Elektron Digitakt II ist ein lässiger Groovebox-Sampler mit 16 Tracks für 16 Stereo-Voices bei fetten 128 Steps pro Pattern – doppelt so viel wie bei seinem Vorgänger! Mit dieser Ausstattung erweist er sich zunächst für komplexe Beats als noch mächtiger. Der erste „8 Voice Digital Drum Computer & Sampler“ der Schweden – Digitakt mit ohne 1 – dankt damit nach 8 Jahren gebührend ab.
Version 2 bringt außerdem mehr Speicher, mehr Sample-Allocation und auch mehr Effekte. Mono-Recording gehört ebenfalls der Vergangenheit an und so kann der externe Eingang endlich auch in Stereo aufnehmen!
Man kann alle 16 Tracks des Digitakt II außerdem nun sehr flexibel nutzen – entweder für Audio oder eben MIDI.
Alles leckere Zutaten für ausgefuchste Sounddesigns und intuitive Setup-Zentralen. Der Performance-Sampler wächst jedenfalls elegant über einfache Phrasen und simples Drum-Programming hinaus – und wird so auch als externer Sequenzer noch einmal attraktiver.
Checkliste zum Kauf von Elektron Digitakt II Test
- Performance-orientierter Sampler & Groovebox mit 16 Stereo Voices
- Alle 16 Tracks können Audio oder MIDI nutzen, max. 128 Steps pro Pattern
- One Shot, Werp, Stretch, Repitch, Grid Algorithmen zur Sample-Manipulation
- 3 Send Effekte (Chorus, Delay, Reverb) & ein Master-FX (Compression, Overdrive)
- Track Effekte: Bit-Reduction, Samplerate-Reduction, Overdrive, 1 von 5 Filtertypen
- Mehr Speicher: 400 MB pro Projekt, 20 GB Speicher insgesamt
DETAILS
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Haptik und Layout soweit gleich
Elektron Digitakt II ist eine 16-Spur-Sampler/Groovebox-Kombi und der würdige Nachfolger des „alten“ Digitakt. Dem grundsätzlichen Design treu geblieben, hat der Hersteller vor allem wichtige Performance-Features und den Speicher aufgebohrt. Die Auflösung beträgt weiterhin 24 Bit und 48 kHz, die 16 Trigger-Taster sind außerdem nicht Anschlags-empfindlich.
Neue Features: mehr Voices und Effekte
Anstatt ehemals acht Stereo-Voices feuert man beim Digitakt II nun auf bis zu 16 Stereo-Rohren raus. Daneben erhält Digitakt II einen dritten Send, der on top zu Delay und Reverb einen Chorus in den Mixer integriert. Der Chorus sendet dabei außerdem sowohl ans Delay als auch an den Reverb, das Delay hingegen nur noch an den Reverb.
Hinzu kommt der Master-FX nach dem Mixer, der neben einem kräftigen Kompressor nun auch noch einen saftigen Overdrive mitbringt.
Der Audio-In kann mit hinzugemischt werden und außerdem den Sidechain des Master-Compressor triggern.
Mehr Performance: längere Sequenzen
Der Sequenzer erlaubt jetzt außerdem 128 Steps pro Pattern. Das ist MEGA! Kein Pattern-Link, keine Affengriffe – einfach mal 128 Steps. Den PAGE-Taster hat man entsprechend um acht LEDs ergänzt – macht für jede Unterseite logischerweise 16 Steps.
16 Steps = 16 Tracks; und deshalb gibt es auch weiterhin 16 Taster. Notfalls dienen diese auch als Klaviatur, viel besser ist es aber ein MIDI-Keyboard anzuschließen; was ein wenig an die alte Monomachine mit Keys erinnert.
Nun sind alle Tracks auch logisch von 1-16 durchnummeriert und ohne – unnötig – explizite Beschriftung wie bei Digitakt 1. Ferner gibt es keine Unterscheidung in Audio- oder MIDI-Spuren – jede Spur kann bei Bedarf alles! Ihr müsst nur die entsprechende MACHINE wählen.
Reichlich Kanal-Effekte in jeder Spur
Jede Stereo-Voice/Spur des Digitakt II verfügt über ein eignes Filter, was man über die sogenannte FLTR-Machine weiter konfiguriert. Das alles ist nicht neu, und teils aus “Digitakt 1.X Updates” bekannt.
