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the t.racks DSP 4×4 Mini Pro Test

Das the t.racks DSP 4×4 Mini Pro aus dem Hause Thomann ist ein Speaker-Management-System für den kleinen Geldbeutel. Es möchte sich als einsteigerfreundliche Lösung für die Lautsprecherverwaltung von kompakten PA-Systemen empfehlen, ebenso für die Club-Installation, Monitorboxen oder Home Hi-Fi, um mal einige Anwendungsszenarien zu nennen. Aber der DSP-Controller ist nicht nur günstig, sondern kommt auch im eher ungewöhnlichen 4-in-4-out-Format und offeriert neben 30 Speicherplätzen drei hardwareseitig abrufbare Presets nebst Steuersoftware. Das perfekte Tool für den FOH-Engineer?

the t.racks DSP 4x4 Mini Pro

the t.racks DSP 4×4 Mini Pro – das Wichtigste in Kürze

  • kompakter, leichter DSP-PA-Controller mit Fernsteuerung    
  • je 4x Line-In und Line-Out im XLR-Format
  • Fernsteuerung und Programmierung über USB
  • 3 Presets via Hardware-Taster abrufbar
  • 30 Speicherplätze im Gerät

Was ist im Lieferumfang?

the t.racks DSP 4×4 Mini Pro erreicht mich in einem schlichten Versandkarton. Das Gerät und die Zubehörteile sind gut geschützt, da sie in einem dicken Hartschaum-Inlay die Versandreise antreten. Die Reisegruppe ist erstaunlich groß. Neben dem Controller notiere ich noch zwei 19 Zoll Rack-Winkel, mit deren Hilfe der Kandidat eine Höheneinheit in einem Standard-Rack belegt. Zur Stromversorgung liegt ein Steckernetzteil bei. 

Um die „Black Box“ respektive den Controller programmieren und fernsteuern zu können, benötigt man einen Windows-PC und das beiliegende USB-Kabel. Die passende Software lässt sich auf der Produktseite der Thomann Website downloaden. Alternativ liegt eine Mini-CDR mit der Software bei.

Fotostrecke: 3 Bilder Karton des the t.racks DSP 4×4 Mini Pro

Gehäuse und Bedienelemente

Der Controller selbst ist in einem äußerst stabilen Ganzmetallgehäuse untergebracht und ist somit uneingeschränkt „road-tauglich“. Alternativ zu den Rack-Winkeln verfügt das Gehäuse selbst über vier Aussparungen, die es im Grunde erlauben, den Mini-DSP überall festzuschrauben. Das dürfte gerade für Installationen interessant sein. 

Links und rechts am Gehäuse befinden sich Lüftungsöffnungen, die für Frischluft sorgen. Ein aktiver Lüfter ist nicht verbaut.

Der the t.racks DSP 4×4 Mini Pro verfügt über ein sehr stabiles Gehäuse

Bedienelemente des the t.racks DSP 4×4 Mini Pro

Die Bedienelemente sind auf das Notwendigste reduziert. Auf der Vorderseite notiere ich einen Power-Taster samt blauer Status-LED. Daneben befindet sich eine Mini-USB-Buchse für das Andocken eines PCs zwecks Programmierung und Fernsteuerung. 

Auffällig sind die drei beleuchten Taster, mit deren Hilfe sich drei User-Presets direkt am Gerät ohne PC/Software-Unterstützung abrufen lassen. Die Rückseite gibt sich sogar noch spartanischer.

Neben der Power-Buchse samt Zugentlastung für das externe Steckernetzteil ist zudem ein Schraubblock montiert. Mit dessen Hilfe lässt sich eine Fernsteuerung via Taster für die drei User-Presets auf der Vorderseite des the t.racks DSP 4×4 Mini Pro implementieren. 

 Drei Presets lassen sich direkt am Gerät abrufen
Drei Presets lassen sich direkt am Gerät abrufen

Audioanschlüsse

Unser Testgerät hatte mit dem DSP 4×4 Mini bereits einen erfolgreichen Vorläufer. Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Controllern liegt in der Wahl der Ein- und Ausgangsarmaturen. Der the t.racks DSP 4×4 Mini Pro unterstreicht seinen Einsatz in der Pro-Audio-Welt mit der Wahl des XLR-Formats sowohl für Ein- als auch für Ausgänge.

the t.racks DSP 4x4 Mini Pro Backpanel
Der Kompakt-Controller setzt auf XLR Armaturen

Digitales

In diesem Preissegment dürfte kaum jemand High-End-Wandler und eine hohe Samplerate erwarten. Aber immerhin arbeitet der interne DSP mit 32 Bit, während die AD/DA-Wandler mit einer Auflösung von 24 Bit zur Sache gehen. Die Abtastrate beträgt 48 kHz.

