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Cableguys ShaperBox 3 Test

ShaperBox 3 ist da! Der Hamburger Hersteller Cableguys spendiert seinem All-in-One Modulations-Baukasten ein Update, das sich sehen lassen kann. ShaperBox 3 vereint neun Module, mit denen sich mittels ausgeklügelten LFOs samt selbst definierbaren Wellenformen Klänge verfremden lassen – von subtilen Modulationen bis hin zur absoluten Unkenntlichkeit.

Cableguys ShaperBox 3 Review

Die Kabeljungs haben offensichtlich die Gebete der Nutzer erhört und spendieren dem Plugin endlich den Audio-Modus samt Sidechain-Eingang zum Triggern der LFOs. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten des Sounddesigns beim Beatmaking und Mixing. Seit Version 2 sind die drei Module namens Crush-, Noise- und Drive- sowie der brandneue  LiquidShaper hinzugekommen. Darüberhinaus wurden der Browser und die Editing-Tools verbessert, um den Workflow zu beschleunigen. Ist ShaperBox ein Must-Have-Plugin für Beatmaker, Remixer und Producer?

Details

Kompatibilität und Verfügbarkeit

ShaperBox 3 beinhaltet neun Module, die sich in einem Plugin öffnen und verketten lassen. Jedes der enthaltenen Module gibt es auch als Einzelplugin ab 29 Euro zu erwerben. In der Pluginsammlung ShaperBox 3 sind für 89 Euro alle neun Plugins enthalten. Mit dabei sind Volume-, Time-, Drive-, Filter-, Crush-, Noise-, Pan-, Width- und der barndneue Liquid Shaper. Das Plugin ist verfügbar für Windows 7 oder neuer sowie macOS 10.9 oder neuer (Support für Intel und M1 Native und Rosetta) in den Formaten VST2, VST3, AU und AAX. Eine Demoversion steht ebenfalls zum Download bereit, mit der ihr das Ganze testen könnt.

Audio-Triggering und Externer Sidechain Eingang

Neu dabei ist ein Audio-Modus der den jeweiligen LFO eines Moduls bei jedem Transienten erneuet triggert. Mittels Audio Triggering kann dadurch wahlweise das Audio des anliegenden Signals zum triggern genutzt werden oder aber man verwendet den Audio-Modus in Verbindung mit dem externen Sidechain-Eingang. Zwar gab es den Sidechain-Eingang schon in der Vorgängerversion Shaperbox 2, allerdings konnte damit nur der interne Kompressor des Plugins angesteuert werden, nicht aber die LFOs der Module selbst. Dank des Audio-Modus lässt sich beispielsweise endlich eine Bassdrum am Sidechain-Eingang verwenden, um den Volume Shaper zu triggern und somit Sounds mittels Ducking zum Pumpen zu bringen. Natürlich lassen sich auch alle weiteren Module damit bearbeiten, um die Hüllkurve eines Sounds zu formen, etwa mit Bandstop-Effekten, Filtermustern etc. – mehr dazu im Praxisteil. 

ShaperBox 3 Trigger
Passend zur neuen Funktion Audio Triggering lässt sich in der External Sidechain Ansicht die perfekte Hüllkurve selbst zeichnen.

Cableguys ShaperBox 3 – Neue Module

Neu in der Shaper-Familie ist der LiquidShaper, der einen Phaser und Flanger in einem Modul vereint. Wie von den bisherigen Shaper-Modulen gewohnt, geht das Sounddesign auch beim LiquidShaper dank der selbst erstellbaren Hüllkurven und etlichen Hüllkurven-Presets weit über die typischen Klangwelten eines klassichen Flangers oder Phasers hinaus. Vielmehr steht bei ShaperBox generell das rhythmische modulieren mittels präzise modulierbarer LFOs im Vordergrund, was das Plugin auch einzigartig macht. Beim LiquidShaper sind Center und Feedback unabhängig voneinander über 3 Frequenzbänder modulierbar. Seit Version 2.0 sind außerdem drei weitere Shaper-Module mit an Bord, die von den Cableguys zwischenzeitlich in kleineren Updates hinzugefügt wurden: Noise, Drive und Crush. Ihre Namen lassen bereits erahnen, was sie sind – nämlich Noise-Generator, Saturation- bzw. Distortion-Einheit und Bit-Crusher.

