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FiiO CP13 Test

Der junge chinesische Hersteller FiiO bietet mit dem CP13 einen „Walkman“ an. Ja, richtig gehört: einen mobilen Akku-betrieben Kassettenplayer! Da werden nicht nur bei DJs Erinnerungen wach, denn schließlich gehörte das Anfertigen von Mixtapes und das Anhören und Optimieren dieser Jahrzehntelang zum Alltagsleben der “Auflegenden Zunft”.

Und der FiiO zeigt sich dabei kompromisslos in der Ausführung und zieht das analoge Audioprinzip voll durch bei einem Gerät, das für sage und schreibe 129 Euro über die Ladentheke geht. Für mein Dafürhalten ist das im Grunde nur schwer zu ermöglichen, insbesondere bei dem technischen Anspruch, für den die chinesische Company sonst steht. Im kommenden Testartikel erfahrt ihr, ob es FiiO trotzdem gelungen ist.

 fiio CP13 Test: unterwegs mit der C90 von 1990

Ausgepackt und ran an die Bulletten

So richtig viel an Zubehör darf man nicht erwarten. Der FiiO CP13 kommt mit einem USB-C-Kabel, einer Schutzfolie für das transparente Kunststofffenster, einem mehrsprachigen Handbuch und den internationalen Garantiebedingungen. That´s it! 

Das Case gehört nicht originär zum Lieferumfang, aber es empfiehlt sich, das gleich mitzuordern. Dabei schlagen zwar zusätzliche 25 Euro zu Buche, aber am Strand und im Gelände empfiehlt sich ein gut passender Schutzanzug und das ist das SK-CP13. 

fiio CP13 Test: Der Walkman ist tot – es lebe der Walkman

Der Player passt gewiss in keine normale Hosentasche, dafür ist er mit 120 x 88,3 x 31,8 mm zu wuchtig geraten. Das Gewicht ist mit 310 Gramm ebenfalls nicht von schlechten Eltern, aber Solidität und Robustheit haben meist einen schwergewichtigen Beigeschmack. Meist geht nur eins. 

Ein separates Netzteil ist genauso wenig im Package enthalten wie ein Kopfhörer. Aber ich denke, dass das in Ordnung geht, weil im Mobilzeitalter ein 5-V-Netzteil und ein Kopfhörer zum Grundrüstzeug gehören. 

Doch aufgepasst! Ein Bluetooth-Chip ist nicht on board. Heraus aus dem CP13 geht´s ausschließlich analog über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse. Doch ist das nicht konsequent, ein analoges Signal nicht in ein digitales zu wandeln, zu komprimieren und über eine BT-Funkstrecke zu senden? In meinen Augen schon. 

Und das gehört zum Lieferumfang des fiios CP13, außer das Case (SK-CP13 für 25 Euro)

io & co

Die Anschlussseite von FiiOs “Walkman” kommt spartanisch und sehr übersichtlich daher. Die Beschriftungen sind über einen weißen und ordentlich aufgebrachten Siebdruck realisiert. Die Seite beherbergt eine USB-C-Buchse für die Stromversorgung oder Ladung des integrierten 4,5-V-Akkus. Empfohlen werden Netzteile mit mindestens 2 Ampere, sprich 10 Watt. Des Weiteren findet man hier auch die eben schon angesprochene Kopfhörerbuchse, die bombenfest im Alu-Chassis sitzt. Sie stellt den regelbaren Ausgang des integrierten Kopfhörerverstärkers, der mit einem maximalen Ausgangspegel von gut 250 mV auskommt. Dafür soll der Amp aber auch gut mit hochohmigen Kopfhörern klarkommen, was wir natürlich später checken werden.

Auch das Lautstärkepotentiometer verfügt über eine Potikappe aus Aluminium und über einen stimmigen L/R-Gleichlauf über den gesamten Regelweg. Dementsprechend fühlt sich das Regel-Erlebnis auch sehr gelungen an. Sowas habe ich mir bereits in den 80ern gewünscht, doch meine Wünsche wurden damals nicht erhört. 

Das Panel mit den Transporttastern wartet ebenso mit toll eingelassenen Bedienelementen auf. Die Schalter sind NICHT aus Plaste gefertigt, sondern ebenfalls aus Aluminium. Sie bilden den verlängerten Arm des C90-Audioten und schalten eine darunter befindliche Mechanik, die eindeutig hörbar schaltet und rastet. Die Lade wird ohne Schließmechanismus oder Taster manuell mit den Fingern geöffnet und geschlossen. Der Schließvorgang ist akustisch und haptisch eindeutig und zwischen der Lade und dem restlichen Chassis ist kein Zehntel Millimeter Spiel. Somit stimmt das Spaltmaß rundherum augenscheinlich hundertprozentig. Wahnsinn. Für mich hebt der CP13 mit den hier verwendeten Bauteilen und seiner gesamten Verarbeitung den mir bekannten Standard, der bei einem klassischen Walkman in dieser Preisklasse möglich war oder besser ist. Wow!

fiio CP13: Anschlüsse
Fotostrecke: 2 Bilder Poti und Anschlüsse sind sehr hochwertig

Handling des FiiO CP13

Der Zukauf des SK1-CP13 ist für mich Pflicht, wenn es ins Gelände, an den Strand oder aufs Fahrrad gehen soll. Das Case ist im Grunde eine elastische Schutzhülle, die sich selbständig über integrierte Magnete schließt. Sehr praxisgerecht in meinen Augen. Einziger Nachteil: Wenn eine andere Kassette in den Player hüpfen soll, muss der CP13 aus seinem Schutzanzug geschält werden. Dafür lassen sich die Kompaktkassetten spielend leicht einlegen.