Software

Weniger vorhersehbar ist der Funktionsumfang der Software. Ehrlich gesagt habe ich für einen Endkundenpreis von 159,- Euro nicht viel erwartet. Um so mehr freue ich mich, in diesem Punkt überrascht zu werden. 

Die Software für den the t.racks DSP 4×4 Mini Pro verfügt zwar nicht über ein optisch modernes GUI, ist aber zweckmäßig und vor allem logisch aufgebaut. Die wichtigsten Funktionen lassen sich über neun Tabs (Gain, Gate, Comp, Delay usw.) direkt anwählen und zeigen in der Reihenfolge ihrer Anordnung zudem den Signalfluss vom Ein- zum Ausgang nach. 

Wer sich vor dem Kauf mit der Software und deren Möglichkeiten vertraut machen möchte, dürfte sich über die Tatsache freuen, dass sie sich auch ohne Hardware im Demo-Modus öffnen lässt. Damit lässt sich evaluieren, ob der Funktionsumfang für eigene Projekte ausreicht oder nicht. 

Startseite der DSP-Software
Startseite der DSP-Software
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Praxis

Vor dem ersten Einsatz des the t.racks DSP 4×4 Mini Pro gilt es, die Installation anzugehen. Dem Gerät liegt eine Mini-CDR bei. Ich sauge mir dagegen die Installationsdateien direkt von der Thomann Website. 

Neben der DSP Software V1.0 lässt sich an der gleichen Stelle noch eine Bedienungsanleitung (Englisch & Deutsch) herunterladen und ein Firmware-Update auf die Version V1.01.

Zunächst lade ich lediglich die DSP-Software herunter, klicke alle „Warn-pop-ups“ (Software ohne Windows Zertifizierung usw.) meiner Windows 11 Pro Installation weg und lasse den Installer seinen Job machen. Mac-User schauen in puncto Software übrigens leider in die Röhre. 

Der Controller lässt sich nur via Windows ansteuern. Falls Letzteres mitunter nicht auf Anhieb funktioniert, so wie ich es zu Beginn meines Tests feststellen durfte, empfehle ich den Download des Firmware-Updates. 

Gesagt, getan: Nach der Installation wird the t.racks DSP 4×4 Mini Pro auf Anhieb von der DSP-Software erkannt und kann programmiert werden. 

Speicherplätze und Time-Delay
Speicherplätze und Time-Delay

Obwohl der Software-Stand V1.0 ausweist, zeigt sich das Programm als stabil und zuverlässig. Die Bedienung ist denkbar einfach. Für jede Hauptfunktion gibt es eine eigene Seite, die mit einem Click erreichbar ist. Unterseiten gibt es nicht.

Default ist der Controller als 4-in auf 4-out konfiguriert. Bietet sich daher gut als Kontrolleur für die Ansteuerung von vier passiven Bühnenmonitoren an, die vielleicht etwas EQ, Low-Cut und Limiter gebrauchen können. 

Test-Generator ist auch am Start

Stichwort Limiter 

Leider gibt es nur einen Kompressor/Limiter pro Ausgang. Ideal wären zwei gewesen (RMS & Peak), daher muss man überlegen, was je nach Programm sinnvoller ist. 

Bei DJ-Gigs würde ich den Pegelbegrenzer als RMS-Limiter konfigurieren, um die Treiber und Schwingspule vor einer thermischen Überlast zu schützen. Bei dynamischer Live-Musik dürfte man von Peak-Limiting den meisten Nutzen haben. Das verhindert eine zu große Auslenkung der Membranen bei Pegelspitzen. 

Ebenfalls vermisst habe ich EQ-Punkte in den Eingängen. Controller mit vier Eingängen bieten sich an, zwei Eingänge für Live-Musik und zwei Eingänge für DJ-Zuspieler Signale zu verwenden. Um die Quellen anzugleichen, wären Equalizer hilfreich. Das ist aber im Grunde schon alles, was ich beim the t.racks DSP 4×4 Mini Pro vermisse. 

Fotostrecke: 3 Bilder Ein- und Ausgänge lassen sich beliebig verbinden

Dem entgegen stehen viele gute Features, die für den Preis nicht selbstverständlich sind. Beispielsweise die 30 Speicherplätze im Gerät, wovon sich die ersten drei auch über die Hardware-Taster auf der Vorderseite abrufen lassen.

