Anzeige

Korg opsix native Test

Parallel zum nativen Plugin Korg Wavestate veröffentlicht Korg auch den FM-Synthesizer opsix als Software-Instrument. Der Produktname „opsix“ spielt auf die sechs Operatoren der klassischen FM-Synthese an. Der Korg opsix native kann aber weit mehr als ein klassischer Yamaha DX7.

Korg opsix native Test

Die Klangerzeugung selbst ist vielseitiger, außerdem kommen eine umfangreiche Sequencer- und eine Effektsektion hinzu. Wer bereits einen Korg opsix als Hardware hat, kann die native Version für gerade einmal 50 US-Dollar bekommen. Die Software opsix Sound Librarian bietet entsprechend im File-Menü ein „Get Plug-in Coupon“. Man kann den opsix native aber auch einfach im Korg-Shop kaufen. Aktuell kostet er 149 US-Dollar, der reguläre Preis beläuft sich dann auf stolze 199 US-Dollar.

Details

Erweiterte FM-Engine

Im Kern verkörpert der Korg opsix native einen FM-Synthesizer mit sechs Operatoren, die mit 40 Algorithmen oder eigens definierten User-Algorithmen verknüpft werden. Als Wellenform gibt es für jeden Operator nicht nur den klassischen Sinus, sondern auch weitere Wellenformen (Dreieck, Sägezahn, Rechteck sowie Rauschen, jeweils in einigen Varianten).

Korg opsix native: Soundengine.
Fotostrecke: 2 Bilder Die Soundengine des Korg opsix native bietet mehr als die klassische FM-Synthese.

Seit Version 2.0 der Hardware-Version ist es sogar möglich, die Oszillatorsignale in verschiedene Effekte einzuspeisen. Die Operatoren können in fünf Modi (FM, Ring Mod, Filter, Filter FM und Wave Folder) und deren Signale mit einem Multimode-Filter (ähnlich Korg Wavestate oder modwave), mit Hüllkurven und LFOs bearbeitet werden. Per „Virtual Patch“ lassen sich bis zu zwölf freie 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Korg Opsix Native Presets für Techno und Ambient

Rhythmische Aktion und Effekte

Die Klangerzeugung des Korg opsix native wird noch spannender: ein klassischer Arpeggiator, ein polyfoner Step-Sequencer mit bis zu 16 Schritten und ein raffinierter Motion-Sequencer mit bis zu sechs Lanes erlauben rhythmische Muster und lebendige Klangfahrten. Somit sind selbst Drum- und Percussion-Patterns oder wilde Synthesizer-Phrasen realisierbar.

Korg opsix native: Motion.
Fotostrecke: 3 Bilder Verschiedene Klang- und Effektparameter lassen sich per Motion automatisieren.

Große Ohren bekommt man auch bei der Effektabteilung: Es gibt drei Multieffekt-Blöcke mit jeweils 30 Typen. Nicht nur der Nachhall (auch Shimmer oder Spring Reverb) klingt fantastisch, auch Tape Echo, Autopan Delay und andere FX-Typen sind ein klares Plus.

Anzeige

Praxis

Wie schlägt sich der Korg opsix native klanglich?

Anders als bei vielen Plugins und Hardware-Synths mit FM-Soundengine fallen beim ersten Anspielen des Korg opsix die Effekte positiv auf. Vor allem die Reverbs des Korg opsix native klingen viel besser als bei der Konkurrenz. Das ist wichtig, denn viele perkussive oder drahtige FM-Sounds kommen erst mit einer ordentlichen Prise aus Hall und Modulationseffekten zur Geltung. 

Korg opsix native: Browser.
Fotostrecke: 1 Bilder Im Browser warten werkseitig 350 Sounds auf ihre Entdeckung.

Die Factory Library demonstriert mit 350 Sounds zwar die vielseitigen Ansätze von „traditionell bis experimentell“ sehr gut, in der Praxis werden aber öfter andere und einfachere Sounds verlangt. Anhand unserer Demo-Auswahl könnt ihr euch einen Eindruck über die klanglichen Qualitäten des Korg opsix native verschaffen. Stark sind natürlich klassische FM-Pianos, druckvolle Bässe, punchige Sequencer-Sounds, aber auch atmosphärische Synths und Pads oder Presets mit ungewöhnlichen Klangspektren. Von Ambient bis Techno ist vieles dabei. Der opsix nativ kann auch wie ein virtuell-analoger Synth klingen, überzeugender wird es aber, wenn er seine metallischen und disharmonischen Klänge unter Beweis stellt. Schon wenige Aktionen per Modulationsrad führen bei einigen Factory Sounds zu schönen Überraschungen.

