Apple AirPods Pro Test

Den Hersteller der Wireless-Ears-Buds (In-Ear-Hörer) mit Noise Cancelling namens „AirPods Pro“, also Apple, wird man wohl kaum vorstellen müssen. Schließlich ist Apples Äpfelchen-Logo allgegenwärtig, der Legende nach sagt manches Kleinkind als erstes Wort mittlerweile „Apple“ oder „Siri“ anstatt „Mama“.

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Apple wurde aber lange vorgehalten, die Pro-User aus der Kreativ-Community zu vernachlässigen, den ganzen Konzern mit seinen Produkten und Dienstleistungen nur noch auf Lifestyle und Coolness auszurichten – und darüber zu vergessen, dass es Leute gibt, die damit Geld verdienen.
Vor allem aus diesem Grund will ich im Apple AirPods Pro Test nicht nur den Klang beim Musikhören checken und testen, wie die Geräuschunterdrückung funktioniert sowie meine Erfahrungen mit dem Sitz der Ear Buds darstellen, sondern explizit auch überprüfen, wie sich die AirPods Pro In-Ears in der Musikproduktion schlagen. Nicht wenige Tontechniker, Producer, DJs und Musiker arbeiten mobil in U-Bahn, Zug, Tourbus und an anderen Orten, die belebt und laut sind. Kann man die Apple AirPods Pro also zum Bauen von Beats und Musikschneiden verwenden, vielleicht sogar zum Song-Mixing und Mastering benutzen? Kurz: Wie „Pro“ sind die Apple AirPods Pro?

Details

Wie kommt Apple bei den AirPods Pro auf das „Pro“?

Warum der Zusatz „Pro“ bei den AirPods, der schließlich in erster Linie „berufsmäßig“ in Abgrenzung zum Amateur bedeutet, von Apple ausgewählt wurde, bleibt natürlich im Dunkeln. Ist das “Pro” eher als Zusatz zu verstehen, um einen höheren Funktionsumfang zu kennzeichnen? Das wäre bei den Apple AirPods Pro das Noise Cancelling. Ich erinnere mich mit leichtem Grauen an Tontechnik- und Musik-Gerätschaften, bei denen ein „Professional“ Brauchbarkeit suggerieren sollte, bin aber zuversichtlich, dass Apple da in einer anderen Liga unterwegs ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein einzelner AirPod Pro – hier der rechte des Paars.

Akkus der AirPods Pro und das Wireless Charging Case

Apples AirPods Pro sind kabellose In-Ear-Kopfhörer, die in einer Aufbewahrungsbox geliefert werden, in der sie geladen werden können. Laut Apple lädt das wiederum per Induktion oder Kabel mit Lebenssaft fütterbare Case die beiden AirPods Pro in fünf Minuten schon so weit auf, dass man mit ihnen eine Stunde Musik hören kann. Vollgeladen ist es möglich, 5 Stunden mit den neuen AirPods zu hören, vorausgesetzt, Noise Cancelling ist ausgeschaltet. Schaltet man es an, seien es immerhin 4,5 Stunden. Als „Talk Time“, also vor allem beim Telefonieren, sind maximal 3,5 Stunden angegeben. Insgesamt kann man durch Nachladen der AirPods Pro im Wireless Charging Case über 24 Stunden Musik hören und 18 Stunden telefonieren. Diese Werte können im Testbetrieb grob bestätigt werden, natürlich mit niegelnagelneuen Akkus.  

Fotostrecke: 5 Bilder Kuckuck! Die AirPods Pro lugen bei geöffneter Klappe der Ladebox heraus und werden einfach herausgezogen.

Audio-Wiedergabe der Apple AirPods Pro

Die Wiedergabe von Musik, Sprache und anderem Audio erfolgt mit einem Einband-Dynamiktreiber. Mehrwege-Balanced-Armature-Driver, wie bei einigen professionellen (Bühnen-)In-Ears, kommen also nicht zum Einsatz. Die Anpassung des gegen Schweiß und Wasser nach IPX4 resistenten In-Ear-Hörers und an den Gehörgang erfolgt mit drei verschieden großen Silikon-Ohrpassteilen (auch „Pilze“ oder „Oliven“ genannt). Über kleine Mikrofone vor (!) der Membran der Earbuds kann der Schall, der vom Treiber abgestrahlt wird, wieder aufgenommen werden, wodurch die Verhältnisse im Gehörgang überprüft werden können, also quasi „off tape“. In Mitten und Tiefen sind die kleinen Hörer dann in der Lage, Anpassungen vorzunehmen. Es ist naheliegend, dass dies nicht ausschließlich per digitalem Processing geschieht, sondern durch Steuerung der verbauten „Vents“, also regelbaren Öffnungen zum Druckausgleich. Die internen Mikrofone ermöglichen auch den „Passtest“, der sich durchführen lässt.  

