondern ist seit fast 90 Jahren auch Mikrofonhersteller. Und wie es sich für ein zeitgemäßes Unternehmen der Beschallungs-Branche gehört, hat man heute selbstverständlich auch Funksysteme im Programm. Im Test schauen wir uns das RE3-System von Electro-Voice einmal genauer an.
Das zugehörige Funkmikrofon ist mit verschiedenen Kapseln erhältlich. Wir konzentrieren uns hier auf die Kondensator-Variante mit Nierencharakteristik, die auf den Namen RE420 hört. Zusätzlich werfen wir aber auch einen Blick auf einen der erhältlichen Wechselköpfe und schauen, wie die Kondensator-Superniere im Mikrofonkopf RE520 klingt. Auf geht’s!
Details
Das Electro-Voice-Set überzeugt mit einem gediegenen Lieferumfang. Neben dem stationären Empfänger RE3-RX und dem Handsender RE3-HHT mit RE420-Wechselkopf liegen zwei Antennen, ein Netzteil und sogar ein Rackmount-Kit bei. Damit das System sofort eingesetzt werden kann, sind außerdem ein Paar AA-Batterien und eine Stativklemme mit an Bord.
Im Foto des Lieferumfangs seht ihr außerdem den optional erhältlichen Wechselkopf RE520. Nicht zu vergessen liegt auch eine ausführliche Bedienungsanleitung auf Englisch anbei, die mitsamt Glossar alles enthält, was der Nutzer zum Einstieg wissen muss. Noch dazu kommt die Karton-Verpackung mit einem Tragegriff daher, sodass ein gelegentlicher Transport problemlos ist. Wie in den Fotos zu sehen, ist sogar Platz frei, um den Mini-Karton eines Wechselkopfes unterzubringen. Der Lieferumfang macht deshalb einen richtig guten Eindruck.
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Stationärer Empfänger RE3-RX
Der Aufbau des nur 17,5 cm tiefen, rackbaren Empfängers erklärt sich auf der Front am besten von außen nach innen. An der linken Seite befindet sich ein rundes Feld, das Synchronisationsdaten an den Sender schickt. Auf der rechten Seite ist der Ein/Aus-Schalter untergebracht. Im eingeschalteten Zustand versinkt er hinter dem Frontplatten-Niveau, sodass er nicht versehentlich betätigt werden kann. Der Schalter hat einen fühlbaren Druckpunkt und weist mit einem satten Klicken auf den Schaltvorgang hin. Hier wird überdeutlich, dass der Hersteller bei vielen Entscheidungen der Produktgestaltung die Anwendung im Hinterkopf hatte. Das ist hervorragend.
Zwischen Sync-Fläche und der zentral angelegten Display-/Metering-Einheit befinden sich ein Scan- und ein Sync-Taster. Letzterer ist mit einem Leuchtring umgeben und hat eine Doppelfunktion. Er ist nicht nur Initiator der Synchronisation von Sender und Empfänger, sondern fungiert auch als Escape-Taster, wenn sich der Empfänger im Editier-Modus der Parameter befindet. Der LED-Ring des Sync-Buttons zeigt den Synchronisations-Vorgang durch Blinken an. Ist die Verbindung hergestellt, leuchtet er dauerhaft. Das verschafft dem Nutzer eine gute Übersicht über den Sync-Status. Die Funkfrequenzen des getesteten Sets liegen zwischen 823-832 MHz (LTE-Mittenlücke) sowie 863-865 MHz (ISM-Band) und sind gebührenfrei nutzbar.
Handsender RE3-HHT
Das Funkmikrofon des RE3-Sets fällt mit 3,7 cm an seiner breitesten Stelle verhältnismäßig schmal aus. Seine Länge ist dagegen mit knapp über 19 cm ohne Mikrofonkopf, aber mit Antennenfortsatz standardmäßig. Mit gerade einmal 335 g ist sein Gewicht inklusive Batterien geringer als das vieler Konkurrenten. Dennoch liegt das Funkmikrofon gut austariert in der Hand. Aufgrund seines metallenen Schaftes vermittelt es zudem einen wertigen Eindruck. Wie vielfach anzutreffen, so muss auch beim RE3-HHT der Schaft aufgedreht werden, um ans Batteriefach zu gelangen.
