Roland MV-8800 Test

Als Roland im Jahr 2003 die MV-8000 Sampling Workstation auf den Markt brachte, war das Interesse der Hip Hop- und Elektronikproduzenten gleichermaßen groß. Schließlich war der japanische Hersteller angetreten, der legendären MPC-Serie von Akai Konkurrenz zu machen. Mit dem Anschluss für einen externen VGA-Monitor, einer PS2-Schnittstelle für eine Maus, einem integrierten CD/RW-Brenner und einer Mastering-Sektion verschaffte sich Roland denn auch eine Nasenlänge Vorsprung. Und so bekundeten etablierte Produzenten wie RZA und Jermaine Dupri bald auch öffentlich ihre Vorliebe für dieses Gerät. 2007 erschien mit dem Model MV-8800 der Nachfolger, der nur geringfügige Änderungen zum Vorgänger vorweisen konnte.

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Wir wollen uns mit etwas Abstand anschauen, ob sich die Neuerungen gelohnt haben und ob die MV-8800 den MPCs noch immer Konkurrenz machen kann. Darüber hinaus haben wir einen Demo-Beat mit der MV-8800 erstellt, um so die Möglichkeiten der Maschine besser zu veranschaulichen.

Details

Erster Eindruck
Mit einer Breite von fast einem halben Meter und einem Gewicht von 9 Kilo ist die Roland MV-8800 beileibe kein Gerät fürs Zugabteil. Doch aufgrund der zahlreichen Features gehen diese Dimensionen völlig in Ordnung. Schließlich handelt es sich hier um ein „All in One“- Gerät, mit dem man vom Sampling über die Aufnahme und den Mixdown von Audiotracks bis hin zur fertigen Audio-CD komplette Musikproduktionen realisieren kann.

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Das Metallgehäuse der Workstation macht auf mich einen stabilen Eindruck, und auch die Tasten, Fader und Drehregler sind ergonomisch gut plaziert und wirken genauso robust. Die Seitenteile aus Kunststoff sehen nicht nur schnittig aus, sondern sind durch ihre Griffigkeit auch beim Tragen der Maschine von Nutzen.

Anschlüsse
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Die MV-8800 verfügt serienmäßig über zwei symmetrische Klinkenausgänge und mit einem optischen und einem Cinch-gestützten S/PDIF über zwei digitale Ausgänge. Auch für die Aufnahme von Line- oder Mikrofonsignalen stehen zwei symmetrische Standard-Klinkenbuchsen zur Verfügung und alternativ dazu findet auch ein Plattenspieler Anschluss über einen Phonoeingang. Die zum Lieferumfang gehörende Maus kann über die PS2-Schnittstelle angeschlossen werden und auch ein VGA-Out ist an Bord – zwei Features, die der Vorgänger MV-8000 nicht aufweisen konnte. Neben dem obligatorischen Kopfhörerausgang steht für den Datentransfer zu einem Rechner auch eine USB-Schnittstelle bereit.

Hinsichtlich MIDI wartet der Roland-Bolide mit zwei Ausgängen und einem Eingang auf. Fehlen noch die Kaltgerätebuchse für das integrierte Netzteil sowie ein Netzschalter.

Praxis

Erste Schritte mit dem Manual
Ohne Manual ist bei einem Gerät wie diesem kein Einstieg in die Grundfunktionen möglich. Allerdings liegt die Bedienungsanleitung nur in englischer Sprache bei und ist auch in digitaler Form nicht auf Deutsch erhältlich! Dafür gibt es gleich drei separate Manuals: Das „Owner`s Manual“, den „Screenguide“ zur Erklärung der Bildschirmdarstellungen und das „Appendices Manual“, das sich hauptsächlich mit den Presets und der Effektabteilung auseinandersetzt. Ist man des Englischen einigermaßen mächtig, dann erweisen sich diese Anleitungen als gut und ausführlich, doch sorgt das ständige Hin- und Herspringen zwischen den dreien des Öfteren für Verwirrung. Zwar ist bekanntlich aller Anfang schwer, dieser hier aber deutlich mühsamer als beispielsweise bei Geräten von Akai. Das hätte meiner Meinung nach bedienerfreundlicher gelöst werden können. Sobald man aber etwas tiefer in die Materie eingetaucht ist, geben sie einem Antworten auf alle Fragen.