Fotostrecke: 3 Bilder Ist das Ohrpassteil abgezogen, wird der Blick auf die Treibereinheit frei.

Noise-Cancelling – nein, Apple hat das nicht erfunden

Die Infrastruktur der AirPods Pro ist ein Nest für den H1-Chip, der als Nachfolger für den W1 auch schon in den „alten“, „normalen“ AirPods 2 zum Einsatz kommt. In diesen, nun ja, der Terminologie folgend: Bei den „AirPods Amateur“-In-Ears gibt es ja kein Noise Cancelling, aber der gleiche Prozessor übernimmt bei den „Pro“-Hörern diese Aufgabe ebenfalls.  

Was ist Noise Cancelling? Und wie funktioniert es?

  • Noise Cancelling ist eine aktive Form der Geräuschunterdrückung. Sie arbeitet mit Elektronik statt nur mit Isolierung
  • Noise Cancelling beruht auf einem eigentlich recht einfachen Prinzip:
  • Um Noise Cancelling mit Kopfhörern zu ermöglichen, muss das Ohr von der Außenwelt recht gut abgekapselt sein. Deswegen gibt es Noise Cancelling mit Kopfhörern nur bei In Ears wie den Apple AirPods Pro und bei geschlossenen, ohrumschließenden Kopfhörern.
  • Ein Mikrofon außen am Hörer nimmt Schall auf, der über den Treiber, der auch die Musik wiedergibt in Richtung Trommelfell weitergegeben wird.
  • Der Schall im Ohr ist jedoch Antischall. Das bedeutet, dass er invertiert ist.
  • Wenn also der Schall von außen, der auch durch das Gehäuse des Kopfhörers gelangen kann, in Richtung Trommelfell wandert, macht die Membran des Kopfhörers eine (möglichst) exakte Gegenbewegung. Dadurch werden Luftmoleküle, die sich in die eine Richtung bewegen, quasi um den gleichen Weg zurückgezogen und bewegen sich dadurch nicht. Man spricht von destruktiver Interferenz.
  • In der Theorie herrscht dann auch bei größtem Lärm von außen Stille am Ohr, doch in der Praxis hört man immer noch Signale, vor allem in den Höhen.
  • Probleme von Noise-Cancelling sind die zu den Höhen (=geringe Wellenlängen) hin relevant werdenden Eintrittswinkel des Schalls, weshalb die Anzahl verwendeter Mikrofone eigentlich recht hoch und das Processing sehr umfangreich sein müsste.
  • Noise-Cancelling gibt es noch nicht allzu lange im Musikbereich, in erster Linie ist es als Lärmschutz in lauten Umgebungen entwickelt worden, in denen Kopfhörer getragen werden müssen, also vor allem für Piloten.
  • Andere Begriffe für Noise Cancelling (NC) sind Active Noise Control oder Active Noise Cancellation (ANC), Active Noise Reduction (ANR), Quiet Point oder schlicht Antischall. In der ja manchmal etwas ungelenken Übersetzung ins “Apple-Deutsch”: Geräuschkontrolle. 
  • Es ist prinzipiell auch möglich, Noise Cancelling mit Lautsprechern durchzuführen.

Apple AirPods Pro: Konnektivität und Kompatibilität

Die Verbindung zu verschiedenen Geräten erfolgt per Bluetooth 5, was zumindest im Protokoll eine hohe Reichweite (bis zu 100 Metern) und eine Datenrate von bis zu 2 Mbit verspricht. Die Kompatibilität mit diversen (Apple-)Geräten ist hoch: Angefangen vom iPhone SE, dem iPod touch Version 7, iPad mini ab Version 4, iPad Air ab Version 2, MacBooks und iMacs ab den 2012er-Modellen, sind auch alle iWatches sowie Apple TV 4K und Apple TV HD kompatibel. Auf allen Systemen muss aber das neueste Betriebssystem (macOS, iOS, iPadOS, watchOS und tvOS) installiert sein.
Geliefert werden die Apple AirPods Pro in besagtem weißen Lade-Case, mit einem USB-Lightning-Kabel, Silikon-Ohrpassstücken in den zusätzlichen Größen S und L (installiert: M), einem kurzen Begleitheft und der Verkaufsverpackung, die die kleinen Hörer wie von den Apfelmenschen gewohnt in Szene setzt. Wie gewohnt, erfährt man über die AirPods Pro keine genaueren technischen Daten wie Pegelfrequenzgang oder THD+N.

