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Headrush Core Test

Mit dem Headrush Core präsentiert sich die kompakte Version des Headrush Prime. Das Multi-Effektgerät mit Amp-Modeling und Amp-Cloning-Funktion hat in seinem Inneren die identische Struktur des großen Modells, lediglich bei den äußeren Merkmalen wurde etwas abgespeckt: Es gibt nur fünf Fußschalter und drei Regler und auch das Expression-Pedal hat man eingespart. Display und Anschlussmöglichkeiten sind mit dem Headrush Prime identisch. Ein gutes Konzept, das klar auf die Musiker zielt, die mit kleinem Besteck unterwegs sein möchten.

Headrush Core Test

Headrush Core – das Wichtigste in Kürze

  • kompakte Version des Headrush Prime
  • 7“ High Resolution Touch Display
  • Gitarren FX-Amp-Modeler plus Vocal-Processor
  • Amp Cloner und Pedal Cloner-Funktion
  • integrierter Looper

Gehäuse und Optik des Headrush Core

Das solide Metallgehäuse des Headrush Core misst 408 x 230 x 68 mm und wiegt 3,8 kg. Zum Vergleich: Das Headrush Prime misst 652 x 307 x 82 mm und wiegt 7,3 kg. In dieser Hinsicht ist das Headrush Core auf jeden Fall eine erhebliche Erleichterung. Die Fußschalter sind auf fünf reduziert (Prime: 12) und auch bei den Reglern ist mit Main Volume, Phones Volume und einem Encoder mit Tastfunktion rechts neben dem Display nur das Notwendigste vorhanden. Alles sieht sehr aufgeräumt aus und vor allem stabil. Beim Display wurde nicht gekürzt, das Headrush Core besitzt dasselbe hochauflösende 7“ Touch-Display wie das Prime. Die Fußschalter haben farbige LED-Balken zur Statusanzeige, aber kein zusätzliches kleines Display mit einer Anzeige, welche Parameter gesteuert werden. Rutschfesten Halt bekommt das Multi-Effektgerät durch vier große Gummifüße an der Unterseite. Die Anschlüsse sind allesamt an der Stirnseite geparkt.

Headrush Core Multieffektgerät
Fotostrecke: 3 Bilder Das Headrush Core ist ein Multieffekt-Vertreter mit Amp-Modeling und Amp-Cloning Funktion.

Die Anschlüsse des Headrush Core

Die Anschlussmöglichkeiten des Headrush Core sind komplett identisch mit denen des Headrush Prime, hier wird das volle Programm angeboten: Ganz links geht es los mit der Input-Sektion mit einem Mikrofoneingang (XLR/Klinke Combi) und einem dazugehörigen Mic-Input-Regler. Es folgen Guitar Input (6,3 mm Klinke TS) und Ext. Amp Out (6,3 mm Klinke TRS) sowie Aux In (3,5 mm Klinke TRS). Über den Ext. Amp Out kann man die Umschaltung der Kanäle an einem Gitarrenverstärker vom Headrush Core aus steuern. Ein zusätzliches Expression-Pedal und einen Fußschalter kann man an die Pedal-Anschlüsse EXP und Toe anschließen. Es folgen die beiden Buchsen für den internen Stereo-Effektloop (Send, Return – Klinke TRS), an den zusätzliche Effektpedale angeschlossen werden können oder per 4-Kabel-Methode auch ein Gitarrenverstärker. Die Output-Sektion stellt zwei Klinken- (6,3 mm TS) und zwei XLR-Anschlüssen bereit sowie eine Miniklinken-Buchse (stereo) für einen Kopfhörer. Das Headrush Core ist MIDI-fähig (Program Change, Control Change), wofür zwei 5-Pol MIDI-Anschlüsse zur Verfügung stehen. Dazu ein USB-B Port für USB-Audio und ein USB-A Port zum Anschließen von externen Festplatten zur Sicherung von Daten.

Headrush Core Anschlüsse Rückseite
Fotostrecke: 5 Bilder Sämtliche Anschlüsse sitzen an der Stirnseite des Pedals.

Die Bedienung des Headrush Core

Die komplette Bedienung läuft über das Touch-Display, lediglich die beiden Lautstärken (Main Volume, Phones Volume) können direkt mit den entsprechenden Reglern eingestellt werden. Über den Encoder lassen sich auch Werte im Display verändern, was Sinn macht, denn manchmal funktioniert das Einstellen mit dem gerasterten Encoder feinfühliger.

Die Struktur des Headrush Core (1:1 identisch zum Prime) sieht folgendermaßen aus: Das Kernstück zum Spielen ist ein sogenanntes Rig – eine Kombination aus verschiedenen Effekten inkl. Amp- und Cab-Simulation. Hierfür stehen maximal 14 Slots (Effektmodule) zur gleichzeitigen Verwendung zur Verfügung. Die Slots können frei verschoben werden, man kann parallele Signalführung auswählen und auch zwei getrennte Signalwege wählen, z. B. einen für Gesang und einen für Gitarre und diese auch an separate Ausgänge schicken. Die gespeicherten Rigs können in Gruppen für einen Song oder auch für Setlists kombiniert werden, um bei der Live-Performance alles in Reihenfolge parat zu haben. Das Editieren am Display läuft absolut intuitiv, man tippt auf einen freien Slot, dann erscheint ein Auswahlmenü und man kann sich die benötigten Effekte oder Amp/Cab-Modelle aussuchen. Alles recht selbsterklärend in Form der üblichen Smartphone/Tablet-Bedienung. Die Fußschalter sind frei belegbar und es gibt auch hier unterschiedliche Modes, aber man muss etwas haushalten, denn es stehen ja nur fünf Schalter zur Verfügung.

