ANZEIGE

Harley Benton TE-70 Black Paisley Test

Mit der Harley Benton TE-70 Black Paisley aus der Deluxe Serie bietet Thomann eine optisch sehr ansprechende Variante des Single-Cut Fender-Klassikers an, der im Original bereits Ende der 1960er-Jahre das Licht der Welt erblickte. Wie von Harley Benton gewohnt, ist auch die TE-70 für einen ausgesprochen günstigen Preis zu haben, aber kann sie außer mit ihrer auffälligen Optik auch spielerisch und klanglich überzeugen?

Harley Benton TE-70 Black Paisley Test

Zuzeiten der Flower-Power-Bewegung der späten 1960er-Jahre bot Fender das Paisley-Finish an, ein Design, das neben den eher traditionell lackierten Instrumenten auffiel und das heute im Country- und Western-Genre noch häufig zu finden ist. So auch beim amerikanischen Country Superstar Brad Paisley (nomen est omen), während der bekannteste Paisley Telecaster-Spieler wohl Elvis Presleys Gitarrist James Burton war. Die Thomann-Hausmarke präsentiert nun mit unserer Kandidatin eine Hommage an eben diese Telecaster-Gitarren unter dem Namen Harley Benton TE-70 Black Paisley.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Harley Benton TE-70 Black Paisley bietet eine tolle Optik und soll auch über einen amtlichen Ton verfügen.

Geliefert wird das Instrument in einem schlichten Karton, in dem sich wie gewohnt auch das benötigte Werkzeug zum Einstellen des Halsspannstabs befindet.

Die Gitarre bringt 3485 Gramm auf die Waage und besticht durch ihr schlichtes, aber zeitlos geniales Design: das einer Telecaster. Ergonomische Ausfräsungen sucht man hier wie beim Original vergeblich. Das Finish ist sauber auf den Lindenkorpus aufgetragen, Lacknasen oder ähnliche Makel konnte ich auch bei genauerem Inspizieren nicht entdecken.

Der Saitensatz D’Addario EXL110 in der Stärke .010 – .046 wird durch den Korpus in die Wilkinson-Brücke eingefädelt und läuft auf der Vorderseite über sechs Messing-Saitenreiter, die ganz im Vintage-Stil mit drei Schrauben nach vorne oder hinten bewegt werden können, jeweils zwei kleine Schrauben pro Reiter lassen ein Justieren in der Höhe zu. Auf ihrem Weg in Richtung Kopfplatte überqueren die Saiten zwei Roswell TEA AlNiCo-5 Vintage TE-Style Singlecoils in klassischer Telecaster-Optik, die sich jeweils mithilfe zweier Schrauben in der Höhe positionieren lassen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Saiten werden über die Rückseite durch sechs Metallhülsen eingefädelt…

Geregelt werden die Pickups mit einem Volume- sowie einem Tone-Regler, geschaltet wird mit einem Dreiwegschalter. Alle Regler und der Dreiwegschalter sitzen auf einer Metallplatte, die nahtlos in das dreilagige Schlagbrett übergeht. Erwähnenswert sind auch die Metallknöpfe der beiden Regler, die ein griffiges Bedienen zulassen und sich über den gesamten Regelweg butterweich drehen lassen. Wie üblich werden mit dem Wahlschalter die Pickups einzeln oder gemeinsam betrieben. Raus in Richtung Verstärker geht es über die Klinkenbuchse, die sich in der unteren Zarge befindet und den Stecker mit einem vernehmbaren „Klack“ aufnimmt. Fehlen nur noch die Gurtpins, die mit Gummiringen unterlegt sind, um so den zu den Rändern hin schwarz verlaufenden Lack nicht zu beschädigen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Elektronik ist unter dem Schlagbrett untergebracht und besteht aus…

Die Rückseite zeigt sich bis auf die sechs Metallhülsen zur Aufnahme der Saiten makellos.

Hals

Hier kommt Ahorn zum Einsatz, das rückseitig mit einem sogenannten Skunkstripe versehen ist, der den verbauten Halsspannstab verdeckt. Der Hals selbst ist mit vier Schrauben fest mit dem Korpus verbunden und sitzt spielfrei in der Halstasche.

Harley Benton gibt das Halsprofil mit “C“ an, ich würde es aufgrund seiner Rundung aber eher als “D“ bezeichnen. Der Hals wurde komplett mit Klarlack überzogen und kommt dem einer Standard-Tele in Form und Haptik erstaunlich nahe. Will sagen: Hier hat man ordentlich was in der Hand. Die insgesamt 21 Medium-Jumbo-Bünde sind tadellos in das Ahorngriffbrett eingesetzt und an den Kanten bearbeitet, was nicht unbedingt alltäglich ist, und das nicht nur in dieser Preisklasse. Sehr gut!

Fotostrecke: 5 Bilder Dank des großzügigen Cutaways lassen sich auch die hohen Lagen gut erreichen und bespielen.

Schwarze Punkteinlagen im Griffbrett sowie an der Halskante helfen beim Manövrieren und passen nebenbei erwähnt für meinen Geschmack ganz hervorragend zur Optik des Instruments. Die versetzt verlaufende Kopfplatte ist in ihrer Formgebung ebenfalls recht dicht am Original und beherbergt sechs geschlossene Mechaniken, die einen punktgenauen Stimmvorgang ermöglichen. Wie die restliche Hardware kommen auch diese im Chromfinish mit ebensolchen Stimmflügeln.

Der Sattel ist 43 mm breit und führt die Saiten spielfrei und schnurgerade zu den Mechaniken. Auf ihrem Weg werden die oberen Pärchen (D/G und H/E) mit einem Saitenniederhalter, auch Stringtree genannt, auf das Niveau der Mechaniken heruntergedrückt, was für weniger Reibung und somit verbesserter Stimmstabilität sorgt.

Die in China gefertigte Gitarre hinterlässt seitens der Verarbeitung einen sehr guten Eindruck, vor allem wenn man sich den ausgesprochen günstigen Verkaufspreis einmal vor Augen führt.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.