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Grafik und Display
Die Option, einen externen Monitor anzuschließen und die Integration einer Maus in den Workflow ist klasse. Das Roland-interne Display ist zwar nicht schwenkbar wie beispielsweise bei der Akai MPC 5000, doch es verrichtet mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln und einer effektiven Hintergrundbeleuchtung einen guten Job. Die grafische Umsetzung des Sequenzers und der Editoren bringt die MV-8800 in die Nähe der linearen Arbeitsweise eines Softwaresequenzers. Außerdem verhindert die Darstellung mit 256 Farben eine Verwechslungen der einzelnen Arbeitsebenen. Hinsichtlich der grafischen Darstellung hat die MV-8800 gegenüber den MPCs auf jeden Fall die Nase vorn.

Modi
Nach dem Bootvorgang befindet sich die MV-8800 standardmäßig im Patternmodus, wobei sie insgesamt in vier verschiedenen Modi arbeitet: Song, Pattern, Mixdown und Mastering.

Fotostrecke: 2 Bilder Die MV im Pattern-Modus

Pattern Modus
Durch Drücken der Pattern-Taste gelangt man in den Patternmodus. In diesem kann man MIDI-Daten oder Sounds einspielen und Audiospuren aufnehmen und editieren. Insgesamt stehen pro Pattern bis zu 64 MIDI-Tracks, ein Audiotrack und ein Mute-Control-Track zur Verfügung. Zum Bearbeiten der Noten stellt die Workstation den Drum Grid-, den Pianoroll- und den Eventlist-Editor bereit. Diese drei überzeugen durch eine gute grafische Umsetzung und effektive Funktionsweise. Die verschiedenfarbige Darstellung der Spuren minimiert das Risiko, ein falsches Instrument zu editieren, wobei die Anzeige der Pattern sehr übersichtlich und gut gelungen ist. Zur Quantisierung der Grooves stehen verschiedene Grids zur Auswahl. Darüber hinaus verfügt die MV über einen Shuffle-Modus und eine Vielzahl von sehr brauchbaren Groove-Templates; sowohl Shuffle-Modus als auch die Groove-Templates sind hinsichtlich ihrer Parameter manipulierbar. Sehr sinnig ist meiner Ansicht nach, dass man bei der MV-8800 für jeden MIDI-Track einen separaten Groove auswählen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Drumgrid

Song Modus
In diesem Modus können ganze Songs aufgenommen, editiert und abgespielt werden. Die Aufnahme oder Programmierung kann wie bei einer MPC über die Kombination von schon erstellten Pattern erfolgen. Dazu steht pro Song ein Patterntrack bereit. Insgesamt können pro Song 128 MIDI-Tracks, acht Audiotracks, ein Mute-Control-Track und ein Tempotrack verwaltet werden, wobei sich die Tracks der Pattern kinderleicht in einen Song importieren lassen. Kopieren und Wiederholen einzelner Bereiche funktioniert bequem per Mausklick. So ist im Handumdrehen ein komplettes Song-Arrangement erstellt. Da im Song-Modus die gleichen Editoren wie im Patternmodus zum Einsatz kommen, spart man enorm Zeit, die ansonsten für die Erstellung alternativer Patterns draufginge. So macht das Arbeiten Spaß. Tempoänderungen über den Tap-Taster werden auf dem Tempotrack aufgezeichnet.

Das CDR-Laufwerk der MV8800
Das CDR-Laufwerk der MV8800

Mixdown Modus
Wie der Name schon sagt, lässt sich in diesem Modus der fertige Song mischen und als WAV-Datei auf die Festplatte speichern. Während des Mixdowns hat man Zugriff auf sämtliche Mix-Parameter. Zusätzlich gibt es während des Mixdowns die Option, ein Audiosignal „live“ über den Audio-Input einzuspeisen.

