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Solar Guitars Chug Test

Unter dem Namen Solar Chug stellt der schwedische Metal-Gitarrist Ola Englund einen High-Gain Pedal-Preamp vor und erweitert damit sein Solar-Gitarren-Portfolio. Bekannt unter anderem als Mitglied von The Haunted oder Six Feet Under stellt er sich auf seinem vielgeklickten YouTube-Kanal angesichts diverser Verstärker und Pedale die Frage: “Will It chug?“ Dabei geht es um seinen bevorzugten fetten Metal-Sound. Natürlich liegt es in diesem Fall nahe, ein eigenes Pedal auf den Markt zu bringen und es passenderweise gleich “Chug“ zu nennen.

Solar Guitars Chug Test

Solar Chug – das Wichtigste in Kürze

  • unterschiedliche Betriebsarten
  • integriertes Noise-Gate
  • sehr hohe Gain-Dichte

Das Solar Guitars Chug Pedal ist ein High-Gain-Preamp mit Gate

Beim Solar Guitars Chug haben wir es mitnichten “nur“ mit einem schnöden Zerrpedal zu tun, sondern mit einem High-Gain Preamp-Pedal, das zudem mit einem Gate ausgestattet ist. Geliefert wird der ausgesprochen massive Chug im edlen schwarzen Karton, der neben dem Objekt der Begierde auch Gummifüßchen enthält. Dazu eine gefaltete Bedienungsanleitung, deren Schrift jedoch so klein ausfällt, dass ein Besuch der Hersteller-Website anzuraten ist, auf der sie zum Download bereitsteht.

In Sachen Robustheit zeigt sich das Solar Chug nahezu unzerstörbar

Das Pedal besteht vollständig aus Metall, fällt ausgesprochen hochwertig aus und macht einen fast schon unzerstörbaren Eindruck. Die Bedienfläche ist großzügig mit Fräsarbeiten versehen und die Ober- und Unterseite des Pedals werden mithilfe von vier Schrauben zusammengehalten, die sich unüblicherweise auf der Bedienfläche befinden. Das Gehäuse misst 120 mm x 70 mm x 59 mm und bringt 344 Gramm auf die Waage. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, ein Netzteil ist jedoch nicht Teil des Lieferumfangs. Doch das lässt sich leicht verschmerzen, denn in der Regel wird ein Pedal auf ein Board mit zentraler Spannungsversorgung geschraubt. Für den Einzelbetrieb reicht aber auch eine Standard-Boss 9-Volt Wandwarze. Die Stromaufnahme beträgt 85 mA und das Pedal besitzt einen Buffered-Bypass. Ein- und Ausgangsbuchsen sind an den Gehäuseseiten zu finden, die Netzteilbuchse an der Stirnseite verlangt nach mindestens 100 mA Strom.

Solar Guitars Chug Pedal Effektgerät
Fotostrecke: 9 Bilder A pedal full of Metal – so könnte man das Solar Guitars Chug Pedal kurzerhand beschreiben.

Doppelstöckige Potis erweitern den Funktionsumfang erheblich

Ein Blick auf die Oberseite zeigt zwei Reihen mit jeweils drei Potis, wobei die obere Reihe von dem EQ besetzt wird. Die außen liegenden Regler Bass und Treble besitzen zwei Ebenen und ermöglichen zusätzlich das Regulieren von Depth mit dem oberen Bassregler und Presence mit dem oberen Treble-Regler. Das mittig platzierte Mittenpoti kommt mit nur einer Ebene aus. Auch in der unteren Reihe bietet der Output-Regler zusätzlich die Funktion Gate und das rechte Poti LF- und HF-Gain. Der LF-Gain-Regler steuert dabei den Pegel der gefilterten Bassfrequenz, die das Gitarrensignal in den Gain-Schaltkreis sendet. Genauso verhält sich der HF-Regler mit den gefilterten hohen Frequenzen. Fehlt noch der Gain-Regler, der es sich in der Mitte gemütlich gemacht hat und logischerweise die Zerrdichte bestimmt. Eine grün leuchtende LED zeigt den aktiven Zustand des Zerrers  an. Aktiviert man das Gate mithilfe des entsprechenden Potis, wechselt sie nach rot.

