Vengeance Sound bringt den bei EDM-Produzenten enorm beliebten VPS Avenger auf ein nächstes Level. Der VPS Avenger 2 ist seit Ende November 2023 zu haben und wird auch lange bleiben. Wer ihn nicht kennt: Es ist ein mächtiges Plugin mit Multi-Synthese-Engine und mit bis zu jeweils acht Oszillatoren, Arpeggiatoren, Step-Sequenzer, Hüllkurven und so weiter.
Sequenzer-Arrangements mit mehreren Parts wie Drums, Bass, Synth und Vocals liefert der VPS Avenger 2 per Tastendruck. Richtig, viel hilft viel, aber das Plugin-Monster klingt auch noch verdammt gut. Die meisten User schwören auf die Presets. Tatsächlich gibt es Expansions bis zum Abwinken. Die Sounds und Phrasen sind quasi produktionsfertig.
Im Grunde könnten wir Dutzende Artikel schreiben, um alle Features des VPS Avenger 2 zu würdigen. Das muss aber nicht sein. Fakt ist: Dieses Plugin macht einen tollen Job als Lieferant von Sounds, Grooves und Ideen. Schauen wir uns einige der neuen Features an.
Checkliste zum Kauf von VPS Avenger 2 Test
- Synthesizer-Workstation-Plugin
- Alle gängigen Syntheseformen (inkl. Spectral Granular)
- Drum Loop Mode
- Arpeggiator mit Ratcheting
- Umfangreiches Effektsystem
- Exzellente Preset-Bibliothek mit aktuellen (EDM-)Sounds
- Zahlreiche Expansion Packs
DETAILS & PRAXIS
Synthese-Power des VPS Avenger 2
Die bis zu acht Oszillatoren des VPS Avenger 2 sind sehr flexibel nutzbar. Tatsächlich meistern sie alle beliebten Syntheseformen. Dazu gehört Virtuell-Analog, FM, Additiv, Wavetable und Granular. Jeder Oszillator lässt sich klanglich modifizieren und in beliebigen Voice Modes (Chords, Unisono, etc.) anspielen. Eigene Samples können im SF2-Format importiert werden. Auch mit Wavetables kann die Engine gefüttert werden.
Für dich ausgesucht
Als Novum bietet der VPS Avenger 2 eine Variante der granularen Synthese. Diese Spectral Synthese arbeitet ähnlich wie das Granulieren, nutzt aber anstelle der Grains acht verschiedene Algorithmen. Kurzum: Es entstehen weniger experimentelle, aber durchaus reizvolle Sounds. Für Pads und Keys macht sich das Spectral Granular Modul besonders gut. Ein Anspieltipp ist das Audio-Demo „Spectral Piano“. Dies allein ist aber längst noch kein Kaufargument für diesen Boliden.
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Drum Loops generieren mit VPS Avenger 2
Der VPS Avenger 2 integriert ein Drum Loop Modul. Hier braucht man nicht gleich selber aktiv zu werden. Es gibt eine Library mit rund 1.500 Grooves, die sich mit korrespondieren Drumkits schon ziemlich authentisch durch viele EDM-Stile schlagen. Man kann Pattern und Drums auch beliebig kombinieren. Zufällig entstehen schon teilweise interessante Ergebnisse.
Der Drum Sequenzer erlaubt Pattern mit einer Länge von bis zu 16 Takten. Jede Note kann inklusive Velocity, Panorama Tonhöhe oder Gate Time im Detail programmiert werden. Zusammen mit den verschiedenen Modes und Edit-Funktionen sind auch komplexe Groove-Strukturen möglich. Dabei sind die Drumsamples und komplette Kits schnell austauschbar. Natürlich lassen sich die Loops auf für Sidechaining-Effekte einbringen. Daumen hoch!
Weitere Features
Für elektronische Musik ist vor allem der Arpeggiator erweitert worden. Er bietet nun Ratcheting für dynamische und komplexere Sequenzer-Figuren. Acht Arpeggiator-Module stehen insgesamt bereit. Jedes davon enthält vier Sub Patterns. Damit sind melodische Phrasen von vier mal 32 Noten programmierbar. Zu den weiteren Neuheiten zählt auch das parallele Filtering, ein Pitch Quantizer sowie viele Detailverbesserungen.
Bedienung des VPS Avenger 2
Ein Plugin mit dieser hohen Funktionalität will bedient werden. Keine Frage, Presets lassen sich flüssig aufrufen. Dabei macht sich das neue Audio Preview wirklich gut. Es ist aber schade, dass man es offenbar nur bei den neuen Factory Presets bekommt.
Wer mehr in die Tiefen des VPS Avenger 2 gehen möchte, muss sich einarbeiten. Das GUI ist aber gut strukturiert. Man bleibt an der Oberfläche und verliert sich nicht auf zig Seiten oder Menüs.
