Pioneer RB-DMX 1 Test

Eine einfach zu bedienende Hardware/Software-Lösung zur individuellen Lichtsteuerung einer DJ-Performance, wer möchte das nicht besitzen? Pioneer DJ hat mit dem DMX-Interface RB-DMX1 ein Tool für Club-Betreiber und DJs im Sortiment, die ein leichtes Erstellen von Lichtshows, kombiniert mit einer guten Geräte-Datenbank, verspricht und dazu den individuellen Charakter des Performers unterstreichen möchte. Wie einfach funktioniert das in der Praxis? Wie einfach ist das Anpassen der Lichteffekte zum Track? Wie lässt sich ein Set an neue Venues? Das klären wir in diesem Test.  

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DMX-Interface für Lichtshows mit Rekordbox: Pioneer DJ RB-DMX 1

Details

Bevor wir zum eigentlichen Test des Pioneer DJ RB-DMX1 beschäftigten, fällt der Blick auf das kleine Interface. Die Elektrik des RB-DMX1 ist in einem 3 mm starken nahtlosen Aluminiumgehäuse verbaut. Am 300 g schweren,  9 x 9 x 4,2 cm großen Gehäuse befinden sich eine DMX-Buchse, ein USB-Anschluss sowie ein Kensington-Lock. Ja, es ist für unterwegs klein und stabil genug, um noch Platz in der Laptop- oder DJ-Tasche zu haben und hinter der DJ-Booth ist es quasi unauffällig.
Auf der Geräteoberseite befindet sich zwischen der Beschriftung von USB und DMX-Out eine blaue LED, die bis zur Verbindung mit der Rekordbox-Software blau blinkt. Die Software selbst läuft solide, auch wenn das USB- bzw. DMX-Kabel erst noch gesteckt werden müssen. Da es mit allen DMX-512-Geräten kompatibel ist, kann es leicht in ein bestehendes Lichtsetup integriert werden. Der geringe Stromverbrauch von 500 mA lässt sogar die Verwendung eines passiven USB-Hubs zu.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blick auf das DMX-Interface

Alle Anschlüsse sind solide verarbeitet und das gesamte Gehäuse macht einen sehr wertigen Eindruck. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Interface mit USB-Kabel noch eine Rekordbox-Lizenz, die allein schon einem Gegenwert von 139 Euro entspricht.
Die Box selbst wird erst ab Rekordbox 5.1 unterstützt und es empfiehlt sich, vor der Benutzung ein Update einzuspielen. Die aktuelle Version liegt bei 5.4.2 und dürfte einige Bugfixes und eine aktualisierte Fixtures-Library enthalten. Auf die Fixtures-Library kommen wir noch im Praxisteil zurück. Das Interface selbst soll mit den Controllern DDJ-1000, DDJ-RZX, DDJ-RZ, DDJ-XP1 und XDJ-RX kombinierbar sein. Wir haben zum Test einen Einsteiger-Controller, den DDJ-400 angeschlossen und festgestellt: Es funktioniert auch damit. 

Praxis

Rekordbox ist gestartet und sowohl USB als auch DMX verkabelt, die Software springt allerdings nicht automatisch auf den Lightning-Modus um. Es erscheint lediglich die Meldung, dass ein RB-DMX1 erkannt wurde und die Frage, ob wir den Lightning-Modus verwenden möchten.
Die blaue LED leuchtet nun permanent, damit wir aber den Lightning-Modus verwenden können, müssen wir zunächst in die Voreinstellungen von Rekordbox und unter dem Reiter Lightning die Beleuchtungsfunktion aktivieren. Hier finden wir noch die Beleuchtungs-Miniaturanzeige zum An- und Abwählen sowie Play-Macro, falls mal keine Musik gespielt wird.
In der Rekordbox-Bedienoberfläche erscheint nun ein neuer Bereich für die Lichtsteuerung. Zuvor muss noch die sogenannte Phrases-Analyse für Intro, Verse 1 und 2, Chorus, Bridge und Outro durchgeführt werden. Durch diesen intelligenten Algorithmus werden auch gleichzeitig für jeden Track die Lichtsequenzen erstellt, sodass man sofort loslegen könnte. Jedoch müssen wir noch die Fixtures, also die Lichter, die wir in unserem Setup bei der Venue verwenden, einrichten.

