Fostex T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3 Test

Der japanische Hersteller Fostex hat seine Headphones aus der RP-Serie überholt und bietet die Kopfhörer T20RP, T40RP und T50RP jetzt in neuer Version als mk3 an. gleich mehrere davon im Programm und sie kürzlich generalüberholt. Es gibt nur wenige Produkte, die es schaffen, sich als Standard-Arbeitswerkzeug in Tonstudios rund um den Globus zu etablieren – Fostex’ RP-Kopfhörer zählen dazu.

Fostex_01_Aufmacher


Was der neue orthodynamische Treiber der Kopfhörer bringt und wie sich die drei Headphones-Modelle voneinander unterschieden, haben wir für euch getestet.

Details

Bauweise von T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3

Die drei Fostex-Kopfhörer der RP-Serie arbeiten mit dynamischem Antriebsprinzip und ohrumschließenden Polstern. Von außen sind alle drei identisch aufgebaut, der Unterschied liegt jedoch im Detail: Der T50RPmk3 ist halboffen, der T40RPmk3 geschlossen und der T20RPmk3 gänzlich offen. Damit ist für jede Situation das passende Modell dabei: zum Recorden, Mischen oder einfach nur zum entspannten Musikhören.

Optisch gibt es keinen Unterschied zwischen den drei Modellen. (Bild zur Verfügung gestellt von Fostex).
Optisch gibt es keinen Unterschied zwischen den drei Modellen. (Bild zur Verfügung gestellt von Fostex).

Verarbeitung der Fostex-Headphones

Da sich die drei RPmk3-Kopfhörer nur in ihrer Bauart unterscheiden, kann ich bei der Verarbeitung keine Unterschiede feststellen. An Material greift Fostex hauptsächlich auf Kunststoff zurück – der Anfass- und Tragequalität aller drei Kopfhörer tut das jedoch keinen Abbruch.

Auch bei der Verarbeitung gibt es keinen Unterschiede zwischen dem offenen, halboffenen und geschlossenen Modell.
Auch bei der Verarbeitung gibt es keinen Unterschiede zwischen dem offenen, halboffenen und geschlossenen Modell.

Die beiden Verstellbügel aus Aluminium brechen aus der Gesamtkonstruktion etwas heraus. Doch im Studio gilt nun mal „Form follows Function“ und das setzt Fostex mit den stufenlosen Slide-Armen ausgezeichnet um.
Der Kopfhörerbügel ist breit genug um auch größere Köpfe darunter unterzubringen. Die Ohrpolster bestehen aus Kunstleder und liegen angenehm um die Ohren. Das relativ hohe Gewicht von 330 Gramm wird sich bei längeren Mixing-Sessions dann aber doch bemerkbar machen. Hier hilft nur ab und zu eine Pause einzulegen, um den Kopf zu entlasten.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Slide-Arme sind stufenlose verstellbar.

Kopfhörerkabel 

An die linke Ohrschale wird beim T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3 das Kopfhörerkabel angebracht. Praktisch: Ein Drehverschluss hält den 3,5mm-Klinkenstecker im Kopfhörer und verhindert damit ein versehentliches Herausreißen.
Im Lieferumfang befinden sich pro Kopfhörer zwei Kabel. Eines kommt im auffälligen Orange mit 1,2 Metern Länge und beidseitigem Mini-Klinkenstecker. Das zweite ist etwas robuster ausgeführt, drei Meter lang und mit einem 6,3mm-Klinkenstecker ausgeführt, um es an ein höherwertiges Studiogerät anzuschließen. Einen Adapter-Stecker gibt es allerdings nicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Kabel ist austauschbar …

Technik

Fostex verwendet für die drei Kopfhörer T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3 seine Regular-Phase-Technologie, die grundsätzlich auf dem orthodynamischen Treiberprinzip basiert. Dieses auch magnetostatisch genannte Prinzip nutzt eine flache Spule in einem homogenen Magnetfeld. Im Gegensatz zur herkömmlichen Ausführung verwendet der japanische Hersteller allerdings einen Polyimid-Film mit geätzter Kupferfolie für seine Membranen. Der Antrieb gelingt über Neodymmagnete, was in Kombination für eine hohe Pegelfestigkeit sorgen soll und kleinere, leichtere Magneten erlaubt. Alle drei Kopfhörer verwenden das gleiche Treiberprinzip – ihr Unterschied liegt tatsächlich nur im Grad der Gehäuseöffnung an den Ohrschalen.

Der Lieferumfang umfasst bei allen Modellen zwei verschiedene Kabel.
Der Lieferumfang umfasst bei allen Modellen zwei verschiedene Kabel.

