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Diezel D-Moll Test

Mit dem 100 Watt starken, 3-kanaligen Diezel D-Moll Vollröhren Gitarren-Topteil haben wir ein brandneues Produkt der Amp-Schmiede im Test. Wer allerdings hinter dem Namen Diezel einen amerikanischen Hersteller vermutet, der liegt ziemlich daneben. Die kleine Manufaktur hat ihren Sitz in Dillingen, im Süden unserer Republik. Genauer gesagt werden hier die Boxen und Gehäuse gefertigt. Die Amps erblicken in Bad Steben das Licht der Welt. 

Der D-Moll in der Classic-Ausführung


Und auch der Name ist kein Marketing-Clou, der Assoziationen an durchzugsstarke Motoren wecken soll – obwohl das durchaus zum Diezel-Fuhrpark passen würde. Die Schmiede gehört schlichtweg einem Herrn mit dem auch international wohlklingenden Namen Peter Diezel. Dieser lenkt die Geschicke der Firma gemeinsam mit seinem Namensvetter Peter Stapfer.
Obwohl Diezel-Amps grundsätzlich gerne im Hard und Heavy Genre zum Einsatz kommen, sieht man sie auch recht häufig im Setup von Studio-Gitarristen und Amp-Fundus vieler Studios. Wo im Markt sich der neuen Diezel D-Moll platziert, werden wir in diesem bonedo-Test für euch herausfinden.

Details

Optik/ Verarbeitung
Beim D-Moll handelt es sich um ein 3-kanaliges 100 Watt Vollröhren-Topteil, das seinen Sound mithilfe von sechs 12AX7-Röhren in der Vorstufe generiert und dann über vier KT77 Endstufen-Röhren unter die Leute bringt. Die drei Vorstufen sind vollkommen autark aufgebaut und wurden so abgestimmt, dass sich ultracleane Sounds genauso realisieren lassen wie coole Crunch- und Distortion-Sounds oder ein amtliches High-Gain-Brett.
Mit seinen 23 kg bewegt sich das Head in der üblichen Gewichtsklasse, ist dabei aber ein ganzes Stück kompakter als der Standard (59 x 27 x 29,5 cm, BxHxT), was den Amp recht komfortabel tragbar macht. Der passende “Riemen” dafür befindet sich auf der Oberseite des Gehäuses. Vier Gummifüße geben dem Verstärker einen rutschfesten Stand auf allen gängigen Cabinets und sonstigen Oberflächen.

Fotostrecke: 2 Bilder Kompakte Abmessungen, starke Leistung

Der uns zum Test zur Verfügung gestellte Amp kommt im sogenannten Classic-Design, in diesem optional erhältlichen Styling besteht der Bereich oberhalb des Bedienfeldes aus einer Metall-Platte, in die Lüftungslöcher im typischen “Diezel-D-Style” gefräst wurden. Ein weißes Diezel-Logo darf natürlich auch nicht fehlen. Ordert man den Amp in der Standard-Version, wird der Metall-Grill (passend zum Rest dieser Version) durch eine mit Tolex überzogene Holz-Blende ersetzt, in deren gefräster Aussparung das Diezel-Logo Platz nimmt.

DIe Classic-Version mit schwarz lackierter Metall-Blende, Diezel-D-Lüftungslöchern und Diezel-Logo

Zurück zu unserem Testmodell: Der Rest des Classic-Design-Heads wurde mit schwarzem Kunstleder bezogen – das Ganze in einer vorbildlichen Qualität. Verschraubte Metallecken an jeder Kante dienen zum Schutz beim Transport des Boliden.
Das Front-Panel
Das Bedienfeld bietet Platz für eine ganze Reihe von Potis und Schaltern. Sie wurden nach ihrer jeweiligen Kanal-/Sektionszugehörigkeit sortiert und in zwei Reihen angeordnet – so macht das Ganze einen ziemlich aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck.
Schauen wir uns das Panel jetzt einmal im Detail an: Los geht es ganz links mit der Eingangs-Buchse für die Gitarre. Rechts daneben parken in der oberen Reihe die beiden Bedienelemente des dritten Kanals – Gain und Volumen. Direkt daneben lauern die Gain- und Volume-Regler des zweiten Kanals und – noch weiter rechts – der 3-Band-EQ mit den Reglern Treble, Middle und Bass, den sich die Kanäle 2 und 3 teilen. Die Bedienelemente des ersten Kanals hat Diezel in der zweiten Reihe geparkt. Hier wartet neben den Gain- und Volume-Reglern ein ausschließlich für Kanal 1 zuständiger 3-Band-EQ (Treble, Mid, Bass). Der gerade aktive Kanal wird beim D-Moll durch (sehr) hell blau leuchtende LEDs angezeigt, die jeweils zwischen dem Gain- und Volumen-Regler des entsprechenden Channels ihren Dienst tun. Geschaltet wird wahlweise über die drei Schalter am rechten Rand des Panels oder den optional erhältlichen Fußschalter bzw. das hauseigene MIDI-Fußboard “Columbus”.

