ESP LTD Orion 4 Black Blast Test

Behemoth ist eine bekannte Extreme-Metal-Bands aus Polen, die in ihrer langjährigen Laufbahn schon einige Chartplatzierungen verbuchen konnte und 2020 gemeinsam mit Slipknot eine große Europa-Tour absolvierte. Für das Fundament bei Behemoth sorgt seit 2003 Tomasz „Orion“ Wróblewski, der 1980 in Warschau das Licht der Welt erblickte und sich in seiner Karriere auch als Sänger und Gitarrist einen Namen erarbeitet hat – ein echtes Multitalent also! Grund genug für ESP/LTD, dem Musiker einen Signature-Bass zu widmen, der seit dem Frühsommer 2024 erhältlich ist. Der ESP LTD Orion 4 Black Blast kommt mit einem Korpus aus Sumpfesche und einer dreiteiligen Halskonstruktion aus Ahorn. Hochwertige Hardware von Hipshot und die edle Tonabnehmer- bzw. Elektronikausstattung aus dem Hause Nordstrand sollen für moderne Funktionalität und klangliche Vielfalt sorgen. Ob der komplett in Mattschwarz gehaltene sandgestrahlte Signature-Bass von Orion genauso gefährlich klingt wie er aussieht, wollen wir in diesem Test herausfinden! 

ESP LTD Orion 4 Black Blast
Der ESP LTD Orion 4 Black Blast im ausgiebigen Test

ESP LTD Orion 4 Black Blast – das Wichtigste in Kürze

  • Signature-Viersaiter von Tomasz „Orion“ Wróblewski
  • 34“-Mensur
  • Sumpfesche-Korpus mit sandgestrahltem Finish (Black Blast)
  • Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett
  • Nordstrand Big Split Tonabnehmer
  • Nordstrand 2-Band-Elektronik (passiv/aktiv)
  • Hipshot-Bridge
  • LTD-Stimmechaniken

Erster Eindruck

Bei der Verarbeitung leistet sich der Black Blast keine größeren Patzer – der Hals sitzt absolut passgenau in der Ausfräsung, die Bundstäbchen wurden allesamt akkurat abgerichtet und sind frei von scharfen Kanten. Auch die Lackierung unseres Testbasses ist im Großen und Ganzen vollkommen in Ordnung, mit einer kleinen Ausnahme – mehr dazu gibt es jedodch erst im Praxisteil!

Eine hochwertige Verarbeitung kann man bei einem Preis von über 2000,- Euro ebenso erwarten wie eine hochwertige Gigbag oder einen stabilen Koffer. Und siehe da: Dieser gehört beim ESP LTD Orion 4 Black Blast in der Tat zum Lieferumfang! Es handelt sich hierbei einem klassischen Basskoffer (GB Bass Form Fit Case) mit schwarzem Kunstlederüberzug und plüschigem Innenfutter, der den Bass sowie kleineres Zubehör zuverlässig auf dem Weg zur Probe oder zum Gig schützt. 

ESP LTD Orion 4 Black Blast
Fotostrecke: 2 Bilder In dem mitgelieferten stabilen Koffer ist …

Äußerst coole Optik!

Beim Blick auf die Korpusform wird dem Fender-Kenner schnell klar, welches Modell des seligen Leo Fender für den Signature-Bass von Orion Pate stand. Richtig, der Orion 4 kommt im Stil des Fender Jaguar daher und besitzt dementsprechend einen Offset-Korpus mit den typischen kurzen Korpushörnern. Auch beim Material für den Korpus gehen ESP/LTD und Orion den traditionellen Weg und setzen auf bewährte Sumpfesche, die in der Regel für einen druckvollen Sound mit satten Bässen sorgt.

Richtig spektakulär ist das Finish des coolen Viersaiters. Der Korpus besitzt nämlich eine ausgeprägte Oberflächenstruktur, die durch Sandstrahlen des Holzes erreicht wird und dem Bass eine sehr außergewöhnliche Optik sowie eine besondere Haptik verpasst. Passend zum Klischee des ungehobelten Rockers fühlt sich der Bass dadurch etwas rau an und wirkt überaus markant.

Den Rest besorgen eine deckende Lackierung in Mattschwarz und ein ebenfalls mattschwarzes Pickguard aus Kunststoff. Auch der angeschraubte Hals des ESP LTD Orion 4 Black Blast wurde komplett mattschwarz lackiert und besteht aus drei Teilen harten Ahorns.

Für das Griffbrett des ESP LTD Orion 4 Black Blast kommt Ebenholz zum Einsatz, das dem Viersaiter im Idealfall ein knackiges Attack verschaffen sollte. Im Griffbrett sitzen 21 ordentlich abgerichtete, breite Bünde im XJ-Format; zur Orientierung gibt es fluoreszierende Dots an der Flanke.

Die Kopfplatte des ESP LTD Orion 4 Black Blast ist – untypisch für einen relativ klassisch konstruierten Bass – leicht abgewinkelt und beherbergt vier große Vintage-Mechaniken aus dem Hause LTD. Leider sind die Tuner recht schwergängig – hier besteht in meinen Augen wirklich Verbesserungspotenzial!

ESP LTD Orion 4 Black Blast
Fotostrecke: 7 Bilder Was für eine coole Optik!

Hipshot-Brücke

Rein gar nichts zu meckern gibt es hingegen bei der Brücke, denn sie stammt vom amerikanischen Hardwarespezialisten Hipshot und hat sich längst bei Bässen aller Preisklassen bestens bewährt. Die sogenannte A-Style ist stabil, lässt sich bequem einstellen und bietet zudem eine String-Trough-Body-Option. Die Saiten können also wahlweise auch von hinten durch den Korpus aufgezogen werden, sodass der Saitendruck auf die Reiter höher wird. Apropos Saiten: LTD bespannen den Orion 4 ab Werk mit einem Satz D’Addario XL165 in den Stärken .045/.065/.085/.105.

ESP LTD Orion 4 Black Blast
Fotostrecke: 4 Bilder Als Brücke kommt eine Hipshot A-Style …

Pickups & Elektronik

Einen erlesenen Geschmack beweist Bassist Orion in Sachen Tonabnehmer und Elektronikausstattung. Beides kommt nämlich vom Audiospezialisten Nordstrand und gehört zum Feinsten, was der Markt derzeit hergibt. Verbaut wurden zwei Nordstrand Big Splits, die einen ultrafetten Singlecoil-Sound ohne lästiges Brummen liefern. Die Split-Coils schicken das Signal weiter an eine Nordstrand-Elektronik, die am Bass mit einem Lautstärkeregler, einem Balanceregler und einem Doppelpoti für Bässe und Höhen des Equalizers bedient wird.

Durch einen Zug am Push/Pull-Lautstärkeregler kann der Bass in den passiven Betrieb versetzt werden und funktioniert dann natürlich ohne Batterie. Der für den aktiven Betrieb benötigte 9-Volt-Block sitzt in einem separaten Fach auf der Rückseite, das mit einem angeschraubten Deckel verschlossen ist. Kurz mal zwischen zwei Songs die leere Batterie ersetzen, funktioniert beim ESP LTD Orion 4 Black Blast daher also leider nicht.

ESP LTD Orion 4 Black Blast
Fotostrecke: 6 Bilder Die beiden Tonabnehmer stammen …
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