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B.log – Gitarren-Saiten – 5 Dinge, die man wissen sollte

Der Sound einer Gitarre ist natürlich von vielen Faktoren abhängig: Holz, Pickups, Bauart, und so weiter. Am Anfang der Tonbildung stehen allerdings immer zwei Dinge: Die Finger des Spielers und natürlich die Saiten. Grund genug sich mal fünf wichtige Dinge zum Thema Gitarren-Saiten vor Augen zu führen.

Foto: © alexzaitsev , fotolia.de
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1. Der Klang ist vom Saitenmaterial abhängig

Sehen wir mal vom Anschlagsmedium (Pick, Finger, Geigenbogen, Akku-Schrauber, etc) ab, dann beginnt die Klangerzeugung der Gitarre bei den Saiten. Und wie diese klingen, ist natürlich vom jeweils verwendeten Material abhängig. Die hohen Saiten (G, B, E) werden überwiegend aus Stahl gefertigt. Größere Unterschiede beim verwendeten Material und damit auch beim Klang, gibt es bei den tieferen, den umwickelten Saiten (E, A, D). Sind diese mit purem Nickel umwickelt, ist der Sound wärmer, Nickel Plated Steel Saiten haben etwas mehr Höhen und am knackigsten kommen Stainless Steel Saiten rüber.

2. Niedrige Saitenlage ist nicht immer optimal

Eine extrem flache Saitenlage begünstigt selbstverständlich schnelles Spielen. Wenn ihr also eher shredding-mäßig unterwegs seid, dann ist  genau das euer bevorzugtes Setting. Bei anderen Spieltechniken kann es aber durchaus sinnvoll sein, die Saiten etwas höher zu legen, damit sie auch ausreichend Platz zum Schwingen haben. Vor allem wenn man mit härterem Anschlag zur Sache geht, benötigen die Saiten einen etwas größeren Abstand von den Bünden/dem Griffbrett, damit es nicht sofort schnarrt.

3. Dickere Saiten klingen fetter – nicht immer…

Es kommt auf den Spielstil an, insbesondere was die rechte Hand veranstaltet. Um dickere Saiten richtig in Schwingung zu versetzen, bedarf es eines etwas härteren Anschlags. Hierbei helfen auch dickere Picks. Ist man es aber gewohnt mit leichter Hand zu Werke zu gehen, ist es durchaus möglich auch aus dünneren Saiten fette Gitarrensounds heraus zu kitzeln. Hendrix beispielsweise spielte 009er Saiten, Billy Gibbons schwört schon seit Ewigkeiten auf 008er Saiten –  und man kann weiß Gott nicht behaupten, er würde keinen fetten Ton erzeugen. Aber es gibt auch das genau Gegenteil: Stevie Ray Vaughan zum Beispiel, bespannte seine Strat mit 012er Abschleppseilen. Allerdings hat Stevie seine Saiten dann auch um einen Halbton tiefer gestimmt – und da fühlen sich 012er eher wie 011er Saiten an – trotzdem recht sportlich.

4. Lebensdauer

Irgendwann wird der Klang von Stahlsaiten stumpf. Wie lange das dauert, hängt vom verwendeten Material ab. Stainless Steel Saiten klingen sehr hell und höhenbetont, wenn man sie frisch aufgezogen hat. Nickel-Saiten oder auch beschichtete Saiten (z.B. Elixier – Nanoweb) haben von Anfang an einen wärmeren Klang, ungefähr so, wie wenn Stainless Steel Saiten schon ein paar Betriebsstunden auf dem Buckel haben. Und dieser Sound bleibt auch relativ lange erhalten. Daher macht es den Eindruck, als würden die Stainless Steel Saiten schneller belegt klingen.
Letztendlich sind auch ein paar andere Faktoren ausschlaggebend. Wie stark schwitzt man an den Händen beim Spielen? Ist die Gitarre oft hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt? Wie sieht es mit der Feuchtigkeit aus? Liegt sie im Winter lange im Auto/Bandbus und kommt dann in den warmen Club/Proberaum? Das alles sind Dinge, die nicht gerade förderlich für eine lange Lebensdauer der Saiten sind.

5. Die Art der Umwicklung hat Einfluss auf das Spielgefühl und den Sound

Um einen amtlichen Jazz-Sound zu erzeugen, werden Flatwound Saiten benötigt. Diese mit Flachdraht umwickelten Saiten haben eine wesentlich glattere Oberfläche, weniger Obertöne und fühlen sich natürlich auch beim Spielen ein wenig anders an. Die Rutsch- und Anschlagsgeräusche sind geringer und schon mancher Gitarrist hat eine von Natur aus eher schrill klingende Gitarre, mit Flatwounds etwas zügeln können. Auch für authentische Rock´n´Roll Sounds aus den 50er Jahren sind Flatwounds gut geeignet.

Wenn ihr noch mehr zum Thema Saiten wissen wollt, hier sind ein paar Tipps:
Der Unterschied von Elixier Bronze und Phosphor Bronze Saiten im direkten Vergleichstest
Langzeittest von Elixier Phosphor Bronze Saiten im Vergleich mit Standard Phosphor Bronze Saiten
Audio Vergleich zwischen Nickel und Cobalt Saiten
Downtuning Workshop mit Audio Vergleich von verschiedenen Saiten und Saitenstärken 

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Profilbild von Robin

Robin sagt:

#1 - 02.11.2017 um 18:44 Uhr

0

Hi,
also wenn ich meine Stratocaster mit 011er Saiten bespanne und sie einen Halbton tiefer stimme, fühlen sie sich an wie 010er Saiten, oder?
Weil ich spiele selbst eigentlich 010er Saiten, doch seit paar Wochen stimme ich meine Gitarre einen Halbton tiefer, sind dann 011er die richtige Wahl?
Viele Grüße, Robin

Profilbild von Thomas Dill - bonedo

Thomas Dill - bonedo sagt:

#2 - 03.11.2017 um 07:45 Uhr

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Hallo Robin,
von der Saitenspannung kommt das in etwa hin, Du hast halt ein paar dickere Drähte unter den Fingern. Daran muss man sich auch gewöhnen.

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