Mastering Modus

Der Mastering-Modus bietet die Möglichkeit, die gespeicherten Mixe hinsichtlich des Klangs zu bearbeiten. Dazu steht ein virtueller Dreiband-Kompressor zur Verfügung. Außerdem verfügt die Mastering-Sektion über eine Library mit diversen Presets, die sich komfortabel über die Preview-Funktion vorhören lassen. Die Parameter des Kompressors können nach Bedarf editiert und als eigene Presets abgespeichert werden. Der Klang dieses Mastering-Tools ist erstaunlich gut, sodass es wirklich vielseitig einsetzbar sind.

Audio Samples
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Demobeat – Einzelsounds

Sampling
Durch Drücken der Samplingtaste gelangt man ins Sampling-Menü, das ebenfalls sehr übersichtlich gestaltet ist. Die Sektion bietet Stereo- und Mono-Sampling, eine Auto-Trigger-Funktion, Auto-Normalise (!) und eine schnell reagierende Anzeige des Eingangspegels. Außer dem Phono-Input kann man über die beiden symmetrischen Klinkenbuchsen Mikrofon- oder Line-Signale aufzeichnen.

Sehr ausgereift ist die Chop-Funktion zum Zerschnipseln von Loops. Schnell findet man eine Einstellung der Parameter, die das Sample an den richtigen Stellen unterteilen. Auch die anschließende Zuordnung der Sounds auf die einzelnen Pads ist kinderleicht. So steht der schnellen Umsetzung von Ideen nichts im Wege. Aufgezeichnet wird mit 16 Bit und 44,1 kHz, wobei leider keine Aufnahme in 24 Bit möglich ist, schade. Ein nettes Feature ist die Möglichkeit, das Sample schon im Vorfeld mit Effekten zu versehen.

Ds Sampling-Menue der MV8800
Ds Sampling-Menue der MV8800

Recording
Das Recording der Audiotracks geschieht im Pattern- oder Song-Modus. Die Voreinstellungen bezüglich Eingangsquelle, Level und so weiter werden komfortabel über das Sampling-Menü getätigt. Dazu stehen im Patternmodus ein und im Song-Modus acht Audiotracks zur Verfügung, die Features zu deren Bearbeitung sind vielfältig und leicht zu bedienen. Ein Highlight ist definitiv die „BPM Sync“- Funktion der Audiofiles. Diese erlaubt Time-Stretch und Time-Compression in Echtzeit. Was die Audiofiles anbelangt, sind Tempoänderungen innerhalb eines Songs somit kein Problem mehr – ideal für Remixer.

Fotostrecke: 2 Bilder Die großen Velocitypads der MV8800

Instrumente & Audio Phrases
Samples und Instrumente werden bei der MV-8800 in sogenannten „Patches“ verwaltet. Dies ist nichts anderes als die chromatische oder nicht-chromatische Zuordnung der Sounds zu den 16 Pads oder der Tastatur eines Midikeyboards. Alternativ dazu können die Samples in sogenannten „Audio-Phrases“ organisiert werden. Innerhalb dieser Audio-Phrases wiederum passen sich die Sounds hinsichtlich ihrer Länge einem veränderten Tempo an. Ideal also für Drumloops oder Vocals beim Remixen. Das Editieren von Patches und Audio-Phrases funktioniert bequem per Maus oder mithilfe der Quick Edit-, Clip Board- oder Delete-Tasten.

Controller & Automation

Mit den acht Slidern und den drei C-Control-Knöpfen lassen sich zahlreiche Parameter automatisieren: die Volumes des Mixers, der Audio-Inputlevel, die Parameter des Multieffektes (MFX) und viele andere, auch Mute- und Solo-Automation ist möglich. Die Automationsdaten werden einfach durch eine Voreinstellung auf eine reguläre MIDI-Spur aufgenommen.

