12 kostenlose Soft-Synth-Plugins in der Übersicht
Es gibt unzählige kostenlose Synthesizer-Plugins und viele davon klingen auch richtig gut! Damit ist der Plugin-Ordner nur leider auch schnell “zu voll” mit Soft-Synths, die man letztlich doch nicht nutzt, weil das gewisse Etwas fehlt. Aber das muss nicht sein !
Welches die besten sind, darüber kann man sicherlich diskutieren. Es gibt jedoch Plug-ins, die aus der Masse deutlich herausstechen und deshalb auf keinem Musikrechner fehlen sollten – zumal sie allesamt kostenlos für Mac und Windows zu haben sind.
Fairerweise haben wir von jedem Hersteller nur ein kostenloses Plugin in der Liste, manche haben aber eine ganze Reihe kostenloser Synths im Programm, stöbert auf den jeweiligen Seiten also immer mal wieder.
Und noch mehr Freeware Synthesizer für Mac und PC findest du in unserem großen Special.
1. U-He Zebralette
Urs Heckmann, Gründer von u-he, verwöhnt uns gleich mit mehr als einem kostenlosen Synthesizer: Tyrell und Podolski gibt es bereits seit Jahren, trotzdem werden sie auch heute noch von vielen Usern gerne genutzt. Ein mindestens genauso guter Top-Freeware-Synth stellt aber Zebralette, aka „the Mini Zebra“, dar. Diese abgespeckte Form soll die klanglichen Möglichkeiten der Vollversion namens Zebra aufzeigen und dient damit bekanntermaßen dem Kundenfang.
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Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
2. Vember Audio Surge
Im Test gefiel uns „Surge“ schon sehr, deswegen gehört der Wavetable-Synthesizer unbedingt auf diese Liste. Ganze richtig gelesen: Wavetable-Synthesizer, kostenlos. Wen also die Sounds und Möglichkeiten von Serum oder Massive interessiert, man aber erst einmal testen möchte, dem sei „Surge“ uneingeschränkt ans Herz gelegt. Das Plugin bietet fast schon unverschämt viele Funktionen (MPE-fähig, 3 Oszillatoren, FM) und Sounds (über 1100) für eine Freeware.
Entwickler Claes Johnson entwickelt den Synth unter einer Open-Source-Lizenz, was bedeutet, das sich gewillte Unterstützer:innen an der Entwicklung des Plugins beteiligen können. Das hat beispielsweise dazu geführt, dass es „Surge“ mittlerweile auch als Modul im oben erwähnten Modular-Synthesizer „VCV Rack“ als Modul gibt. Auch als Designer oder Tester kann man sich am Plugin beteiligen.
Das Plug-in kannst du unter diesem Link herunterladen.
3. Cherry Audio Voltage Modular 2
Cherry Audio hat vor kurzem Version 2 ihres Modular-Synths „Voltage Modular“ veröffentlicht und im Zuge des weltweiten Lockdowns die Miniausführung „Nucleus“ kostenlos zur Verfügung gestellt. Klar, Platzhirsch auf dem dicht gedrängten Modular-Synthesizer-Feld ist VCV Rack, aber solange es die Freeware nicht als Plugin-Ausführung oder mit aktualisierter Anbindung an DAWs gibt, kann sich „Voltage Modular 2 Nucleus“ mit Fug und Recht als bester kostenloser Modular-Synth betiteln lassen.
Wer beim Einstieg irriert feststellt, dass das Instrument trotz MIDI-Input und geladenem Preset keinen Ton von sich gibt, dem sei Geduld geraten. Beim ersten Start müssen über die aktive Internetverbindung noch die ganzen Module nachgeladen werden, das dauert einen Moment. Und dann klignt das Instrument äußerst analog. Und bietet einen hervorragenden Einstieg in die Welt der Kabelwände und blinken Lämpchen, die die Herzen von Modular-Synths-Aficionados höher schlagen lassen.
Das Plug-in kannst du unter diesem Link herunterladen.
4. Eventide Pendulate
Pendulate ging aus einer Zusammenarbeit von Eventide und Newfangled Audio hervor und bietet ein neuartiges Klangkonzept, das teilweise von den Ideen des mittlerweile verstorbenen Synthesizer-Papstes Don Buchla abgeleitet ist. Die Basis von Pendulate bildet ein einziger Oszillator, der auf einem Doppelpendel und damit dem zugehörigen Modell zur Demonstration von chaotischen Prozessen beruht. Was zunächst reine Willkür vermuten lässt, funktioniert systematisch auf Grundlage von Feedback-Loops, Selbstorganisation und der Fraktal-Theorie aus den 1970er Jahren.