Ich notiere zudem einen Testton-Generator und die Möglichkeit, die Software von Englisch auf Deutsch umzustellen. Eine Matrix erlaubt das freie Routing aller Ein- und Ausgänge, während jeder Ausgang über sieben EQ-Punkte mit sieben unterschiedlichen Filtertypen (inkl. Allpässe) verfügt. 

Zusätzliche Hoch- und Tiefpass-Filter mit bis zu 24 dB Flankensteilheit runden die Ausgangssektion ab. Jeder Ausgang lässt sich zudem stufenlos bis 586 Millisekunden verzögern, was den Kandidaten auch für die Ansteuerung von Delay Lines empfiehlt. Erstaunlich, was die Thomann Hausmarke alles für den schmalen Taler auffährt.

Alternativen zum the t.racks DSP 4×4 Mini Pro

In der Regel fällt es nicht schwer, adäquate Alternativen für beliebte Audioprodukte zu finden. Das the t.racks DSP 4×4 Mini Pro ist allerdings ein Solitär in seinem Segment. Nur in Bezug auf den Formfaktor gibt „ähnliche“ Produkte, wie das dbx GoRack. Dieses bietet allerdings nur je zwei Ein- und Ausgänge und ist mittlerweile abgekündigt. Für einen vergleichbaren Preis bietet die Firma Rolls mit dem SX 21 eine analoge 2-Wege-Weiche im Miniformat, die allerdings Feature-mäßig nicht mit dem the t.racks DSP mithalten kann. Das kann mit Einschränkungen nur die 2x 4HD Box aus dem Hause miniDSP. Allerdings richten sich die miniDSP überwiegend an den HiFi-Anwender, weshalb man professionelle XLR-Armaturen nur am the t.racks DSP 4×4 Mini Pro vorfindet. 

Nicht nur aus diesem Grund ist der Mini Pro DSP aus dem Hause Thomann ein wahrhaft einzigartiges Produkt.

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Fazit

Mit dem the t.racks DSP 4×4 Mini Pro hat das Musikhaus Thomann ein echtes Juwel im Portfolio. Günstige Speaker-Management-System gibt es einige, aber nicht in diesem Formfaktor und dem eher ungewöhnlichen 4-in-4-out-Format. Daher empfiehlt sich der DSP 4×4 Mini Pro als kostengünstige Lösung für Installationen, Home HiFi, kompakte PA-Systeme und für die Entzerrung und Limitierung von passiven Bühnenmonitoren.

Die Software bietet für das Preissegment erstaunliches und lässt nur Eingangs-EQs sowie einen zweiten Limitier pro Ausgang vermissen. Ansonsten ist der gebotene Funktionsumfang mit DSP-Controllern aus der Preisregion zwischen 300,- und 500,- Euro durchaus vergleichbar. Wer es genau wissen möchte, der kann die DSP-Software herunterladen und im Demo-Modus begutachten.

Ich bin mir sicher: Der kleine Problemlöser dürfte sich durch sein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis als Verkaufsschlager entpuppen.

the t.racks DSP 4×4 Mini Pro Spezifikationen

  • Modell: the t.racks DSP 4×4 Mini Pro 
  • Gehäuse: Metall mit beiliegenden Rack-Winkeln
  • Eingänge: 4x XLR
  • Ausgänge: 4x XLR
  • Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
  • Klirrfaktor (THD): 87 dB (1 kHz, +4 dBu)
  • Geräuschspannungsabstand: 92 dB
  • Übersprechen: > 80 dB (20 Hz – 20.000 Hz)
  • DSP: 32 Bit
  • AD/DA-Wandler: 24 Bit
  • Abtastrate: 48 kHz
  • Stromversorgung: Steckernetzteil, 12 V
  • Abmessungen: 190 x 44 x 160 mm (ohne Rack-Winkel)
  • Gewicht: 1,2 kg
  • Preis: 159,- Euro
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • je 4 Ein- und Ausgänge im XLR-Format
  • intuitive Software
  • an der Hardware abrufbare Presets
  • Formfaktor
  • Passwortschutz möglich
  • sehr günstiger Preis
  • Rack-Schienen im Lieferumfang
Contra
  • nur ein Limiter pro Ausgang
  • kein EQ in den Eingängen
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the t.racks DSP 4x4 Mini Pro Test
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