Mixing & Mastering

Für den Mixdown stehen im Mixer-Modus acht Audiotracks, 16 sogenannte Parts und vier Auxwege zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Kanal für Audio-Phrases und einen für das Multieffektgerät (MFX). Der Kanal für die Audio-Inputs dient dazu, diese „live“ in den Mix zu integrieren. Für die klangliche Anpassung sorgt ein gelungener Dreiband-EQ. Pro Kanal stehen zwei direkte Effekt-Sends (Delay/ Chorus und Reverb) parat und außerdem lässt sich über die Auxwege auch der Multieffekt (MFX) in den Signalweg integrieren. Die Möglichkeiten des Routings sind wirklich vielfältig und die Mixeroberfläche ist leicht zu bedienen. Über die acht Slider hat man direkten Zugriff auf die Volume-Parameter und kann so sehr intuitiv agieren. So macht das Mixen wirklich Spaß!

Fotostrecke: 2 Bilder Die Mixeroberfläche des MV8800

Effekte
Drei parallel nutzbare Effekt-Sektionen bieten sich mit einer großen Auswahl an Standard-Effekttypen wie Reverb, Delay oder Chorus an. Die Bandbreite ist sehr groß, sodass dort auch speziellere Effekte wie Vocoder, Amp-Modeling und Bitdatenreduktion zu finden sind. Die auf der bewährten COSM-Technik von Roland beruhenden Effektalgorithmen klingen insgesamt sehr hochwertig und beinhalten viele Klassiker wie zum Beispiel das Roland RE-201 Space Echo. Mittels der drei Effekt-Controller kann man intuitiv live in die Effekte eingreifen. Ein besonderer Clou ist, dass die Multieffekt-Sektion auch als interessant klingender Bass-Synthesizer und Effektgenerator eingesetzt werden kann – insgesamt muss man dem MV-8800 eine sehr gelungene Effektabteilung bescheinigen.

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Audio Samples
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Sound ohne Effekte mit Roland Space Echo mit Roland Hall mit Roland Delay mit Roland Auto Wah Interner Bass-Synthesizer Preset 1 Interner Bass-Synthesizer Preset 2

Daten, Festplatte & USB
Trotz interner Festplatte werden alle Song- und Audiodaten eines geöffneten Projektes immer aus dem Arbeitsspeicher gelesen. Der misst bei der Roland MV-8800 ab Werk immerhin 128 MB und ist bis auf 512 MB erweiterbar. Alle Daten wie Instrumenten-Patches, Samples und Projektdaten können auf der internen 40 GB Festplatte abgespeichert werden. Der Zugriff darauf erfolgt komfortabel über den Import-Modus, wobei die Preview-Funktion für Audiofiles und Instrumenten-Patches die Arbeit enorm erleichtert.

Die Workstation erweist sich bezüglich ihrer Datenkompatibilität als äußerst vielseitig. Lesbar sind AIFF-, WAV-, ACID- und Roland S700-Dateien. Auch die Kompatibilität mit den Akai-Formaten wurde gegenüber der MV-8000 noch einmal verbessert. So werden ohne Probleme auch Dateien der MPC- und S-Sampler-Serie gelesen. Die mitgelieferte, recht umfangreiche Library bietet neben guten Standardinstrumenten vor allen Dingen viele Drumsounds. Von Roland-Klassikern wie der TR-808 und der TR-909 über Dirty South und House bis zu experimentellen Drumkits ist alles dabei. Auf jeden Fall eine solide und gute Grundausstattung.

Per USB-Kabel findet sie Anschluss an einen Rechner, was in meinem Fall mit einem Apple Intel-I-Mac (Mac OS X 10.5.6) schnell und absolut problemlos funktionierte. Ohne zusätzliche Software erscheint die Festplatte der MV-8800 als externes Laufwerk auf dem Desktop und ermöglicht einen problemlosen Datenaustausch.

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Klang
Der allgemeine Klang des Samplers ist als neutral und linear zu bezeichnen. Das Gerät verleiht den Samples nicht unbedingt einen eigenen Charakter. Gerade bei den Drumsounds vermisst man ein wenig den Druck, wie man ihn von der MPC-Serie kennt. Leider ist eine Änderung der Bitrate beim Sampling auf 24 Bit nicht möglich.

