Mackie CR5-X Test

Die Mackie CR5-X sind aktive Nahfeldmonitore mit zwei Wegen. Angesichts der Masse an Produkten in diesem Segment könnte man Fachverkäufer in Quizshows gegeneinander antreten lassen, um herauszufinden, wer auf diesem Gebiet noch den Überblick hat.

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Mackie ist als Hersteller von bezahlbarem Equipment ein großer Name – viel hat sich geändert, seit Greg Mackie mit seinen Analogpulten mittlerer Größe von sich Reden machte: Mackie ist mit Kopfhörern, Mikrofonen und PA-Equipment mittlerweile annähernd ein Komplettausstatter. Und Studiolautsprecher gehören eben auch zum Programm. Aus der CR-X-Serie sind bereits CR8-X und CR4-X von uns unter die Lupe genommen worden, beide jeweils in der Bluetooth-Version. Auch die CR5-X sind als Bluetooth-Variante erhältlich und nennen sich dann Mackie CR5 XBT. Deren Vorgänger wiederum, die CR5 BT, hatten wir vor einigen Jahren schon im Review.

Details

CR-X: Unterschiede bei den Tiefmitteltönern
Wie so oft bei Monitorlautsprechern, gibt auch bei den Mackie CR5-X die Zahl den Durchmesser des größten Lautsprechers in Zoll an. Das bedeutet: Die CR-5X kommen mit einem Tiefmitteltöner von 5“, was ungefähr 13 Zentimetern entspricht. Das Membranmaterial ist mit Polypropylen überzogene Pappe.

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Auch typisch ist, dass bei unterschiedlich großen Speakern einer Serie dennoch die gleichen Dreiviertelzoll-Hochtöner eingesetzt werden, Gehäusegrößen, das Bassreflexsystem und auch die Verstärker werden hingegen oft skaliert. So sind die Hochtöner der CR-5X ebenfalls mit Ferrofluid gekühlte Seidenkalotten, ihre Trennfrequenz zum Tiefmittelton beträgt 3 kHz.

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Asymmetrie

105 dB SPL beträgt der maximale Schalldruckpegel. Mit Class-AB wird verstärkt, die Peak-Maximalleistung beträgt 80 Watt statt bei den kleineren System 50 Watt. Identisch ist allerdings, dass nur eine Box die Elektronik beinhaltet und die andere passiv mit einfachen Lautsprecherlitzen angeschlossen wird. Diese recht preiswerte Lösung gab es früher nur bei reinen Multimediaboxen und ist heutzutage auch bei Budget-Studiomonitoren zu finden. In die „Master“-Box hinein geht es per RCA, 6,3mm TRS oder kleiner Stereoklinke. Sehr begrüßenswert ist, dass Mackie der CR5-X einen Kopfhörerausgang spendiert haben. Dieser befindet sich sinnvollerweise gemeinsam mit dem Lautstärkeregler auf der Frontplatte aus gebürstetem Metall.

Fotostrecke: 5 Bilder Die hier rechte Box wird von der “Master”-Box versorgt.

Die Portöffnung des MDF-Gehäuses befindet sich auf der Rückseite, was einer wandnahen Aufstellung entgegensteht – bei rückseitigen Öffnungen sollte man einem Lautsprecher etwas Abstand einräumen. Die untere Grenzfrequenz gibt Mackie mit 51 Hz @ 10 dB an, sie liegt also zwischen CR4-X und CR8-X. Schade in diesem Zusammenhang ist, dass Mackie gänzlich auf Anpassungsmöglichkeiten etwa durch ein Roll-Off oder ein Desktop-Filter verzichtet.

Praxis

LR-Schalter praktisch
Die Speaker sind für ihren Preis von ordentlicher Material- und Verarbeitungsqualität, aber selbstredend in keiner Hinsicht edel oder besonders. Aufgebaut sind die Mackie CR5-X schnell, der Schalter, der festlegt, ob die Hauptbox den linken oder rechten Kanal wiedergibt, vereinfacht Kabelführungen, nicht zuletzt auch die eines möglicherweise verwendeten Kopfhörers.

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Nicht zu harsch

Die Seidenkalotten liefern ein recht natürliches und nicht zu harsches Klangbild, insgesamt ist auch die Auflösung im oberen Frequenzspektrum ausreichend hoch, um auch tontechnische Arbeiten vernünftig durchführen zu können. Knackfreie Schnitte, die Beurteilung von Räumen und dergleichen gelingen gut. Das schwierige Finden der Balance von schärferen Stimmenanteilen, die mit Snare, Hi-Hat und ähnlichen Signalen im Mix um die Aufmerksamkeit des Hörers streiten, sind schon nach kurzer Zeit des Einhörens durchführbar. Der Unterschied zu teureren Speakern liegt bei den Höhen vor allem im Grad der Auflösung und der Trockenheit, mit der Impulse dargestellt werden.