In Summe gibt das jedenfalls genug. Zur Auswahl stehen: Multi-Mode, Lowpass 4, Equalizer, Comb-Filter sowie das „Legacy LP/HP“
In jedem Kanal kommt außerdem eine BRR Bit-Reduction, eine SRR Samplerate-Reduction sowie der Channel-OVERdrive hinzu. In Kombination macht das knackigen Sound, man muss es nur “er-kurbeln”.
Neue GRID SRC-Machine für Slices
Mit OS 1.5 für Digitakt kamen typische „Elektron-Machines“ im Workflow hinzu. Die sogenannten SRC-Machines (SRC wie „Source) nutzen dabei nun vor allem verschiedene Algorithmen zur Sample-Bearbeitung.
Zu den bekannten ONESHOT-, WERP-, STRETCH- und REPITCH-Algorithmen ist die GRID SRC-Machine dazugekommen. Diese schnippelt Samples dabei in bis zu 64 Slices. Etwas steif das Ganze, aber nun gut.
More MIDI
Ebenfalls in jeder Spur wählen könnt ihr die „MIDI-Machine“. Sie verwandelt den Track in eine MIDI-Spur, wodurch ihr externe Geräte steuern könnt – beispielsweise einen analogen Bassline-Synth. Die MIDI-Machine erlaubt es aber auch Plugins via USB-MIDI zu nutzen.
Der alte Digitakt kannte acht dedizierte Spuren für Samples und acht dedizierte Spuren für MIDI. Damit zeigt sich der Digitakt II mit seiner Wahlmöglichkeit in allen 16 Spuren deutlich flexibler. Ihr könnt außerdem mehr MIDI-CCs verwenden, da eine zweite MIDI-CC-Page hinzukommt.
Die MIDI-Polyphonie hat Elektron allerdings leider nicht erhöht, sodass pro Step weiterhin nur maximal vier Noten zum Einsatz kommen dürfen. Die Audiospuren bleiben indes grundsätzlich monophon.
Little big Touches
Digitakt II macht also musikalisch weiter wie der Vorgänger und bleibt trotz der möglichen Komplexität weiterhin bemerkenswert nutzerfreundlich. Die Bedienelemente sind außerdem weitestgehend identisch, darunter das rustikale 128×64-Pixel-OLED, was jetzt weiß statt gelb ist, allerdings wohl auch hin und wieder Faxen macht!
Zwei kleine Taster ergänzen das Gehäuse: der Keyboard bzw. Chormatic-Mode erhält beim Digitakt II eine eigene Taste – genau wie die FX-Page, die jetzt auch einen eigenen Taster hat. Der LFO-Taster daneben heißt nun MOD.
Apropos: Es sorgen jetzt auch drei umfangreiche LFOs – jeweils auf allen 16 Spuren für reichlich Modulation. Hierzu hab ich folgendes interessantes Video gefunden, das den LFO der Standard-Machine recht clever verknüpft.
Wichtige Verbesserungen: mehr Speicher!
Ein oft genannter Kritikpunkt am ersten Digitakt war der begrenzte Speicherplatz von gerade einmal 64 MB sowie maximal 128 adressierbaren Samples. Digitakt II erlaubt euch nun Projekte bis 400 MB Größe und managt sogar bis zu 1016 Samples.
Der Speicher des +Drive hat Platz für 20 GB – für alle Projekte zusammen. Damit fällt das Arbeiten mit größeren Sample-Librarys leichter und man muss weniger Speicher freiräumen. Per USB-Verbindung überträgt man Samples ganz einfach – wenn auch nach wie vor noch recht langsam.
Anschlüsse gleich, Pegel anders
Die Anzahl der Ein- und Ausgänge bleibt beim Elektron Digitakt II unverändert. Neben einem Stereo-Out gibt es auch einen Kopfhörerausgang. Der Stereo-In kann nun auch in Stereo aufnehmen. Die Eingänge sind außerdem empfindlicher, während die Ausgänge etwas „leiser“ geworden sind: Aus üppigen +22 dBu sind +18 dBu geworden. Nebeneinander gehört habe ich die beiden Jahrgänge nicht, erwähnen wollte ich es trotzdem.
MIDI gibt es sowohl mit einem klassischen DIN-Trio als auch via USB. Sogar CC-USB-Audio steht zur Verfügung: mehr als einen Stereo I/O hab ich “Class-Compliant” aber noch nicht herausbekommen. Overbridge für Digitakt II stand allerdings zum Zeitpunkt des Tests auch noch nicht zur Verfügung. Theoretisch müsste es damit 16 Einzelausgänge geben – aktuell, wie gesagt, nur Stereo rein und raus via USB.