Wie eingangs erwähnt, lässt sich das Solar Chug-Pedal unterschiedlich betreiben.

  1. Herkömmlich vor dem Input eines Verstärkers
  2. Als Preamp vor einer Endstufe (oder auch FX-Return)
  3. Direkt in ein Audio-Interface in Zusammenarbeit mit einer virtuellen Box

Das alles wird im folgenden Praxisteil näher beleuchtet. Zuvor aber sei gesagt, dass es am Chug-Pedal seitens der Verarbeitung rein gar nichts zu bemängeln gibt – sehr gut!

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Das Solar Chug generiert in der Praxis den erwarteten fetten Metal-Sound

Das Solar Guitars Chug Pedal ermöglicht dank der doppelachsigen Potis eine ganze Reihe mehr an Einstellungsmöglichkeiten. Natürlich braucht man zum Bedienen teils etwas spitzere Finger. Dass die Potis mit griffigen schwarzen Metallknöpfen versehen sind, passt zwar optisch wunderbar ins Gesamtbild, ich hätte mir jedoch farblich abgesetzte Markierungen gewünscht. So könnte ein weißer Punkt erheblich dazu beitragen, die jeweilige Stellung des Potis anzuzeigen. Stattdessen besitzen die Knöpfe kleine Einbuchtungen, die schon bei Tageslicht kaum zu erkennen sind, ganz zu schweigen im schummrigen Proberaum, auf der Bühne oder im Studio. Aber das ist auch schon alles an Kritik, denn ansonsten kann das Chug durch und durch gefallen.
Für die folgenden Beispiele greife ich zu einer Musicman Reflex, die mit zwei Humbuckern bestückt ist und einen modernen Rock/Metal-Sound liefert. Ich parke das Pedal vor meinem Marshall JVM 410, dessen Boxensignal in eine Universal Audio OX Box geführt wird, in der eine virtuelle Box mit Vintage 30 Speakern zum Einsatz kommt.

Input Verstärker

Audio Samples
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Amp clean

Jetzt aktiviere ich das Pedal und positioniere die Regler folgendermaßen:

Bass/Depth: 14/14
Middle: 12
Treb/Pres: Min/Min
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15

Dabei drehe ich den Gain-Regler pro Durchgang von 9 auf 12 Uhr, dann auf 15 Uhr und anschließend in die Maximalstellung.

Audio Samples
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Gain Check 9/12/15/Max

Schon auf 9 Uhr kommt ein ausgesprochen satter Metalsound zustande, der mit höherem Gain-Regler-Setting im Grunde nur noch spürbar mehr Dichte erzeugt. Zerrung liefert das Chug-Pedal somit mehr als genug.

Jetzt kommt der Mittenregler an die Reihe, da der für meinen Geschmack den größten klanglichen Eindruck hinterlässt. Auch der ist in unterschiedlichen Stellungen zu hören, genauer gesagt in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung.

Audio Samples
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EQ Mids Min/Mid/Max

Ein ausgesprochen mächtiges Tool, denn dieser Regler vermag es, den Klang im wahrsten Sinne des Wortes zu verbiegen. Nach links gedreht übernehmen die tieferen Mitten und das Höhenbild dünnt aus, nach rechts gedreht werden die oberen Mitten gepusht und die Frequenzen darunter lichten sich.

Das Chug Pedal zeigt sich klanglich kompromisslos und setzt auf harte Metal-Töne.

Das Gate zeigt sich als präzises Tool, das Nebengeräusche zuverlässig eliminiert

Wie das Gate arbeitet, zeigt das nächste Beispiel. Erst ist es ausgeschaltet, dann aktiviere ich es.

