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Laney Nexus Studio Live Test

Der Neuzugang im Hause Laney hört auf den knackigen Namen Nexus Studio Live und ist von den Konstrukteuren mit einer außergewöhnlich üppigen Ausstattung bedacht worden, um uns Bassern die Arbeit im Studio und auf der Bühne so angenehm wie möglich zu machen. Lyndon Laney, seines Zeichens Gründer und Mastermind der britischen Verstärkerschmiede Laney, bediente bereits als Schüler in den Sixties den Bass in einigen lokalen Rock’n’Roll-Bands und ging in der Freizeit seiner Begeisterung für Elektrotechnik nach. Das traf sich gut, denn die nächtlichen Gigs warfen nicht genügend Geld für einen ordentlichen Verstärker ab, und so beschloss der junge Laney kurzerhand, seine erste Bassanlage in Eigenregie zu bauen. Nach seiner Schulzeit bekam Laney einen Studienplatz für Elektotechnik an der Universität, trat sein Studium aber nie an. Stattdessen ging er seiner Leidenschaft nach und stellte in der Garage seines Vaters Verstärker für befreundete Musiker her – nicht zuletzt, um vom Erlös seine spärlichen Gagen als Bassist aufzubessern. “Der Rest ist Geschichte”, wie man so schön sagt!

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Der britische Traditionskonzern ruht sich auf seinen Lorbeeren allerdings nicht aus, sondern entwickelt die erfolgreichen Produkte stetig weiter und bereichert den Markt durchaus auch mit innovativen Lösungen. Für uns Basser hat Laney ein brandneues Hybrid-Basstop mit Röhrenvorstufe und sagenhaften 1000 Watt Ausgangsleistung im Programm, das ich in diesem bonedo-Test auf Herz und Nieren prüfen werde.

Details

Die Technik des Nexus Studio Live wurde in ein 88 x 428 x 285 mm messendes, überaus stabiles Metallgehäuse verpackt, welches alle Komponenten bestens vor Beschädigungen schützt. Bei Bedarf kann der Amp aber auch in ein 19″-Rack verfrachtet werden. Das benötigte Zubehör liegt dem Karton bei. Dort findet sich außerdem eine robuste Tragetasche für den Verstärker und sogar ein Fußschalter, mit dem einige der zahlreichen Features aktiviert werden können. Beim Blick auf die reich bestückte Front des Nexus wird schnell klar, dass man in der Tat auch gut beraten ist, den Fußschalter als komfortable Bedienungshilfe einzusetzen. Es besteht nämlich durchaus die Gefahr, dass man sich im Eifer des Gefechts im Reglerwald auf der Front des Nexus verirrt.

Fotostrecke: 7 Bilder Hier seht ihr unseren Testkandidaten: Mit dem Laney Nexus erwirbt man aber auch zusätzlich…

Wie gewohnt rollen wir das Feld von links nach rechts auf und beginnen mit der Eingangs-Sektion des Hybrid-Amps. Für einen warmen Klang hat Laney der Vorstufe des Nexus eine Röhre des Typs ECC83 spendiert. Der Pegel des Eingangssignals sowie die Sättigung der Vorstufenröhre werden mit dem Gain-Regler justiert. Obwohl man bei einer Röhrenvorstufe nicht unbedingt eine visuelle Kontrolle für die Stärke des Signals benötigt, sondern eher nach Gehör regelt, sitzt rechts neben dem Gain-Regler eine kleine Clip-LED, die bei Übersteuerung aufleuchtet. Der Gain-Regler hat allerdings noch eine weitere Funktion inne: zieht man den Push/Pull-Regler heraus, wird der Onboard-Kompressor des Nexus aktiviert. Eine zweite kleine LED links vom Regler gibt dann Signal, wenn der Pegel reduziert wird. Andere Einstellungsmöglichkeiten gibt es für den Kompressor leider nicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf diesem Bild seht ihr eine Totale des Amps, der über mannigfaltige Funktionen verfügt.