Fotostrecke: 4 Bilder Neu in ShaperBox 3 ist der Flanger/Phaser-Effekt namens LiquidShaper.

Überarbeitetes Editing 

Neben den vorgefertigten Wellenformen ist eine Besonderheit von ShaperBox das manuelle Zeichnen von Wellenformen der LFOs, um letztlich das Audiomaterial zu modulieren. Dadurch lässt sich der Klangverlauf der Module sehr präzise selbst bestimmen. Mit dem Update auf ShaperBox 3 wurde das Zeichnen der Wellenformen in ShaperBox 3 nochmals vereinfacht. Nun lässt sich das Zeigerwerkzeug mit einfachen und doppelten Linksklicks bedienen, um abgewinkelte Punkte hinzuzufügen oder diese in eine flexible Kurve zu verbiegen. Dadurch spart man sich die rechte Maustaste bzw. Tastenkombinationen beim Sounddesign. In Kombination mit den bisherigen Zeichenwerkzeugen kommt man sehr schnell zu ausgefallenen Wellenformen, um die Klänge nach Gusto zu verbiegen. Wie einfach die Handhabung geworden ist und was man mit all den neuen Features anstellen kann, schauen wir uns im Praxisteil an.

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Praxis

Schnelle Installation

Nach dem Kauf steht das Plugin sowie ein zusätzliches Lizenz-File im Cableguys-Account zum Download bereit. Sobald man die gewöhnliche Installationsroutine durchlaufen und das Plugin in einer DAW geladen hat, lässt es sich mittels Lizenz-File freischalten. Schon ist ShaperBox 3 einsatzbereit ist – schnelle Installation ohne Dongle-Gerödel also!

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Mehr Informationen

Um so mehr Module, desto größer die Spielwiese

Shaperbox war schon immer ein Experimentierkasten zur rhythischen und flexiblen Klangmanipulation. Um so mehr Shaper-Module dazu kommen, desto umfangreicher und abstrakter sind die klanglichen Möglichkeiten. Für mich ist Shaperbox schon lange das Go-To-Plugin, wenn es um Sidechain-Pump-Geschichten und Time-Manipulation aka. Halftime-Speed beim Beatmaking und Remixing geht. Durch die vielen Module ist mittlerweile aber weitaus mehr möglich. Besonders die Kombination mehrer Shaper lässt den Klang passend zum DAW-Tempo (oder wahlweise auch ohne Synchronisierung) verformen. Schauen wir uns im folgenden Video einmal an, was mit Shaperbox 3 und den neuen Modulen namens Liquid-, Noise-, Crush- und DriveShaper möglich ist.

Verbesserter Browser

Wer in Shaperbox gerne mit vorgefertigten bzw. eigenen Presets arbeitet, wird sich über die übersichtlichere Browseransicht freuen. Durch die neue Kategorisierung und die Attribute kommt man deutlich schneller zu brauchbaren Ergebnissen. Kategorisch werden die Presets in Rhythmic, Motion, Sidechain, Color, Pitch & Time, Sound Design und Mixing unterteilt. Jede Kategorie lässt sich dann mit bis zu sechs Attributen wie Chop & Gate, Tape Stop, Subtile and Gentle und weiteren verfeinern. Unter „My Presets“ greift man schnell auf die eigenen Kreationen zu. Doch wie schon in den Vorgängerversionen, finden sich in den mitgelieferten Presets sehr viele, brauchbare Modulkombinationen, mit denen sich das Ausgangsmaterial subtil anpassen oder gar bis zur absoluten Unkenntlichkeit verfremden lässt. Favoriten-Presets können mit einem Herz markiert werden und lassen sich dadurch schnell wiederfinden.