USB-Power für den Akku

Auch hier gibt es kein Spiel für den Bandträger – die Kassette sitzt, soviel steht fest. Genau das war immer ein Problem bei den Walkmen der 80er: Nach kurzer Zeit schon waren Kassetten-Deckel locker oder der Schließmechanismus nutzte sich ab oder die Kassette hatte zu viel Spiel, weil sich die Kunststoffführung abgenutzt hatte und somit stimmte der Azimut mal und mal nicht, je nach Kassettenmarke. 

Das optional erhältliche Case öffnet und schließt über integrierte Magnete

Klang des FiiO CP13

Was soll ich sagen? Im Klangkapitel setzt sich der rote Faden, den FiiO mit dem CP13 spinnt, gnadenlos fort. Das Ding klingt staubtrocken. Die Bässe sind straff und schnell und das breite Klangbild ist ruhig und lässt tiefe Blicke in den Raum zu. Das Eigenrauschen des integrierten Amps ist für mein Dafürhalten ziemlich gering. Alle Kassetten funktionieren gut, und es ist doch immer wieder erstaunlich, wie gut meine CCs nach gut 30 Jahren immer noch klingen. Das Umspulen einer 90er dauert 3-4 Minuten, je nach Akkustand, und muss am Ende manuell gestoppt werden. Der Akku zeigte sich übrigens sehr souverän. Sechs bis sieben 90er kann man bequem durchhören, ohne die externe Stromversorgung zu bemühen. 

Besonders erwähnenswert ist in meinen Augen die Tatsache, dass der Kopfhörerverstärker sowohl mit einem Koss Porta Pro, einem Sennheiser HD 25 und einem Yamaha HPH-MT7 prima klargekommen ist. Einzig mein AKG K702 forderte dem CP13 zu viel ab, so dass es im Endergebnis nicht befriedigend laut wurde. Dennoch kippte der Klang des K702 dabei nicht hinten rüber, sondern blieb bis zur maximalen Lautstärke ruhig und transparent. FiiO löst in meinen Augen damit sein Versprechen ein. 

Play and listen

Fazit

Der chinesische Hersteller FiiO platziert mit dem CP13 einen mobilen Kompaktkassetten-Player mit integriertem Akku am Markt und richtet sich dabei an alle User, die noch über bespielte Kassetten verfügen und bereit sind, für einen klassischen und spartanischen “Walkman” 129 Euronen auszugeben. Für diesen Preis erhält der geneigte Kunde ein sorgfältig verarbeitetes Produkt mit hochwertigen Bauteilen, vereint in einem soliden Alu-Chassis. Klanglich ist das auch echt stark. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – meine absolute Kaufempfehlung!

FiiO CP13 Spezifikationen

  • verfügbare Farben: Himmelblau/Silber, Schwarz/weiß, Rot/Silber, Transparent
  • unterstützte Kassettentypen: Alle Typen (I bis IV) 
  • Ausgang: 3,5-mm-Klinke / 2-Spur-Stereowiedergabe 
  • Abmessungen: 120 x 88,3 x 31,8 mm
  • Ausgangspegel: Größer als 250 mV 
  • SNR: >55 dB 
  • Gewicht: Ungefähr 310 g 
  • Batterie: 1800 mAh 
  • Batterielebensdauer: >13 Stunden@40 mV 
  • Standby-Zeit: > 268 Tage
  • Aluminiumgehäuse / Aluminiumknöpfe und Regler
  • mechanischer Logic-Core
  • Kupfer-Schwungrad
  • Lieferumfang:
  • CP13
  • USB-C-Kabel
  • Schutzfolie für Sichtfenster
  • Handbuch
  • Garantiebedingungen
  • Preis: 129 Euro

Fiio – Hersteller-Website

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • robustes Chassis aus dickwandigem Aluminium
  • unempfindliche & geschmeidige Oberflächen
  • sehr gut ausgeführte Anschlüsse
  • hochwertige Tastenmechanik
  • sehr guter Klang
  • gute Akkuleistung
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • praktisches Case als Zubehör erhältlich
Contra
  • kein Auto Stopp beim Spulen
  • Akku nicht austauschbar
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FiiO CP13 Test
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fiio CP13 Test: unterwegs mit der C90 von 1990

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