Die anderen beiden Module von Pendulate, die für die Klangerzeugung mitverantwortlich sind, heißen „Wavefolder“ und „Low Pass Gate“, hinzu kommen eine Hüllkurve und ein LFO, sehr viele Modulationsmöglichkeiten, um die 200 Presets und ein skalierbares GUI für den nötigen Durchblick. Pendulate erzeugt interessante Klänge mit viel Bewegung und bis jetzt völlig ungehörte Sounds, die ordentlich knarz
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
5. Full Bucket Music WhispAir
Der Full Bucket Music WhispAir hat nicht nur in unserem Freeware-Test sehr gut abgeschnitten, sondern auch die KVR Developer Challenge 2023 für sich entschieden. So hat der kostenlose Synth die doch ziemlich starke Konkurrenz in die Schranken gewiesen. Alle Module und Funktionen des Freeware-Synthesizers sind so im Interface verteilt, dass man sie ständig einsehen kann.
Zur Klangerzeugung nutzt Full Bucket Music WhispAir drei Wavetable-Oszillatoren, in die die User zahlreiche vorhandene wie auch eigene Wellenformen laden können. Obendrauf kommt außerdem ein Noise-Generator. Alle Signale mischt der Oszillator-Mixer auf Wunsch stufenlos miteinander. In der Signalkette folgen ein Stereo-Filter, drei Modulationsgeneratoren und vier Hüllkurven sowie zwei Module für Chorus und Vibrato. Das Interface ist skalierbar und unterstützt selbst Micro-Tuning.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
6. DiscoDSP OB-Xd
Alle kennen ihn: „Jump“ von Van Halen, und damit schon mal mindestens einen berühmten Song, in dem der Oberheim OB-Xa eingesetzt wurde. Und genau diesen analogen Klassiker hat sich DiscoDSP bei der Emulation des OB-Xd zur Brust genommen. Herausgekommen ist ein Freeware-Synth, der mit einem guten Basisklang überzeugt und auch in unserem Vergleichstest mit weiteren kostenpflichtigen Emulationen einen guten Eindruck gemacht hat.
DiscoDSP hat hier außerdem direkt ein paar Features eingebaut, die es beim Original noch nicht gab. So wurde den beiden Klangerzeugern in der Emulation zum Beispiel ein Mixer spendiert, durch den die Oszillatoren mit dem Rauschgenerator gemischt werden können. Und auch das Multimode-Filter und die MIDI-Learn-Funktion verbessern Klang und Funktionalität. Das Micro-Detuning simuliert außerdem kleinere Abweichungen des Originals bei der Intonation.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
7. Novation V-Station
Einen absoluten Synth-Klassiker gibt es inzwischen komplett kostenlos: die Novation V-Station. Es handelt sich dabei um eine Emulation des Hardware-Instruments K-Station, die inzwischen ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Der Hersteller hat sie nun in den absolut verdienten Legacy-Ruhestand geschickt. Allzu ruhig dürfte es um die V-Station aber wahrscheinlich trotzdem nicht werden, denn die Sounds des Software-Synthesizers wissen klanglich auch heute noch zu überzeugen.
Die Klangerzeugung der Novation V-Station verantworten drei Oszillatoren mit jeweils vier Wellenformen und einem Noise-Generator. Wandlungsfähig zeigt sich das Plugin, weil es sowohl die Möglichkeit zur Ring- als auch zur Frequency-Modulation eröffnet. Hinzu kommen ein Arpeggiator und sechs parallel schaltbare Effektmodule wie Reverb, Delay oder Flanger. Das alles mündet im bekannten Sound des Synthesizers, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
8. Matt Tytel Vital Basic
Helm von Matt Tytel gehörte lange zurecht zu den beliebtesten Freeware-Synths – und das wird sich wahrscheinlich auch jetzt nicht ändern, da es Nachschub von Programmierer Matt Tytel gibt. Vital heißt der Neue und die Freeware-Version namens Basic bietet den vollen Funktionsumfang, lediglich bei der Ausstattung wie Wavetables und Presets wurde der Rotstift angesetzt. Möglich ist mit Vital trotzdem alles.