Headrush Core Main und Phones Regler
Fotostrecke: 6 Bilder In der linken Ecke stehen ein Volume- und ein Kopfhörer-Lautstärkeregler bereit.

Ab Werk ist das Headrush Core so eingestellt, dass man mit den beiden äußeren Schaltern (1, 5) die Rigs hoch- und runterschaltet. Die Fußschalter 2 und 3 aktivieren je zwei Basis-Effektsettings (Scene) innerhalb des Rigs, z. B. Rhythm- und Lead-Sound und mit dem Schalter 4 kann ein einzelner Effekt zusätzlich aktiviert werden. Aber das ist nur die Werkseinstellung, ansonsten kann man die Schalter komplett frei belegen. Das Bedienkonzept ist erstklassig, da gibt es wirklich nichts zu beanstanden und ein Computer-Editor ist meines Erachtens auch nicht notwendig.

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Das Headrush Core in der Praxis

Im Praxisteil gibt es wieder drei unterschiedliche Anwendungsbereiche mit dem Headrush Core: Direkt ins Audio-Interface mit einem clean eingestellten Amp & Cab und dann über eine Endstufe und Cab gespielt. Außerdem wird die Amp Cloning-Funktion getestet. Hier ist schon mal das Video:

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Mehr Informationen

Headrush Core direkt ins Audio Interface

Bei dieser Variante ist die komplette Palette an Klangerzeugern am Start, Amp Modeling, Cab IRs und Effekte. Das Angebot von Headrush- und Revalver-Amps/Cabs ist sehr umfangreich, 53 Headrush-Amps sind an Bord und von Revalver gibt es noch einmal 45 weitere Modelle. Also alles absolut ausreichend, was die Bestückung anbetrifft, und der Sound ist auch entsprechend gut. Die klanglichen Eigenschaften der Amps und Cabs werden gut abgebildet, die dynamische Ansprache ist bei den klassischen Low-bis Mid-Gain-Amps auch in Ordnung. Bei den Effekten könnte es etwas besser sein, aber das hatte ich schon beim Headrush Prime angemerkt. Mitunter wird es etwas matschig, wenn mehrere Effekteinheiten im Signalweg geschaltet sind. Außerdem wäre es schön, wenn die Pegel der einzelnen Rigs etwas besser angeglichen wären. So könnte man Zeit sparen beim Zusammenstellen von Rigs für eine Live-Performance oder auch bei Aufnahmen und müsste nicht immer wieder neu einpegeln.

Audio Samples
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Direct: Preset 04 – A-B-C (Les Paul) Direct: Preset 25 (Telecaster) Direct: Preset 28 – Rhy – Lead (ES-335) Direct: Preset 03 (ES-335) Direct: Preset 14 (PRS Holcomb) Direct: Preset 16 – Plexi (Stratocaster) Direct: Preset 19 – J45 (Les Paul)

Headrush Core mit unverzerrtem Amp (Amp Input)

Weiter geht es mit dem Headrush Core als Pedalboard an einem clean eingestellten Amp. Im Test ist ein Sovtek MIG-50H im Einsatz, der über eine Marshall 4×12 Box läuft, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Preamp und Cab-Modelle im Headrush Core sind deaktiviert und für Verzerrung sorgen ausschließlich Overdrive- und Distortion-Modelle. Das funktioniert im Low-Gain-Bereich recht gut und dynamisch, aber wenn man höhere Zerrgrade anwählt, wird es mitunter etwas undefiniert in den tiefen Frequenzen.

Audio Samples
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Amp Input: Budda OD (Les Paul) Amp Input: Black OP Distortion (Les Paul) Amp Input: Round Fuzz (Les Paul) Amp Input: Drive-Mod-Delay (Telecaster)
Wenn man auf einige Schaltoptionen verzichten kann und kein Expression-Pedal am Gerät benötigt, dann sollte man das Core auf jeden Fall antesten.

Headrush Core mit Power Amp (Amp Return)

Als dritte Variante kommt nun der Einsatz des Headrush Core als Preamp in Verbindung mit einer Class D-Endstufe (Palmer Macht 402) und der abgenommenen Marshall 4×12 Box. Das funktioniert recht gut und klingt auch sehr offen, auch bei höheren Zerrgraden wird der Sound in dieser Kategorie etwas besser abgebildet als mit den Zerrpedalen.