Damit befinden wir uns bereits mitten in der Klangzentrale des Nexus, die mit zahlreichen EQs und Effekten jede Menge Einfluss auf den Klang des britischen Verstärkers bietet. Den Anfang macht der Shape-Schalter mit seinen vier Positionen, wobei die erste Position den neutralen Klang des Verstärkers repräsentiert. Bei den drei anderen Positionen handelt es sich um EQ-Presets mit verschiedenen Einstellungen, die hauptsächlich den mittleren Frequenzbereich verändern. Darauf folgt der klassische Dreiband-EQ mit Reglern für Bässe, Mitten und Höhen und einem zusätzlichen Sweep-Regler, mit dem die Einsatzfrequenz des Mittenreglers bestimmt werden kann. Das Spektrum ist erstaunlich breit und reicht laut Beschriftung von 100Hz bis 5kHz, greift damit also auch deutlich in die Bass- und Höhenbereiche ein. Drei EQ-Presets und ein Dreiband-EQ mit durchstimmbaren Mitten sind für die meisten Bassisten vermutlich völlig ausreichend, um den Sound in den Griff zu bekommen. Laney geht aber noch einen Schritt weiter: Auf der rechten Seite der Front parken nämlich noch zwei Regler mit den mysteriösen Beschriftungen Tilt und Touch. Der Tilt-EQ wirkt auf das gesamte Frequenzspektrum um einen definierten Punkt, und nicht nur auf eine bestimmte Einsatzfrequenz, wie dies bei herkömmlichen EQs der Fall ist. Im Klartext: Dreht man den Tilt-Regler im Uhrzeigersinn, werden die höheren Bereiche zunehmend geboostet und die tieferen Frequenzen gleichzeitig abgesenkt. In die entgegengesetzte Richtung gedreht, kehrt sich die Arbeitsweise um und der Sound wird runder, weil der untere Bereich angehoben und die Höhen reduziert werden. Das Touch-Feature wirkt sich weniger auf die hörbaren Sounds, sondern vielmehr auf das Spielgefühl aus. Im Uhrzeigersinn wird der Klang resonanter und offener und fühlt sich deshalb etwas träger an. Dreht man den Touch-Regler von der Mittelposition nach links, wird der Sound straffer und der Amp reagiert schneller. Außerdem kann man den Touch-Regler, der als Push/Pull-Poti funktioniert, herausziehen und damit die Reaktionszeit der Röhre beschleunigen. Der Amp soll dann insgesamt perkussiver und nicht mehr ganz so warm klingen. Ich erinnere mich, dass ich ein ähnliches Feature wie den Touch-Regler erst bei einem einzigen anderen Bassverstärker gesehen habe – leider fällt mir gerade das Modell nicht mehr ein!

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Mit den EQs des voll ausgestatteten britischen Amps sind wir jetzt wirklich durch, mit den Features zur Klanggestaltung aber noch nicht ansatzweise. Frei nach dem Motto “more is more” hat Laney seinem Flagschiff nämlich auch noch drei Effekte mit auf den Weg gegeben, deren Parameter mit den drei Reglern Space, Interval und Focus justiert werden. Hinter dem Space-Regler verbergen sich gleich zwei der drei Effekte – gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird der Sound zunehmend mit Hall angereichert, von der Mittelposition nach rechts gedreht, versorgt der Space-Regler den Bass zunehmend mit einem schwebenden Chorus-Effekt.
Die Bedienung der zwei Effekte mit einem einzigen Regler mag zwar sehr einfach sein, der Nachteil ist jedoch, dass die Effekte nicht gleichzeitig verwendet werden können. Zudem gestattet der Amp keinen Zugriff auf einzelne Parameter der Hall- und Chorus-Effekte. Etwas flexibler zeigt sich der dritte Effekt im Bunde. Der Interval-Regler addiert zum gespielten Ton wahlweise eine tiefe Oktave (gegen den Uhrzeigersinn) oder eine Quinte (im Uhrzeigersinn) hinzu, und mit dem Focus-Regler kann hierbei der Obertongehalt des Gesamtsounds bestimmt werden. Nach rechts gedreht, wird der Effekt-Sound zunehmend strahlender und synthmäßiger, gegen den Uhrzeigersinn werden die Obertöne reduziert und der Sound wirkt runder und voluminöser. Alle Effekte und das Shape-Feature können übrigens mit dem oben erwähnten Fußschalter aktiviert werden. Zusätzlich gibt es sogar noch einen vierten Taster auf der Leiste, mit dem der Amp komplett stumm geschaltet werden kann. Die Mute-Funtion kann darüber hinaus auch von Hand aktiviert werden, indem man einfach den als Push/Pull-Poti ausgelegten Volumen-Regler herauszieht. Ganz rechts auf der Front hat Laney schließlich den Powerschalter und einen klassischen Standby-Schalter zum Abschalten der Endstufe platziert.