Fotostrecke: 2 Bilder In Shaperbox 3 bietet der neue Browser durch die neue Kategorisierung eine bessere Übersicht.

Einfacheres Handling

Die gesamte Editing ist einfacher und zugleich intuitiver geworden, indem das Erstellen und Löschen von Punkten auf die linke Maustaste verlagert wurde. Mit einem Klick wird ein Punkt erstellt und mit einem Doppelklick wieder gelöscht. Linien können ganz einfach mit gehaltener Maustaste zu einer Kurve gebogen werden, was für weichere Klangverläufe sorgt. Ein Klick auf eine Kurve macht daraus wieder einen Punkt. Das macht die Handhabung einfacher und lässt uns schneller ans Ziel kommen. Natürlich sind auch die weiteren Zeichen-Tools weiterhin mit an Board, mit denen sich direkte Kurven oder Random-Wellenformen etc. einfügen lassen. Ferner sind die vorgefertigten Wellenformen weiterhin mit an Bord, mit denen man ohnehin sehr schnell die Basics, wie Sinus, Sägezahn und Co., aber auch sehr abstrakte Wellenformen per Knopfdruck am Start hat. Diese lassen sich wiederum nach belieben verändern – das lädt zum experimentieren ein!

Audio Samples
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Synth (dry) Synth (LiquidShaper – Phaser) Synth (LiquidShaper – Flanger) Synth (Preset: Crush Repeater) Synth (Preset: 16th Rhythm) Synth (Preset: Robo Glitch) 808 Drums (dry) 808 Drums (Preset: Drive Time Sweeper) 808 Drums (Preset: Fill Stutter Groove) 808 Drums (Off Beat Triplet)

Audio als interner Trigger

Shaperbox fehlte bislang die Möglichkeit die LFOs mittels Audio zu triggern. In den Vorgängerversionen ließen sich die Module nur durch die internen LFOs bedienen oder via MIDI triggern. Durch den neuen Audio-Modus kommen zwei weitere Optionen hinzu. Zum einen kann das anliegende Signal selbst oder aber das am Sidechain-Eingang anliegende Signal als Trigger verwendet werden, um den jeweiligen LFO erneut zu starten. Nutzt man das interne Signal des Kanals, auf dem das Plugin genutzt wird, erhält man eine Art Envelope Follower, der passend zum Audiomaterial den LFO triggert. Dadurch ändert sich das Material klanglich im Groove des anliegenden Audios verändern, was besonders bei transientenreichen Signalen, wie Drums und Percussions zu brauchbaren Ergebnissen führen kann.

Sidechain-Eingang als Trigger

Stattdessen kann auch das am Sidechain-Eingang anliegende Signal zum Triggern der LFOs verwendet werden. Als klassisches Sidechain-Beispiel kann also endlich eine Bass Drum dazu verwendet werden den VolumeShaper zu triggern und somit eine Bassline zu ducken. Das funktioniert zwar auch mit einem gewöhnlichen Kompressor inkl. Sidechain-Eingang in ähnlicher Form. Doch in ShaperBox 3 ist das Ganze dank grafischer Darstellung sehr präzise und mit selbst definierbaren Wellenformen möglich. Der Ducking-Effekt ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, die sich in Kombination von Shaperbox und Sidechaining ergeben. Schließlich sind auch alle weiteren Shaper-Module via Audio und Sidechain steuerbar. Im Folgenden wird die Bassline mit Filter, Drive und Volume bearbeitet, die allesamt von der Bassdrum getriggert werden.

