Die Grafikkarten moderner Computer sind teilweise mit einer gigantischen Rechenpower ausgestattet, die im täglichen Gebrauch aber oft gar nicht genutzt wird. GPU Audio haben ihre Plugins nun der Aufgabe verschrieben, dieses schlummernde Potential für die Musikproduktion freizulegen.
DETAILS + PRAXIS
Download und Verfügbarkeit der GPU Audio Beta Suite
Nachdem man sich einen Account auf der Webseite des Herstellers angelegt hat, kommt man über den Reiter „Free plugins“ an die kostenlosen Goodies heran. A
llerdings befindet sich die Beta Suite, wie ihr Name bereits verrät, noch im Entwicklungsstatus, weshalb es sie in Gänze momentan leider nur für Windows gibt. MacOS-User müssen sich mit einem Plugin, dem IR-Loader FIR Convolver und gleich mehreren IR-Packs begnügen.
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Bei der Installation steht euch nur die Option für NVIDIA-Karten zur Verfügung. Wahrscheinlich wird es irgendwann weitere geben, sobald die Plugins ihren Beta-Status verlassen. Im Test entpuppte sich außerdem das Alter der Grafikarte als entscheidend: Mein alter Laptop von 2018 ist zum Beispiel nicht in der Lage, das Interface der Beta Suite anzuzeigen.
GPU Audio Beta Suite setzt auf die Power der Grafikkarte
Die Plugins der GPU Audio Beta Suite werden von der Recheneinheit der Grafikkarte betrieben und schonen so Prozessor und Arbeitsspeicher des Computers. Die einzelnen Module könnt ihr über das Container-Plugin in die DAW laden.
Die Beta Suite enthält zum jetzigen Zeitpunkt fünf Effekte: Delay, Reverb, Chorus, Phaser und Flanger. Alle Module strotzen vor Features und Funktionen. So kann man beispielweise den Flanger für beide Kanäle separat einstellen, während das Hall-Plugin IRs lädt und über einen EQ verfügt. Das Delay bietet gleich vier verschiedene Modi: Loop, Ping-Pong, Sync und Link.
Innerhalb des Container-Plugins könnt ihr maximal zehn Module in Reihe schalten, außerdem gibt es für die einzelnen Effekte jeweils vier Presets aus den Kategorien Guitar, Synth, Vocal und Drums.
Der Sound im GPU Audio Beta Suite Test
Die fünf Module der GPU Audio Beta Suite klingen gut und abgesehen von den implementierten Presets kann man diesen Sound für spezielle Effekte über die zehn Module eines Container-Plugins kombinieren. Besonders das Delay ist interessant, da es in unserem Hörbeispiel zusammen mit dem Drum-Loop eigentlich nur den Klang verändert, ohne wahrnehmbar zu verzögern. Beim dritten Fireverb im dritten Beispiel habe ich mich für die IR namens „Nuclear Reactor“ entschieden.
FAZIT
Die GPU Audio Beta Suite hat im Test einwandfrei funktioniert, allerdings nicht auf einem älteren Laptop. Somit ist der Stand der Grafikkarte offensichtlich ein Faktor, den ihr vorab überprüfen müsst. Die fünf Module halten viele Funktionen bereit und klingen gut, während die GUIs auch optisch zu überzeugen wissen. Außerdem ist während der Nutzung tatsächlich keinerlei CPU-Auslastung festzustellen, gerade für User mit potenten Zocker-Rechnern lohnen sich die GPU-basierten Plugins deshalb besonders.
Features
- ermöglicht Integration der GPU in die Audioproduktion
- fünf Module: Delay, Reverb, Chorus, Phaser und Flanger
- Container-Plugin kann bis zu zehn Effekte beinhalten
- für Windows und macOS
- WEBSITE: www.gpu.audio/beta-suite
- PREIS: GPU Audio Beta Suite ist kostenlos
- schont Prozessor und RAM
- fünf gut klingende Module
- Effekte sind gut ausgestattet
- zahlreiche IR-Packs
- für macOS momentan nur ein Modul verfügbar