Audio Samples
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Power Amp: Vibrolux (Telecaster) Power Amp: AC 30 & Treble Boost (Telecaster) Power Amp: 6505 & EQ (PRS Holcomb)

Die Amp & Cab Cloner Funktion des Headrush Core

Nun geht es ans Klonen von Gitarrenverstärkern und auch hier habe ich meinen Marshall SLP100 genommen, vor allem, um beim geklonten Modell die Reaktion beim Anschlag an der Gitarre und beim Herunterregeln des Volume-Potis an der Gitarre zu testen. Das Klonen selbst geht relativ schnell vonstatten und nach einer knappen Minute ist alles unter Dach und Fach. Vorher wird am Display die Verkabelung dargestellt und der Eingangspegel angezeigt, der entsprechend angepasst werden kann, dann geht es los mit den Testsignalen. Das Ergebnis kommt dem Original recht nahe, ein klanglicher Unterschied ist schon zu hören, aber Charakter und dynamische Ansprache sind gut getroffen.

Audio Samples
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Amp Cloner: Marshall SLP100 Original (Les Paul) Amp Cloner: Headrush Core Clone (Les Paul)

Das Headrush Core im Band-Arrangement

Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Band-Arrangement mit unterschiedlichen Gitarrenspuren. Alle Gitarren und die Bass-Spur wurden mit dem Headrush Core direkt ins Audio-Interface aufgenommen.

Audio Samples
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Headrush Core im Band Arrangement

Noch mehr Sounds gibt es bei den Soundbeispielen im Test zum Headrush Prime. Die Klangerzeugung ist absolut identisch zum Headrush Core.

Headrush Prime Test Artikelbild
Headrush Prime Test

Das Headrush Prime ist ein autarkes und leistungsstarkes Modeling-Multieffektpedal mit jeder Menge Extras einschließlich der Möglichkeit, Amps und Zerrer zu klonen.

19.04.2023
4,5 / 5
4,6 / 5
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Das Headrush Core ist ein sehr gutes All-In-One-Gerät für viele Anwendungsbereiche. Neben dem Einsatz als Gitarren- und Bass-Prozessor können auch Sänger und/oder Solo-Performer das Gerät nutzen, denn mit den beiden separaten Signalwegen hat man ein großes Spektrum an Sounds zur Auswahl. Der größte Vorteil des Headrush Core liegt in den wesentlich kompakteren Abmessungen und dem geringeren Gewicht im Vergleich zum Headrush Prime. Wenn man auf ausgedehnte Schaltoptionen verzichten kann und kein Expression-Pedal benötigt oder es einfach zusätzlich anschließt, dann sollte man das Core auf jeden Fall antesten. Klanglich sind beide Modelle absolut identisch – die Amp Modelle überzeugen mit authentischem Sound und guter dynamischer Ansprache, lediglich einige Effekte (Modulation, Reverb) sind im Vergleich zu manchen Mitbewerbern qualitativ etwas schwächer.

Das Headrush Core eignet sich als als Gitarren- und Bass-Prozessor und auch Sänger und/oder Solo-Performer werden unterstützt.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • kompakte Größe (im Vergleich zum Prime)
  • ausgezeichnetes Bedienkonzept
  • Touch-Display
  • großes Angebot an Amp-Modellen und Effekten
  • Soundqualität der Amp-Modelle
  • Amp Cloning
  • Auto Tune
  • Looper
  • USB-Audio
Contra
  • keins
Artikelbild
Headrush Core Test
Für 899,00€ bei
  • Hersteller: Headrush
  • Modell: Core
  • Typ: Multi-Effektgerät
  • Regler: Main, Phones, Aux, 4x Encoder
  • Anschlüsse: Mic In, Guitar In, EXT Amp Out, EXP, Toe (Switch), FX Send, FX Return, 2x Output (Klinke), 2x Output (XLR), MIDI In, MIDI Out/Thru, 2x USB
  • Display: LCD Touch-Display
  • Maße: 408 x 230 x 68 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 3,8 kg
  • Ladenpreis: 899,00 Euro (Oktober 2023)
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Profilbild von Rudi

Rudi sagt:

#1 - 20.10.2023 um 10:18 Uhr

1

Hi, würdet ihr sagen ein Update vom HX Stomp auf das Core ist sinnvoll? Vom Sound und Spielgefühl her... hab gehört das headrush hat Probleme mit der Latenz bzw. mit den geklonten Amps.

    Profilbild von Thomas Dill

    Thomas Dill sagt:

    #1.1 - 20.10.2023 um 11:36 Uhr

    1

    Hallo Rudi, Probleme mit Latenz hatte ich keine. Aber im direkten Vergleich gefallen mir Sound und Spielgefühl vom HX Stomp besser.

Profilbild von Johannes Welz

Johannes Welz sagt:

#2 - 30.11.2024 um 20:56 Uhr

1

Der Headrush core ist einfach genial. Ich habe vorher Axfx und Kemper gespielt und bin letztendlich beim Headrush core gelandet. Man kann nicht nur Headrush Amps und Boxen wählen, sonder auch Revalver und eine ganze Reihe an genialen geklonten Amps aus der Cloud downloaden. Jetzt gibt es neue Superclones die sogar noch authentischer sind. Ich bin von dem Gerät und der Einfachheit der Bedienbarkeit restlos begeistert!

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