Mit den Modellen der FP-Serie hat sich Roland bereits einen Namen im Bereich der Digital- und Stagepianos gemacht. Tastatur, Gehäuse und Klaviersound bilden das Hauptaugenmerk dieser Serie, zu der u. a. die Modelle FP-50 und FP-80 gehören. Schon 2016 stellte Roland mit dem FP-30 und FP-90 zwei neue Modelle vor. Jetzt schickt der Hersteller mit dem FP-60 auch ein neues Mittelklasse-Modell ins Rennen.
Roland FP-60 Test. (Foto: Bonedo)
Die FP-Serie aus dem Hause Roland folgt bekanntermaßen einem eher minimalistischen Prinzip – manchmal ist weniger eben mehr! Dass das auch beim neuen FP-60 keine Ausnahme ist, entnehme ich schon den technischen Details: Die Beschreibung ist überschaubar und kommt ohne eine übermäßig lange Liste an Spezifikationen aus. Die wichtigsten Eckpunkte sind die bekannte SuperNatural-Klangerzeugung, eine PHA-4-Tastatur, eine erweiterte Polyphonie sowie weitere neue Features, die sich im Detail verstecken. Im Gegensatz zu den früheren Modellen verzichtet das FP-60 nun aber auf eine integrierte Begleitautomatik und konzentriert sich ausschließlich auf den primären Verwendungszweck als Piano. Dank der eingebauten Lautsprecher und zahlreichen Anschlüsse bietet sich das FP-60 sowohl für den Heim- als auch Bühnengebrauch an.
Erfreulich ist die eingebaute Bluetooth-Schnittstelle, mit der man das FP-60 mit iOS- und Android-Geräten verbinden kann. Mit dem „Piano-Designer“ und „Piano Partner 2“ stehen zwei kostenlose Applikationen zur Verfügung, welche das FP-60 in seiner Funktionalität erweitern und das Piano auch per App bedienen lassen. Besonders der „Piano Partner 2“ bringt einige nette Features mit sich: Gehörtraining, Beispielsongs sowie eine kleine Auswahl an Begleitrhythmen inkl. Begleitautomatik mit Akkorderkennung. Das funktioniert aufgrund der Bluethooth-Verbindung sogar kabellos! In unserem Test zeigen wir auf, was sich sonst noch im FP-60 versteckt.
Details
Gehäuse
Das FP-60 ist nicht nur auf dem Papier minimalistisch: Was da auf dem Prüfstand steht, ist auf den ersten Blick zwar schnörkellos, sieht aber gerade deshalb edel und ansprechend aus. Das Gehäuse ist zwar vollständig aus Kunststoff gefertigt, macht aber einen robusten Eindruck. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass das FP-60 den Herausforderungen eines Bühnenalltags gewachsen ist und man nicht zimperlich sein muss. Die abgerundete Oberseite und die ansonsten recht durchgehend schwarze Oberfläche verleiht dem Piano einen modernen Touch. Insgesamt erscheint sie mir sehr geordnet: Neben der Tastatur befindet sich das zeilenförmige Bedienfeld und die darüber liegende, durchgehende Abdeckung der Lautsprecher. Ein langer Schlitz zum Aufstecken der mitgelieferten Notenablage schließt die Oberseite ab. Insgesamt gefällt mir das Design sehr gut – mit dem FP-60 kann man sich überall sehen lassen.
Zugegebenermaßen ist das FP-60 mit seinen 19 kg zwar kein Leichtgewicht, jedoch gibt es in diesem Bereich durchaus auch schwerere Kandidaten. Ich vermute, dass das Gewicht u. a. auch durch die neue PHA-4 Tastatur zustande kommt. Diese verfügt über alle Features, die man von einem Stagepiano dieser Preisklasse erwartet: Gewichtung, Druckpunkt und eine sehr angenehme Elfenbein-Haptik mit leicht angerauter Oberfläche. Im Übrigen gibt es das FP-60 sowohl in schwarzer als auch weißer Ausführung. Einen farblich passenden Unterbau kann man optional erwerben. Damit lässt sich das FP-60 dann auch in ein ansehnliches Heimpiano verwandeln. Neben dem Piano befinden sind im Lieferumfang ein Netzteil, eine aufsteckbare Notenablage sowie ein Haltepedal mit der für Roland typischen „Anti-Wegrutsch-Matte“. Eine Dreifach-Pedaleinheit gehört nicht zum Lieferumfang, ist aber optional erhältlich.