Daher verwundert es auch nicht, dass die Leistungsdaten der Kopfhörer fast identisch sind. Die Kopfhörerempfindlichkeit liegt zwischen 91 Dezibel und 92 Dezibel und damit im guten Studio-Durchschnitt. Mit einem Impedanzwert von 50 Ohm bieten sie die Voraussetzungen für ausreichend Pegel für verschiedene Studiogeräte.

Praxis

Tragekomfort aller RPmk3-Kopfhörer

Mit 330 Gramm gehören die Fostex-Headphones T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3 zu den schwereren Modellen, was bei längerem Tragen durchaus auffällt. Ansonsten sind die Kopfhörer aber sehr bequem und schmiegen sich mit den neu gestalteten Ohrpolstern angenehm an die Ohren an. Der Anpressdruck ist nicht zu hoch, sodass es drückt, aber auch nicht so locker, dass der Kopfhörer leicht vom Kopf fallen könnte.
Die beiden Bügel sind stufenlos verstellbar und bieten in maximaler Ausbaustufe auch riesigen Köpfen ausreichend Platz. Die Haltebügel sind sehr elastisch und lassen sich weit auseinanderziehen. Damit kann man eine Hörerseite in Recording-Pausen auch mal schnell nach hinten an den Hinterkopf legen. Die Ohrmuscheln haben ein leichtes Spiel – es wird nichts ausgelassen, um ein bequemes Tragegefühl zu ermöglichen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Slide-Arme lassen sich stufenlos verstellen.

Erfahrungen mit T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3

Ich hatte die drei Kopfhörer für mehrere Wochen bei mir im Studio und damit die Gelegenheit, sie intensiv untereinander und gegen andere zu vergleichen. Dabei kamen verschiedene Geräte zum Einsatz – vom günstigen Mobilplayer bis zum hochwertigen Kopfhörerverstärker.
In dieser Zeit habe ich verschiedene mir bestens bekannte Produktionen gehört: vom Pop-Klassiker über Orchester-Aufnahmen bis zu elektronischer Musik.

Frequenzgang der Fostex-Kopfhörer

Ich starte meinen Hörtest mit dem halboffenen Kopfhörer Fostex T50RPmk3, der laut Unterlagen einen Frequenzumfang von 15 Hz bis 35 kHz abdeckt. Mit den ersten Takten Musik fällt mir sofort sein direkter, anspringender Charakter auf. Der Frequenzgang ist relativ ausgeglichen: Vom Bass bis zu den oberen Mitten stechen keine Frequenzbereiche unangenehm heraus. Damit ist der Kopfhörer für die professionelle Beurteilung von Musik prädestiniert. Trotz seiner ausgeglichenen Art klingt dabei nicht langweilig. Verzerrte Gitarren klingen rockig und synthetische Basslinien kommen mit einer ordentlichen Portion Bass. Bei stark komprimierten Gesangsstimmen fällt eine leichte Anhebung in den Höhen auf, die sich in einer verstärkten S-Laute-Abbildung äußert. Bei dynamischer Musik fällt das aber weniger ins Gewicht. Hier gefällt mir seine neutrale Art sehr gut.

Der Fostex RP40Mk3 im Detail.
Der Fostex RP40Mk3 im Detail.

Impulsverhalten der Fostex-Headphones

Da alle drei Kopfhörer auf die gleichen Membranen setzen, ist auch der Grundcharakter relativ ähnlich. Transienten werden am schnellsten und deutlichsten vom Fostex T50RPmk3 wiedergegeben. Dieser punktet dabei mit seiner Natürlichkeit, während der T40RP auf fast ähnlich gutem Niveau spielt, durch seine Schärfe jedoch zur frühzeitigen Ermüdung beiträgt. Auch in der Impulshaftigkeit im Bass konnte mich der T50RPmk3 am meisten überzeugen. Er spielt dynamisch, trocken und bringt Impulse auf den Punkt. Der T40RP wirkt bei genauem Hinhören zwar noch ein klein wenig straffer, dafür vermisse ich etwas an Bassintensität, weshalb er bei mir ein gemischtes Gefühl hinterlässt. Der T20RP klingt zwar am größten von allen und stellt Bass-Drums und Kesselpauken mit ausreichender Tieftonfülle dar, dafür setzt er die Schläge nicht so impulshaft um, weshalb er sich mehr für den Show-Effekt bei der Mix-Abnahme eignet.