Fotostrecke: 2 Bilder Gain- und Volume-Regler der drei Amp-Kanu00e4le

Lassen wir den Blick noch weiter nach rechts schweifen, entdecken wir die Master-Sektion mit den beiden Master-Volume-Reglern 1 und 2. Die hier voreingestellten Lautstärken dieser beiden Regler lassen sich mithilfe eines Schalters am Amp separat anwählen, was die Flexibilität des Amps natürlich noch erhöht. Unterhalb der beiden Master-Potis befindet sich die Midcut-Sektion, die eine regelbare Absenkung des Mittenbereichs ermöglicht. Ihre Performance wird über die Regler Intensity und Level eingestellt – dabei regelt Intensity die Intensität des Effekts, Level die Lautstärke. Aktiviert wird das Feature über einen Schalter, eine LED zeigt den scharfgeschalteten Zustand an. Je ein Presence- und Depth-Regler runden die Klangbeinflussungs-Features des D-Moll ab. Beide Controller arbeiten in der Endstufe, wobei der Presence-Regler den Höhenanteil der Endstufe einstellt und Deep ihre Bass-Widergabe beeinflusst.
Zum Abschluss unseres kleinen Trips über die Frontplatte des Amps wollen wir uns noch um die sechs Schalter ganz im “Osten” des Panels kümmern. Los geht es mit “Loop”, einem Schalter, der den “Switchable Loop” des Amps in den Signal-Weg schaltet bzw. daraus entfernt. Der Amp hat noch einen zweiten Effektweg – eine genauere Beschreibung folgt in der Sektion “Die Rückseite”. Der zweite Schalter hört auf den Namen “Mute” und schaltet den Amp stumm. Dabei bleibt der Tuner-Out (ebenfalls auf der Rückseite) aktiv, sodass das Stimmen des Instruments “ohne Nerverei” der Zuhörerschaft vonstattengehen kann – super! Fehlt uns noch der Store-Button. Er ist Aushängeschild der MIDI-Möglichkeiten des D-Moll – genauere Infos darüber bekommt ihr ebenfalls im Abschnitt “Die Rückseite”.
Unterhalb der Loop-, Mute- und Store-Taster lauern die vorhin bereits beschriebenen Kanalwahl-Taster. Abgerundet wird das Angebot der Front durch das Standby/Power-Duo, mit dem sich der Amp Röhren-schonend ins Spiel bringen bzw. aus dem Spiel nehmen lässt.

Fotostrecke: 2 Bilder Presence- und Deep-Regler arbeiten in der Endstufen-Sektion

Die Rückseite
Auf der Rückseite des D-Moll finden sich eine ganze Menge Anschlussmöglichkeiten. Wieder arbeiten wir uns von links nach rechts durch’s Angebot. Los geht es mit der Kaltegeräte-Buchse zum Anschluss des mitgelieferten Schuko-Netzkabels. Direkt daneben wartet die “Columbus-Buchse” (XLR) auf Anschluss. Hier wird das hauseigene, optional erhältliche Colmbus-MIDI-Fußboard verlinkt (und mit Strom versorgt), das umfangreiche Schaltfunktionen des Amps übernehmen kann und es möglich macht, Sounds als Presets zu speichern und aufzurufen. MIDI-speicherbar sind die Kanäle 1, 2, 3, Master 2, Mid Cut, Loop und Mute. Gespeichert wird durch zweimalige Betätigung des Store-Tasters.
Da der Amp MIDI beherrscht, dürfen natürlich auch MIDI In und Thru nicht fehlen. Alternativ zur Verwendung der Columbus-Buchse bzw. des Columbus-Boards können hier auch andere MIDI-fähige Fußschalter angeschlossen werden. Die Thru-Buchse dient zum Durchschleifen des MIDI-Signals und ermöglicht so die Kontrolle von Peripherie-Equipment wie Effektgeräten.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Ru00fcckseite des D-Moll

