Die Idee, einen Effekt mit einer Drum-Maschine zu kreuzen, ist an sich nicht neu. D16 hat dies bereits mit dem Delay Tekturon getan, um nur ein Beispiel zu nennen. Trotzdem verspricht jedes neue Konzept auch immer interessante Möglichkeiten. Audiomodern haben nun bei ihrem Plugin Filterstep den gleichen Weg eingeschlagen.
Details & Praxis
Allgemeines
Wer Filterstep selbst erleben möchte, geht einfach auf die Website von Audiomodern und greift zu. Nicht wundern: Klickt man auf den Button „Free Download“, passiert erst mal gar nichts, denn das Plugin landet erst einmal im Warenkorb, von da aus geht es dann weiter.
Ab Windows 7 und macOS X 10.12 gibt es den Effekt in 32- und 64-Bit, in den Formaten VST2, VST3, AU und AAX, sowie als Stand-alone und für iOS.
Konzept und GUI
Filterstep ermöglicht das Einzeichnen von Filterbewegungen über eine Sequencer-Matrix mit maximal 64 Steps. Damit sind Effekte möglich, die weit über herkömmliche Filterfahrten hinausgehen und die ansonsten über eine Linie oder Kurve eingezeichnet werden. Deshalb wird Filterstep auch „creative motion filter“ genannt.
Für dich ausgesucht
Was das Tempo anbelangt, synchronisiert sich das Plugin automatisch mit der DAW, User suchen sich dann aus drei Filtertypen einen aus: HighPass, LowPass oder BandPass. In allen drei Fällen stehen jeweils drei weitere Parameter zur Verfügung: Smoothness, Filter-Cutoff-Frequency und Resonance. Die Richtung des Sequenzers kann ebenfalls beeinflusst werden (vorwärts, rückwärts und Ping-Pong), der Wet/Dry-Regler ermöglicht die Mischung aus bearbeitetem und unbearbeitetem Signal.
Die Highlights des Plugins sind zum einen die Randomize-Funktion, die durch klicken des Würfelsymbols ein zufälliges Sequenzer-Muster generiert, und zum anderen der Infinity-Modus, der automatisch nach jedem Pattern-Durchlauf ein neues Muster erzeugt. Die Kompatibilität mit externem MIDI ist hier ebenfalls nennenswert – Filterstep lässt sich also über einen MIDI-Controller steuern, für Live-Einsätze ist das natürlich absolut genial.
Sound
Wir hören nun zwei Loops, jeden davon zuerst trocken, bevor sie beide dann durch Filterstep mit jeweils völlig unterschiedlichen Einstellungen laufen. Die Randomize-Funktion wurde dabei exzessiv eingesetzt. Die rhythmischen Bewegungen des Filters und seine Auswirkungen auf die Loops sind spannend und durch den Zufallsgenerator außerdem komplett überraschend. So entstehen im Produktions- und im Live-Einsatz viele spontane Ideen.
Fazit
Die Idee hinter Filterstep wurde von Audiomodern tatsächlich hervorragend umgesetzt: Durch die Fähigkeit, externe MIDI-Informationen verarbeiten zu können, und die Möglichkeit, jene Informationen individuell im Plugin zu routen, wird Filterstep quasi zu einem Instrument – besonders live. Für die Bühne oder den Club ist natürlich auch die Randomize-Funktion genial. Wer sich im eigenen Studio aber mehr Zeit lassen möchte, kann dank der vielen Features und Parameter auch den perfekten Filter-Groove programmieren. So oder so: Filterstep bringt Schwung in alte Tracks!
- super für kreative Filter-Grooves
- externe MIDI-Daten können verarbeitet und individuell geroutet werden
- Randomize-Funktion
- eigene Presets können abgespeichert werden
- skalierbares GUI
- beinhaltet keine Presets