Klare und extrem transparente Sounds, viel klangliche Flexibilität sowie eine hohe dynamische Bandbreite sind die Eigenschaften, durch die sich die Amps der Aguilar AG-Serie auszeichnen. Der aktuelle Aguilar AG700 ist wirklich ein Traum für Fans von ausgewogenen cleanen Sounds! Kein Wunder also, dass der Ruf nach einem Preamp/DI-Pedal mit ähnlichen Eigenschaften in der Szene in den letzten Jahren immer lauter wurde. Das Warten hat nun ein Ende, denn der Aguilar AG Preamp steht seit September 2023 in den Läden und soll laut Aguilar den tollen Sound des AG700 im praktischen Pedalformt bieten. An Bord ist ein flexibler 4-Band-Equalizer, die bekannten Bright- und Deep-Schalter für schnelle Klanganpassungen und natürlich jede Menge Anschlussmöglichkeiten, die beim Gig, im Studio oder für das heimische Üben nützlich sind.
Aguilar AG Preamp – das Wichtigste in Kürze
- vom AG700 Amp inspirierter Analog-Preamp
- 4-Band-Equalizer
- Bright und Deep EQ-Presets
- symmetrischer XLR DI-Out
- Aux-In und Kopfhöreranschluss mit Mix-Regler
Erster Eindruck
Das Aguilar AG Preamp-Pedal ist überraschend leicht und kompakt gebaut und wirkt im Vergleich zum altbekannten Tonehammer-Pedal sogar geradezu grazil. Der Transport im Gigbag ist somit wirklich kein Problem – auf den meisten Pedalboards dürfte sich vermutlich noch ein Plätzchen für den neuesten Aguilar-Preamp finden. Die genauen Maße betragen 11,6 x 9,1 x 5,2 cm; das Gewicht beträgt 380g.
Das stabil gebaute und verschraubte Metallgehäuse wurde schwarz lackiert und die Oberseite zieren grafische Elemente in Weiß/Türkis – die Optik ist alles in allem eher unaufgeregt und versprüht schlichte Eleganz. Bzgl. der Verarbeitung gibt es – typisch für Aguilar – keinen Grund für Beanstandungen. Die Regler laufen sehr sahnig und sämtliche Komponenten wirken hochwertig und robust.
Aguilar AG Preamp: Features
Über den Betriebsstatus des Pedals und der beiden EQ-Presets wird man mit hellen, blauen LEDs deutlich erkennbar informiert. Bei der Bedienung sollten keine größeren Fragen auftauchen, denn die Features sind logisch angeordnet und sinnvoll beschriftet.
Zentral auf der Oberseite finden wir einen flexiblen Vierband-Equalizer mit Reglern für Bässe (+/- 17 dB @ 40 Hz), Tiefmitten (+/- 15 dB @ 300 Hz), Hochmitten (+/- 14dB @ 800 Hz) und Höhen (+/- 14 dB @ 4 kHz). Links daneben sitzt der obligatorische Gain-Regler zum Einpegeln des Basssignals. Der Volume-Regler für die Endlautstärke parkt gegenüber auf der rechten Seite.
Ganz oben zwischen den Bass- und Volume-Reglern versteckt sich außerdem noch ein kleiner Regler mit der Bezeichnung „Headphone-Mix“, der für die Kopfhörermischung des Basssignals mit der an den Aux-In angeschlossenen externen Audioquelle zuständig ist.
Preset-Aktivierung per Fußtaster
Im vorderen Bereich finden wir schließlich die beiden Fußtaster des Aguilar AG-Preamps. Mit dem linken wird der Preamp ein- oder ausgeschaltet, und mit dem rechten können die beiden EQ-Presets „Bright“ (+6 dB >3 kHz, Kuhschwanzfilter) und Deep (+6 dB <250 Hz, Kuhschwanzfilter) aktiviert werden. Drückt man den Taster einmal, so wird nur „Bright“ aktiviert, beim zweiten Druck wird ausschließlich „Deep“ aktiviert. Beim dritten Druck sind schließlich beide Presets aktiv.
Manche werden diese Bedienung vielleicht etwas umständlich finden und würden sich, wie vom Aguilar AG700-Bassamp gewöhnt, einfach separate Schalter für die EQ-Presets auf der Oberseite bevorzugen. Den Einwand kann ich einerseits verstehen, andererseits finde ich es aber auch ziemlich praktisch, dass die Sounds relativ schnell mit dem Fuß gewechselt werden können – man kann es halt nicht jedem recht machen!
Anschlüsse
Fast alle Anschlüsse des AG-Preamps sitzen an der Rückseite des Pedals. Hier finden wir die In- und Output-Klinken zur Verbindung mit dem Bass beziehungsweise die Weiterleitung des Signals zum Bassverstärker, eine Miniklinke für externe Audioquellen sowie eine weitere für den Kopfhörer.
Den Abschluss macht die Buchse für das zum Betrieb benötigte 18-Volt-Netzteil. Achtung: Aguilar liefert kein Netzteil mit und ein Batteriebetrieb ist beim AG-Preamp nicht vorgesehen!