Es folgen die Sicherungen für die Endstufen-Röhren. LEDs oberhalb der Sicherungen zeigen einen Ausfall und damit auch einen Defekt am jeweiligen Röhrenpärchens an, sehr praktisch. Weiter geht es mit den Effekt-Wegen. Der D-Moll besitzt gleich zwei: einen schaltbaren seriellen und einen parallelen FX-Loop. Kontakt zur Außenwelt nehmen die beiden Effektwege über entsprechende Send- und Return-Klinkenbuchsen im 6,35mm Klinkenformat auf. Das Schalten des seriellen FX-Loops erfolgt über den Loop-Taster auf dem Front-Panel oder einen angeschlossenen Fußschalter. Die Justierung des Pegels des über die Send-Buchsen ausgegebenen Signals übernehmen bei beiden Loops die Volume-Regler der Kanäle. Der Parallele-Effektweg verfügt zusätzlich über einen Return-Volume-Regler, mit dessen Hilfe sich bestimmen lässt, wie viel Effekt-Signal dem Original-Signal zugemischt wird.

Die beiden Effektwege des Amps

Mit seinen beiden Loops lässt der D-Moll keine Wünsche offen. Kurz zur Erklärung: Bei einem seriell ausgelegten Effektweg wird das komplette Amp-Signal aus der Send-Buchse ausgeleitet, durch den angeschlossenen Effekt geführt und anschließend über die Return-Buchse zur Endstufe weiter geleitet. Je nach Qualität der Signalverarbeitung des angeschlossenen Effekts kann es so natürlich zu mitunter massiven Verschlechterungen des Original-Signals kommen – was besonders Puristen ungerne in Kauf nehmen. Bei einem parallelen FX-Loop wird das Effektsignal lediglich dem Original-Signal zugemischt – es besteht also immer eine analoge Verbindung zwischen Send und Return, der Amp-Sound bleibt nahezu unbeeinflusst. Das hat aber auch Nachteile, denn dynamische Effekte wie Noise-Gates oder Kompressoren machen in parallelen Effektwegen keinen Sinn, da sie keinen Einfluss auf das Original-Signal nehmen können. Schön also, dass der D-Moll beides bietet!
Weiter geht es mit dem Compensated-Out. Die Klinkenbuchse liefert ein Signal, das mit einer Cabinet-/Mikrofon-Emulation bearbeitet wurde und so optimal darauf vorbereitet ist, in einem Aufnahmegerät/Mischpult weiterverarbeitet zu werden. Um die Endstufe nicht zu gefährden, muss allerdings eine Lautsprecherbox oder ein Lastwiderstand am Amp angeschlossen sein!

Fotostrecke: 2 Bilder Der Compensated-Out liefert ein mit Speaker/Mikro-Simulation bearbeitetes Signal

Die Buchse mit der Aufschrift FS7HE dient zum Anschluss eines optionalen Fußschalters (FS7) aus eigenem Hause, der aber leider nicht im Lieferumfang enthalten ist. Der FS7HE schaltet “nur” die sieben Taster (ohne Store), die an der Frontplatte sichtbar sind – also die Kanal-Wahl, die FX-Loop, Master 2, Mid Cut und Mute. Der Anschluss erfolgt über ein simples Mono Klinkenkabel. Zur Verlinkung mit Cabinets bietet der D-Moll fünf Buchsen: 2x 4 Ohm, 2x 8 Ohm und 1x 16 Ohm. Damit lassen sich alle gängigen Anschluss-Szenarien problemlos realisieren.
Insgesamt ist die Verarbeitung des D-Moll als hervorragend zu bezeichnen! Gehäuse, Bezüge und alle anderen Oberflächen machen einen absolut hochwertigen Eindruck. Auch die Potis, Schalter und Taster sind von ausgezeichneter Qualität. Hier ist also alles im grünen Bereich. Zeit, uns um den Sound des Heads zu kümmern.

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Praxis

Bedienung Sound
Für den Praxis-Check schließe ich das Head an eine recht schwere 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern an und nehme das Ganze mit einem SM57 und einem Sontronics Halo ab. Beide Signale werden in der DAW zu einem Sound zusammengemischt. Als Mikrofon-Preamp kommt ein Neve Pre für das SM57 und ein Vintage Telefunken Pre für das Halo zum Einsatz.
Die Bedienung des D-Moll ist weitestgehend selbsterklärend, alle Schalter und Potis machen genau das, was dransteht. Verwirrende Doppeltbelegungen sucht man (Gott sei Dank) vergebens. Los geht es mit dem Clean-Kanal und einer Strat – erst in der Hals-, dann in der vierten Position (Neck und Mid PU).