Audio Samples
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Gate Check OFF/ON

Das Gate arbeitet akkurat und ist in der Lage, die von der Gitarre stammenden Nebengeräusche zuverlässig zu eliminieren. Positiv zu erwähnen ist auch, dass sich das Gate dank des Reglers akkurat einstellen lässt und damit dem eigenen Spiel und dem verwendeten Instrument angepasst werden kann.

Jetzt verbinde ich das Chug mit dem Endstufeneingang des Marshalls.

Dazu stelle ich die Potis am Pedal folgendermaßen ein:

Bass/Depth: 12/14
Middle: 12
Treb/Pres: 12/12
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15

Audio Samples
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Solar Chug 5

Mir gefällt das Resultat ausgesprochen gut, denn das Solar Chuck liefert einen sehr natürlich klingenden, fetten Rock-/Metalsound quasi frei Haus ganz ohne Preamp des Amps.
Wie sich LF- und HF-Regler im Klang bemerkbar machen, zeigen die nächsten Beispiele. Hier habe ich die Potis jeweils in der Minimal-, Mittel- und Maximalstellung angespielt.

Audio Samples
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LF Check Min Mid Max HF Check Min Mid Max

Wird der LF-Regler in die unterschiedlichen Stellungen gebracht, ändert sich das Klangbild recht deutlich, was ich vom HF-Regler nicht unbedingt behaupten kann. Fehlt nur noch ein Beispiel direkt in ein Audio-Interface eingespielt. Als Cab-Simulation kommt ein Diezel Box IR zum Einsatz.

Die Regler auf dem Pedal stehen dazu wie folgt:

Bass/Depth: 14/14
Middle: 12
Treb/Pres: 12/13
Gain: 15
LF Gain 12, HF Gain 15

Audio Samples
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Solar Chug 08

Natürlich ist das Resultat in Verbindung mit einer virtuellen IR direkt davon abhängig, welche man nun verwendet und somit sehr subjektiv. Fakt ist, dass  das Chug im Grunde alles bietet, was man zum direkten Aufnehmen in seine DAW und zum Weiterverarbeiten benötigt. Wie das Pedal im Bandkontext klingt, zeigt das folgende kleine Beispiel. Hier wurden, wie zuvor auch, die in den Input des Marshalls aufgenommenen Signale nicht weiter im Klang bearbeitet.

Audio Samples
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Solar Chug Song
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Das Solar Guitars Chug dürfte dem Fan harter Metal-Musik gefallen, denn neben der sehr hochwertigen und robusten Verarbeitung zeigt es sich klanglich kompromisslos. Ob im Input des Amps, direkt in die Endstufe oder mit einer IR in einer DAW betrieben, liefert es den fetten “Chug-“ Sound, den man erwartet. Dabei macht es in puncto Gain-Reserven keine halben Sachen, denn hier geht es schon bei niedrigen Settings direkt zur Sache. Das Gate arbeitet vorbildlich und auch der EQ zeigt sich ausgesprochen ergiebig, sodass sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Sounds abrufen lassen. Einzig die Bedienung der Potis fällt für meinen Geschmack doch ziemlich fummelig aus.

Wer einen satten High-Gain-Verzerrer benötigt, der sowohl über Amp, direkt in die Endstufe oder auch in Kombination mit einer Impulse Response genutzt werden kann, sollte das Solar Chug unbedingt einmal anspielen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • satte High-Gain-Zerre
  • hochwertige Verarbeitung
  • unterschiedliche Betriebsmöglichkeiten
Contra
  • Reglerstellungen kaum bis nicht zu erkennen
Artikelbild
Solar Guitars Chug Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Solar Guitars
  • Bezeichnung: Chug
  • Typ: High Gain Preamp, Gate-Pedal
  • Regler: Bass/Depth, Middle, Treble/Pres, Out/Gate, Gain, LF Gain/HF Gain
  • Bypass: Buffered Bypass
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Stromaufnahme: 9 Volt, 85 mA
  • Abmessungen: 120 mm x 70 mm x 59 mm
  • Gewicht: 344 Gramm
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (Juni 2023)
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Solar Guitars Chug Pedal Bedienfeld

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