Die Ibanez RGIR20BFE aus der Iron Label Serie ist eine schlicht aufgebaute E-Gitarre mit zwei aktiven EMG-Pickups, die mit einem Pickup-Schalter, einem Volume-Regler und einem Kill-Switch auskommt – ein schnörkelloses Werkzeug mit massiver Ausgangsleistung für die härtere Gangart. Und für genau diese sind die Gitarren aus der Iron Label Serie von Ibanez konzipiert, den Einsatz im Schwermetall-Bereich.
Von den 2015er Modellen dieser Reihe haben sich die 6-saitige RGIR20BFE und die 7-saitige RGIR27BFE, die mit einer ähnlichen Ausstattung aufwarten kann, zum Test angesagt. Den Anfang macht in diesem Test das Standardmodell mit sechs Saiten.
Details
Korpus
Das erste auffällige Merkmal der RGIR20BFE ist neben dem unattraktiven Namen das sehr attraktive Gewicht. Nur 2,7 kg bringt unsere Testkandidatin auf die Waage – einem langen Gig steht also nichts im Wege. Der Korpus ist aus Mahagoni gefertigt und kommt im modernen Ibanez Strat-Shaping mit weit ausgeschnittenen Cutaways und Ausfräsungen zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers. Unsere Gitarre trägt ein walnussfarbenes Finish, eine dünne, dunkelbraune Lackierung, bei der die Maserung sichtbar und die Holz-Oberfläche auch fühlbar ist. Das meine ich durchaus positiv, denn es verleiht dem Instrument einen sehr natürlichen, schlicht-edlen Look und das Gefühl, ein Stück Holz in der Hand zu haben. Komplettiert wird das dunkelbraune Finish von einem weißen Binding an Korpus, Hals und Kopfplatte – insgesamt optisch eine durchaus gelungene Alternative zum üblichen Metal-Schwarz. Aber ganz ohne geht es dann doch nicht, denn die komplette Hardware und die Pickups sind in dezentem Schwarz gehalten. Bereits erwähnt hatte ich, dass man die Gitarre nur mit dem Allernotwendigsten bestückt hat, nämlich zwei Humbucker Pickups, einem Volume-Regler, dem Pickup-Schalter und als Besonderheit einem Kill-Switch, mit dem die Gitarre stummgeschaltet wird. Die Brücke (Gibraltar Standard II) ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt, die Saiten werden durch den Body aufgezogen und jeder Saitenreiter ist einzeln in Höhe und Position verstellbar.
Pickups
Unser Testmodell ist mit zwei unterschiedlichen aktiven EMG-Pickups bestückt, ein EMG 60 sitzt an der Halsposition und ein EMG 81 am Steg. An der Korpusrückseite befindet sich das gut zugängliche Batteriefach für die 9V-Blockbatterie, die für beide Tonabnehmer benötigt wird. Geschaltet werden die Pickups mit einem 3-Wege Blade-Switch, mit dem man entweder beide Pickups einzeln oder gemeinsam (mittlere Position) anwählen kann. Split-Sounds sind nicht möglich – dafür ist ein Killswitch an Bord.
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Hals
Der Hals der RGIR20BFE ist ein dreiteiliger Wizard-Neck aus Ahorn und Bubinga, eine Kombination, die in der Regel für eine hohe Stabilität und ein gutes Sustainverhalten steht. Dazu kommt ein Palisandergriffbrett mit 24 Jumbo Frets, allesamt gut verarbeitet und poliert, sodass Fingervibratos und Bendings ohne Widerstand und Kratzen möglich sind. Das Ganze ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt und dank des großzügigen Cutaways (Übergang am 21. Bund) und des schlanken Halses, der auch in höheren Lagen nicht massiv an Dicke zunimmt, ist die Gitarre bis in die obersten Etagen sehr gut bespielbar. Über einen schwarzen Kunststoffsattel laufen die Saiten zur Ibanez-typischen Kopfplatte mit ihren einseitig positionierten Mechaniken, die sich gleichmäßig und mit genau dem richtigen Widerstand bedienen lassen. Der Sattel ist übrigens perfekt für den aufgezogenen 010er Saitensatz ausgefeilt. Den Zugang zum Halsstellstab findet man unter einer Kunststoffabdeckung hinter dem Sattel. Nachjustieren ist nicht angesagt, denn Oktavreinheit, Halsneigung und Saitenlage sind ab Werk einwandfrei voreingestellt, und an der Verarbeitung gibt es ohnehin nichts zu bemängeln.