Allen & Heath Xone 23C Test

Allen & Heath Xone 23C bei bonedo im Test – Der 23, ohne „C“ ist der Nachfolger des beliebten Battlemixers Xone 22, welcher über zwei Stereokanäle und einen Mic-Channel verfügt über. Eine seiner Besonderheiten ist, dass er mit bis zu vier Stereo-Quellen gleichzeitig gespeist werden kann. Für die klangliche Bearbeitung stehen Dreiband-Channel-EQs mit Total-Kill-Funktion bereit, auch die Xone-typische Filtersektion mit High- und Low-Pass-Filtern darf natürlich nicht fehlen.

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Auf der Frankfurter Musikmesse 2014 stellten die Engländer dann erstmalig den mittlerweile im Fachhandel erhältlichen Xone 23C vor, der hier zum Test vorliegt. Für 463 Euro UVP, also etwa 100 Euro mehr gegenüber dem Xone 23, bietet unser Testkandidat ein internes USB-Audiointerface mit vier Kanälen. Mit im Paket ist zudem die Software Cross LE von Mixvibes. Außerdem stellt der 23C einen X-Link-Anschluss (LAN-Buchse) zur Übertragung von Controller-Daten bereit. Dort lässt sich zum Beispiel der hauseigene Controller Xone K2 anschließen, mit dessen Hilfe sich eine DJ-Software steuern lässt.
Da Allen & Heath ihr guter Ruf vorauseilt, sind meine Erwartungen an den Xone 23C entsprechend hoch. Ganz zu schweigen von der grenzenlosen Neugierde… Also ran an die Buletten!

Details

Lieferumfang

Gespannt öffne ich den bunt bedruckten Karton und befreie den Mixer von seinem Styroporkleid und der Plastikfolie. Ich finde ein externes Netzteil sowie ein Kaltgerätekabel, die für die nötige Spannungsversorgung des Pultes sorgen. Für die Verbindung zum Computer ist ein USB-Kabel (2.0) angedacht, zwei weitere Strippen sind für die Konfiguration des Pultes für den DVS-Betrieb vorgesehen. Die im Lieferumfang enthaltene Software Cross LE muss von der Mixvibes-Website heruntergeladen werden. Um diese aktivieren zu können, liegt im Karton eine Karte mit einer Seriennummer bei. Das Manual ist nur englischer Sprache mitgeliefert, aber gut verständlich formuliert und mit zahlreichen Abbildungen versehen. Zu guter Letzt finde ich noch die obligatorischen Garantiezettel und Sicherheitshinweise.

Fotostrecke: 2 Bilder Allen & Heath Xone 23C: Im Lieferumfang ist ein Netzkabel für Deutschland und eines für England enthalten.

Erster Eindruck

Im Verhältnis zu den relativ kleinen Maßen von 115 mm x 315 mm x 241 mm (H x T x B) hat unser Testkandidat mit 2,7 kg ein doch ordentliches Gewicht. Das liegt unter anderem an dem sehr robusten und bestens verarbeiteten Metallgehäuse sowie an der massiven fast 2 mm dicken und kratzfesten Faceplate aus Stahl. Alle Fader, Drehregler, Schalter und Taster machen einen sehr hochwertigen Eindruck und sind bombenfest im Chassis montiert. Gut gefallen mir auch die Kappen der Drehregler, die mit einer griffigen Gummierung überzogen sind. Eine ebenso überzeugende Qualität kann ich den vergoldeten Anschlussbuchsen des Mischers bescheinigen. Diese sitzen bombenfest im Gehäuse und sind allesamt auf dem Backpanel zu finden. Der Xone 23C hinterlässt bei mir einen wirklich sehr guten ersten Eindruck.