Ähnlich wie schon beim FP-50 sind auch beim FP-60 alle Bedienelemente in einer Linie auf der Oberseite angeordnet. Die bislang rot leuchtenden und länglichen Knöpfe wurden allerdings durch runde Taster ersetzt, welche nun in einer recht neutralen, weißen Farbe leuchten. Die Bedienung erklärt sich schon fast auf den ersten Blick: Sieben Taster dienen der Auswahl der Klänge, zwei weitere Taster ermöglichen die weitere Auswahl der jeweiligen Kategorien. Für den Split/Layer-Modus sowie die Transpose-Funktion gibt es hier jeweils einen Taster. Rechts neben dem Display hingegen wird der Song-Modus bedient, mit dem Songs abgespielt oder Ideen in Form von MIDI- und Audio-Daten aufgenommen werden können. Auch das integrierte Metronom und die Navigation des Function-Menüs befindet sich hier. Neu ist das mittig verbaute LE-Display mit 132 x 32 Pixeln, das in drei Zeilen Aufschluss über die wichtigsten Parameter wie beispielsweise Klangauswahl, Tempo oder z. B. System-Einstellungen gibt. Sieben zusätzliche Fader ergänzen das Bedienfeld: Sowohl Master Volume, Dreiband-EQ, Songlautstärke als auch die Lautstärke der beiden Parts im Split/Layer-Modus lassen sich auf diese Weise justieren und ermöglichen eine sehr intuitive Bedienung.
1/5 Die Auswahl der Klänge erfolgt über sieben Taster. (Foto: Bonedo)
2/5 Praktisch für den Split/Layer-Modus: Die beiden Parts können über die Fader in ihrer Lautstärke abgestimmt werden. Daneben lässt die Ambience-Simulation den Klang räumlicher erscheinen. (Foto: Bonedo)
3/5 Volume und Equalizer des FP-60. (Foto: Bonedo)
4/5 Das Display gibt Aufschluss über die wichtigsten Parameter. (Foto: Bonedo)
5/5 Im Function-Menü lassen sich auch klangliche Parameter wie z. B. die Öffnung des Flügels einstellen. (Foto: Bonedo)
Anschlüsse
Neben den vorderseitig befindlichen Kopfhöreranschlüssen (6,3 mm und 3,5 mm Klinke) befinden sich alle weiteren Anschlüsse auf der Rückseite. Hier fehlt es dem FP-60 an nichts: Neben einem Line-Out (L/R), drei Anschlüsse für Dämpfer-, Sostenuto- und Soft-Pedal sowie dem Netzteil-Anschluss, gibt es hier auch einen Audio-In (ausgeführt als 3,5 mm Mini-Klinke), um externe Musik in das Piano einzuspeisen. Ebenfalls dürfen zwei USB-Anschlüsse nicht fehlen: Sowohl das Aufstecken eines Speichermediums als auch das Verbindung mit einem Computer ist mit dem FP-60 möglich. Die eingebauten Lautsprecher lassen sich übrigens mit dem rückseitig verbauten Schalter auch stummschalten – sehr löblich!
2/3 Neben dem Kopfhöreranschluss sind alle weiteren Anschlüsse auf der Rückseite zu finden. (Foto: Bonedo)
3/3 Die Kopfhöreranschlüsse befinden sich links unterhalb der Tastatur. (Foto: Bonedo)
Bluetooth
Das Roland FP-60 verfügt über eine Bluetooth-Schnittstelle, mit welcher sowohl iOS- als auch Android-Geräte mit dem Stagepiano verbunden werden können. So lassen sich u. a. Audio-Dateien eines Smartphones über das Piano abspielen. Auch lassen sich MIDI-Daten per Bluetooth übertragen. Mein iPhone diente für diesen Bericht als Testkandidat und war schnell mit dem FP-60 gekoppelt. Plötzlich erklangen sogar Sprachnachrichten sowie auch der Ton aller iPhone-Apps über das FP-60!