Fotostrecke: 4 Bilder So sicher wie das Amen in der Kirche: Apple setzt seine Produkte schon mittels Produktverpackung in Szene.

Praxis

Installation recht einfach

Wenn die Installation der Apple AirPods Pro kompliziert wäre, käme das ja auch fast einer Zeitenwende gleich. Natürlich ist es sehr einfach, die beiden Hörer mit einem Gerät wie iPhone oder MacBook zu verbinden, schließlich stammt alles vom gleichen Hersteller. Bei aktiviertem Bluetooth am zu connectenden Gerät reicht es aus, die Klappe der Ladebox in der Nähe zu öffnen, schon werden die AirPods erkannt und benannt. Wichtig: Die Stöpsel müssen sich dafür im Case befinden.  

Fotostrecke: 4 Bilder In die Nähe von iPhone oder was auch immer halten, Case öffnen, betriebsbereit: Tatsächlich so einfach ist die “Installation”.

Alles Weitere ist einfach wie Rhabarberkuchen essen, denn die Integration in die Betriebssysteme (macOS und iOS geprüft) erfolgt nahtlos. Ein wenig erstaunlich war, dass das Telefonieren erst möglich war, nachdem das iPhone neu gestartet wurde, davor ist die Auswahl immer wieder auf das interne Telefon-Mikrofon umgesprungen, aber dennoch stumm geblieben.  

Sitz der Apple AirPods Pro

Nicht anders als bei den bisherigen AirPods sitzen die Apple In-Ears ganz gut im Gehörgang. Sie besitzen durchaus Joggingtauglichkeit, Vorsicht sollte man walten lassen, wenn man ein Kleidungsstück über Kopf auszieht, denn dann werden sie durch die weißen „Hebel“ schnell einmal mitgerissen. Mir passten die vorinstallierten M-Ohrpassstücke sehr gut, mit einem beherzten Zug lassen sich die anderen Größen installieren und an den individuellen Gehörgang anpassen. Vom Sitz her sind die AirPods Pro damit sogar einigermaßen In-Ear-Monitoring-tauglich, doch die Connectivity und nicht zuletzt der „Consumer-Look“ werden wohl dafür sorgen, dass man auch in Zukunft keine Apple-Phones auf Bühnen sehen wird.

Trotz Boomerang-Form gehen die Apple AirPods Pro so schnell nicht fliegen: Der Sitz ist echt gut!
Trotz Boomerang-Form gehen die Apple AirPods Pro so schnell nicht fliegen: Der Sitz ist echt gut!

AirPods Pro: Bedienbarkeit

Auch mit nassen oder fettigen Fingern lassen sich die AirPods Pro bedienen. Sowohl die haptische als auch die akustische Rückmeldung sind eindeutig. Was jedoch kolossal nervt: es gibt auch bei den Pros keine Möglichkeit zur Steuerung der Volume an den Hörern. Per Siri geht es (und das finden viele User und erst recht viele Umstehende reichlich dämlich), per iWatch geht es auch, natürlich auch über das iPhone oder die anderen verbundenen Geräte.
Da lobe ich mir die Sennheiser Momentum True Wireless, die das mit langer Berührung des linken (lauter) oder rechten (leiser) Earbuds regeln.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Steuerung der unteren Zeile geht auch direkt über die AirPods Pro. Die deutlich wichtiger Volumensteuerung hingegen nicht. Das verstehe, wer will, denn Siri finden manche User unangenehm, peinlich, unheimlich, gefährlich oder nutzen es aus anderen Gründen nicht, nicht jeder will eine iWatch am Handgelenk tragen.