Allen & Heath Xone 23C: Auch dieser A&H-Mixer verfügt über die Xone-typische Filter-Sektion
Allen & Heath Xone 23C: Auch dieser A&H-Mixer verfügt über die Xone-typische Filter-Sektion

Anschlüsse

Beide Stereokanäle des Pultes verfügen über jeweils einen Input für Line-Quellen (CD-Player, Soundkarte, MP3-Player) sowie über „Andockstellen“ für die altbewährten Plattenspieler. Die vier Stereoeingänge sind allesamt als Cinchbuchsen-Paare ausgeführt. Mit den gleichen Schnittstellen wurde auch die FX-Send/Return-Sektion realisiert, welche ebenfalls auf dem Backpanel ihr Zuhause gefunden hat. Wie es sich für ein Profi-Gerät gehört, ist der Main-Out des Pultes symmetrisch und mit zwei XLR-Buchsen ausgestattet. Der separate Monitor-Ausgang sowie der Recording-Out werden dagegen unsymmetrisch über RCA-Buchsen aus dem Pult geführt. Ein weiterer analoger Audioeingang befindet sich in der Faceplate, dort wurde die XLR Mikrofon-Buchse eingelassen.
Praktischerweise lassen sich an unserem Testkandidaten gleich zwei Kopfhörer anschließen. Je einer an einer großen (6,3 mm) und an einer kleinen (3,5 mm) Klinkenbuchse. Diese befinden sich beide auf dem Frontpanel. Der Anschluss für das externe Netzteil wurde ebenso wie der Netzschalter auf der Rückseite des Mischers untergebracht. Auch die digitalen Anschlüsse des Mischers sind hier beheimatet. Über eine USB-Buchse Typ B kann ich mithilfe eines PCs oder MACs auf das interne Audiointerface des Xone 23 C zugreifen. Die Schnittstelle X-Link, an die ein CAT5-Kabel angeschlossen wird, dient hingegen zur Verbindungsaufnahme mit einem Controller (z.B. Xone K2), mit dessen Hilfe eine DJ-Software gesteuert werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Allen & Heath Xone 23C: Es stehen zwei Kopfhörerausgänge bereit!

Hardware

Stereo-Channels & Fader

Die größte Besonderheit der beiden Xone 23 Mixer sind die vier simultan nutzbaren Audioeingänge der beiden Stereokanäle. So kann man etwa zwei Line- und zwei Phono-Signale simultan zusammenmischen. Möglich machen das die vier separaten Gain-Regler, mit denen sich die jeweilige Aufholverstärkung justieren lässt. Für die Klangregelung zeigen sich Dreiband-Channel-EQs mit Full-Kill-Funktion zuständig. Die Frequenzbänder (Hi, Mid und Low) lassen sich auf Wunsch jeweils um 8 dB anheben oder aber vollständig absenken (Full-Kill). Alle Drehknöpfe der EQs rasten praktischerweise in der Zwölf-Uhr-Stellung ein. 
Wie bei anderen Battlemixern auch zeigen sich bei unserem Testobjekt zwei 45 Millimeter lange Up-&-Down-Fader für die Justierung der Kanalpegel zuständig. Die beiden Flachbahnregler sind von guter Qualität, ich finde sie allerdings für einen Battlemixer etwas schwergängig. Die Arbeitskurven der Fader sind zwar nicht manipulierbar, aber deren voreingestellte Charakteristik ist sowohl für Mixing-DJs wie auch für Scratch-Nerds geeignet.
Hin- und herblenden zwischen den beiden Stereo-Channels, lässt sich wie gewohnt mit einem Crossfader, der ebenfalls über einen Arbeitsweg von 45 Millimetern verfügt. Allerdings ist dieser Regler um einiges hochwertiger als die beiden Kollegen in den Kanälen. Angenehm leichtgängig gleitet dieser zwischen den beiden Quellen hin und her. Mittels zweistufigem Curve-Schalter kann man die Arbeitskurve des Crossfaders verändern. In der Normalstellung ermöglicht der Regler so butterweiche Überblendungen, während die Scratch-Stellung für ein abruptes, schalterartiges Öffnen des Faders sorgt. Doch zu früh gefreut! Ganze 3 mm muss der Fader nämlich zurücklegen, bis das Signal hörbar wird. Das ist für echte Scratch-DJs mit ihren schnellen Flare- und Orbit-Scratches etwas zu viel. Doch nicht verzagen, denn unser Testkandidat ist schließlich Innofader-kompatibel. Also einen entsprechenden Regler von Audio Innovate besorgen und rein damit! Schon ist der geborene Turntable-Manipulator wieder glücklich. Allerdings ist so ein Umbau eine recht kostspielige Angelegenheit, denn für das gewünschte Teil muss man stolze circa 130 Euro (Straßenpreis) auf die Ladentheke legen.