Audio Samples
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Kanal 1 – Clean Strat Neck Kanal 1 – Clean Strat Pos.4 (Neck und Mid-PU)

Der D-Moll liefert direkte und absolut unverfälschte Clean-Sounds. Der Amp geht sehr vorsichtig mit dem Signal um und scheint kaum zu färben, und so bleibt der Charakter der Gitarre zu 100% erhalten. Der Sound ist sehr transparent, dreidimensional und wirkt dabei äußerst aufgeräumt. Der Griff zur Paula bestätigt diese Eigenschaft des D-Moll.

Audio Samples
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Kanal 1 – Les Paul Neck

Der charakteristische Sound des Hals-Pickups der “Mahagoni-Gitarre” wird auf direktem Wege wiedergegeben, ohne dass der Amp sich dabei groß in den Vordergrund spielt – was durchaus positiv gemeint ist. Im nächsten Beispiel schließe ich eine auf B heruntergestimmte Gitarre mit DiMarzio D- Activator PUs an und überprüfe, wie der D-Moll in diesem Kanal mit Down-Tunings zurechtkommt.

Audio Samples
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Kanal 1 – Clean B-Tuning

Genau so soll es klingen. Trotz der tiefen Stimmung bringt den Amp nichts aus der Ruhe. Schnörkellos verrichtet er sein Werk und überträgt die Töne mit sattem Schub. Wie bereits im ersten Beispiel präsentiert er sich auch in dieser Disziplin sehr aufgeräumt und arbeitet den individuellen Charakter der Gitarre optimal heraus. Maßgeblichen Anteil an diesem Verhalten werden die in der Endstufe verbauten KT77-Röhren haben, denn sie bieten jede Menge Headroom, gelten aber im Vergleich zu EL34 als eher “neutral”. Und das ist auch gut so, wie wir später noch hören werden.

Ich schalte in den zweiten Kanal und beginne meinen Test mit einer Strat und aktiviertem Jeff Beck Humbucker am Steg. Im zweiten Soundfile greift dann eine Les Paul ins Geschehen ein. Der Gain-Regler steht auf 9 Uhr, die Klangregelung ist mittig eingestellt.

Audio Samples
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Kanal 2 – Strat Steg-PU, Gain 9 Uhr Kanal 2 – Les Paul Steg-PU, Gain 9 Uhr

Das klingt doch ziemlich vertraut. Der Amp liefert eine gute Portion frischer Höhen, die die breit aufgestellten Mitten optimal ergänzen. Der Sound gefällt mir ausgesprochen gut und ist der ideale Partner, wenn es um klassische Rockriffs geht. Ich erhöhe den Zerrgrad auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Kanal 2 – Strat Steg-PU, Gain 12 Uhr

Jetzt ballt der Amp die Mittenfaust und verdichtet das Klangbild hörbar. Auch dieser Sound gefällt mir sehr gut, da Anschläge und einzelne Töne differenziert abgebildet werden.
Im nächsten Audio bleibt der Gain-Regler auf 12 Uhr, allerdings aktiviere ich jetzt den Mid-Cut und schultere eine Ibanez RG.

Audio Samples
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Kanal 2 – Ibanez RG, Gain 12 Uhr, Mid Cut On

Dank der ausgehöhlten Mitten und der verwendeten Ibanez RG lasen sich mit dem Head sehr authentische Metalriffs realisieren. Erstaunlich, wie viel Luft der Amp dabei in Bewegung versetzt! Trotzdem bleibt er in den Bässen sauber. Perfekt!
Jetzt drehe ich den Gain-Regler auf Maximum, verändere sonst aber nichts weiter.

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Kanal 2 – Ibanze RG, Gain max., Mid Cut On

Wow, das ist wirklich schon sehr viel Gain. Wie gesagt: Wir befinden uns nach wie vor im zweiten Kanal. Auch hier ist die Direktheit des Amps extrem beeindruckend und macht jede Menge Spaß.
Bevor es in den dritten Kanal geht noch schnell die tiefer gestimmte Gitarre angeschlossen. An den Amp-Einstellungen habe ich im Vergleich zum vorherigen Beispiel nichts verändert.

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Kanal 2 – B-Tuning, Gain max., Mid Cut On

Spätestes hier zeigt sich, wie gut die verwendeten KT 77 Endstufen-Röhren zum Konzept des Amps passen. Sie gehen mit einer Direktheit zu Werke, die wirklich beeindruckend ist. Der angeschlagene Ton steht wie in Beton gegossen. Der Sound entsteht hier letztendlich in der Vorstufe, die Endstufe soll das Ganze einfach nur so pur und dynamisch wie möglich verstärken.
Jetzt wird es Zeit, den dritten Kanal des D-Moll zu aktivieren. Er ist der ausgewiesene Spezialist für Ultra-High-Gain-Sounds. Den Gain-Regler habe ich zunächst einmal auf 9 Uhr positioniert. Als Gitarre kommt jetzt eine Tom Anderson mit Humbucker zum Einsatz.