Audio Samples
0:00
Korg Opsix native Preset „Chordstreaming“ Korg Opsix native Preset „Roads and Roads“ Korg Opsix native Preset „Pluck Drip“ Korg Opsix native Preset „Instant Techno“ Korg Opsix native Preset „New Motion“ Korg Opsix native Preset „Punchy SynBass“ Korg Opsix native Preset „Organic Glow“ Korg Opsix native Preset „Pling Plunq“ Korg Opsix native Preset „Core Bass“ Korg Opsix native Preset „Cold Coast“ Korg Opsix native Preset „Tremoloverb“ Korg Opsix native Preset „Industrial Smash“ Korg Opsix native Preset „Subby Bass“ Korg Opsix native Preset „Rave-On“ Korg Opsix native Preset „Snow Ball“ Korg Opsix native Preset „Agua De Las Cavernas“ Korg Opsix native Preset „Lonely Star“ Korg Opsix native Preset „Angklung Lore“ Korg Opsix native Preset „Big Moon“ Korg Opsix native Preset „Unsteady“

Wie bedienbar ist der Korg opsix native?

Bleiben wir realistisch: Das Eintauchen in die FM-Synthese ist und bleibt etwas für Nerds. Mit dem Korg opsix native kann man aber dennoch viel Spaß haben und schnelle Erfolge verspüren. Grundsätzlich ist das GUI sehr gut strukturiert und gelungener als beim Korg Wavestate native.

Korg opsix native: Random Funktion.
Fotostrecke: 1 Bilder Das Randomisieren gelingt beim Korg opsix native ziemlich einfach und zielstrebig.

Nicht zu verschmähen ist die Random-Funktion des Korg opsix native: Man lässt den Zufall in bestimmten Teilbereichen bestimmen und erzielt mit ein wenig Übung durchaus ansprechende neue Sounds. Wer es klassisch mag, findet im Browser insgesamt 30 Templates, die sinnvolle Vorlagen (Unisono Saw, Chord Hit, Random Pan, Ring Mod etc.) für beliebte Klangtypen liefern.

Wie gelungen ist die Kommunikation zwischen Plugin und Hardware?

Klar, der Korg opsix native ist kein Editor-Software für den großen Hardware-Bruder. Trotzdem möchte man immer wieder mal Sounds zwischen dem klassischen Synthesizer und dem Plugin austauschen. Das ist derzeit ohne den opsix Sound Librarian leider nicht machbar. Auch ein direkter Import von originalen DX7-Klangdaten, die sich zuhauf im Netz tummeln, ist nicht möglich. Diese Einschränkungen könnte Korg wirklich beheben – und den Daten-Import damit so nutzerfreundlich wie beim Korg modwave gestalten, der sich mit fremden Wavetables füttern lässt.

Anzeige

Fazit

Der Korg opsix ist angekommen, wo er hingehört: in der DAW und im Zentrum des Projektstudios. Er klingt nicht zuletzt wegen der beachtlichen Effektsektion hochwertig, vielseitig und definitiv anders als die üblichen Verdächtigen mit FM-Synthese. Er birgt Potenzial und wird sicher lange aktuell bleiben. Klar, das Programming ist zeitaufwendig, dank kommerzieller Soundware von Korg und Drittanbietern muss man aber nicht unbedingt nächtelang editieren. Für Besitzer der Hardware-Version ist der opsix native zum regulären Preis von rund 50 US-Dollar ein guter Deal, der reguläre Preis ist allerdings ziemlich stolz. Deswegen: Augen auf, da es für Softwareprodukte immer wieder Aktionen gibt. Insgesamt befindet sich Korg auf erfreulich geradlinigem Kurs: Nach der nativen Version von opsix und Wavestate schielen wir bereits auf Korgs aktuellen Wavetable-Synthesizer im Plugin-Format – hoffentlich kommt der modwave native schnellstmöglich und komplettiert das grandiose Korg-Trio aus Wavestate, opsix und modwave!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Klassische FM-Synthese aktualisiert
  • Erstklassige Effektsektion
  • Step- und Motion-Sequencer
Contra
  • Datentausch zwischen Hard-/Software umständlich
  • Kein direkter Import von DX7 Voices
  • stolzer Preis
Artikelbild
Korg opsix native Test

Features

  • Bis zu 32-stimmiger Software-Synth mit erweiterter FM-Synthese
  • Sechs FM-Operatoren, Ringmodulator, Wavefolder
  • Drei Multieffekte mit jeweils 30 FX-Typen
  • 16-Step-Sequencer
  • 350 Presets
  • ab Windows 10 (64-bit) oder Mac OS X (64-bit) ab 10.14 (Apple M1 kompatibel)
  • VST3, AU, AAX, Standalone
  • PREIS: regulär 149 US-Dollar
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.