Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass Test

Auf der Namm Show 2019 wurde von Fender das Update des Duff McKagan Signature-Modells vorgestellt, welches seit kurzer Zeit nun auch in Deutschland erhältlich ist. Wenn die traditionsreichste Company in der Gitarren- und Bassgeschichte jemanden ein Signature-Modell an den Leib schneidert, so muss dieser schon einiges vorzuweisen haben, und das trifft auf den guten Duff McKagan fraglos zu. Seit Mitte der 80er-Jahre ist er vor allem als Bassist von Guns N’ Roses und Velvet Revolver unterwegs, Abermillionen verkaufte Platten und zahlreiche Welttourneen sind das Ergebnis. Schon seit geraumer Zeit gibt es deshalb ein Duff McKagan Signature-Modell aus dem Hause Fender. Dieses wurde jetzt in enger Zusammenarbeit mit Duff grundlegend überarbeitet und fit für die Neuzeit gemacht – die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht! Schauen wir mal nach, was sich da im Vergleich zum Vorgängermodell getan hat!

Fender_Duff_McKagan_Deluxe_Precision_Bass_006_FIN

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Schon auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass es sich hier um einen waschechten Rockbass handelt: Sattes Schwarz, wohin das Auge reicht, und Totenkopf-Embleme sprechen eine eindeutige Sprache. Aber fangen wir von vorne an: der Korpus aus Erle wird mit einem Ahorn-Hals und einem Palisander-Griffbrett kombiniert – soweit alles ganz klassisch!
Das Design entspricht dem Precision Bass, also finden wir auch hier nichts Auffälliges. Der komplette Bass wurde mit einem glänzenden schwarzen Polyester-Lack behandelt, der sich auch auf der Halsrückseite und der Kopfplatte wiederfindet. Hinzu gesellt ein schwarzes Schlagbrett. Einzige “Farbtupfer” sind somit die weißen Block Inlays. Wer mehr Kontrast möchte, kann den Korpus allerdings auch in der Lackierung “White Pearl” bekommen. Bei dieser Ausführung sind die Halsrückseite sowie die Kopfplatte jedoch nach wie vor schwarz.

Fotostrecke: 5 Bilder Immer gut: Im Lieferumfang des Instruments ist eine Gigbag inbegriffen!

Die gesamte Hardware – wer hätte es gedacht – ist ebenfalls in Schwarz gehalten. Die Brücke ist ein klassischer Blechwinkel, und die offenen Stimmmechaniken mit ihren großen Flügeln hören auf die Bezeichnung “Fender 70s Vintage Style”. Die E-Saite wurde mit einem D-Tuner der Marke Hipshot ausgestattet. Durch Umlegen eines kleinen Hebels kann man hier im Bruchteil einer Sekunde die E-Saite auf D herunter stimmen. Per Stellschraube lassen sich zuvor auch andere Zieltöne festlegen, man ist also keineswegs auf das tiefe D festgelegt. Legt man den Hebel wieder in die Ausgangsposition, so stimmt sich die Saite blitzschnell wieder auf E zurück.

Fotostrecke: 5 Bilder Auch beim Thema Hardware fiel die Wahl auf Schwarz.

Auch bei der Elektronik wurden einige von Duffs Wünschen umgesetzt. In der Halsposition sitzt ein Fender Vintage Style Split Coil, als Bridge-Pickup kommt ein Seymour Duncan STKJ2B zum Einsatz, welcher laut Beschreibung mehr Output und einen knurrigen Ton verspricht. Das Cockpit bilden ein Master Volumen-Regler, eine TBX-Tonblende sowie ein Toggleswitch zur Pickupwahl (Hals, beide, Bridge). Dieser ersetzt den sonst üblichen Balance-Regler.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Sound des P-Bass-Pärchens sowie …

Bisher hierher macht der Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass einen tadellosen Eindruck. Er sieht klasse aus, ist tiptop verarbeitet und macht durch die Bank einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Produktionsstätte Fenders in Mexiko macht hier offensichtlich einen ausgezeichneten Job!

Mit diesem Bass lässt sich so manche Bühnenschlacht schlagen!
Mit diesem Bass lässt sich so manche Bühnenschlacht schlagen!

Praxis

Ganze 4,5 Kilogramm “Bass” bekommt man für sein Geld, das bewegt sich schon am obersten Limit für einen Viersaiter. Erfahrungsgemäß gibt es aber immer Streuungen innerhalb einer Serie, somit dürfte sich ggf. auch ein leichteres Exemplar finden. Vermutlich bedingt durch den schweren Hipshot D-Tuner hat der Bass mit Kopflastigkeit zu kämpfen, auch am Gurt zerrt er etwas einseitig an der Schulter – längere Proben oder Gigs könnten da durchaus etwas anstrengend werden!
Die Sattelbreite von 41 mm entspricht der eines modernen Precision, hier ist also keine Umstellung vonnöten. Das Halsprofil nennt sich “Modern C” und ist im Vergleich zu so manchen Vintage-Bässen nicht ganz so fett und rund. Die Bespielbarkeit wird dadurch sehr angenehm und man hat trotzdem noch ausreichend “Fleisch” in der Hand.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Halsprofil dieses Precision-Modells hört auf den Namen “Modern C”.