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Damit sind wir auf der Rückseite des Nexus SL angelangt, wo wir alle Schnittstellen und Anschlüsse finden. Auch bei diesem Thema hat Laney sämtliche Register gezogen, um den flexiblen Amp für sämtliche Anwendungsmöglichkeiten zu rüsten. Auf der linken Seite sitzt der symmetrische Ausgang in Form einer XLR-Buchse inklusive Groundlift-Schalter, Level-Regler und einem kleinen Drei-Positionen Switch, mit dem der Ausgang wahlweise vor oder nach den EQ und sogar hinter den Ausgang geschaltet werden kann. Darauf folgt eine USB-Schnittstelle, die den Nexus zum Audio-Interface für Homerecording-Bereich umfunktioniert. Dazu muss der Nexus lediglich mittels USB-Kabel mit dem Rechner oder einem iPad verbunden werden – ziemlich praktisch, wie ich finde! Der USB-Ausgang schickt einen sauberes Signal auf den linken Kanal und das Verstärker-Signal mit allen Einstellungen und Effekten auf den rechten Kanal einer Stereospur zum Rechner und empfängt gleichzeitig das Monitoring-Signal zum Abhören. Die USB-Sektion bietet zudem eine Re-Amp Send-Klinkenbuchse, die das bereits aufgenommene, saubere Signal für Re-Amping Zwecke wieder rausschickt. Der Phones-Bereich neben der USB-Schnittstelle bietet die Möglichkeit, entweder das Monitor-Signal vom USB-Interface, oder das interne Signal vom Verstärker abzuhören. Die Einstellung geschieht mit einem kleinen Zwei-Positionen Schalter, daneben liegen die Klinke für den Kopfhörer und ein Level-Regler zum Justieren der Abhörlautstärke. Ein AUX-Eingang für externe Audioquellen und eine Effektschleife für zusätzliche Effektgeräte gehören bei modernen Basstopteil schon lange zum guten Ton. MP3-Spieler oder Drumcomputer werden beim Nexus an die Miniklinke gehängt, und mit einem kleinen Lautstärkeregler kann das Signal komfortabel an die Basslautstärke angepasst werden. Der Effektweg kommt mit den üblichen Send- und Return-Klinken und einem zusätzlichen Switch daher, der das Signal bei Bedarf um 10dB absenken oder Bypass schalten kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch das Rear Panel (die Rückseite) von Laneys neuem Basstopteil wurde reichhaltig ausgestattet!

