Stairville hat mit dem Infinte Pixel 90 Mini einen neuen Moving Head im Sortiment. Bis dato besteht die Familie zudem noch aus den eher wuchtig ausfallenden Infinite Pixel 250 und den noch größeren 360er Lampen. Das Besondere daran? Der Drehkopf ist hier nicht mit 3×3 sondern mit 5×5 bzw. 6×6 getrennt voneinander ansteuerbaren LEDs versehen, wodurch sich die Infinite-Pixel-Baureihe von der großen Masse an Beam- und Wash-Moving-Heads absetzen soll. Diese ungewöhnliche Bauweise, gepaart mit umfangreichen Bedienmöglichkeiten, lassen auf spannende Effekte hoffen.
Der Mini 90 stellt mit seinen neun RGBW-LEDs den kleinsten und bei einem Preis von 599,- Euro zugleich budgetfreundlichsten Vertreter der Reihe dar. Dabei richtet sich die Lichtschmiede vor allem an Einsteiger der Thematik. Gerade auf kleinen bis mittelgroßen Bühnen oder in Clubs soll sich der Strahler zuhause fühlen. Was der Moving-Head im Kompaktformat so drauf hat, das finden wir gemeinsam im Test heraus.
Stairville Infinite Pixel Mini 90 – das Wichtigste in Kürze
- 9 RGBW LEDs à 10 W, einzeln ansteuerbar
- vorprogrammierte Pixel- und Farb-Abläufe
- endlose Pan- und Tilt-Rotation
- Autokorrektur der Ausrichtung und DMX-Neustart-Option
- 9, 17 und 45 DMX-Kanäle möglich
Klein, aber oho?
Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich beim Mini 90 um den platzsparendsten Vertreter der Infinite-Pixel-Serie. Gerade mal 6,4 kg bringt der Moving-Head auf die Waage und ist mit seinen Maßen von 34,4 x 40,2 x 21,1 cm recht transportabel.
Der Zahlenzusatz im Namen ergibt sich aus der Lichtleistung der Lampe, nämlich 90 Watt. Neun 4-in-1 RGBW LEDs à 10W sind am Kopf verbaut, angeordnet im rechteckigen 3×3-Muster. Der Abstrahlwinkel beträgt dabei schmale 8°. Verschiedene Dimmer-Kurven und Strobo besitzt das Gerät auch.
Die 115 Watt Stromspeisung erfolgt über PowerTwist, das sich durchschleifen lässt. Genau so verhält es sich beim DMX-Signal. Dieses wird entweder per Drei- oder oder Fünfpol-Kabelverbindung an und durch den Moving-Head geleitet.
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Apropos DMX
In drei Channel-Modi ist der Infinite Pixel Mini 90 anzusteuern. 9, 17 oder 45 Kanäle sollen Nutzern simple und detaillierteste Bedienungsmöglichkeiten der ganzen Lampe oder auch der einzelnen LEDs bieten.
Abgesehen davon kann das Gerät auch im Standalone-Modus, per Sound-to-Light-Funktion als Master oder auch Slave betrieben werden. Hier werden dann vorprogrammierte Shows abgespielt. Je nach Wunsch kann die Lampe auch im Silent-Modus betrieben werden, wobei der Lüfter sich bei Bedarf abschalten lassen soll.
Auch statische Ausrichtungen des Kopfes lassen sich über das neben dem Display angebrachte Jogwheel einstellen, genau wie auch die Startposition des Moving-Heads. Außerdem bietet der Mini 90 endlose Rotation im und gegen den Uhrzeigersinn – sowohl horizontal wie auch vertikal.
Die Anzeige dreht sich bei Überkopfmontage automatisch um 180°, was die Bedienung erleichtern soll. Gleichermaßen praktisch ist auch das Pan/Tilt-Reverse-Feature der Lampe.
Lieferumfang
Der Infinite Pixel Mini 90 kommt in einem simplen weißen Karton. Dieser ist mit einer Abbildung des Moving-Heads sowie der Produktbezeichnung bedruckt. Auch das große Stairville-Logo darf nicht fehlen.