Schön anzusehen ist er ja, der schwarz lackierte Hals, beim längeren Spielen bremst er aber doch die Lagenwechsel der Greifhand. In diesem Punkt hat sich Fender also offensichtlich für die coole Optik entschieden und ist bewusst einen Kompromiss eingegangen – das Ohr hört schließlich mit!
Die Saitenlage habe ich mir, typisch für einen Rockbass, etwas höher eingestellt, in der Regel geht man in diesem Genre ja etwas energetischer zu Werke. Der Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass lässt sich in dieser Einstellung sehr gut bespielen, ab dem 14. Bund kommt es aber doch zu leichtem Schnarren. In dieser Region spielt man als Bassist natürlich nicht ständig, aber hier könnte Fender durchaus mehr Sorgfalt bei der Bundabrichtung walten lassen.

Auch wenn man beim Precision-Modell kaum wirklich viel in den hohen Registern spielen wird - etwas mehr Akribie bei der Bundabrichtung hätte unserem Testmodell gut getan!
Auch wenn man beim Precision-Modell kaum wirklich viel in den hohen Registern spielen wird – etwas mehr Akribie bei der Bundabrichtung hätte unserem Testmodell gut getan!

Der akustische Ton ist laut und klar mit ordentlichem Sustain und schnellem Attack – so soll es sein! Klangliche Höchstleistungen in Sachen Auflösung und Transparenz sind in dieser Preisklasse freilich nicht zu erwarten, aber auch hier macht der Duff McKagan Deluxe Precision Bass eine durchaus solide Figur. Nachfolgend findet ihr hier ein paar Klangbeispiele:

Audio Samples
0:00
Beide Pickups Hals-Pickup Beide Pickups, Plektrum Beide Pickups Hals-Pickup Beide Pickups, Plektrum Beide Pickups Hals-Pickup Beide Pickups, Plektrum Hals-Pickup, Plektrum Beide Pickups, Plektrum Hals-Pickups, Plektrum Beide Pickups

Siehe da, der Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass liefert, was sein Aussehen verspricht: mächtige Rock- und Heavysounds! Laut Duffs eigenem Promo-Video verwendet der legendäre Rockbassist stets beide Pickups und hat darüber hinaus immer alle Regler auf “12 Uhr”. So erhält man einen durchsetzungsfähigen Sound mit ordentlich Low End vom Split Coil und guter Definition vom Bridge-Tonabnehmer. Aber auch der Split Coil alleine ist natürlich ein Klassiker!
Die TBX Tone Control unterscheidet sich nach meiner Wahrnehmung in der Wirkungsweise nicht sonderlich von einer herkömmlichen Tonblende. Im Vergleich zu einem Standard Precision schien mir der Ton des Duff McKagan Deluxe zwar minimal brillanter, aber es ist natürlich schwer zu beurteilen, ob dieser Fakt vor allem in der anderen Tonblende begründet liegt.

Der neue Fender Duff McKagan Deluxe ist ein Rockbass wie aus dem Bilderbuch!
Der neue Fender Duff McKagan Deluxe ist ein Rockbass wie aus dem Bilderbuch!

Fazit

Der neue Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass ist eine amtliche Rock-Axt – authentischer Look und überzeugende Sounds ergeben eine stimmige Mischung! Im Gegensatz zu vielen modernen Heavy-Bässen mit aktiver 2- oder 3-Band-Elektronik geht der Duff McKagan Signature mit seiner Ausstattung einen puristischen Weg und besitzt dadurch ordentlich Charakter. P/J-Kombinationen funktionieren für meinen Geschmack im Bandkontext ja nicht per se gut – hier tun sie es aber definitiv! Der Seymour Duncan Bridge-Pickup harmoniert ausgezeichnet mit dem klassischen Split Coil von Fender. Das Ergebnis sind mächtige Sounds mit viel Fundament und Attack, perfekt für alle härteren Gangarten. Kleine Wermutstropfen sind das Gewicht, die Kopflastigkeit und das Saitenschnarren in den höheren Lagen. Da dürfte Fender durchaus noch etwas nachbessern! Ansonsten gäbe es für diesen überzeugenden Rockbass von mir die volle Punktzahl.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • coole Optik
  • sehr gute Haptik
  • tolle Rock- und Heavy-Sounds
  • D-Tuner
Contra
  • Saitenschnarren in den höheren Lagen
  • Kopflastigkeit
  • Gewicht
Artikelbild
Fender Duff McKagan Deluxe Precision Bass Test
Für 1.569,00€ bei
Fender_Duff_McKagan_Deluxe_Precision_Bass_010_FIN
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Fender
  • Herkunftsland: Mexiko
  • Modell: Duff McKagan Deluxe Precision Bass
  • Body: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Mensur: 864 mm Mensur (34 Zoll)
  • Bünde: 20
  • Tonabnehmer: Seymour Duncan STKJ2B Steg-Pickup, Vintage Style Split Coil Hals Pickup
  • Elektronik: Passiv, Master Volume, Toggleswitch, TBX Tone Control
  • Hardware, Fender, black, Hipshot D-Tuner
  • Gewicht: 4,5 kg
  • Lieferumfang: Gigbag
  • Preis: 1298,- Euro (Ladenpreis im 2019)
Hot or Not
?
Fender_Duff_McKagan_Deluxe_Precision_Bass_006_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo