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Nux Trident Test 

Mit dem Nux Trident liefert der chinesische Hersteller einen digitalen Amp-Modeler und Effektprozessor im Pedalformat. Optisch ähnelt er dem kleineren Cerberus, allerdings hat der Testkandidat einen größeren LCD-Bildschirm und einige Amp-, sowie Cab-Modelle. Dadurch schlägt er quasi die Brücke zur MG-Reihe und bietet einen ebenso anschaulichen Editor wie beispielsweise der MG-300. Höchste Zeit, den Nux-Neuzugang einem Test zu unterziehen!

Nux Trident Test 

Nux Trident – das Wichtigste in Kürze

  • digitaler Amp-Modeler/Effektprozessor
  • 27 Amp- und Cabsimulationen, 4 Mikrofontypen
  • 10 Effektblöcke
  • Editor für MacOS und Windows
  • unterstützt das Laden eigener IRs

Das Gehäuse des Nux Trident

Der Nux Trident steckt in einem sehr robust und roadtauglich wirkenden schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 163 x 315 x 62 mm. Auf der Oberseite versammeln sich alle Bedienelemente in Form von 16 Potis und 2 Endlos-Encodern mit Druckfunktion. Dazu sechs Minischalter und vier Taster, auf die wir später noch näher eingehen werden. Rechts vorn thront das LCD-Display, das die Presets und Einstellungen anzeigt. In der hinteren Pedalhälfte sind 10 Fußschalter in zwei Etagen angeordnet. Stirnseitig sind alle Anschlüsse sowie das Master-Volume und der GND-Lift-Knopf anzutreffen. Der Eingang und die beiden Ausgänge sind im Klinkenformat, dazu zwei XLR-Outputs, ein FX-Loop, ein Kopfhörerausgang und der Anschluss für ein optional erhältliches Expression-Pedal. Aux-In und MIDI-Ein- und Ausgänge sind als Miniklinke ausgelegt, zusätzlich bietet ein USB-C Port die Option, das Trident als Audio-Interface einzusetzen oder für den Zugang zum Editor. Die Stromversorgung erfolgt über ein Netzteil, das 9 Volt und 50 mA bereitstellen muss. Zum Lieferumfang gehören ein Manual, ein USB Kabel und das Netzteil.

Die Bedienung des Nux Trident

Der Nux Trident verfügt über 10 unabhängige Signalblöcke, bestehend aus Amp, Cabinet, Noise Reduction, Boost, Modulation, EQ, Einschleifweg, Delay- und Reverb-Modul sowie einem FX-Block. Hinter Letztgenanntem warten diverse Effektkategorien wie Kompressor-, Wah-, Filter- und Whammy- bzw. Pitch Shift- Algorithmen. Innerhalb jeder Kategorie findet sich eine Fülle an verschiedenen Modellen, die hinsichtlich des Namens und der Editor-Optik an etablierte Vorbilder angelehnt sind. Die Effektreihenfolge lässt sich frei bestimmen, wobei man beim Delay/Reverb und dem Einschleifweg sogar den Parallelbetrieb zur Auswahl hat. Amp- und Cabblock liefern je 27 verschiedene Verstärker bzw. Cab IR-Modelle, die frei kombinierbar sind. Die Mikrofonierung der Cabs kann durch die vier Mikrofontypen variabel gestaltet werden und bietet darüber hinaus die drei Mikrofonpositionen Edge, Mitte und Center. Die User-Slots erlauben das Laden von eigenen Impulsantworten, was über den Editor auch relativ mühelos vonstattengeht. Sämtliche Voreinstellungen lassen sich abspeichern, wobei der Nux Trident 32 Bänke zu je drei Presets bietet, also in der Summe 96 Speicherplätze. Ein 30-sekündiger Looper und ein frei kalibrierbarer Tuner sind ebenfalls an Bord.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Nux Trident wirkt sehr robust und misst 163 x 315 x 62 mm.

Editiervorgänge können am Pedal oder dem anschaulichen Editor umgesetzt werden

Das Editieren eigener Voreinstellungen geschieht am Gerät oder über den Trident-Editor, der für MacOS und Windows zur Verfügung steht. Am Gerät selbst verläuft der Vorgang mithilfe der Bedienelemente sehr zügig. Hier hat man sogar die Wahl, ob man den rechten Endlos-Encoder oder die Fußschalter in Kombination mit den physischen Reglern zurate zieht. Letzteres bietet einen sehr direkten und natürlichen Eingriff, so wie man es von Einzelpedalen oder Amp-Potis kennt. Innerhalb eines Blocks können die verschiedenen Untergattungen über die Minischalter angewählt werden. Dass man sogar die Option hat, die Effektreihenfolge von Reverb und Delay oder deren Parallel-Setting per Schalter bestimmen zu können, finde ich sehr clever gelöst. Durch Drücken der beiden Endlospotis gelangt man zu den globalen Settings. Hier können verschiedene Anschlussmöglichkeiten ausgewählt, Expression-Pedale kalibriert und MIDI- sowie USB-Settings eingestellt werden.

Noch flinker läuft der Tweaking-Prozess über den Editor, der mit einem attraktiven und sehr intuitiven GUI erscheint. Die Ampmodelle und auch die Pedale sind optisch toll aufbereitet und lassen sofort die Vorlage erkennen. Die Verwendung als 48 kHz Audio-Interface ist ebenfalls problemlos möglich, und mein PC erkennt das Nux Trident auch ohne zusätzlichen ASIO-Treiber.

Fotostrecke: 4 Bilder Trident-Editor
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So werden die Klangbeispiele des Nux Trident in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles stöpsele ich das Pedal zunächst über die XLR-Outputs in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Um den Klang vor einem echten Amp abzuchecken, wähle ich den Input meines 73er Fender Bassman Tops und den Return meines Peavey 5150. Von dort geht es in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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Anfangs steppe ich durch ein paar Werkspresets, um den grundlegenden Sound kennenzulernen. Hier zeigen sich gut eingestellte und nicht allzu überladene Settings, wobei sogar Szenegrößen wie Reb Beach, Larry Mitchell oder Pete Thorne einige Voreinstellungen programmiert haben. Das Spielgefühl ist überraschend gut und wirkt, gemessen am Preis, relativ direkt, auch wenn bei manchen Modellen eine gewisse Härte in den Hochmitten auszumachen ist. Klar, High-End-Sounds wie beim AxeFx, Quad Cortex oder Kemper darf man hier nicht erwarten. Nichtsdestotrotz schlägt sich der Nux Trident innerhalb seiner Preisklasse erstaunlich gut und toppt auch vorangegangene Nux-Modeler.

Audio Samples
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Preset 3A – Stratocaster Preset 6A – Les Paul Preset 18A – Les Paul Preset 15A – Les Paul
Die Amp-Selektion des Nux Trident ist sehr sinnvoll gewählt und die Vorlagen wirken ziemlich authentisch.

Nun geht es an Eigenkreationen, wobei ich mich zunächst auf die Ampmodelle beschränke. Die Vorlagen sind sehr gut getroffen und die Auswahl ist sinnvoll und breit aufgestellt. Hier erhält man viele klassische Clean-Amps von Fender oder Roland, crunchige Vöxe und eine Fülle an Marshall- und High-Gain-Gattungen. Jedem Verstärkertyp hat man die entsprechende Cab-IR zur Seite gestellt, allerdings lässt sich alles frei kombinieren. Die verwendeten IRs klingen sehr gut und können mit einigen meiner externen Lieblings-IRs gut mithalten. Die Dynamik könnte aus meiner Sicht etwas feingliedriger sein und auch der Default-Sound, den man beim Anwählen des Amps bekommt, wirkt auf mich etwas basslastig. Dank des effektiven Tonestacks und der tollen EQs lässt sich jeder Sound hervorragend anpassen.

Audio Samples
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Clean – Stratocaster Crunch – Stratocaster Mid Gain – Les Paul High Gain – Les Paul

Die Effekte zeichnen sich überwiegend durch eine tolle Qualität aus. Hier wurde keine Materialschlacht betrieben, sondern man beschränkt sich auf einige archetypische Modelle je Effektgruppe, die aber nahezu alle Anwendungsbereiche abdecken. Im BST-Block befinden sich nur Booster und Overdrives, aber keine Distortions. Das kann man kritisieren, andererseits ist die Amp-Auswahl im High-Gain-Sektor so enorm, dass es an krasseren Zerrsounds nicht mangeln dürfte. Die Modulationseffekte, vor allem die Chorusmodelle, gefallen mir extrem gut und stechen aus meiner Sicht aus anderen Mid-Price-Modelern stark positiv hervor. Die Delays und Reverbs trumpfen ebenfalls mit einem guten Klang und einer sinnvollen Selektion, auch wenn ich ein Ping-Pong-Delay vermisse. Da der FX-Loop nur mono ausgelegt ist, lässt sich das auch nicht über ein externes Delay umsetzten. Die Delay-Time lässt sich übrigens auch am Pedalboard problemlos eintappen.

Audio Samples
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Tube Screamer + Eigene IR – Stratocaster Tremolo + Delay – Stratocaster Red Dirt + Oktaver – Les Paul Compressor + Chorus – Stratocaster

Zum Abschluss setze ich den Trident vor einem echten Amp ein, wozu ich den Cab-Block deaktiviere. Vor einem Amp-Input kommt der Trident dann am besten, wenn man den Amp-Block ebenfalls abschaltet. Die Trident-Amps überzeugen mich vor einer weiteren Vorstufe nicht wirklich – die Pedale jedoch umso mehr. Hierzu habe ich eine Boss Blues Driver-Simulation gewählt und erhalte einen tadellosen Overdrivesound. Dass Effekte etwas extremer klingen, wenn sie vor der Vorstufe platziert werden, liegt in der Natur der Sache. Hier gilt es, die Intensität entsprechend anzupassen. Mit aktiviertem Amp-Block in eine Endstufe gespielt, erhält man tolle Ergebnisse und der Sound wird durch den Röhrenamp nochmal ordentlich nach vorne geholt.

Audio Samples
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In Amp Input – Les Paul In Amp Return – Les Paul
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Fazit

Der Nux Trident überzeugt als extrem robuster und sehr gut klingender Pedal-Modeler. Die Amp-Selektion ist sehr sinnvoll gewählt und die Vorlagen kommen ziemlich authentisch. Verglichen mit anderen Mid-Price-Modelern sticht der Trident in puncto Latenz, Sound und Spielgefühl definitiv heraus. Die Effektqualität ist ausgesprochen gut, wobei vor allem die Chorus-Sounds in der Topliga mitspielen. Hinsichtlich der Effektauswahl hat man sich zwar auf eine überschaubare Menge beschränkt, die sich aber als sehr praxisnah erweiset. Etwas vermisst habe ich ein paar Distortion- oder Fuzz-Modelle im BST-Block, der nur Booster und Overdrives liefert. Auch wäre ein Pingpong-Delay eine tolle Ergänzung, zumal der FX-Loop nur mono ausgelegt ist. Das sind aber alles Kritikpunkte, die durch Firmware-Updates leicht abänderbar sind. Besonders toll ist die Option, die Einstellvorgänge an physischen Reglern vorzunehmen, was sicherlich auch User anspricht, die mit der typischen Modeler-Bedienung etwas fremdeln. Alternativ kann man natürlich auch den Editor einsetzen, der mit einem sehr attraktiven GUI aufwartet. Die Verwendung als Audio-Interface, vor Amps oder auch direkt in Endstufen ist völlig problemlos. Auch wenn Benchmark-Modeler in puncto Sounds noch etwas feinzeichnender kommen, bin ich vom Nux Trident absolut beeindruckt. Will man die gebotene Fülle an Klangqualität, gepaart mit gut klingenden Effekten, der Gehäuserobustheit und diesen Features, gibt es innerhalb dieser Preisklasse wenig Vergleichsprodukte. Wer einen Modeler sucht, der all die genannten Aufgaben sehr gut erledigt, aber kein allzu großes Loch in den Geldbeutel reißt, sollte hier zuschlagen!

Der Nux Trident erweist sich als extrem robuster und sehr gut klingender Pedal-Modeler.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Bedienung (physisch und über Editor)
  • robuste Bauweise
  • authentische Sounds
  • üppige Amp- und Effektauswahl
  • 32 Slots für eigene IRs
Contra
  • kein Stereo FX-Loop
  • keine Fuzz- & Distortionmodelle im BST-Block (Stand: FW 1.0.0)
Artikelbild
Nux Trident Test 
Für 399,00€ bei
  • Hersteller: Nux
  • Name: Trident
  • Type: digitaler Amp-Modeler/Effektprozessor
  • Herstellungsland: China
  • Regler: 16 Potis, 2 Endlos-Encoder mit Druckfunktion
  • Schalter: 10 Fußschalter, 6 Schalter, 4 Taster
  • Anschlüsse: Input, 2x Output, FX-Loop, Phones, EXP-Pedal (je 6,3 mm Klinke) Aux-In, Midi In/Out (Miniklinke), USB-C, Netzteileingang, 2x Output (XLR)
  • True Bypass: nein
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromversorgung: 9 V/500 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 163 x 315 x 62mm
  • Gewicht: 1631 g
  • Ladenpreis: 399,00 Euro (Mai 2024)
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Profilbild von Tom

Tom sagt:

#1 - 04.06.2024 um 22:44 Uhr

0

meiner Erfahrung hatte ich den nux für vier Wochen getestet die Songs waren okay aber der Haken wenn es darum geht bestimmte Songs zu benutzen und den Bedienungsanleitung auf Deutsch zu bekommen leider entweder japanisch auf englisch oder Französisch und ich konnte nichts von den dreien damit anfangen schade dass es keine richtige video eine Anleitung gibt wo man halt sehen kann wie man vom PC aus zu den Luchs Sounds laden kann und somit gute Songs Element hat mein Fazit dazu der nux ist zwar ganz okay aber was die bedienungsleitung aber trifft müsste man das verbessern und das auf deutsch und die Anleitung wie es genauer funktioniert ist total leicht aber auch bei Blues oder Rock sind die Signale kleine nicht störend kommt einem rum auf Fazit man muss gut Englisch können und damit klarzukommen um zu bedienen alles andere macht keinen Sinn schade dass der Hersteller nicht darauf reagiert

    Profilbild von Patrick

    Patrick sagt:

    #1.1 - 05.06.2024 um 14:19 Uhr

    1

    Entschuldigung, aber beim Lesen deines Beitrags erleidet man ja fast einen Genickbruch. Wenn dein Englisch ähnlich schlecht ist, kann ich mir gut vorstellen, dass du die Beschreibung nicht verstehst.

    Profilbild von Doomsday

    Doomsday sagt:

    #1.2 - 06.06.2024 um 18:35 Uhr

    1

    Das du die Anleitungen nicht verstehst, hat bestimmt noch andere Gründe.^^

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