Fotostrecke: 3 Bilder Allen & Heath Xone 23C: Der Crossfader kann durch einen Innofader ersetzt werden

Mikrofon-Sektion

An den symmetrischen XLR-Anschluss auf der Faceplate des Mixers kann ich bei Bedarf ein Mikrofon anschließen. Leider hat der Hersteller hier keine XLR/Klinke-Kombibuchse verbaut, so dass man zwingend ein XLR-Kabel benötigt. Die Lautstärke der Sektion wird über den Mic Level-Drehregler justiert. Ein Zweiband-EQ ist für die Klangregelung zuständig. Die Höhen und Bässe lassen sich mit den entsprechenden Drehpotis jeweils um 10 dB anheben oder absenken. Diese Regler sind nicht mit einer Mittenrastung ausgerüstet. An der Mikrofon-Sektion habe ich grundsätzlich nichts auszusetzen, allerdings fände ich hier ein On/Off-Schalter wünschenswert, denn ohne diesen muss man das Mikrofon jedes Mal aufs Neue „einpegeln“.  

Allen & Heath Xone 23C: Die Mikrofon-Sektion zeigt sich angenehm rauscharm
Allen & Heath Xone 23C: Die Mikrofon-Sektion zeigt sich angenehm rauscharm

Cue-Sektion

Ausgewählt werden die Vorhörsignale über die Cue-Buttons, welche beim Betätigen rot aufleuchten. Eine Mehrfachauswahl ist hier übrigens auch möglich. Der Cue/Mix-Drehknopf gibt mir die Möglichkeit, stufenlos zwischen dem Ausgang (Mix) und den Cue-Quellen hin und her zu blenden. Die Lautstärke des Kopfhörersignals wird mit dem Phones-Regler eingestellt. Wenn keine der beiden Cue-Quellen ausgewählt wurde, ist das Mix-Signal auf dem Kopfhörer zu hören. Die Cue-Sektion unseres Testobjekts ist simpel aufgebaut, aber gerade deswegen arbeitet sie in meinen Augen auch besonders effektiv.  

Allen & Heath Xone 23C: Mit dem Cue/Mix-Regler kann man stufenlos zwischen Cue- und Master-Signal hin- und herblenden
Allen & Heath Xone 23C: Mit dem Cue/Mix-Regler kann man stufenlos zwischen Cue- und Master-Signal hin- und herblenden

Master, Monitor & Co

Der Pegel des symmetrischen Masters wird mit dem Master-Drehregler justiert. Unabhängig von dessen Signalstärke lässt sich die Pegel des Booth-Out mit dem Monitor-Regler einstellen. Der Level des Recording-Outputs ist unabhängig von den letztgenannten. Das Level-Meter wurde in der Mitte der Faceplate platziert. Dabei handelt es sich um eine neungliedrige Ampel-farbige LED-Stereo-Kette, die den Pegel der angewählten Cue-Quelle oder der des Masters anzeigt. Der Level des Mixer-Ausgangs ist ablesbar, wenn keine der beiden Vorhörsignale selektiert wurde. Ein Split der Anzeige (z.B. linke und rechte Cue-Quelle) ist nicht möglich, dennoch erweist sich die Anzeige im DJ-Alltag als praxisgerecht. Außerdem leuchtet die LED-Kette sehr hell und verfügt über eine gute Auflösung. Top!