Bei allen anderen Sounds wirkt sich der lineare Sound des Gerätes allerdings eher positiv aus. Die wirklich sehr gut klingenden EQs, die sehr hochwertigen Effekte und die gute interne Signalverarbeitung sorgen für einen druckvollen und transparenten Sound beim Mixdown. Die aufgezeichneten Drums, die ein wenig Druck vermissen lassen, können dabei problemlos „aufgepeppt“ werden.

Der Mastering-Modus ist durch seine zahlreichen Presets und Preview-Funktionen sehr bedienerfreundlich, und auch klanglich liefert die Mastering-Abteilung wirklich gute Ergebnisse. Schnell hat man eine Einstellung gefunden, die den Sound druckvoller macht und dennoch die Transparenz erhält, denn schließlich möchte man ja auch bei Demoversionen gegenüber fertigen Produktionen nicht allzu sehr „abstinken“.

Verbesserungswürdig …
Als etwas störend empfinde ich den Lüfter, der doch ziemlich laut ist. Nach einer Weile blendet das Gehör ihn zwar aus, doch wäre bei einem Audio-Tool dieser Güte etwas weniger Geräuschentwicklung wünschenswert. Auch die sechzehn anschlagdynamischen Pads sind noch verbesserungswürdig, denn selbst in der empfindlichsten Einstellung reagieren sie erst bei relativ großem Druck. Sie sind zwar schön groß und griffig, aber in dieser Disziplin hat Akai die Nase vorn.

Ebenfalls nicht mehr zeitgemäß ist die lange Zugriffszeit auf die Daten der internen Festplatte. Das ist mitunter sehr lästig und sollte bei einem aktuellen Gerät eigentlich kein Thema sein.

Zuguterletzt möchte ich anmerken, dass bei einem Preis von über 2000 Euro die Einzelausgänge eigentlich inklusive sein sollten. Der Nachrüstsatz MV8-OP1 von Roland schlägt mit 400 Euro definitiv um Einiges zu heftig zu Buche.

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Es gibt die immer wiederkehrende Frage, ob sich denn eine Investition in ein solches Gerät in Zeiten von günstigen Laptops, MIDI-Controllern und Software überhaupt noch lohnt. Für weniger computeraffine User, die ihre Ideen schnell und effektiv umsetzen möchten, ist diese Frage auf jeden Fall mit „Ja!“ zu beantworten.

Roland ist mit der MV-8800 Sampling Workstation ein wirklich überzeugendes Produkt gelungen. Es vereint bewährte Eigenschaften einer MPC und Vorzüge linear arbeitender Sequenzersoftware wie Cubase oder Logic in einem Gehäuse. Der Hersteller kombiniert mit der MV-8800 das Beste aus beiden Welten, und durch die gelungene Grafikumsetzung und dem mittlerweile zum Lieferumfang gehörenden VGA-Ausgang bietet die Workstation hervorragende Anzeigeeigenschaften. Auch das stabile und bugfreie Betriebssystem, die gute Effekteinheit und die gut klingenden EQs wissen wirklich zu überzeugen. Features wie „Pix-Jam“ und die zahlreichen Routingoptionen machen den Roland-Boliden auch für Liveanwendungen interessant. In Sachen Datenkompatibilität punktet die MV, da unter anderem auch die Daten des Konkurrenten Akai verarbeitet werden können. Auf meiner Wunschliste stehen jedoch die Aufzeichnung in 24 Bit und Einzelausgänge, die nicht nachträglich zu einem recht hohen Preis nachgerüstet werden müssen.

