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Ufip Bionic Full Pack Test

Es ist ziemlich lange her, dass sich Becken aus der italienischen Schmiede Ufip im bonedo-Teststudio eingefunden haben. Dabei haben Serien wie die Est.1931 oder Omnia bei unseren letzten Reviews einen durchweg hervorragenden Eindruck hinterlassen. Heute beschäftigen wir uns mit einem vorkonfigurierten Beckenset aus der Bionic-Serie. Hierbei handelt es sich um Instrumente für Trommler der lauteren Stile, Ufip spricht von „wirklich musikalischen Sounds“ für Rock- und Metaldrummer. 

Golden schimmernd mit blauer Schrift: Die Ufip Bionic Cymbals fallen auf.
Golden schimmernd mit blauer Schrift: Die Ufip Bionic Cymbals fallen auf.

Ufip Bionic Full Pack – Das Wichtigste in Kürze

  • Becken aus B20-Bronze, im „Rotocast“-Gussverfahren gefertigt
  • für lautere Stile wie Rock und Metal optimiert
  • Becken werden zum Rand hin dünner
  • hergestellt in Italien

Das Besondere an den Becken aus Pistoia ist die Art der Herstellung. Die Bronze wird in rotierende Formen gegossen, was eine ganz spezielle Struktur und einen entsprechend einzigartigen Klang zur Folge hat. Insgesamt gehören vier Instrumente zum „Full Pack“ genannten Cymbalset, dazu gibt es noch eine Tasche. Ob sich das Angebot lohnt, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. 

Ein Hauptmerkmal der Ufip Becken: Rotocasting!

Ziemlich schwer wiegt die durchaus hochwertige Beckentasche, in welcher sich die beiden Crashes in 16“ und 18“, das Ride in 20“ und die 14“ Hi-Hat befinden. Das liegt daran, dass man sich bei den Bionic-Becken eben auf eine für Metal- und Rockbecken recht traditionelle Gewichtung festgelegt hat. Dass viele heutige Drummer dieser Genres auch sehr dünne Becken spielen, lassen wir mal beiseite, denn schließlich gibt es sie noch, die Freunde kräftig gewichteter „Bleche“. 

Praktischerweise wiegt Ufip die Instrumente und druckt das Ergebnis in die Innenseiten der Kuppen. Für das Ride sind 2592 Gramm vermerkt, die Crashes liegen bei 1152 und 1466, die Hi-Hat besitzt ein 1292 Gramm schweres Top und ein 1478 Gramm schweres Bottom. Das sind tatsächlich gesunde Gewichte mit dem Potenzial für ordentlich Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit. Die Gefahr penetranter Glockigkeit und harscher Pings besteht allerdings ebenfalls. Mal abwarten, was der spätere Soundcheck sagt. 

Zwei Crashes, ein Ride und eine Hi-Hat gehören zum Bionic Full Pack Beckenset.
Fotostrecke: 4 Bilder Zwei Crashes, ein Ride und eine Hi-Hat gehören zum Bionic Full Pack Beckenset.

Wirklich spannend wird es, wenn man sich die Oberflächenstruktur der insgesamt auf Hochglanz polierten B20-Becken genauer anschaut. Bei den Oberseiten des Hi-Hat-Tops und des Ridebeckens zeigt sich eine Art Orangenhaut, von den Kuppen gehen teilweise blitzförmige Grate ab. Dies sind keine Verarbeitungsfehler, es handelt sich dabei um Merkmale der einzigartigen Herstellungsart der Ufip-Becken. Sie nennt sich Rotocasting. Die flüssige Legierung wird hierbei in eine Zentrifuge gefüllt und damit verdichtet. Das Ergebnis ist eine deutlich andere Struktur als beim gängigen Auswalzen der Rohlinge. 

Die Kuppen sind deutlich kräftiger als die Ränder 

Nach dem Entfernen aus der Zentrifuge werden die Becken – mit Ausnahme der Kuppen – beidseitig gehämmert, wobei eine Kombination aus kleinen und größeren Werkzeugen zum Einsatz kommt. Während bei den beiden Crashes ein Abdrehmuster sichtbar ist, suche ich die konzentrischen Rillen auf den Oberflächen der Hi-Hat und auf der Oberseite des Rides vergeblich. 

Eine weitere Spezialität der Testbecken ist außerdem die Tatsache, dass die Kuppen deutlich dicker ausfallen als die Ränder. Auch dies ist eine Folge der speziellen Herstellung. Und noch eine Ufip-typische Eigenart entdecke ich, nämlich die beiden Bohrungen im Bottom-Becken der Hi-Hats. Ein Luftstau soll damit ausgeschlossen werden. Trotz der unkonventionellen Herstellungsmethoden finde ich die Verarbeitung gelungen. Mal hören, wie die Bionic-Becken klingen.