Ein besonderes Highlight ist die kostenlos erhältliche App „Piano Partner 2“ von Roland (sowohl für iOS als auch Android). Über diese App kann man beispielsweise Songs abspielen, aufnehmen oder sein Gehör trainieren – eine extra für diesen Zweck verfügbares Noten-Quiz mit dem Namen „FlashCards“ wartet in dieser App auf uns. Besonders schön ist die Sektion „Rhythms“, welche das FP-60 dann um eine recht einfache Begleitautomatik mit 21 Rhythmen erweitert. Stellt man das FP-60 dann in den Splitmodus, so verhält sich der untere Tastaturbereich wie bei einem Arrangerkeyboard. Sowohl aus der linken als auch rechten Hand erkennt die App die gespielten Akkorde und generierte daraus eine typische Begleitung bestehend aus Drums, Bass und Akkordpatterns.
Per Bluetooth können iOS- und Android-Geräte mit dem FP-60 gekoppelt werden. (Foto: Bonedo)
Lautsprecher
Zwei Lautsprecher mit 2 x 13 Watt Leistung kommen im FP-60 zum Einsatz. Mit einer Abmessung von 8 x 12 cm können sie laut Hersteller einen Schalldruck bis zu 103 dB SPL erzeugen. Wenn das nicht eine Ansage ist! Wie sich die Lautsprecher im Detail verhalten, werden wir gleich im Praxisteil überprüfen.
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Praxis
Sound
Genug der vielen Worte – hören wir uns zum Beginn des Praxisteils die verschiedenen Flügel- und Klaviersounds aus dem FP-60 an.
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Concert PianoBallad PianoBright PianoUpright Piano
Das Gebotene klingt für einen Piano-Sound der Mittelklasse nicht schlecht. Der Klang ist insgesamt sehr ausgewogen und lässt sich sehr dynamisch spielen. Mir persönlich gefällt das Concert Piano am besten – bei ausdrucksstarkem Spiel zeigt dieser virtuelle Flügel seine Zähne und bleibt ansonsten schön weich. Im mittleren Tastaturbereich allerdings verlieren die Pianos durchweg an Lebendigkeit und vermitteln den Eindruck mit einem weitaus günstigeren Piano zu spielen.
Als Kenner muss an dieser Stelle anmerken, dass ich in der Preiskategorie des Roland FP-60 schon bessere Pianoklänge gehört habe. Was mir störend auffällt, ist ein leicht statischer Ausklang der Samples, was mir das Gefühl vermittelt, dass geloopte Samples zum Einsatz kamen. Gerade bei realen Klavieren kommt es insbesondere bei ausklingenden Saiten zu interessanten Schwebungen, die im FP-60 fehlen und den Sound gerade in dieser Phase statisch wirken lassen. Ein neues Feature ist übrigens der Ambience-Effekt, welcher dem Flügelklang einen räumlichen Charakter verleiht. Er ist in 10 Stufen einstellbar und klingt sehr angenehm. Besonders für den Einsatz mit einem Kopfhörer lohnt er sich: Dann klingt es sehr realistisch.
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Ambience-Effekt
Das mitgelieferte Haltepedal ist übrigens von guter Qualität und bietet sogar zwei Betriebs-Modi: Switch oder Continuous. Letzterer ermöglicht wie bei einem echten Flügel, dass das Dämpferpedal in seiner Wirkung kontinuierlich einsetzt. Sprich, die gehaltenen Noten verklingen schneller sobald man das Pedal nur noch halb durchdrückt. Das ist ein schöner Effekt!