Wir arbeiten uns auf der Rückseite des Nexus weiter nach rechts und finden hier noch eine Tuner Out-Klinke zum Anschluss eines Stimmgerätes, eine 5-Pin DIN-Buchse für den mitgelieferten Fußschalter und zwei Speakon-Anschlüsse zur Verbindung der Lautsprecherboxen. Jede der zwei Speakonbuchsen ist an eine separate 500 Watt Class-D Endstufe gekoppelt, die sowohl einzeln auch zusammen verwendet werden können. Der untere Anschluss mit der Bezeichnung Master ist zusätzlich mit einem Impedanzwahlschalter mit den Positionen 4 Ohm und 8 Ohm ausgerüstet, der zweite Speakonanschluss mit der Bezeichnung Slave ist bis zu 4 Ohm belastbar. Ziemlich clever: durch die Konfiguration mit zwei Endstufen und der Impedanzumschaltung sind mannigfaltige Boxenkombinationen möglich. Wer beispielsweise ein Stadium beschallen muss, kann mit vier 8-Ohm-Boxen die kompletten 1000 Watt des Nexus anzapfen – Hilfe!

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Praxis

Einen Bassamp, den man als Recording-Interface verwenden kann, hatte ich bisher noch nicht in meinem Testlabor. Daher bin ich wirklich gespannt, ob das Setup auf Anhieb problemlos funktioniert. Mit einem Standard USB-Kabel verbinde ich also den Nexus mit meinem Apple Rechner und starte Logic. In den Logic-Audioeinstellungen muss ich dann nur noch die USB-Verbindung auswählen, und fertig ist das Recording-Setup. Das geht richtig schnell vonstatten und Logic nimmt meinen Bass als Stereospur mit dem reinen USB-Signal auf der linken Seite und dem Amp-Signal inklusive aller Einstellungen auf der rechten Seite auf. Das Monitoring mit dem Kopfhörer läuft ebenfalls über den Nexus, dafür muss man nur den Source-Switch auf der Rückseite des Amps auf “USB” stellen. Wenn man mit der Aufnahme glücklich ist, schaltet man die aufgenommene Bassspur auf Mono und hört somit nur noch das Basssignal mit allen Verstärkereinstellungen auf beiden Seiten – das war zumindest bei meinem Setup mit Logic X der Fall. Sollte man mit dem Basssound dann noch nicht ganz zufrieden sein, kann der Nexus die immer noch vorhandene, saubere USB-Bassspur per Re-Amp Buchse wieder zum seinem Eingang schicken und mit anderen Einstellungen einfach noch einmal aufnehmen.

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Die Aufnahmequalität des integrierten Interface ist absolut in Ordnung – das cleane Basssignal klingt über das Nexus Interface zwar etwas flacher und nicht ganz so fein aufgelöst wie beispielsweise mit meinem Apogee Duet, der Unterschied ist aber nicht wirklich weltbewegend. Insgesamt ist die Recording-Möglichkeit wirklich eine clevere Lösung, um den Bass mit allen Klangmöglichkeiten des Nexus schnell und unkompliziert im Homestudio oder sogar unterwegs im Hotel auf ein iPad zu bannen. Zumal der neueste Laney-Bassamp in Sachen Sound wirklich einiges zu bieten hat. Der Grundklang des Tops ist zu meiner Überraschung erstaunlich neutral – jeder Bass behält im Wesentlichen seinen Charakter, so lange man die Finger von den zahlreichen EQ-Reglern lässt. Der Nexus gibt den Klang detailreich wieder und stellt keine bestimmte Frequenz in den Vordergrund. Im unteren Bereich klingt er durch die Röhre in der Vorstufe allerdings etwas “butteriger” und wärmer als beispielsweise meine Micro-Transistor-Tops. Für das folgende Audiobeispiel habe ich den Gain-Regler relativ weit aufgedreht, damit der warme Charakter und die leichte Kompression der ECC83-Rühre deutlicher zu hören sind. Nacheinander schalte ich außerdem durch die vier EQ-Presets des Shape-Reglers – der erste Durchgang repräsentiert den neutralen Sounds, darauf folgt ein leichter Mid-Scoop, gefolgt von einem deutlicheren Mid-Scoop. Der letzte Sound pusht schließlich die Mitten. Alle Einstellungen sind praxistauglich und verändern den Sound nicht allzu zu extrem. Sie eignen sich dadurch hervorragend, um den Grundcharakter des Amps an die bevorzugte Spielweise oder den Musikstil anzupassen. Im zweiten Audiofile hört ihr den Nexus nochmals mit neutraler EQ-Einstellung. Den Gainpegel habe ich hier jedoch drastisch erhöht, damit die Vorstufe den Bass verzerrt. Extreme Hi-Gain Kreissägen-Sounds sind mit dem Nexus zwar nicht drin, die Verzerrung klingt aber organisch und schmutzt den Basssound schön an.