Allen & Heath Xone 23C: Master- und Monitor-Ausgang sind separat regelbar
Allen & Heath Xone 23C: Master- und Monitor-Ausgang sind separat regelbar

Filter/Effekt-Loop

Das für die Xone Mixer-Serie so typische Filter thront zentral auf der Bedienoberfläche. Zur Auswahl stehen hier ein Low-Pass- und ein High-Pass-Filter. Aktiviert werden kann eines der beiden über die zwei entsprechenden Taster „HPF“ und „LPF“. Im aktiven Status leuchten die Buttons gelb auf. Zudem gibt es hierfür zwei stufenlos veränderbare Parameter. Die Resonanz des Filters ist zwischen schwach (mild) und sehr stark (wild) einstellbar und die Grenzfrequenz lässt sich zwischen 20 Hz und 20 kHz regulieren. Aktiviert wird das ausgewählte Filter über die Filter-Buttons in den Kanälen, die bei Aktivität blau leuchten. Praktischerweise lässt sich das Filter in beiden Channels simultan einspeisen. Das Mikrofonsignal allerdings kann nicht durch diese Sektion geschleust werden. Die beiden Filter-Buttons werden zusätzlich als Effekt-Send-Tasten für die FX-Schleife genutzt. Um diese ins Spiel zu bringen, betätige ich den „Ext On“-Button, der anschließend rot aufleuchtet. Sowohl beim Filter als auch beim Effekt-Loop ist Vorsicht aber geboten, weil immer einer der beiden Filter (LPF oder HPF) aktiv ist. Habe ich etwa die Grenzfrequenz von der letzten Aktion noch auf 40 Hz stehen und das Low-Pass ist noch aktiv und schleife nun das Filter ein, verschwindet der komplette Track im Mix, bis auf ein Bass-Wummern ist nichts mehr zu hören, worauf man womöglich unverständliche Blicke aus dem Publikum erntet. Und noch eine weitere, ganz ähnliche Falle birgt der FX-Loop in sich: Habe ich z.B. jene Schleife mit der „Ext-On“-Taste aktiviert und sende nun mittels des Filter-Buttons ein Signal an einen externen Effekt, wird zusätzlich das Filter des Mischers wieder aktiv. Das hätte der Hersteller meiner Meinung nach, z.B. durch ein deaktivierbares Filter anwenderfreundlicher lösen können. Davon abgesehen ist die Filter-Sektion des Xone 23C aber sehr intuitiv bedienbar und macht einfach sehr viel Spaß!

Audio Samples
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Highpass Filter Lowpass Filter

Innofader & DVS-Konfiguration

Wer beim Xone 23C den Innofader selbst nachrüsten oder das Pult DVS-fähig machen möchte, der muss an das Innere des Pultes ran. Dazu müssen elf Torx-Schrauben gelöst werden. Welche das im Einzelnen sind, wird ausführlich in der Bedienungsanleitung beschrieben. Hat man alle Schrauben entfernt, lässt sich problemlos die Faceplate abnehmen. Praktischerweise ist die Platine für Fader, Drehpotis, Taster und Buttons mit der Faceplate montiert und diese wiederum über entsprechende Kabel mit der Hauptplatine des Mixers, die im Chassis fest montiert ist, verbunden. Auf diese Wiese kommt man im Reparaturfall schnell an die einzelnen Bauteile heran. So ist auch der Umbau auf einen Inno-Crossfader ein Kinderspiel.   Im ausgelieferten Zustand sind die beiden Stereoausgänge der internen Soundkarte den physikalischen Ausgängen „Recording“ und „FX Loop Send“ zugeordnet. Möchte man mit einem externen Timecode-Signal zur Steuerung einer DVS-Software (z.B. Cross) arbeiten, so muss der Mixer anders konfiguriert werden. Die beiden Eingänge des internen Audiointerface bekommen ihr Signal von den beiden Phono-Inputs des Mischers. Durch die DVS-Konfiguration werden die beiden Ausgänge des Audiointerface auf die Mixerkanäle umgeleitet. So gelangen die Audiosignale der Software ohne Umwege in den Mixer. Zur DVS-Konfiguration der Hardware dienen die zwei etwa 15 cm langen Strippen aus dem Lieferumfang. Über beschriftete Stecker und Buchsen wird die Hauptplatine mit der Kanalsektion verbunden. Wie man dabei vorgehen muss, ist ausführlich und gut verständlich im Manual dokumentiert. Dennoch wäre in diesem Fall ein einfacher Schalter wesentlich praktischer gewesen. Dass bei einem Gerät dieser Preisklasse die DVS-Konfiguration vom Nutzer selbst oder von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden muss, finde ich unpraktisch und auch schon etwas enttäuschend. Außerdem hat die Sache noch einen weiteren Haken, auf den ich später noch näher eingehen möchte.