Öffnet man die Oberklappen der Verpackung, findet man zunächst die Bedienungsanleitung vor, für Thomann typisch in deutscher und auch in englischer Fassung. Das Gerät selbst ist von zwei Kunststoff-Blöcken mit entsprechender Formaussparung und einer Plastikhülle umgeben.
Beigelegt hat Stairville ein verriegelbares Schuko-auf-PowerTwist-Kabel für die Stromzufuhr und ein Omega-Bracket zur hängenden Anbringung, etwa an Traversen. Das war’s dann auch schon, mehr braucht es aber auch nicht, um die Lampe in Betrieb zu nehmen.
Konstruktion und Beschaffenheit des Gehäuses
Der Moving Head ist im branchentypischen Mattschwarz gehalten. Die Außenhülle besteht fast komplett aus pulverbeschichtetem Kunststoff. Der Übersicht halber mache ich mich erst einmal an die Base.
Stairville Infinite Pixel Mini 90 Base
Diese ist seitlich mit zwei Haltegriffen versehen, die tief genug eingelassen sind, um einen angenehmen Grip und sicheren Transport zu gewährleisten.
Die Unterseite des Gerätes wurde mit vier rutschfesten Gummifüßen bestückt. Meinem Empfinden nach machen diese ihren Job. Auf ordentlichem Untergrund lässt sich der Mini 90 nicht so ohne Weiteres verrücken. Außerdem ist hier noch eine Metallplatte angeschraubt und zusätzlich sicher verschweißt. Daran befinden sich zwei Quick-Locks zur Anbringung des Omega-Brackets. Die Safety-Öse befindet sich daneben am Lampengehäuse selbst.
Vorne an der Base ist die Bediensektion positioniert, bestehend aus Display und dem dazugehörigen Steuerrad rechts daneben, untertitelt mit „Menu“, das auch als Druckknopf fungiert.
Links befinden sich vier Status-LEDs, die den Steuermodus des Gerätes preisgeben: DMX, Master, Slave und Sound. Das Firmenlogo samt Gerätebezeichnung zieren ebenfalls die Front. Zuletzt wurde die Bediensektion mit einer reflektierenden Schutzscheibe aus Kunststoff versehen. Nicht unbedingt nötig, wie ich finde, trotzdem schön anzusehen.
Zur Rückseite: Hier sind alle Anschlüsse des Moving-Heads verbaut. Dazu gehören neben einem verriegelbaren Strom-Ein- und Ausgang auch die XLR-Buchsen zur DMX-Steuerung und Weitergabe des Signals in drei- und fünfpoliger Ausführung. Dazu kommen eine Sicherung und der ON/OFF-Kippschalter.
Stairville Infinite Pixel Mini 90 Head
Der eigentliche Drehkopf des Gerätes ist nicht weniger ordentlich verarbeitet. Die Haltearme wurden mit Auslässen versehen. Funktional fallen diese zwar nicht ins Gewicht, sehen dafür aber meiner Meinung nach gut aus. Auch hier wieder das Stairville Logo, dieses Mal auf einem kleinen Kunststoffplättchen. Abgesehen von den leicht abgeschrägten Außenkanten wurde der Dreharm sonst weitestgehend unbearbeitet gelassen.
Der Star des Abends, die tiltbare Lampe, ist kastenförmig gehalten. Ein Drehlüfter ist durch die rückseitig ausgeschnittenen Lüftungsschlitze zu erkennen. Funktional ergänzt werden diese durch weitere, die ober- und unterhalb des Kopfes angebracht sind.
An der Front sind die neun RGBW LED-Leuchtmittel verbaut. In einer 3×3-Matrix sind sie einzeln und voneinander getrennt in das Gehäuse eingelassen.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Bauart des Mini 90 schön anzusehen finde. Lackpatzer sind mir nicht aufgefallen, er ist nicht langweilig designt und drängt sich dem Auge nicht durch zu viel Schnickschnack unangenehm auf. Ganz im Gegenteil. Einzelne Optik-Elemente, wie etwa die Einlässe an den Armen oder die leicht spiegelnde Bediensektion, bieten ein elegantes Gesamtbild.