Das Pioneer DJ RB-DMX1 im Betrieb
Das Pioneer DJ RB-DMX1 im Betrieb

Aufbau einer Venue 

Zum Aufbau einer Venue müssen wir in den Lightning Modus wechseln. Dort können wir in den oberen drei Reitern zwischen Fixtures-Library, Macro-Mapping und Macro-Editor wechseln. In der Fixtures-Library lassen sich verschiedene Venues anlegen. Unter dem Venue-Reiter sind alle 512 Kanäle in Matrixanordnung zu sehen. Links davon befinden sich dann die Gerätebezeichnung mit den Angaben zum gewählten Licht, Kanalbelegung und einer erweiterten Zuordnung für die Gerätefunktion, wie beispielsweise Strobe, Par oder Bar Light (simple).
In der unteren Hälfte befindet sich dann die Library. Entweder suchen wir uns das Licht aus der Herstellerliste oder wir benutzen die Suchfunktion, was schneller geht. Ich habe leider nicht alle Geräte in der Library gefunden, die bei vergleichbaren DMX-Interfaces vorhanden waren. Ein manuelles Anlegen ist leider nicht möglich. Um das Licht einzurichten, brauchen wir nur unsere Auswahl auf den Startkanal im oberen Bereich ziehen und das war es auch schon.

Macro-Mapping und Editor

Das Macro-Mapping bietet eine bereits gelungene Auswahl an Makros, die bereits eine gute Auswahl an Farbspielen für die Phrasen anbietet. Hier können die Makro-Vorgaben editiert und eigene Makros angelegt werden, dabei wechselt Rekordbox automatisch in den zugehörigen Editor. Dort können auch die Vorgaben der einzelnen Tracks durch die Phrase-Analyse nachträglich bearbeitet werden. 
Um Änderungen vorzunehmen, muss der entsprechende Bereich zunächst markiert werden. Ein Nachteil hier: Für jedes Fixture sind die Änderungen von Farbe, Dimmer bzw. Start-Endpunkte, Farbintensität, Farbübergänge, Scanner und Moving-Head-Positionen einzeln zu definieren. Auch Farben und deren Übergänge funktionieren nur einzeln, das habe ich schon besser gesehen.
Auf der anderen Seite gibt es diverse Bänke und Moods, womit sich das Licht-Szenario für einen DJ einfacher gestalten lässt, ohne in die Tiefe gehen zu müssen. Hin und wieder muss auch mal der Beatgrid händisch angepasst werden, was allerdings sehr gut funktioniert.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Voreinstellungen für den Lightning-Modus

Im Live-Betrieb

Wenn wir nun live spielen, gibt es nur noch eingeschränkte Möglichkeiten, in die Licht-Show einzugreifen. Neue Tracks, die bisher keiner Phrase-Analyse unterzogen wurden liefern kein Licht, das heißt entweder vor dem Gig oder noch schnell von Hand in der Trackliste den Track analysieren lassen. Alternativ kann man auch im „Manual Mode“ arbeiten und den nicht gespielten Track auswählen, damit die Makros greifen. Im „Auto Mode“ entscheidet der Crossfader ansonsten darüber, welche Lightshow von welchem Track kommt. Hier gibt es leider keine Überblend-Funktion, sondern nur einen harten Cut der Licht-Inszenierung. Man kann sich auch Mood-, Bank-, Farb- oder Strobe-Effekte für diesen Fall zunutzen machen. 

Fazit

Das Pioneer DJ RB-DMX1 rundet die Produktpalette für den Individualisten gekonnt ab. Es ist robust und klein und ermöglicht auf unkomplizierte Weise das Erstellen von Lightshows oder das Anpassen vordefinierter Abläufe, wobei keine Beeinträchtigung beim Auflegen erfolgt. Die Phrasen-Analyse funktioniert auch für die Lichtshow mit ihren Makros einwandfrei. Die abgespeckten Eingriffsmöglichkeiten bei der Live-Performance erweisen sich als wohl überlegt. Die Gerätedatenbank ist recht umfangreich, aber nicht „allumfassend“. Es lassen sich auch keine Geräte kaskadieren, wie es bei vergleichbaren Lösungen der Fall ist. Abschließend muss man aber sagen, das RB-DMX1 ist für DJs und nicht für Licht-Techniker konzipiert und dafür bringt es eine ganze Menge mit und ich hoffe, die Software und ihre Fixtures-Library wird noch erweitert.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • leichtes Erstellen von Lichtshows
  • gute Gerätedatenbank
  • einfaches Anpassen der vordefinierten Lichtshow an neue Venues
  • einfaches Editieren von Fixtures
  • keine Beeinträchtigung beim Auflegen
  • geringe Systemvoraussetzungen
Contra
  • nicht mit weiteren Geräten kaskadierfähig
  • Leuchten-Support könnte umfangreicher sein
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Pioneer RB-DMX 1 Test
DMX-Interface für Lichtshows mit Rekordbox: Pioneer DJ RB-DMX 1
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