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Die vier EQ-Presets des Shape-Reglers Hi Gain mit neutralem EQ

Auch der normale Dreiband-EQ liefert sehr musikalische Ergebnisse und wirkt eher subtil, fast wie ein passiver EQ. Die einzelnen Bänder lassen sich durchaus beherzt einsetzen, ohne den Bass völlig aus der Spur zu bringen, und der extrem breit ausgelegte Mittenbereich von 100Hz bis 5kHz beschert dem EQ einen hohen Nutzwert. Mit dem Sweep-Regler kann man bequem durch die Frequenzen navigieren, um einen störenden Bereich aufzuspüren und zu eliminieren, oder eine unterrepräsentierte Mittenfrequenz gezielt zu pushen. Der Tilt-Regler packt deutlich kräftiger zu als der zentrale Dreiband-EQ und liefert an beiden Enden der Skala fast schon zu extreme Sounds. Auf dem Reglerweg liegen aber viele Klangvariationen, die in der Praxis bestens funktionieren. Das Bestechende am Tilt-EQ ist vor allem, dass er blitzschnell Ergebnisse liefert – wer auf voluminöse, eher bedeckte Sounds steht, dreht den Tilt-Regler ein Stück nach links, für knackigere und drahtigere Bässe geht man einfach in die entgegengesetzte Richtung. Im Audiobeispiel zum Tilt-EQ drehe ich den Tilt-Regler von der Mittelposition erst nach links und anschließend komplett nach rechts, damit ihr die komplette Palette der resultierenden Sounds hören könnt.

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Tilt-EQ Soundbeispiele
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Im Gegensatz zum Tilt-EQ wirkt sich das Touch-Feature zu gering auf den Sound auf, um es anschaulich in einem Audiobeispiel präsentieren zu können. Umso erstaunlicher ist aber, dass man den Unterschied wirklich deutlich spürt! Wenn der Touch-Regler rechts steht, fühlt sich der Sound etwas träger und schwerfälliger an, gegen den Uhrzeigersinn gedreht reagiert der Amp deutlich schneller und fühlt sich in der Tat kompakter und knackiger an – wer viel slappt oder gerne staccato-mäßige Bassläufe abgefeuert, wird dieses Setting deshalb bevorzugen. Ich mochte eigentlich beide Einstellungen, je nachdem was für einen Musikstil oder welches Instrument ich mit dem Nexus gespielt habe. Wie stark der jeweilige Effekt ist, hängt allerdings auch von den verwendeten Boxen und der akustischen Situation im Raum ab. Ich hatte jedoch immer das Gefühl, dass die Unterschiede mit größeren Boxen deutlicher zu Tage treten. Laut Laney soll sich die Reaktionzeit der Röhre dann noch zusätzlich beschleunigen lassen, wenn man den Touch-Regler heraus zieht. Ich konnte hier aber ehrlich gesagt weder einen deutlich hörbaren, noch einen fühlbaren Effekt feststellen, auch nicht mit weit aufgerissenem Gain-Regler (und entsprechend stark angefahrener Röhre).
Deutliche Auswirkungen auf den Sound haben allerdings die Effekte des Nexus, und ich finde die Qualität aller drei Geschmacksrichtungen durchaus in Ordnung. Besonders erwähnenswert ist das hervorragende Tracking des Interval-Effekts, von dem sich so mancher Bodentreter ein Scheibchen abschneiden könnte. Der Quintensound macht wirklich Spaß bei solistischen Bassparts und mit dem Fokus-Regler hat man zumindest etwas Einfluss auf die Klangfarbe und die Intensität des Effekts.