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Kanal 3 – Lead, Gain 9 Uhr

Das Ergebnis ist ein fast schon zeitloser, extrem sahniger Lead-Sound, der lediglich noch mit einer Prise Delay oder ähnlichem versehen werden möchte. Und das lässt sich, dank der wirklich exzellent ins Spiel gebrachten FX-Loops des Amps, problemlos und in allen erdenklichen Szenarien erledigen. Der D Moll reagiert unmittelbar auf alle Spieldetails und liefert Gain bis zum Abwinken – wie gesagt, der Gain-Regler steht hier auf 9 Uhr!
Und noch ein weiteres Soundfile, um die Leadqualitäten des Amps im Bandkontext zu zeigen.

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Kanal 3 – Lead

Jetzt noch ein klassisches Heavy Metal Riff – der Gain Regler steht auf 12 Uhr.

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Kanal 3, Classic Rock, Gain 12 Uhr

Auch diese Disziplin meistert der Diezel mit Bravour. Der leicht kehlige Charakter beim “Pumpen” auf der tiefen Saite bewegt wie gewünscht (und auch erwartet) ziemlich viel Luft vor dem angeschlossenen Cabinet, eine Eigenschaft, die sich auch mit einem Mikrofon perfekt einfangen lässt. Denn genau das ist sehr häufig ein Problem bei Amps, die tief in den Keller gehen: man spürt zwar, dass da was passiert, aber muss es nicht zwangsläufig auch hören, beziehungsweise mit einem Mikro auf die Platte bannen können. Das funktioniert beim Diezel-Head wirklich vorbildlich. Hut ab!
Abschließend wollen wir jetzt noch das Signal des Emulated-Out, im Vergleich zur abgenommenen Box hören. Erst kommt der Speaker, dann die Simulation.

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Speaker Compensated-Out

Wie man ziemlich deutlich hören kann, ist das simulierte Signal doch recht basslastig und höhenarm, da hilft auch kein beherztes Drehen am EQ des Amps – da muss man mit dem externen EQ einer DAW oder eines Mischpults ran.
ÜBRIGENS: Wir haben Peter Diezel von unseren Erfahrungen mit dem Compensated-Out des D-Moll berichtet und er hat sofort reagiert: Alle neuen Amps kommen mit einer nachjustierten Version des Outputs und liefern so ein offeneres, höhenreicheres Signal.

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Fazit

Der D-Moll ist durch und durch ein moderner High-Gain-Amp, der aber durchaus auch klassische Rocksounds kann. Angeschlagene Akkorde stehen wie eine Wand und sind auch ein physisches Erlebnis – vorausgesetzt natürlich, man verwendet den Amp im Team mit einer entsprechend hochwertigen Box (und Gitarre) – dann werden auch tiefe Stimmungen perfekt und absolut souverän übertragen. Und auch die gelieferten Lead-Sounds sind atemberaubend und versprechen bestmögliche Unterstützung für ambitionierte Solisten. Verarbeitung und Bedienung sind hervorragend und auch die Ausstattung mit den beiden FX-Loops, dem effektiven Mid-Cut und der MIDI-Funktionalität sind echte Argumente – daher gibt es von mir die Bestnote: 5 Sterne. Schade nur, dass kein Fußschalter im Lieferumfang enthalten ist. Ein Amp, mit den Möglichkeiten des D-Moll, hätte das verdient.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Bedienung
  • MIDI-fähig
  • serieller und/oder paralleler FX-Loop
Contra
  • Kein Fußschalter im Lieferumfang.
  • Emulated Out dumpf und bassig (wird nachgebessert)
Artikelbild
Diezel D-Moll Test
Für 1.930,00€ bei
Der D-Moll in der Classic-Ausführung
Technische Daten
  • Hersteller: Diezel
  • Bezeichnung: D-Moll Classic-Version
  • Kanäle: 3
  • Röhren: 4 x KT77 (Endstufe), 6 x 12AX7(Vorstufe)
  • Leistung: 100 Watt
  • Gewicht: 23 kg
  • Maße: (BxHxT) 59 x 27 x 29,5 cm
  • FX Loop(s): 2, seriell und/oder parallel, midi schaltbar
  • Besonderheiten: Midi schaltbar, zwei Master Volumen Regler
  • Preis: Classic-Version 1990 EUR (Street), Standard-Version 1790 Euro (Street)
Hot or Not
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Der D-Moll in der Classic-Ausführung

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