Der nagelneue Wavetable-Synthesizer basiert auf drei Wavetable-Oszillatoren inklusive eines zusätzlichen Noise-Oszillators und des Spectral-Warping, mit dem man Wavetables ineinander morphen kann. Er eröffnet unzählige Soundmöglichkeiten und bringt gleich zwei Filter, insgesamt sechs LFOs, neun Effekte, MPE-Support, ein skalierbares GUI und die Text-to-Wavetable-Funktion für Vocoder-Effekte mit. Vital läuft unter Windows, macOS und Linux.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
9. 2getheraudio Cheeze Machine 2
„Back by popular demand“ – wieder da, weil zu beliebt. 2getheraudio hatten die Weiterentwicklung ihres Freeware-Synth „Cheeze Machine“ eigentlich aufgeben, um sich ihren kommerziellen Produkten zu widmen. 2010 wurde Version 1 veröffentlicht, dann hörte man lange nichts, die Fangemeinde wuchs jedoch stetig Dann wurde vor zwei Jahren eine rundum erneuerte Version veröffentlicht. Uns gefiel sie im Test sehr, euch wird der Sound auch gefallen.
Die Retro-Optik und die bis auf das aller Wesentlichste reduzierten Regler sind ein sehr guter Einstieg für Synthesizer-Neulinge. Wenig Regler, viel Sound. Und bei einigen der Pad-Sounds klingt das Plugin derart sanft und cremig, dass es sich fast mit den großen Analog-Emulationen von Arturia, u-He und Native Instruments messen lassen kann. Und das umsonst.
Das Plug-in kannst du unter diesem Link herunterladen.
10. TheWaveWarden Odin 2
Odin 2 von TheWaveWarden geht auf den nativen Reason-Synthesizer namens Thor zurück und ist ein polyphoner, 24-stimmiger und semimodularer Synthesizer, der subtraktive Synthese nutzt. Er stammt aus Deutschland und ist zudem Open Source. Als Klangquelle dienen bis zu drei Oszillatoren und klassische Analogwellenformen. Und auch bei den Filtertypen wurden unter anderem analoge Vorlagen wie Oberheim oder Korg emuliert.
Zur weiteren Ausstattung des Freeware-Tools zählen fünf Effekte (Delay, Phaser, Flanger, Chorus und Distortion), vier LFOs, vier Hüllkurven, ein X/Y-Pad, flexibles Signal-Routing, eine große Modulationsmatrix mit 24 Slots, die sehr viele Modulationsmöglichkeiten bietet, einen Arpeggiator und eine umfangreiche Preset-Library. Eigene Presets können ebenfalls abgespeichert werden. Odin 2 kann neben Windows und macOS übrigens auch unter Linux betrieben werden.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
11. VCV Rack 2 Free
Einen Synthesizer, der alles kann, wünschen sich wahrscheinlich alle Musiker. Bei den meisten Instrumenten dürfte man früher oder später aber dann doch an die Grenzen stoßen, egal ob Hard- oder Software. VCV Rack 2 Free ist da anders: Der modulare Synth im Eurorack-Format, leistet so ziemlich alles, hat aber eine Schwäche – in der kostenlosen Version gibt’s den Synth nämlich nur als Standalone.
Ansonsten ist das Potential des Synthesizers wegen der modularen Struktur quasi unerschöpflich und wird höchstens von der Rechen-Power des eigenen Computers eingeschränkt. Die einzelnen Module verbindet man über virtuelle Patch-Kabel und die aktive Community rund um das virtuelle Instrument sorgt stets für Modulnachschub. Das macht VCV Rack 2 Free zu einem tollen Spielzeug mit schier endlosen Möglichkeiten, und das absolut kostenlos.
Das Plugin kannst du unter diesem Link herunterladen.
12. BLEASS Monolit
BLEASS Monolit hat unter den besten Freeware-Synthesizern 2023 das modernste GUI. Der monophone Synth kombiniert verschiedene Features anderer BLEASS-Instrumente miteinander und verbindet das Bedienkonzept eines Tablets mit den Funktionen eines professionellen Synthesizer-Plugins. Praktisch, dass man Monolit sowohl auf Windows und macOS als auch auf iPad und iPhone nutzen kann, und zwar in jedem Fall kostenlos.
Der erste der beiden Oszillatoren besteht aus einer Kombination aus vier Wellenformen, die die User über die praktischen Slider schnell aufeinander abstimmen können. Hinzu kommt die Möglichkeit zur Frequency-Modulation sowie ein zweiter Klangerzeuger. Weitere Funktionen sind über die beiden zusätzlichen Tabs Filter/Mod und General erreichbar.