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Interval-Effekt – Octave Interval-Effekt – Quinte Space Hall Space Chorus

Ich kann in diesem Test unmöglich alle Klangmöglichkeiten des ungeheuer üppig ausgestatteten Nexus SL darstellen. Jeder Interessent sollte ohnehin zu Hause in Ruhe prüfen, ob er eine Verwendung für derart viele Features hat. Letztendlich ist der Nexus aber ein wirklich klasse klingender Amp, der mit seiner satten Leistung von insgesamt 1000 Watt auf riesigen Bühnen genauso eingesetzt werden kann wie im Studio oder zum Üben und Aufnehmen in den eigenen vier Wänden. Das muss dem britischen Alleskönner erst einmal jemand nachmachen!

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Fazit

Die Stärke des Laney Nexus SL ist seine ungeheuer große Flexibilität. Mit seiner außerordentlich umfangreichen Ausstattung meistert der in England designte Verstärker alle relevanten Live – und Studio-Situationen souverän und liefert dabei stets eine solide Performance. Sein Klangcharakter ist nicht unbedingt markant, die Röhrenvorstufe sorgt aber für ein warmes Timbre. Mit den unzähligen EQ-Tools findet man außerdem schnell die passende Einstellung für den verwendeten Bass oder die bevorzugte Musikrichtung. Für die Effekte würde ich mir allerdings mehr Einstellungsmöglichkeiten wünschen – vor allem der Nutzwert der Space-Effekte und des Kompressors könnten dadurch deutlich gesteigert werden. An der Verarbeitungs- und Materialqualität gibt es hingegen rein gar nichts zu meckern: alle Komponenten wirken robust und wurden absolut sorgfältig verbaut. Lobenswert ist darüber hinaus, dass Laney die passende Fußleiste mit vier Tastern sowie eine stabile Tasche für den Transport mitliefert.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • solider Grundsound
  • viele EQ-Tools
  • Onboard-Effekte
  • üppige Ausstattung mit verschiedenen Anschlüssen
  • satte Leistung mit flexiblen Boxenkombinationen
  • Konstruktion/Verarbeitung
  • Zubehör (Fußschalter, Tasche)
Contra
  • Effekte (vor allem der Kompressor) könnten flexibler einsetzbar sein
Artikelbild
Laney Nexus Studio Live Test
Für 849,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Laney
  • Modell: Nexus Studio Live Hybrid-Bassverstärker mit Röhren-Preamp und zwei Class-D Endstufen
  • Leistung: 2 x 500 Watt @ 4 Ohm, 2 x 250 @ 8 Ohm
  • Röhre: ECC83 (Vorstufe)
  • EQ: Shape (vier Positionen), Bass, Treble, Mid (Sweep 100Hz – 5kHz), Tilt, Touch
  • Effekte: Hall, Chorus, Oktave, Quinte, Focus-Regler, Kompressor
  • Anschlüsse: 2 x Klinke Input (Hi/Lo), D.I. Out symmetrisch (inkl, Groundlift, Output/Post/Pre-Switch, Level Regler), USB, Re-Amp Send Klinke, Phones-Klinke (inkl. USB/Amp-Switch, Level Regler), Aux-In Miniklinke (inkl. Level-Regler), FX-Loop Send/Return Klinken (inkl. -10dB/0dB/Bypass-Switch), Tuner-Out Klinke, 5-Pin DIN-Fußschalter, 2 x Speakon-Loudspeaker (inkl. 4/8 Ohm-Switch für Master)
  • Sonstiges: Kühlung durch temperaturgesteuerten Lüfter
  • Maße: 88 x 428 x 285 mm
  • Gewicht: 5,5 kg
  • Zubehör: Tasche, Fußschalter inklusive Kabel, Netzkabel
  • Preis: 985,62 Euro (UVP)
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