Praxis

Treiberinstallation

Bevor ich das USB-Audiointerface des Mischers nutzen kann, muss ich zunächst den neusten Treiber auf meinem Computer installieren. Diesen lade ich mir auf der Mixvibes-Website herunter. Für meinen Test habe ich ein MacBook mit einem 2,4 GHz schnellen Intel Core 2 Duo Prozessor und 4 GB Arbeitsspeicher mit OS X 10.6.8. verwendet. Bevor der Download startet, muss ich mich zunächst einmal registrieren. Nachdem das erledigt ist, steht eine 1,6 MB große ZIP-Datei zum Download bereit. Ich ziehe mir das Teil auf den Rechner, entpacke es und öffne die entsprechende Installationsdatei. Nach wenigen Augenblicken und ohne viel Schnickschnack ist dann die Treiberinstallation auch schon vollbracht. Noch ein obligatorischer Neustart und schon kann ich prüfen, ob mein Vorhaben gefruchtet hat. Ich verbinde den Mixer via USB mit dem Rechner und öffne das Audio-MIDI-Setup. Wie erwartet wird mir der Xone 23C problemlos als Audiogerät angezeigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Allen & Heath Xone 23C: Auf der Website des Herstellers muss der aktuelle Treiber für das Audiointerface heruntergeladen werden

Software installieren

Auch die Software aus dem Lieferumfang, Cross LE, muss von der Mixvibes-Website heruntergeladen werden. Zunächst werde ich aber aufgefordert, die Serial sowie meine persönlichen Daten (Name, Emailadresse, etc.) einzugeben. Nach einer Bestätigung dieser Informationen steht die Software zum Download bereit. Ich banne die circa 130 MB große OS X-Datei auf meinen Rechner und starte den Installationsvorgang. Nun muss ich nur noch den Lizenzbedingungen zustimmen und die entsprechende Datei per Drag & Drop in den Programm-Ordner ziehen. Fertig ist die Installation! Nach einem Neustart des Rechners kann es nun endlich losgehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Mixvibes Cross LE: Muss von der Mixvibes-Website herunter geladen werden

Software Features

Installiert habe ich die zum Testzeitpunkt aktuelle Software (am 03.08.2014 Version 3.1.3). Dabei handelt es sich um eine spezielle Version von Cross, bei welcher der Xone 23C als Dongle benötigt wird. Ist der Mixer nicht mit dem Rechner verbunden, so kann die Software auch nicht gestartet werden. Ein ausführlicher Test von Mixvibes Cross würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher empfehle ich allen, die es ganz genau wissen möchten, den ausführlichen Bonedo-Testbericht von meiner Kollegin Manuela Krause. Hier aber nun die wichtigsten Features im Überblick… Im Gegensatz zur Cross Full-Pro Version (109,90 € UVP) sind bei der Light-Variante lediglich zwei statt vier Decks verfügbar. Das macht aber auch insofern Sinn, da der Xone 23C ja auch nur über zwei Stereokanäle verfügt. Der Video Output kann zwar genutzt werden, ist aber im Gegensatz zur Full-Pro-Version mit einem Wasserzeichen versehen. Außerdem lässt sich die Light-Variante der Software nicht mit HID-Controllern (z.B. Pioneer CDJs) steuern. Zur Klangmanipulation stehen zwei Effekt-Sektionen mit jeweils 14 Effekten bereit. Außerdem lässt sich Cross LE mit der Rekordbox Musik Management-Software von Pioneer synchronisieren. Auch via iOS-Remote kann Cross mit Apple-Geräten (iPhone, iPad, etc.) ferngesteuert werden. Und natürlich können auch reguläre MIDI-Controller via USB verwendet werden. 80 fertige Mappings der gängigsten Controller hat Cross LE im Gepäck. Und auch ein Editor für individuelle Mappings steht dem User zur Verfügung. Wie es sich für eine DVS-Software gehört, ist natürlich die Steuerung der Decks per Timecode-Vinyl oder -CD möglich. Davon abgesehen bietet Cross LE all die Features, welche man von einer professionellen DVS-Software erwartet, darunter eine Key Lock-Funktion, Hot Cues, mehrfarbige frequenzabhängige Wellenformanzeigen.

