e-instruments Slower Test

Neue Sounds fürs LoFi-Genre: e-instruments Slower versorgt Producer mit einer Library aus Instrumenten. Aufgezeichnet wurden diese mit vier unterschiedlichen Bandmaschinen. Die leicht rauschenden, knisternden und organischen Klänge schaffen Atmosphäre für elektronische Tracks. Man kann sozusagen einen Gang herunterschalten und entspannt produzieren.

e-instruments Slower Test

Loops und Sounds fürs LoFi-Producing gibt es eigentlich en masse. Leider steckt hinter vielen Bibliotheken schlicht wilde Effekthascherei – und so sind sie nichts für Musiker, die sich in erster Linie gut spielbare Presets wünschen. So viel vorab: Slower gibt sich da anders. In der Kategorie „Tape“ ist Slower für e-instruments eine Premiere. Die Sampling-Entwickler haben sich bislang auf traditionelle Musikinstrumente konzentriert und sie als Player für NI Kontakt aufbereitet. Bekannt sind vor allem die Produkte aus der Session-Reihe, die teilweise auch in Native Instruments Komplete 15 enthalten sind.

Per Native Access ist e-instruments Slower relativ schnell heruntergeladen und installiert. Versprochen, wir checken für euch alle Presets. Am Ende hört ihr mit 12 Audio-Demos einen Querschnitt durch das Preset-Angebot.

Checkliste zum Kauf von e-instruments Slower

  • LoFi Sound Library für NI Kontakt
  • 65 Multisample-Instrumente
  • Vier Tape-Machine-Effekte
  • Fünf Effekt-Spots und 27 FX-Typen
  • Drei Macro Controls
  • Über 230 Presets

DETAILS & PRAXIS

Das Recording-Konzept von e-Instruments Slower

Mit e-instruments Slower bekommt ihr eine Instrument Library. Ihre 65 Soundquellen speisen sich aus Klavier, Streichern, Gitarren, Bläsern und so weiter. Das Besondere: Man hat die Instrumente mit vier verschiedenen Bandmaschinen aufgenommen, danach im halben Tempo wiedergegeben und als Samples aufgezeichnet – ein Aufwand, der sich gelohnt hat!

Die vier Tape Machines von Studer ReVox (Studio), Uher (Portable), Tascam (Cassette) und Sony (Dictaphone) bringen alle einen speziellen Klangcharakter mit. Wechselt man zum Beispiel zwischen „Studio“ und „Diktiergerät“, hört man enorme Unterschiede. Mit den drei Macro Controls pro Preset formt ihr die Sounds intuitiv. Genauso gut könnt ihr sie aber auch detaillierter bearbeiten.

e-Instruments Slower: Instrument.
Slower basiert auf einem simplen, aber guten ROMpler, der sich einfach bedienen lässt.

Slower bietet LFOs, Hüllkurven und andere Edit-Funktionen

Grundsätzlich ist e-instrument Slower ein typischer ROMpler. Man wählt eines der 65 Multisamples aus und bearbeitet es mit Filter, Hüllkurven, beiden LFOs, Reverse-Funktion oder dem Wobble-Parameter. Allein durch das Auswechseln der Samples kreiert man aus den vielen Slower-Presets schon eigene Sounds – das schafft eigentlich jeder User. Für rhythmische Klangabläufe bemüht man einen Step-Modulator mit 16 Schritten. Alles ist mit diesem einen NKI aber nicht möglich – Layer mit zwei oder mehreren Sounds könnt ihr zum Beispiel nicht erstellen.

e-Instruments Slower: Edit.
Zwei LFOs, eine MOD-Hüllkurve und ein Step-Sequenzer mit 16 Schritten fürs Modulieren reißen Slower mit ihrem Elan mit.

Viele passende Effekte sind an Board

Für langsame und sphärische Klänge sind die Effekte natürlich wichtig. Bei Slower gibt es eine FX-Kette mit fünf Slots. Man hat die Wahl aus insgesamt 27 einzelnen Effekttypen (Dynamics, Reverb, Delay, Filter & EQ, Degradation). Man kann sie individuell programmieren und auch per Rad, LFO oder Step-Sequenzer modulieren. Das GUI wirkt apart: sämtliche Preset-Änderungen sind schnell durchgeführt – alles erscheint sehr praxisnah.

e-Instruments Slower: Effekte.
Auf der Effekts-Seite von Slower hat man alle fünf FX-Slots im Blick.