Überraschung bei der Qualität des Noise Cancellings der Apple AirPods Pro

Noise-Cancelling-Kopfhörer kenne ich seit fast zehn Jahren, bei Ear Buds seit 2015 von Audio-Technica-In-Ears, die damals ausschließlich auf dem japanischen Markt zum Einsatz kamen. Seither hat sich eine Menge getan, so werden Transienten und auch etwas höherfrequente Signale beispielsweise von den aktuellen Sennheiser-Systemen deutlich besser bedämpft, zudem ist das Rauschen, ein nicht komplett zu vermeidender Artefakt dieser Technik, deutlich gesunken. Die Apple Air Pods Pro gehen aber in Dingen wahrgenommener Dämpfung noch einen Schritt weiter. Besonders Geräusche wie Verkehrslärm (Bahnen, Autos etc.) treten so weit in den Hintergrund, wie ich es bislang nicht kennengelernt habe. Das Noise Cancelling funktioniert deutlich besser als bei den Momentum True, dafür rauscht es etwas stärker. Auch bei „Sturm“, den ich mit einem Föhn im Kaltluftmodus erzeugt habe, funktionierte das Noise Cancelling deutlich besser. Das galt aber nicht für das Telefongespräch, was über die AirPods Pro bei wirklich starkem „Sturm“ nicht möglich war. Da der Sound beim Telefonieren bei beiden recht identisch (identisch schlecht…) ist, ist es es auch durchaus möglich, das die Funkverbindung bei den Apple Ear Buds stärker litt. Position und Stärke des künstlichen Sturms waren aber identisch. Zwar lässt sich in den Einstellungen die Wahl des Mikrofons von „Automatisch“ manuell auf einen der beiden AirPods umschalten, aber das würde in der Praxis wohl kaum jemand tun.

Mikrofonsound der Apple AirPods Pro

Hier ein kleines geschauspielertes Telefonat (mit der Frau Mama) mit unterschiedlichen Geräten: 

Audio Samples
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Apple iPhone Apple AirPods Pro Sennheiser Momentum True Wireless

Apple AirPods Pro: Sound

Was wohl von sehr großem Interesse sein wird, ist wie die Apple AirPods Pro klanglich dastehen. Zunächst einmal wird wohl jeder Consumer-User, der sich die amerikanisch-chinesischen Ear Buds in den Gehörgang steckt, beeindruckt sein. Groß und mächtig, dick und modern klingen die In-Ears. Die Klangsignatur hat durchaus ihre Ähnlichkeiten mit den „Beats“-Kopfhörern. Auffallend ist der bewusst trockene Bass, der massive Fundamente schafft und fast nicht zum Dröhnen und Schwimmen zu bewegen ist. Auch Ausreißer im Frequenzgang finden nicht statt. Tiefmitten und Hochmitten sind dynamisch recht energiereich, dicht und etwas verklebend, die Schärfe wird leicht zurückgehalten, was der Langzeithörbarkeit zugute kommt. Höhen und Luftband sind exakt, wirken auf mich aber etwas gehypt.

Ich fühle mich beim Musikhören ein wenig an sanft eingestellte Multiband-Dynamikbearbeitung erinnert, die nicht nur schnell abriegelt und den Energiegehalt steigert, sondern mit kurzen Regelzeiten auch in mehreren Frequenzbändern expandiert. Was zum Hören aktueller Chartsmusik und von Sprachproduktionen (vor allem im Mobilbetrieb in tendenziell lauten Umgebungen) sehr gut funktioniert, schränkt den Spaß beim Hören von akustischer Musik, Jazz, Ethno, Folk und besonders Klassik deutlich ein. Sicher ist der typische Klassikhörer nicht Apples Zielgruppe. Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass es den Apple AirPods Pro nicht um größtmögliche Natürlichkeit geht. Dadurch wird deutlich, wie die Eignung für Audio-Profis und Musiker ist: eher gering. Bezüglich der Bühnendarstellung kann man den Ear Buds bestimmt keine Bestnote erteilen, hier haben In-Ears sowieso schon ihre konzeptionellen Probleme – und andere, selbst deutlich preiswertere kabelgebundene Hörer wie die Soundmagic E50C deutlich die Nase vorn. Mit ihrem immer leicht prozessiert klingenden Klangcharakter eignen sich die Apple AirPods Pro nur bedingt für tontechnische Arbeiten, die über den Schnitt, die Beurteilung von musikalischer und spielerischer Qualität und ein grobes Festlegen von Pegelverhältnissen und spektralen Eigenschaften hinausgehen. Ich will aber auch durchaus die positiven Eigenschaften beleuchten: Aufgrund der wirklich hervorragenden Noise-Control-Fähigkeiten kann man vor allem bei längeren Reisen mit der Bahn oder als Mitfahrer im Auto mit MacBook, iPad oder sogar iPhone durchaus „in Ruhe“ arbeiten. Sende- oder veröffentlichungsfähiges Material zu erstellen, wird wohl erst nach sehr langer Kennenlern-, Vergleichs- und Beurteilungsphase gelingen. Ich würde dennoch immer geschlossene, ohrumschließende Kopfhörer vorziehen. Und wenn Schallimmissionen und -emissionen keine Rolle spielen, sind ja sowieso offene Hörer das Mittel der Wahl. Mit ausgeschaltetem Noise Cancelling ist die Performance der Apple AirPods Pro übrigens insgesamt besser. Das ist kein Kunststück, denn dann fällt eine der beiden Aufgaben für die Wiedergabekette weg.  