Die beiden Crashes messen 16“ und 18“.
Fotostrecke: 5 Bilder Die beiden Crashes messen 16“ und 18“.
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So klingt das Ufip Bionic Full Pack

Die besondere Art der Herstellung spiegelt sich eindeutig auch im Klang wider. Trotz der teils wirklich gesunden Gewichte wirken die Bionics klanglich sehr rund und entspannt. Beginnen wir mit dem Ride. Fokussiert und sehr kontrolliert geht es hier zu, die raue Oberfläche scheint zudem die bei dicken Rides oft vorhandene Schärfe im Anschlag wegzunehmen. Das klingt nicht unbedingt nach Metal, macht aber einen wirklich musikalischen Eindruck. Abgerundet wird die positive Vorstellung durch eine hervorragend klingende Kuppe und eine toll integrierte Crash-Fähigkeit. 

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Mehr Informationen

Die Crashes besitzen einen durchaus glockig-hellen Ton, harsche Elemente glänzen durch Abwesenheit. Sehr gut gefällt mir auch die tonale Abstimmung der beiden Becken. Dass sich das 18“ auch als kleines Ride mit klar klingender Kuppe einsetzen lässt, ist ebenfalls ein Pluspunkt. 

Eine qualitativ gute Beckentasche ist ebenfalls Teil des Full Pack.
Eine qualitativ gute Beckentasche ist ebenfalls Teil des Full Pack.

Überraschungen hält auch die Hi-Hat mit ihrer wirklich großen Masse bereit. Sie klingt zwar relativ hoch und kann bei Bedarf ordentlich laut werden, dabei spricht sie jedoch extrem schnell an und lässt sich äußerst präzise spielen. Auch der getretene Klang kann überzeugen. In seiner Gesamtheit harmoniert das Bionic Full Pack wirklich gut, brutale Lautstärken und den expansiven Klang typischer Metal-Becken sollte man jedoch nicht erwarten. Die vollwertige, dick gepolsterte Beckentasche mit separatem Hi-Hat-Fach gefällt mir übrigens ebenfalls sehr gut. 

Audio Samples
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20″ Ride 16″ Crash 18″ Crash 14″ Hi-Hat
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Fazit

Ufip-Becken haben einen einzigartigen, kompakten Klangcharakter, was auch die vier Instrumente des Bionic Full Pack Beckensets im Test unter Beweis stellen. Die relativ dicken Becken sind für lautere Stile ausgelegt, absolvieren diese Aufgabe aber sehr musikalisch und ausgewogen. Mit ihrem etwas höheren Pitch liefern sie eine optimale Durchsetzungskraft. Harsche Obertöne oder aggressive „Pingigkeit“ wie bei vielen anderen Metal-Becken gibt es hier aber nicht. Speziell das Ride wirkt rund und ausgewogen. Damit empfehlen sich die Bionics zwar für Rock und Metal, wer es maximal brachial mag, wird hier jedoch nicht fündig. Die Verarbeitung kann als gelungen bezeichnet werden, und dass noch eine hochwertige Beckentasche Teil des Sets ist, bringt weitere Pluspunkte. Wenn ihr auf der Suche nach kräftigen Becken mit einem individuellen Charakter zum guten Preis seid, solltet ihr das Bionic Full Pack auf jeden Fall anchecken. 

Harmonisch abgestimmt, tolle Sounds: Das Ufip Bionic Full Pack macht einen überzeugenden Eindruck im Test
Harmonisch abgestimmt, tolle Sounds: Das Ufip Bionic Full Pack macht einen überzeugenden Eindruck im Test
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • runder, präziser Sound bei allen Modellen
  • gute Verarbeitung
  • einwandfreie Abstimmung
  • hochwertige Beckentasche mit Hi-Hat-Fach
Contra
  • keins
Artikelbild
Ufip Bionic Full Pack Test
Für 888,00€ bei
  • Hersteller: Ufip
  • Bezeichnung: Bionic Full Pack Beckenset
  • Material: B20-Bronze
  • Besonderheiten: Becken im „Rotocasting“-Verfahren gegossen
  • Herstellungsland: Italien
  • Gewichtskategorie: Medium bis Medium Heavy
  • Preis(Verkaufspreis März 2025): 888,00 Euro

Herstellerseite: https://www.ufip.it/

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