Meiner Ansicht nach ist die Roland MV-8800 aufgrund ihres hohen Bedienkomforts, der zahlreichen Features und des überzeugenden Gesamtkonzepts die zurzeit beste Sampling-Workstation am Markt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • VGA-Anschluss und Maus gehören zum Lieferumfang
  • Übersichtliche und farbige Grafik
  • Kompatibel zu Akai S- und MPC-Samplern
  • Hochwertige Effekte
  • Gelungene Mastering-Sektion
  • Zeitgemäßes Sequenzerkonzept
  • Gutes Auto-Slicing von Samples
Contra
  • Keine Einzelausgänge, Erweiterungsoption mit 400,- Euro zu teuer
  • Lauter Lüfter
  • Pads reagieren erst bei großem Druck
Artikelbild
Roland MV-8800 Test
Für 1.699,00€ bei
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Technische Daten
  • Audiodaten-Format: 16-bit linear
  • Sampling-Frequenz: 44.1 kHz (fest)
  • Polyphonie: 64 Stimmen
  • Parts: 16 (Instrumente) + 9 (Audiospuren) + 1 (Audio-Phrasen)
  • Sample-Zeit: 128 MB DIMM (Standard), mono: ca. 24 min. (stereo: ca. 12 min.) 512 MB DIMM (erweitert), mono: ca. 100 min. (stereo: ca. 50 min.)
  • Effekte: Multieffekte (MFX): 1 (25 Typen), Reverb: 1 (2 Typen), Chorus: 1 (4 Typen), Mastering Tool Kit: 1 (nur im Mastering-Modus)
  • Audiospuren: 8
  • Patternspuren: 1
  • Tempospuren: 1
  • Mute Control-Spuren: 1
  • Pattern:
  • MIDI-Spuren: 64, Audiospuren: 1, Mute Control-Spuren: 1
  • Auflösung: 480 TPQN
  • Tempo: 5 bis 300
  • Notenspeicher: ca. 150,000 Noten
  • Song-Länge: 9,999 Takte
  • Aufnahmemethoden: Event Recording (Realtime/Step), Audio Recording
  • Signalverarbeitung: AD-Wandlung: 24 bit, 64-faches Oversampling, DA-Wandlung: 24 bit, 128-faches Oversampling
  • Frequenzgang: MIC/Line In: 20 Hz bis 20 kHz (+0/-2 dB)
  • Nomineller Eingangspegel: MIC/Line In: -50 bis +14 dBu (maximal +26 dBu: symmetrisch, maximal +20 dBu: asymmetrisch), Phono In: -87 bis -27 dBu
  • Eingangsimpedanz: MIC/Line In: 40 kOhm, Phono In: 50 kOhm
  • Nomineller Ausgangspegel: +4 dBu (symmetrisch)
  • Ausgangsimpedanz: 600 Ohm
  • Grundrauschen: -86 dBu oder weniger
  • Display: grafisches 320 x 240 Pixel beleuchtetes LCD (Farbe)
  • Pads: 16 Pads, anschlagdynamisch mit Aftertouch
  • Regler: Effekte-Regler: C1 bis C3, Mixer-Fader: 1 bis 8
  • Festplatte: 2.5″, 40 GB
  • CD-R/RW: eingebautes Laufwerk CD-DA, CD-ROM, CD-R, CD-RW
  • Anschlüsse: Phono In: L, R (Cinch), MIC/Line In: L, R (Klinke), Master Out: L, R (Klinke), Kopfhörer: Stereo Klinke, Digital Out: A coaxial, Digital Out: B optisch, MIDI: IN, OUT A, OUT B, USB: unterstützt Datenübertragung (Massenspeicher), VGA Out: HD DB-15, PS/2 Maus: 6-pin mini DIN, Fußtaster: Klinke, Netz
  • Stromversorgung: AC 115 V, AC 117 V, AC 220 V, AC 230 V, AC 240 V (50/60 Hz)
  • Stromverbrauch: 35 W
  • Abmessungen: 480 (B) x 482 (T) x 136 (H) mm
  • Gewicht: 9.0 kg
  • Betriebstemperatur: 5 bis 40 Grad
  • Zubehör: Screen Guide, Anhang, Booklet “Content Discs, Content-CD- ROM, Maus (PS/2), Mouse Pad, Short Pin
  • Optionales Zubehör: Fußtaster: BOSS FS-5U, Pedaltaster: DP-2, MV8-OP1 Output/RBUS-Expander, DIF-AT24 RBUS zu ADAT-Konverter
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