Zum Hören der meisten Musikrichtungen hervorragend, gerade im Mobilbetrieb mit Noise Cancelling. Aber zum Arbeiten als Tontechniker oder Musiker?
Zum Hören der meisten Musikrichtungen hervorragend, gerade im Mobilbetrieb mit Noise Cancelling. Aber zum Arbeiten als Tontechniker oder Musiker?

Konzeptionelles

Natürlich kann man sich den Kauf des nicht gerade preiswerten Lifestyle-Produktes dadurch selbst rechtfertigen, dass man auch eine professionelle Nutzung „mitnehmen“ kann – auch wenn man einige Abstriche in Kauf nehmen muss. Interessenten sollten bei diesen Abwägungen aber die Haltbarkeit bedenken: Die Akkus sind nicht wechselbar, sobald also ein Hörerakku schwächelt, ist das gesamte System am Ende seines Nutzungszyklus angelangt. Der Vergleich hinkt natürlich, aber ein klassischer Kopfhörer eines Markenherstellers erlaubt oft die Reparierbarkeit auch noch nach Jahren und teilweise Jahrzehnten (!), da die Informationen dafür offengelegt werden und Ersatzteile bestellt werden können. Die Preise für die proprietären Ohrpassteile der Apple AirPods Pro sollen nur im Einstelligen Bereich liegen, ein Ladecase bekommt man bestimmt nicht für diesen Kurs – und nicht nur Ohrpassteile, auch Akkus sind bekanntlich Verschleißteile.

Fazit

Die Apple AirPods Pro sind gelungene Noise-Cancelling-In-Ears, die Apple-Jünger in Verzückung geraten lassen werden. Wer mobil Musik hören will, nicht audiophil unterwegs ist und wem absolute Natürlichkeit nicht so wichtig ist, der wird auch seine helle Freude an den praktischen, stylischen und natürlich in den Apple-Kosmos hervorragend eingebundenen Ear Buds haben. Dazu kommt: Das Noise Cancelling gehört zum Besten, das aktuell verfügbar ist. Wie das „Pro“-Suffix unter diesen Umständen allerdings seine Rechtfertigung erhalten will, ist schleierhaft: Professionelle Kopfhörer – und ganz explizit auch In Ears – sind nicht nur ausstattungsmäßig anders aufgestellt, sondern vor allem klanglich. Die Apple AirPods Pro sind damit hervorragende Kopfhörer für Apple-User, die damit im öffentlichen Raum moderne Musik hören wollen, ohne von ihrem Umfeld allzu viel mitzubekommen. Ob man sich mit zwei weißen Strichen, die aus dem Ohr lugen, als Pro-User im klassischen Sinne outet? Diese Frage kann ich mit einem “Nein” beantworten.  

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gut funktionierendes Noise Cancelling
  • Sound für Musikkonsum „moderner“ Musik passend
  • kompakt und praktisch
  • guter Sitz
  • Gesamt-Akkulaufzeit ordentlich
Contra
  • Pro-Nutzbarkeit sehr eingeschränkt
  • keine direkte manuelle Lautstärkeregelung
  • kurze Lebensdauer durch fest verbauten Akku
Artikelbild
Apple AirPods Pro Test
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Features und Spezifikationen
  • Bluetooth-In-Ears (Bluetooth 5)
  • Langhub-Dynamiktreiber
  • Ladecase (Induktion, USB) im Lieferumfang, bis zu 5 Stunden (AirPods Pro) / 24 Stunden (mit Nachladen im Case) Musikbetrieb
  • Noise-Cancelling-Funktion mit Transparenzfunktion
  • Steuerung über Drucksensoren
  • Kompatibilität mit diversen Apple-Geräten (MacBooks, Mac minis, iMacs, Mac Pros, iPads, iWatches, Apple TV, iPod touch, üblicherweise ab Baujahr 2012 mit aktuellem OS) und weiteren Bluetooth-fähigen Geräten
  • Preis: 279 Euro (Straßenpreis am 7.11.19)
6. Platz
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Production Tutorial Boom Bap Beats
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