Eine sinnvolle Zugabe wären Templates für konkrete Szenarien (Drum Loop, Hookline, Synthpad, Textures, etc.). So würde man den VPS Avenger 2 vielleicht öfter selber programmieren als Presets zu konsumieren.
Gemessen am Output wird die CPU eher noch akzeptabel beansprucht – es geht schlimmer. Zudem lässt sich das Plugin auf einem betagteren Betriebssystem nutzen.
Kostproben der neuen Library
Kommen wir zur eigentlichen Sache. Der VPS Avenger 2 liefert und liefert. Es sind über 1.180 Presets. Im Grunde bräuchte man die optionalen Expansion für jeweils rund 70 Euro nicht hinzukaufen. Schon die die Factory Library bietet viel Abwechslung und einen schnellen Genuss für EDM-Producer.
Was steckt in der neuen Library „Factory 2“? Die Antwort liefern unsere 20 Audio-Demos. Sie liefern einen Querschnitt der über 250 neuen Presets. Wer diesen Style mag, kann blindlings auf den „Pay Button“ im Shop seines Vertrauens klicken.
Was positiv auffällt und anderswo eher selten spürbar ist: Mit kurzatmigen Phrasen langweilt der Synth nicht. Es sind sogar Chord Progression über viele Takte zu erleben. Da kommen Songideen auf! Schließlich ist noch die Expansion „Synthinstruments“ mit Klängen akustischer Instrumente auf Wavetable-Basis gratis enthalten. Schon fürs praktische Drum-Loop-Modul und die neue Library sollte der etwas höhere Upgrade-Preis von 99 Euro in Ordnung gehen.
FAZIT
Der VPS Avenger 2 rangiert nicht von ungefähr weit oben auf der Liste der beliebtesten virtuellen Instrumente und Sampler. Mit der Version 2 wird sich das nicht ändern. Für EDM- und Preset-Liebhaber ist und bleibt es ein Schlaraffenland. Mit dem neuen Drum Loop Modul bietet sich das Plugin insgesamt noch mehr fürs Groove-Design an.
Für rund 150 Euro bekommt man den VPS Avenger 2 zum Einführungspreis (bis 15. Januar 2024). Danach kostet er regulär 225 Euro, was durchaus fair ist. Vorsicht ist aber geboten: Ein VPS Avenger 2 macht süchtig. Man kann von seinen Expansions nicht genug bekommen. Bevor es finanziell bitter endet, sollte man sich mit dem Bundle Deal (Fünf beliebige Expansions für 275 Euro) anfreunden. Und auch das Editieren in Eigenregie funktioniert gut.
Alles in allem ist der VPS Avenger 2 ein hervorragendes Synth-Workstation-Plugin von und für Praktiker. Für EDM-Producer ist es die kompetente All-In-One-Lösung.
Features
- Synthesizer-Workstation-Plugin
- Mehrere Synthesen (Virtuell-Analog, FM, Wavetable, Granular. etc.)
- Bis zu acht Oszillatoren, flexibles Routing
- Zwei Multimodefilter mit über 47 Filtertypen
- Sechs Effektbusse, über 30 Effekt-Typen
- Umfangreiche Modulations matrix
- Import von SF-2 Files und Wavetables
- Drum Loop Module
- Bis zu acht Step-Sequencer, Arpeggiatoren (inkl. Ratchet)
- Skalierbares GUI (4K)
- Kopierschutz per Key File
- riesige Preset Library
- Zahlreiche Expansion Packs
- Systemvoraussetzungen: Ab Windows 7, Ab Mac OSX 10.13 (M1 Support), VST2, VST3, AU, AAX
- PREIS: 225 Euro (regulär), 149 Euro (Deal bis 25. Januar 2024), 99 Euro (Upgrade)
- All-In-One-Paket
- Exzellente Library
- Drum Loop Module
- Zahlreiche hochwertige Expansions
- Fairer Preis
Clemens sagt:
#1 - 28.12.2023 um 01:46 Uhr
Super Artikel! nutze Avenger seit ca. 5 Jahren. Hammer Teil! Zuletzt würde ich gern darauf hinweisen dass es tatsächlich eine Möglichkeit gibt wie man auch die eigenen presets als Audio preview laden kann. Hierzu einfach rechtsklick im Browser ( wo die Expansionskurs sind) da kann man dann die Option: "update Audio preview" auswählen.
Clemens sagt:
#1.1 - 28.12.2023 um 01:49 Uhr
Ich meinte selbstverständlich Expansions:'D
Antwort auf #1 von Clemens
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMatthias Sauer sagt:
#1.2 - 30.12.2023 um 22:36 Uhr
Hallo Clemens, vielen Dank für den guten Tipp! Das werden einige User sicherlich gern probieren. Alles Beste, Matthias
Antwort auf #1 von Clemens
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