1/2 Das mitgelieferte Haltepedal überzeugt durch eine gute Qualität und eine ausklappbare Anti-Rutsch-Matte. (Foto: Bonedo)
2/2 Im Continuous-Modus arbeitet das Haltepedal auch schon, wenn es nicht ganz durchgetreten wird. (Foto: Bonedo)
Erfreulich ist auch, dass Roland unserem Wunsch nach einem Upright-Piano gefolgt ist und wir nun tatsächlich auch ein paar Upright-Pianos im FP-60 vorfinden. Das ist ein schöner Kontrast zu den zahlreichen Flügelmodellen. Praktisch ist auch der integrierte EQ: Direkt neben dem Master Volume befinden sich die dafür zuständigen Fader. Mir gefällt dieser EQ, da man damit direkten Zugriff auf den Klang hat und sich der Bassbereich z. B. schnell anheben lässt ohne dass es unnatürlich klingt. Im Menü lassen sich die Frequenzbänder auch noch variieren. Etwas unangenehm ist das Rauschen des FP-60, was für mein Empfinden schon einen recht hohen Grundpegel hat und durch den EQ noch drastisch verstärkt wird. Ich habe das Rauschen und die Artefakte einmal als Audiodatei aufgenommen und etwas angehoben, damit man sich davon einen Eindruck verschaffen kann. Vielleicht ist dieses Problem softwareseitig zu beheben, jedoch lag mir zum Zeitpunkt des Tests keine dahingehende Information vor.
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Der 3-Band EqualizerDarstellung des Rauschens / Artefakte
Auch abseits der Klavier-Sounds bietet das FP-60 ein paar schöne, wenngleich etwas weniger aufwändige Sounds an. Unter den E-Pianos findet man die üblichen Kandidaten, zu denen u. a. mehrere Rhodes- und Wurlitzer-Sounds gehören. Der erste Rhodes-Sound gefällt mir persönlich gut, bei den weiteren E-Pianos fehlt es mir dann aber etwas an Lebendigkeit und Realismus – hier ist noch Luft nach oben. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass sich hier etwas mehr getan hätte, zumal wir schon beim FP-50 genau diesen Punkt kritisierten. Eine geringe Velocity-Abstufung und der statische Ausklang, wenn es in die Loops geht, kann heutzutage sicherlich anders gelöst werden. Bedenkt man den Preis des Pianos, dann darf man hier mehr erwarten.
Piano Designer
Roland bietet mit dem Piano Designer eine kostenlose App für iOS- und Android-Geräte an, welche das Stimmen und Intonieren der Piano-Klänge erleichtert. Zwar sind viele Parameter bereits über das Function-Menü einstellbar, die Bedienung über die App ist jedoch weitaus komfortabler und veranschaulicht die Einstellmöglichkeiten grafisch. Hiermit lassen sich nicht nur zahlreiche Nebengeräusche wie z. B. Saitenresonanzen und die Öffnung des Flügeldeckels einstellen, sondern auch die Stimmung und der Charakter jeder individuellen Note. Die App verbindet sich per Bluetooth mit dem FP-60 und die vorgenommenen Einstellungen können sofort auf das Piano übertragen werden („Store To Piano“) oder zunächst nur in der App gespeichert werden. Für mein Empfinden könnten manche Nebengeräusche sogar noch etwas lauter sein. Was mir persönlich fehlt, sind die Geräusche, die entstehen, wenn man die Tasten und das Pedals loslässt.
1/4 Über die kostenlose App „Piano Designer“ lassen sich Nebengeräusche einstellen. (Foto: Bonedo)
2/4 Auch das Stimmen und Intonieren einzelner Noten lässt sich ganz einfach vornehmen. (Foto: Bonedo)
3/4 Die meisten Einstellungen lassen sich aber auch über das Function-Menü im FP-60 vornehmen. (Foto: Bonedo)
4/4 Die Hammer Response erzeugt ein leichtes Delay zwischen Anschlag und erklingender Note. (Foto: Bonedo)
Piano Partner 2 und Begleitrhythmen
Neben dem Piano Designer bietet Roland mit dem „Piano Partner 2“ eine weitere kostenlose App an, die das FP-60 um ein paar nette Feature erweitert. Neben den integrierten Songs und einer zugehörigen Notenansicht liefert die App auch eine Möglichkeit, spielerisch sein Gehör zu trainieren. In der Flash Cards-Rubrik wird zunächst ein Referenzton gespielt/angezeigt und weitere Töne müssen dann vom Spieler erraten werden. Besonders erwähnenswert ist die Rhythm-Sektion, in welcher über die App einfache Drum-Rhythmen oder auch eine recht einfache, aber praktische Begleitautomatik aktiviert wird. Betreibt man das Piano im Split-Modus, dann verhält sich der untere Bereich der Tastatur wie bei einem Arrangerkeyboard. Sowohl aus der linken als auch rechten Hand erkennt die App die gespielten Akkorde und generiert eine recht brauchbare Begleitung. Leider hakelt diese Begleitung ein wenig, was möglicherweise aus der Latenz zwischen Piano und App resultiert. Das ist zwar für ein kostenloses Feature aus meiner Sicht in Ordnung, jedoch für den praktischen Nutzen eher kontraproduktiv. Außerdem erkennt die App zwar die Umkehrungen aller Akkorde, der Bass richtet sich aber immer nach der tiefsten Note: Es erklingen also häufig Terzen und Quinten im Bass, sobald der Akkord nicht in seiner Grundform gespielt wird. Das Bassverhalten der Arranger-Funktion sollte hier noch einmal in Augenschein genommen werden und ggf. für unterschiedliche Anforderungen umschaltbar gestaltet werden. Für erfahrene Alleinunterhalter ist diese Arranger-Funktion somit eher eine nette Bereicherung als eine ernstzunehmende Begleitautomatik.