Fotostrecke: 3 Bilder Mixvibes Cross LE: Verfügt im Gegensatz zur Full-Pro-Version nur über 2 statt 4 Decks

Test Software & Hardware

Um das Zusammenspiel von Hard- und Software adäquat testen zu können, entschließe ich mich die DVS-Konfiguration mithilfe der beiden Kabel vorzunehmen…gesagt, getan! Mixer aufschrauben und die beiden Strippen, wie im Manual beschrieben einstecken. Fertig! Für handwerklich begabte Menschen ist das eine Sache, welche in ein paar Minuten erledigt ist. Wer diese Arbeit, so wie ich, selbst vornimmt, sollte sich aber seiner Sache sicher sein! Also ausführlich die Dokumentation studieren und wenn dann alle Klarheiten beseitigt sind, ran an die Buletten! Ist das aber nicht so, sollte diese Arbeit von einer zertifizierten Service-Werkstatt von Allen & Heath ausgeführt werden! Das gilt im Übrigen genauso für die Umrüstung auf einen Innofader.  
Nun möchte ich aber zum lang ersehnten Test kommen. Via USB verbinde ich mein MacBook mit dem Xone 23C und starte die Software. Sofort erkennt Cross LE den Mischer als Audiogerät. Allerdings muss ich den Routing-Modus noch von „Dual-Stereo“ auf „External Mixer“ abändern und die Timecode-Steuerung der Decks aktivieren. Nun kann es losgehen! Glücklicherweise habe ich Timecode-Vinyls von Mixvibes zur Hand, mit denen ich die Steuerung der Decks testen kann. Ohne Probleme wird das Zeitsignal der Scheiben erkannt und das gewählte Deck startet die Wiedergabe. Anschließend führe ich die Kalibrierung der Decks sowie die Optimierung der Audio-Puffergröße durch. Die Steuerung der Decks via Timecode-Signal, welche über die Mixer-Inputs 1 & 3 in das interne Audiointerface des Mischers geschleust werden, funktionierte im Test ohne Murren und ohne wahrnehmbare Latenz. Die beiden Stereosignale der Software-Decks waren wie gewünscht auf den beiden Stereo-Channels des Mixers zu hören. Die vier Gain-Regler des Pultes hatten dabei keinen Einfluss auf die Aufholverstärkung der Cross-Decks, da diese softwareintern geregelt werden muss. Die Gain-Regler bleiben trotz Verwendung des Mixer-internen Audiointerfaces aktiv, so dass Gain 1 und Gain 3 heruntergeregelt werden müssen, da sonst parallel zur Musik die Timecode-Signale zu hören wären. Während des Tests funktionierte das Zusammenspiel der Mixvibes Software mit Allen & Heaths Hardware absolut reibungslos.  
Wer durch den Kauf des Xone 23C auf den Geschmack kommt und den vollen Funktionsumfang (Video, HID-Controller) von Cross nutzen möchte, der hat die Möglichkeit, für 69 € ein Upgrade auf die Full-Pro-Version zu erwerben.  

Hardware Handling

Wie bereits der Vorgänger Xone 22, so überzeugt auch der neue Xone 23 bzw. 23C durch ein sehr aufgeräumt wirkendes und übersichtliches Layout. Das macht das Pult sehr intuitiv bedienbar und sorgt für einen hohen Spaßfaktor. Sehr gut gefallen haben mir zudem die griffigen Drehknöpfe und Fader-Kappen sowie die sehr hellen, verschiedenfarbig leuchtenden Buttons. Die Anordnung der Fader wird den Ansprüchen von Battle-DJs und Turntablisten durchaus gerecht. Doch vermisse ich eine Fader Reverse-Funktion sowie eine stufenlos veränderbare Curve Control für den Crossfader. Doch die „eierlegende Wollmichsau“ gibt es wohl einfach nicht… Der Xone 23C ist eben ein hochwertiges professionelles zweikanaliges Club-Pult ausgestattet mit den Features eines Battlemixers und nicht umgekehrt!  