Bild zur Verfügung gestellt von Fostex
Bild zur Verfügung gestellt von Fostex

Impulsverhalten der Fostex-Headphones

Da alle drei Kopfhörer auf die gleichen Membranen setzen, ist auch der Grundcharakter relativ ähnlich. Transienten werden am schnellsten und deutlichsten vom Fostex T50RPmk3 wiedergegeben. Dieser punktet dabei mit seiner Natürlichkeit, während der T40RP auf fast ähnlich gutem Niveau spielt, durch seine Schärfe jedoch zur frühzeitigen Ermüdung beiträgt. Auch in der Impulshaftigkeit im Bass konnte mich der T50RPmk3 am meisten überzeugen. Er spielt dynamisch, trocken und bringt Impulse auf den Punkt. Der T40RP wirkt bei genauem Hinhören zwar noch ein klein wenig straffer, dafür vermisse ich etwas an Bassintensität, weshalb er bei mir ein gemischtes Gefühl hinterlässt. Der T20RP klingt zwar am größten von allen und stellt Bass-Drums und Kesselpauken mit ausreichender Tieftonfülle dar, dafür setzt er die Schläge nicht so impulshaft um, weshalb er sich mehr für den Show-Effekt bei der Mix-Abnahme eignet.

RPmk3: Räumliche Abbildung

In der räumlichen Darstellung hat der Fostex T20RPmk3 für mich die Nase vorn. Dies liegt zum einen an der offenen Bauweise und zum anderen am Bass, der gerade für die Tiefendarstellung sehr wichtig ist. Instrumente wandern mit ihm weit nach hinten und auch in der Breite der Bühne liefert er eine ansehnliche Ortbarkeit ab. Beim T40RP wird die Mitte etwas nach hinten eingerückt. Zwar gelingt die Beurteilung von Hallräumen sehr gut, allerdings wirkt die Bühne im Vergleich zu seinen Geschwistern etwas zweidimensionaler. Den vollen 3D-Rundumblick bekam ich wieder vom T50RPmk3, der eine breite Bühnendarstellung ermöglicht, jedoch nicht ganz an die Tiefe des offenen T20RP heranreicht.

Fazit

Bei der mk3-Version der beliebten Fostex-Kopfhörer T20RP, T40RP und T50RP handelt es sich nach wie vor um Spezialisten auf ihrem jeweiligen Einsatzgebiet. Müsste ich mich für einen der drei entscheiden, fiele meine Wahl auf den halboffenen Fostex T50RP. Hier gefällt mir die Gesamt-Performance mit lebendigem aber neutralen Klang am besten. Für Aufnahmen würde ich den Fostex T40RP wählen – ganz einfach aufgrund seiner geschlossenen Bauform und dem geringen Übersprechen auf Mikrofone. Zum Abhören unter extremeren Bedingungen – wie es beim Endkonsumenten leider oft der Fall ist – eignet sich der offene Fostex T20RPmk3 mit seinen überraschend Hi-Fi-mäßigen Klang. Seine Basswiedergabe ist zwar nicht neutral, macht aber Spaß, wenn der Mix etwas mehr drücken soll.

Pro
  • für jede Situation das passende Modell vorhanden
  • robuste Verarbeitung
  • bequem zu tragen
  • zwei Kabel im Lieferumfang
Contra
  • etwas schwer
  • je nach Modell sind einzelne Frequenzbereiche etwas überbetont
Fostex_01_Aufmacher
Features
  • offen (T20RPmk3)
  • halboffen (T50RPmk3)
  • geschlossen (T40RPmk3)
  • ohrumschließend
  • orthodynamischer Treiber
  • Neodym-Magnet
  • Nennimpedanz 50 Ohm
  • Nennbelastbarkeit max. 3000 mW
  • Übertragungsbereich: 15 Hz – 35 kHz (T50RP + T20RP), 20 Hz – 35 kHz (T40RP)
  • Kennschalldruck: 92 dB (T50RP + T20RP), 91 dB (T40RP)
  • Verriegelbarer Kabelanschluss
  • abnehmbares 6,3-mm-Kabel mit 3 m Länge
  • abnehmbares 3,5-mm-Kabel mit 1,2 m Länge
  • Gewicht ohne Kabel 315g
Preis
  • EUR 189,21 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • für jede Situation das passende Modell vorhanden
  • robuste Verarbeitung
  • bequem zu tragen
  • zwei Kabel im Lieferumfang
Contra
  • etwas schwer
  • je nach Modell sind einzelne Frequenzbereiche etwas überbetont
Artikelbild
Fostex T50RPmk3, T40RPmk3 und T20RPmk3 Test
Für 165,00€ bei
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HaswellCore sagt:

#1 - 11.08.2017 um 14:07 Uhr

0

Auf Seite 2 ist der Impulsverhalten-Abschnitt doppelt vorhanden.

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