1/2 Die Piano Partner 2 erweitert das FP-60 um einige nette Features. (Foto: Bonedo)
2/2 Besonders die Rhythm-Abteilung ist eine schöne Ergänzung. (Foto: Bonedo)
Registrierungen
Wie in jedem Keyboard, muss natürlich auch ein Stagepiano über die Möglichkeit verfügen, individuelle Einstellungen und Sounds abzuspeichern. Im FP-60 gibt es dafür die sogenannten „Registrations“. Insgesamt 30 dieser Registrations stehen zum Sichern von Sounds wie z. B. Split/Layer-Einstellungen zur Verfügung. Über den zugehörigen Registration- und den benachbarten Kategorie-Tastern lassen sich diese im Handumdrehen speichern. Die Registrationen können auch als Registration-Set auf ein USB-Medium gespeichert werden – das hilft bei der schnellen Sicherung ungemein. Leider können die Einstellungen des Piano-Designers nicht individuell in den Registrations abgespeichert werden. Das ist leider sehr schade.
Soundkombinationen lassen sich ganz einfach mit dem Registration-Taster speichern. (Foto: Bonedo)
Tastatur
Die PHA-4 Tastatur aus dem Roland FP-60 lässt sich sehr gut spielen und fühlt sich zudem realistisch an. Beim ersten Anspielen erschien sie mir zwar etwas schwerer gewichtet, als so manche echte Flügeltastatur, allerdings habe ich mich sehr schnell an die Haptik und Gewichtung gewöhnt. Durch den Druckpunkt hebt sie sich deutlich von günstigeren Tastaturen ab und verliert durch die angeraute Oberfläche nie ihre „Griffigkeit“, was mir mit leicht schwitzenden Händen besonders positiv aufgefallen ist. Roland bezeichnet diese Tastatur-Oberfläche übrigens mit „Ivory Feel“ und tatsächlich kommt die Tastatur haptisch einer Holz-Tastatur schon sehr nahe. Ich kann glücklicherweise nicht behaupten, schon einmal echtes Elfenbein gespielt zu haben, aber hier geht es ja auch vornehmlich um ein authentisches Spielgefühl. Ähnlich wie bei anderen Tastaturen ist auch hier der Diskant etwas leichter gewichtet als die Tasten im Bassbereich.
Die verbaute PHA-4 Tastatur lässt sich gut spielen. (Foto: Bonedo)
Lautsprecher
Wie anfangs schon erwähnt, sollen die integrierten Lautsprecher einen Schalldruck von bis zu 103 dB (SPL) erzeugen können. Tatsächlich konnte ich mich beim ersten Anspielen von der recht ordentlichen Lautstärke des Testkandidaten überzeugen. Das FP-60 kann – wenn man den Volume-Regler nach oben schiebt – richtig laut werden! Natürlich darf man hier nicht allzu viel an Fülle erwarten – dem Gesamtsound fehlt es natürlich etwas an Bassanteil, was dem kleinen Lautsprecherformat geschuldet ist. Durch die nach oben abstrahlenden Lautsprecher ist der Klang aber trotzdem insgesamt sehr klar und ausgewogen. Übrigens befindet sich auf der Rückseite ein Schalter, um die Speaker stummzuschalten. Wer sie also mal nicht braucht, weil er abends nur leise mit Kopfhörer übt, der legt nur einen Schalter um – fertig!
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Fazit
Das FP-60 ist ein solides und recht minimalistisches Digitalpiano, welches sowohl für den Heim- als auch Bühnengebrauch konzipiert wurde. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ zeigt Roland mit dem FP-60, dass ein gutes Digitalpiano auch mit wenigen Features auskommt. Dabei überzeugt das FP-60 durchweg mit einer soliden Qualität: Gehäuse, Klang und Tastatur können sich sehen lassen. Auch die verbauten Lautsprecher erzeugen einen für ihre Größe brauchbaren Klang, und das auch noch bei höherer Lautstärke. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen hat sich zwar einiges getan, es wäre aber sicherlich auch noch etwas mehr möglich gewesen. Besonders im Bereich der Pianos und E-Pianos bietet die Konkurrenz teilweise etwas mehr Authentizität. Dank der Bluetooth-Schnittstelle und den beiden kostenlosen Roland-Apps lässt sich der Funktionsumfang des FP-60 noch ein bisschen erweitern. Die „Piano Partner 2“ App bereichert das FP-60 mit einer recht einfachen Begleitautomatik. Der für das Roland FP-60 angesetzte Straßenpreis ist allerdings kein Schnäppchen mehr. Wer auf der Suche nach einem Stagepiano ist, den möchte ich an dieser Stelle dazu ermutigen, auch das Angebot anderer Hersteller einmal zu durchstöbern.
PRO
Gute Pianosounds
Gute, griffige Tastatur mit Druckpunkt
Einfache Bedienung
Zusätzliche kostenlose Apps: Piano Designer, Piano Partner 2
CONTRA
Qualität der Sounds im Vergleich zur Konkurrenz abfallend
Hoher Preis
Das FP-60 ist ein solides und recht minimalistisches Digitalpiano, welches sowohl für den Heim-, als auch für den Bühnengebrauch konzipiert wurde. (Foto: Bonedo)
FEATURES
Klangerzeugung: SuperNatural Piano Modelling
PHA-4 Tastatur: 88 Tasten mit Druckpunkt und Elfenbein-Spielgefühl
Max. 288-stimmig polyphon
Metronom
Transponier-Funktion
User-Speicherplätze (30 Registrationen, mit Pedal schaltbar)
Keyboard Modi: Whole, Dual, Split (Splittpunkt einstellbar)
Effekte: Ambience, 3-Band Equalizer
Effekte für Orgel-Klänge: Rotary Speaker Effekt
Effekte für E-Piano-Klänge: Modulation Speed
Daten abspielen: SMF (Format 0,1) Audio Formate: (WAV 44.1 kHz, 16-bit linear, MP3,
44.1 kHz, 64 kbps – 320 kbps, erfordert USB Flash Memory)
Daten aufnehmen: Standard MIDI Files (Format 0, Speicher für ca. 70.000 Noten)
Audio Formate: (WAV, 44.1 kHz, 16-bit linear, erfordert USB Flash Memory)
Grafik Anzeige: LC-Display mit 132 x 32 Pixeln
Integrierte Lautsprecher mit einer Leistung von 2 x 13W (Abmessung: 8 x 12 cm)
Notenablage im Lieferumfang enthalten
Abmessungen inkl. Notenablage (B x T x H): 1291 x 344 x 125 mm
Gewicht: 19 kg
Erhältlich in den Farben weiß (FP-60 Wh) und schwarz (FP-60 Bk) Sounds:
15 Klaviersounds
16 Electric Piano Sounds
11 String-Sounds
15 Orgel-Sounds
15 Pads
279 andere Sounds Anschlüsse:
DC In
Pedal (Damper/R, Sostenuto/C *1, Soft/L *1)
Strereo-Eingang
Ausgang (L/Mono, R)
USB-B Computer-Anschluss
USB-A Speicher-Anschluss
2 Kopfhörer-Anschlüsse
Bluetooth 4.0 MIDI, auch zum Seitenwechsel bei elektronischen Musikblättern
Bluetooth Audio Version 3.0 (unterstützt SCMS-T Content Protection)
PREIS
ca. 1.399 € (Straßenpreis, Stand: 26.03.2018)
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