Klang

Die Phono-Preamps des Mischers überzeugen durch einen sehr luftigen und druckvollen Sound. Die Vorverstärker bieten einen transparenten Hochton, warm klingende Mitten sowie einen fein aufgelösten und zugleich kraftvollen Bass. Hier gibt es wirklich nichts zu beanstanden. Thumbs up!

Audio Samples
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Phono Preamp AuH Xone 23C Phono Preamp Pioneer DJM 909

Die beiden Channel-EQs mit ihrem ordentlichen Boost von 8 dB und der praktischen Full-Kill-Funktion klingen warm und sehr musikalisch und zeigen sich zudem sehr übersteuerungsfest.

Fotostrecke: 2 Bilder Allen & Heath Xone 23C: Die Channel-EQs verfügen über eine Full-Kill-Funktion
Audio Samples
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EQ Hi EQ Mid EQ Low

Angenehm rauscharm und mit einem wohligen, angenehmen Sound präsentiert sich die Mikrofonabteilung unseres Testkandidaten. Der Zweiband-EQ mit seinem satten Boost und effektivem Cut erledigt bezüglich der klanglichen Optimierung einen hervorragenden Job.

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Mikrofonvorverstärker Xone 23C

Mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 kHz, einem warmen Klang und gutem Druck kommt das interne vierkanalige USB-Audiointerface des Xone 23C daher. Der Master unseres Testobjekts liefert ebenfalls ein kraftvolles und übersteuerungsfestes Signal gepaart mit einem linearen Frequenzgang.  
Der Gesamtsound des Xone 23C bekommt von mir eine 2+. Wie man es von einem Pult von Allen & Heath Pult erwarten kann, spielt unser Testkandidat in der klanglichen Oberklasse der DJ-Mischer mit.  

Audio Samples
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Original-Soundfile Playout

Fazit

Der Xone 23C von Allen & Heath ist ein hochqualitativer DJ-Mixer für den Profisektor. Für 463 € UVP erhält der geneigte Käufer ein Pult mit aufgeräumten Layout, zwei Kopfhöreranschlüssen, symmetrischen Main-Out sowie der bewährten Xone Filter-Sektion. Klanglich gehört unser Testkandidat eindeutig in die Topliga. Für etwa 100 € Aufpreis gegenüber dem „kleineren“ Xone 23 bekommt man ein hervorragendes Vierkanal-USB-Audiointerface mit einer Auflösung von 24 Bit und 96 kHz sowie die bewährte DJ-Software Cross (LE) von Mixvibes on Top. Wenn man bedenkt, dass die Software in der Full-Pro-Version alleine bereits 109,90 € UVP kostet, muss man zu dem Schluss kommen, dass unser Testkandidat zu einem fairen Kurs angeboten wird.
Negativ aufgefallen waren mir die etwas schwergängigen Line Fader sowie der im Scratch-Modus etwas spät öffnende Crossfader. Dennoch ist der Xone 23 C ohne Zweifel ein DJ-Mixer der Spitzenklasse. Ich sehe unseren Testkandidaten, wie bereits erwähnt als kompakten Club-Mixer mit Battlemixer-Features und nicht als Mixer-Tool für reine Scratch-Nerds. Wer also einen professionellen, kompakten und DVS-kompatiblen DJ-Mixer sucht, der liegt beim Xone 23C absolut richtig.  

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Xone Filter-Sektion
  • Crossfader ist Innofader-kompatibel
  • Symmetrischer Main-Out
  • Separater Monitorausgang
  • Sehr gute Material- und Verarbeitungsqualität
  • Griffige Drehregler
  • 4 simultan verwendbare analoge Eingänge auf 2 Stereokanälen
  • 2 Kopfhörerausgänge
  • Gut aufgeräumtes Layout
  • Inklusive DJ-Software Mixvibes Cross LE
  • Hervorragender Klang
Contra
  • Etwas schwergängige Line Fader
  • Crossfader öffnet im Scratch-Modus etwas spät
  • Konfiguration als DVS-Hardware umständlich
Artikelbild
Allen & Heath Xone 23C Test
Für 444,00€ bei
Allen & Heath Xone 23C: Das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt!
Allen & Heath Xone 23C: Das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt!
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