Von Akustik bis Synthetik – Slower liefert ab

Die 230 Presets von e-instruments Slower sind in acht Banks unterteilt. Hinzu kommt eine Bank „Spotlight“ mit einer Best-of-Auswahl, die ich aber nicht ganz repräsentativ finde.

Den Anfang machen rund 20 akustische Klaviere und 28 E-Pianos. Hier kann man die eine oder andere Perle entdecken. Die 17 Horns und 18 Strings zeigen sich souveräner als die 19 Flutes. Unter den 34 Raritäten befinden sich bisweilen ethnische Instrumente wie Dulcimer oder Zither. Ich schätze sie genauso wie die 45 Synths-Presets – das sind für mich die Highlights von e-instruments Slower.

e-Instruments Slower: Presets.
Keine abgefahrenen Kreationen, sondern herkömmliche Sounds für Keyboarder oder Producer stehen auf dem Plan.

Klangmassagen mit e-instruments Slower

Jetzt heißt es: tief ein- und ausatmen! Die Presets von Slower wollen geruhsam angespielt werden. Es ist schon erstaunlich, wie gut sie sich auf der Tastatur performen lassen. Im Grunde könnte ich mich jetzt stundenlang mit diesen tollen Sounds beschäftigen und sie genießen. Aber gut, zwölf Audio-Demos genügen, um akustische Eindrücke zu vermitteln.

Audio Samples
0:00
90s Ambient Pure E-Piano 5 o’Clock LoFi Guitar Mellow Grand Sirius Horn Dulcimer Space Brittle Dulcimer Harmonium Echoes LongPont Neo Pulse

Alternative zu e-instruments Slower

Wer sich für e-instruments Slower interessiert, dürfte auch an der Sonic Extension „Unclean Machine“ für Spectrasonics Omnisphere ab Version 2.8. Gefallen finden. Diese Kollektion hat in allen Klangsparten mehr Presets und auch mehr Flexibilität als Slower zu bieten. Allerdings hat dieser Spaß auch seinen Preis: Spectrasonics Omnisphere kostet allein schon fast 400 Euro – und zwar ohne die Library „Unclean Machine“, die sich auf rund 150 US-Dollar beläuft.

e-Instruments Slower: Alternative.
Ob als Alternative oder Erweiterung: „Unclean Machine“ von Spectrasonics sollte man für niveauvolle LoFi-Sounds auf dem Schirm haben.

e-instruments Slower könnte erweitert werden

Die Library von e-instruments ist zwar qualitativ top, könnte aber noch ein bisschen an Quantität vertragen. Sofort denke ich an Drums, Field Recordings, Percussion oder auch Vocals. Insbesondere Loops und Arpeggios würden Producer bei der Ideenfindung noch mehr unterstützen. Das könnten einzelne Presets oder auch Construction Kits sein. Ein „Slower 2.0“ wäre sicherlich ein Traum.

FAZIT

Mit einem regulären Preis von 149 Euro ist e-instruments Slower keine besonders günstige, aber eine sehr geschmackvolle Soundbibliothek für Ambient, LoFi, Chillout und weitere Musikstile des Downbeat-Genre. Für den schnellen wie effektvollen Clip- und Loop-Konsum taugt diese Library gar nichts – was sie aber auch nicht will. Zur Zielgruppe gehören ganz klar Producer, die am Keyboard routiniert selbst spielen wollen.

Mehr davon! Hoffen wir, dass e-instruments die tolle Library „Slower“ noch erweitert oder ähnliche Produkte herausbringt.

Features

  • Kontakt-Instrument
  • Für Kontakt oder Kontakt Player ab 7.1.0
  • Library mit Tape/LoFi-Sounds (39 GB)
  • 65 Multisample-Instrumente
  • Aufnahme mit vier Bandgeräten
  • Fünf FX-Slots, 27 Effekte
  • Step-Modulator
  • Drei Macro-Controls
  • 230 Presets
  • NKS-kompatibel
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 10, Mac OS ab 12, Online-Aktivierung, AAX, AU, VST3, Standalone
  • PREIS: 149,00 Euro (Straßenpreis 15. Oktober 2024)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hochwertige Library
  • Gut spielbare Presets
  • Musikalisches Tape/LoFi
  • Einfache Bedienung
  • Fairer Preis
Contra
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e-instruments Slower Test
Für 149,00€ bei
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