Unterschiede zu teureren Speakern
Dem insgesamt positiven Bild der Höhen stehen Mitten gegenüber, denen man – würden sie aus deutlich teureren Speakern erklingen – vorwerfen würde, dass sie das Klanggeschehen leicht “verklumpen“ lassen, das sie etwas an Transparenz vermissen lassen und durch leichte Resonanzen etwas bollerig daherkommen. Natürlich sollte man hier die Kirche im Dorf lassen, denn Speaker dieser Größe, die das deutlich besser machen, kosten nun mal mehr Geld. Mit ein wenig Gewöhnung und Hörerfahrung ist es jedoch problemlos möglich, die CR5-X nicht nur zum Musikkonsum, sondern auch zum Mixing zu verwenden. Und bedenkt man, dass der typische Käufer der Mackies diese Speaker eher als Multifunktionslautsprecher für HiFi-/Multimediaanwendungen, Video-/Podcasting und eher für die Einsteiger-Musikproduktion nutzen wird, ist Welt vollkommen in Ordnung.

Bassbeurteilung möglich
Vom Bass der Mackie CR5-X kann man schnell begeistert sein. Das Bassreflexsystem liefert auch bei höheren Pegeln einen nicht zu schwülstigen und durchaus kontrollierten Bass, der – und das ist sinnvoll gewählt – nicht auf möglichst tiefes Wummern getrimmt wurde, wie man es bei manchen kleineren Consumer-Speakern kennt, die dan indifferent vor sich hin wabern. Somit ist mit den Mackies eine Beurteilung des Bassbereichs in den Tiefen mehr als hinreichend möglich. Hochwertigere Systeme unterscheiden sich oftmals durch einen etwas lineareren Verlauf im Bass und eine höhere Transparenz.

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Auch bei hohen Pegeln noch gute Performance
Die Überzüchtungssymptome eines für kleine Speaker gedachten Prinzips, das auf einen großen Tieftönerdurchmesser und ein großes Gehäuse, die die große Mackie CR8-X nicht so gut dastehen lässt, sind bei der CR5-X kaum ausgeprägt. Das betrifft vor allem die Pegel: Die 5“-Version verschlechtert ihre Wiedergabeeigenschaften erst bei wirklich sehr hohen Pegeln. Zudem kann der Bühnendarstellung sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Um einen Laptopmonitor herum platziert stehen die Boxen zu eng und zu nah, idealerweise sollten sie auf Stativen mit einem Abstand zueinander und zum Hörer von mehr als knapp einem Meter aufgebaut werden. Unter 20 Zentimetern Wandabstand oder gar in Raumecken werden sie zu bassig.

Fazit

Die Mackie CR5-X sind absolut ordentliche Aktivmonitore für Producing-Einsteiger und diejenigen, die auch für andere Aufgaben Lautsprecher benötigen. In Anbetracht des günstigen Preises gibt es nicht den einen konkreten Kritikpunkt, die Speaker entsprechend der Möglichkeiten in diesem Preissegment wohl austariert. Wer bereit ist, ungefähr das Doppelte auszugeben, erhält etwas „erwachsenere“ Studiolautsprecher, etwa die Tannoy Gold 5 oder die KALI LP-6. Harte Konkurrenz lauert auch im noch preiswerteren Bereich, etwa durch die kleinen Presonus Eris E3.5 oder die JBL 305P mkII.

Unser Fazit:
0 / 5
Pro
Contra
Artikelbild
Mackie CR5-X Test
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Features und Spezifikationen
  • aktiver 2-Wege-Nahfeldmonitor (Paar)
  • Basstreiber: 5 Zoll
  • Hochtöner: 0,75 Zoll
  • Bassreflex -Gehäuse aus MDF
  • Lautstärkeregler
  • Analog-Eingänge: 6,35mm Klinke, RCA, 3,5mm-Miniklinke (Stereo)
  • Kopfhörerausgang (3,5mm Miniklinke)
  • Verstärker: Watt
  • Maximalpegel: 105 dB SPL
  • Frequenzgang: 51 – 20.000 Hz (-10dB)
  • Crossover-Frequenz: 3 kHz
  • Preis: € 189,– (Straßenpreis am 26.6.2021)
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