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RCF EVOX 12 Test

Der italienische Lautsprecher-Hersteller RCF bietet ein neues aktives Zweiwege-System mit der Bezeichnung EVOX 12 an. Die Line-Array-PA hat erheblich mehr Leistung als die Vorgängermodelle EVOX 5 und 8.

RCF EVOX 12, Zweiwege Line-Array-System
RCF EVOX 12, Zweiwege Line-Array-System


Zwei eingebaute Verstärker mit einer Leistung von 1000 Watt Spitzenleistung für den Bass und 400 Watt Peak für den Hochton treiben einen 15-Zoll-Woofer und acht Vier-Zoll-Speaker an, die direkt übereinander gestackt als Array fungieren. Auf den ersten Blick ein unauffälliges und dennoch kraftvolles Beschallungssystem für Bands oder DJs. Und auf den zweiten?

Details

Der Woofer mit seinem integrierten Verstärker misst 600 x 414 x 560 Millimeter, ist wie der Hochtöner aus Birkenholz gefertigt und mit schwarzem Schutzlack überzogen. Er befeuert den 15-Zoll-Speaker mit 1000 Watt Peak respektive 500 Watt RMS. Ein wabenförmiges schwarzes Metallgitter schützt den Schallwandler auf der Vorderseite und versteckt die Bassreflexöffnung. Zwei an den Seiten eingelassene Kunststoffgriffe helfen, die 28 Kilo Lebendgewicht zu bewegen. Ein weiterer Griff mit Metallschiene, in deren vorderen Teil ein 20 Millimeter großes Gewinde eingelassen ist, befindet sich auf der Oberseite. Dort lässt sich auch eine Distanzstange, sie gehört zum Lieferumfang, für den Satelliten befestigen. Ein ausziehbarer Teleskop-Transportgriff mit drei rastenden Stellungen sorgt in Kombination mit zwei Laufrollen für problemlosen Transport. Die Verarbeitung ist sehr robust und praxisnah ausgeführt. Wer möchte, kann Schutzhüllen und Tragetaschen als optionales Zubehör erwerben.

Fotostrecke: 8 Bilder Das Kraftwerk mit dem Bass.

Die Technik ist auf der Rückseite zugängig. Der gegossene Kühlkörper wurde mittig versenkt und beherbergt in seinem unteren Teil einen kräftigen Netzschalter nebst Netzkabelanschluss inklusive Sicherungshalter. Oben befindet sich eine verriegelbare XLR-Eingangsbuchse. Direkt darunter ein XLR-Ausgang zum Durchschleifen des Eingangssignals. Ein weiterer Line-Eingang (symmetrische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse) sitzt rechts neben dem Ausgang. Ein kleines Potentiometer darüber bestimmt die Lautstärke des gesamten Systems. Die Eingangsempfindlichkeit lässt sich über einen Schiebeschalter zwischen Mikrofon- und Line-Pegel umschalten. Ein weiterer Taster hebt in der Stellung Boost Bass- und Hochtonbereich leicht an. Ferner trifft man hier auf eine Speakon-Buchse für den Hochtöner, den ein Bi-Amp in Class-D-Technik mit 400 W Peak (200 W RMS) antreibt. Das System ist mit drei Kontroll-LEDs ausgestattet. Zwei grüne LEDs signalisieren Power-On sowie ein anliegendes Audiosignal, die rote Kollegin informiert über das Einsetzen des Limiters.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Blick auf die kompakte Rückseite

Satellit:

In einem schlanken, acht Kilogramm schweren Gehäuse, das 870 x 120 x 145 Millimeter misst, ist der Satellit untergebracht. Acht direkt übereinander angeordnete Vier-Zoll-Hochtöner sitzen unter einem wabenförmigen schwarzen Metallgitter. Die unteren beiden Lautsprecher sind etwas nach unten geneigt, um das Nahfeld besser abzudecken. Das Abstrahlverhalten wird vom Hersteller mit 90 x 30 Grad angegeben. Hinten ist eine versenkte Speakon-Buchse verbaut, unten ein 36-Millimeter-Stativflansch.

Fotostrecke: 5 Bilder Leicht gebogener Satellit.
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Praxis

Aufgebaut

Zunächst rolle ich die Woofer an ihren Bestimmungsort, dann sind die Tops dran. Die Distanzstange lässt sich dank des großen Gewindes sehr einfach auf die Box schrauben. Da sich die Stange auf 1,3 Meter ausziehen lässt, kommt man auf eine Aufstellhöhe von fast 2 Metern, was aber in oberster Stellung ein wenig wackelig wirkt. Mit einem Sicherungssplint lässt sich die Höhe in acht Positionen fixieren und mit einer Flügelschraube sichern. Dann wird der Satellit aufgesteckt und mit einem Speakon-Kabel, das ebenfalls zum Lieferumfang gehört, verbunden. Über drei Kunststoffringe mit Klemmösen auf dem Stativ lässt sich das Verbindungskabel sehr sauber verlegen. Jede Top-Woofer-Kombination kommt auf 1400 Watt Spitzen- respektive 700 Watt Dauerleistung. Der Frequenzbereich des Systems ist mit 40 Hz bis 20 kHz angegeben, der maximale Schalldruck mit 130 dB beziffert.

Fotostrecke: 4 Bilder Eingebautes Transportrad.

Konservenmusik und Live-Sound

Der erste Hörversuch ist eine Sprachbeschallung ohne Mischpult, daher wird der XLR-Eingang kurzerhand auf Mic gestellt und der Entzerrungsschalter in die Stellung Flat gebracht. Ein Shure SM 58 ist am Start und lässt sich sofort sehr hoch aussteuern, wobei sich das Klangbild recht durchsichtig, aber vielleicht einen Hauch zu bass- und mittenlastig gestaltet.
Nun sind Musikkonserven dran. Als DJ will man seinen Augen und Ohren erst gar nicht trauen, was für ein Pfund die Anlage abliefert. Laute, klare und kraftvolle Bässe, ein durchsichtiger und nicht überbetonter Mittenbereich sowie schöne Präsenzen. Der 15-Zöller leistet ganze Arbeit und die Tops helfen, dem Sound Ausgewogenheit und Silbrigkeit zu verleihen.
So ähnlich ergeht es auch der Rock´n Roll Band im Proberaum. Akustische Instrumente werden ohne große Entzerrung bestens abgebildet, beim Gesang wird nichts vermisst. Die Übergangsfrequenz bei 180 Hz passt perfekt für die EVOX 12 und die Lautstärkereserven sind äußerst faszinierend. Bei dieser Baugröße kann man das eigentlich gar nicht nachvollziehen.

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Fazit

Das RCF EVOX 12 Line-Array punktet nicht nur bei der Beschallung, sondern auch bei der Optik. Wenn es unauffällig und laut sein soll, ist dieses Lautsprechersystem äußerst empfehlenswert. Die Leistung reicht für eine Band oder einen DJ und gut 300 Personen aus. 2800 Watt Spitze als Paar und ein maximaler Schalldruck von 130 dB generieren Schub, klingen aber auch exzellent in leiseren Umgebungen. Investitionsfreudige Bands, Musikklubs und Theater dürften zum Anwenderkreis dieses Line-Arrays gehören. Das System passt zudem problemlos in den Kombi. Anhören!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Druckvoller, transparenter Klang mit satten Bässen
  • Einfacher Transport dank rollbarem Woofer
  • Distanzstangen inklusive
  • Hohe Leistungsreserven
  • Mikrofoneingang
Contra
  • Kein Low-Cut-Filter für den Mikrofoneingang
Artikelbild
RCF EVOX 12 Test
Für 1.998,00€ bei
RCF EVOX 12, Zweiwege Line-Array-System
RCF EVOX 12, Zweiwege Line-Array-System
Technische Spezifikationen
  • Aktive Zweiwege-PA
  • 15“-Woofer
  • 8 x 4“-Hochtöner
  • Abstrahlverhalten: 90 x 30º
  • Frequenzbereich: 40 Hz bis 20 kHz
  • Max. Schalldruck: 130 dB
  • Trennfrequenz: 180 Hz
  • XLR Mic/Line-Buchse
  • 6,3 mm symmetrische Klinkenbuchse Line-Eingang
  • XLR-Steckerbuchse Direktausgang
  • Loudness-Schalter (flat/boost)
  • DSP-Processing
  • Verstärker: Class D Bi-Amping
  • Leistung:: 1000 W Peak / 700 W RMS Woofer
  • Leistung 400 W Peak / 200 W RMS Hochton
  • 1 x Speakon-Ausgang
  • Distanzstange für Satellit (max. 1330 mm)
  • Stromversorgung: 110 – 220 V
  • Rückseitiger Teleskopgriff für den Transport
  • 2 eingebaute Transportrollen
  • Woofer: Maße: 600 mm x 414 mm x 560 mm (H x B x T)
  • Satellit: Maße: 870 mm x 120 mm x 145 mm (H x B x T)
  • Gesamtgewicht: 36 kg
  • Birkenholz
  • UVP: 2438,- Euro
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RCF EVOX 12, Zweiwege Line-Array-System

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Musikuss sagt:

#1 - 07.12.2023 um 18:09 Uhr

0

Ich habe mit zwei der Evox 12 nun mehrere Liveauftritte einer Rockband bestritten. Mein Fazit ist positiv. Aber: Bei hohen Lautstärken hält irgendwann das Topoteil nicht mehr mit dem Subwoofer mit. Mich würde es nicht wundern, wenn das Nachfolgemodell mehr als die 200 Watt RMS fürs Top bereit hält. Auch bei leiseren Events wäre es brauchbar, wenn man den Subwoofer etwas runterregeln könnte. Der Sub geht halt extrem kräftig, was im Zusammenspiel mit dem Top auch zu viel werden kann. Der größten Pluspunkt der Anlage sehe ich in Ihrer Kompaktheit. Und dennoch kann man Livemusik mit ihr machen.

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