Audio Samples
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No Sidechain Sidechain Drive Filter Volume

Weitere, kleinere Neuerungen

Der Kompressor in ShaperBox ist jetzt als separates Modul verfügbar und lässt sich dementsprechend an einer beliebiger Stelle der Chain einfügen. Ein verbesserter Master-Mix-Algorithmus liefert jetzt leistungsstarke FX-Mischungen, die sanfter von dry zu wet morphen, ohne Multiband-Phasing-Artefakte zu erzeugen. Eine neue Master-Bypass-Taste ermöglicht ein „klickfreies“ Umschalten auf das ursprüngliche Dry-Signal. Last but not least verfügen die Envelope Follower über einen verbesserten Adaptive Release-Modus, der laut Herstellerangaben eine „analog-ähnliche Reaktion“ ermöglicht.

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Fazit

Psst hey: Brauchst du Stutter, Halftime, Ducking, Tape-Stop, Bitcrusher, Saturation, Sidechain, Filtering, Flanger und mehr? Das Multi-Effekt-Plugin ShaperBox 3 hat alles am Start. Und zwar in Multiband und mit selbst definierbaren Wellenformen. Das schafft rhythmische Klangmanipulationen, wie man sie sonst mit kaum einem Plugin in kurzer Zeit aus dem Ärmel schüttelt. Nun endlich lassen sich die LFOs auch via Audio-Trigger samt Sidechain-Eingang in die Mangel nehmen, was neue Möglichkeiten eröffnet. Das Update auf Version 3 vereinfacht das Editing, wodurch Klangverfremdungen schnell realisierbar sind. Der Browser ist dank neuer Kategorisierung und Attributen deutlich übersichtlicher geworden und lädt auf inspirierende Weise zum Experimentieren ein. Durch die neuen Module ist das Multi-Effekt-Plugin so umfangreich geworden, dass von subtilen Klangjustierungen bis zur absoluten Verfremdung eigentlich alles möglich ist. Daher sollte ShaperBox 3 in keiner Plugin-Sammlung von Beatmakern, Remixern und Producern fehlen, die auf der suche nach präzisen Modulations-Tools sind.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • umfangreiches Modulations-Tool
  • 9 Effekt-Prozessoren in einem Plugin
  • ausgeklügelte LFOs
  • einfache Bedienung
  • Multiband-Prozessoren
  • Audio-Modus mit Sidechain-Eingang
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
Cableguys ShaperBox 3 Test

Features

  • Multi-Effekt-Bundle
  • vereint die 9 Effekt-Module LiquidShaper, CrushShaper, DriveShaper, TimeShaper, DriveShaper, VolumeShaper, FilterShaper, PanShaper und WidthShaper
  • zusätzlich ist der Kompressor fortan als eigenständiges Modul nutzbar
  • ermöglicht das Zeichnen eigener LFO-Wellenformen
  • verbesserte Zeichenwerkzeuge für schnelleres Editing
  • vorgefertigte, anpassbare Wellenformen auf Knopfdruck einsetzbar
  • LFO Loop Length in Hz, Tonhöhe oder synchronisiert zur DAW
  • Stiftwerkzeuge für Linien, Bögen, S-Kurven
  • Duplizieren, Auswählen, Löschen, Doppeln von Zeichnungen
  • zufällige Wellenformen dank Random-Feature
  • überarbeiteter Browser mit übersichtlicher Kategorisierung
  • üppige Preset-Library mit amtlichen Voreinstellungen für sämtliche Anwendungen
  • Audio Modus zum Triggern LFOs
  • Sidechain-Eingang als Trigger der LFOs
  • Multiband-Bearbeitung in 3 Bändern
  • Mix-Regler pro Band und Master-Mix-Regler
  • Bypass-Schalter
  • Mausover-Hilfeanweisungen
  • MIDI-Trigger durch externe MIDI-Geräte bzw. DAW-MIDI
  • Support für Intel- und M1-Prozessoren (Native und Rosetta)
  • Systemvoraussetzungen: Windows 7 oder neuer (32- oder 64-Bit), macOS 10.9 oder neuer (64-Bit), VST- oder AU-fähige DAW
  • Preis Bundle: 89 Euro (Straßenpreis am 20.10.2022), Einzel-Plugins: ab 29 Euro
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