Positiv fällt mir auf, dass sich die Klappe für die Batteriehalterung auf der Oberseite des Mikrofons öffnen lässt. Zum Einsatz kommen für die Stromversorgung zwei AA-Batterien beziehungsweise NiMH-Akkus. Am unteren Ende des Schaftes findet sich die Sendeeinheit. Sie wird von einem großzügigen Display mit Hintergrundbeleuchtung dominiert. Es zeigt neben dem Sende-Status und dem Batteriezustand auch die aktive Funkfrequenz an.
Mikrofonköpfe RE420-RC3 & RE520-RC3
Eines der wesentlichen Merkmale des Senders RE3-HHT ist die Möglichkeit zum Wechseln seines Mikrofonkopfes. Im Test schaue ich mir den Handheld-Sender mit zwei Kondensatormikrofon-Köpfen an, die auf die Set-eigene Nierencharakteristik (RE420) und die optional erhältliche Supernieren-Charakteristik (RE520) setzen. Zusätzlich sind auch nachrüstbare Mikrofonköpfe mit dynamisch arbeitenden Kapseln und Nieren- beziehungsweise Supernieren-Charakteristik erhältlich. Die Kapseln werden jeweils von einem Mikrofonkorb aus Stahldrahtgeflecht umgeben, der mit einem umlaufenden stabilisierenden Ring versehen ist. Die Oberseiten der Körbe sind abgeflacht, sodass ein Verformen des Drahtgeflechts unwahrscheinlicher als bei kugelförmigen Gittern ist. Der Mic-Head besteht aus Stahl und Aluminium und bietet so zugleich Robustheit und relativ geringes Gewicht. Beim Wechseln des Mikrofonkopfes ist jedoch Vorsicht angebracht. Denn auch der Mikrofonkorb der Kopfeinheit lässt sich Abschrauben.
Ein nettes Gimmick stellt ein frei verschiebbarer Ring mit dem Electro-Voice-Emblem und der Mikrofonkopf-Bezeichnung dar. Ist der Kopf noch nicht ganz festgezogen, lässt sich dieser Ring nämlich noch nachjustieren. Dadurch ist es unerheblich, an welcher Stelle des Gewindes Mikrofonkopf und -korpus beim Verschrauben aneinander anschließen – denn per verschiebbarem Ring kann dennoch stets optisch für die Symmetrie von Beschriftung und Mikrofon gesorgt werden.
Mit Blick auf die Technik der Mikrofonköpfe gibt der Hersteller für beide Varianten eine Empfindlichkeit bzw. einen Übertragungsfaktor von 5,6 mV/Pa und einen Geräuschpegelabstand von 72 dB an. Das sind sehr ordentliche Werte. Der Audio-Übertragungsbereich der beiden Kapseln unterscheidet sich dagegen in den Bässen. Während die Niere zwischen 50 und 20.000 Hz arbeitet, reicht der Frequenzgang der Superniere um 10 Hz weiter hinab. Und auch beim maximalen Schalldruckpegel hat die Kapsel des RE520-Kopfes die Nase leicht vorn. Sie kann nämlich offiziell mit bis zu 139 dB statt nur 137 dB SPL beschallt werden.
mICHael wERNER sagt:
#1 - 17.09.2019 um 12:36 Uhr
bitte den Eingangssatz des Artikels korrigieren!
Oliver sagt:
#2 - 24.03.2024 um 12:44 Uhr
Ein Bild der kompletten Rückseite des Empfängers fehlt leider, somit ist der Test für mich leider nutzlos. Mir fehlen Informationen, die ein Bild der Rückseite ergeben hätten.