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Ibanez AZES40 Test

Ibanez AZES40 ist der neueste Streich aus der erfolgreichen AZ-Serie des Herstellers, wobei das Kürzel ES für “Essentials” steht und die Konzentration auf das Wesentliche betont. Gleichzeitig verkörpert die Gitarre das Bestreben des Herstellers, Einsteigern, aber auch fortgeschrittenen Spielern eine sehr gut bespielbare und vielseitige E-Gitarre zu einem attraktiven Preis an die Hand zu geben. Typisch für Ibanez stellt auch die AZES40 eine moderne Interpretation des S-Style-Designs dar.

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Darüber hinaus bietet dieses Instrument eine kürzere Mensur als der Klassiker und hat wie die teuereren AZ-Modelle das sogenannte Dyna-MIX9-Switching-System an Bord, das die Klangpalette um vier weitere Sounds erweitert. Bei einem Preis von momentan nur wenig mehr als 300 Euro ist die gebotene Ausstattung also zweifelsohne üppig. Ob die Ibanez AZES40 auch klanglich und spielerisch überzeugen kann, gilt es nun herauszufinden.

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Details

Lieferumfang und erster Eindruck

Geliefert wird die Ibanez AZES40 in einem Pappkarton mit dem obligatorischen Zubehör zum Nachjustieren von Halsneigung und Brücke. Eine Tasche ist nicht Teil des Lieferumfangs, was beim aufgerufenen Preis aber auch keinen Grund zur Kritik darstellt. Der erste Eindruck der kompakt wirkenden und gerade einmal 3,2 kg leichten S-Style-E-Gitarre ist sehr positiv und an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern.

Fotostrecke: 5 Bilder Im frischen Mint-Grün-Look präsentiert sich die Ibanez AZES40 im bonedo-Testlabor.

Korpus / Elektronik

Für den Test liegt uns das Modell in der Farbgebung Mint Green vor. Alternativ ist die AZES40 im sogenannten Purist Blue oder in Schwarz erhältlich. Unter der Bezeichnung AZES31 gibt es sie auch mit der klassischen Bestückung aus drei Singlecoils in den Farbgebungen Vermillion (rot) und Ivory (gelb) als Hardtail-Version, also ohne Tremolosystem. Beim Korpusholz fiel in dieser Serie die Wahl auf Pappel, das häufiger bei preiswerteren E-Gitarren und Bässen verbaut wird. Wie schon angemerkt, wirkt der Korpus der AZES40 etwas kompakter als beim traditionellen Vorbild und ist darüber hinaus auch etwas schnittiger geformt, was die Formgebung des Schlagbretts zusätzlich betont.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Elektronik der Ibanez AZES40 ist auf ein weißes Schlagbrett montiert, so wie man es von Strat-Modellen her kennt.

Die Saiten laufen über ein hauseigenes und klassisch mit sechs Schrauben fixiertes T106 Tremolosystem mit geschraubtem Tremoloarm. Für die Tonwandlung stehen zwei Singlecoils in der Hals- und Mittelposition sowie ein Humbucker am Steg zur Verfügung, die über ein einzelnes Volume- und Tone-Poti justiert werden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Hardwareseite finden wir ein verchromtes T106 Tremolosystem,…

Deutlich vielseitiger wird diese bewährte Kombination durch das integrierte Dyna-MIX9-Switching-System, das über einen zusätzlichen kleinen Kippschalter aktiviert wird und vier weitere Pickup-Einstellungen ermöglicht, bei denen u.a. die beiden Singlecoils in Serie geschaltet werden. Einen übersichtlichen Blick auf alle Möglichkeiten zeigt das Schaltdiagramm des Herstellers.

Das integrierte Dyna-MIX9-Switching-System kann über einen Kippschalter aktiviert werden und bietet vier weitere Pickup-Einstellungen.
Das integrierte Dyna-MIX9-Switching-System kann über einen Kippschalter aktiviert werden und bietet vier weitere Pickup-Einstellungen.

Hals

Beim mit vier großen Schrauben bombenfest befestigten Hals setzt die AZES40 auf eine Kombination aus matt lackiertem Ahorn und Jatoba für das Griffbrett. Letzteres kommt mit einem 250 mm Radius und 22 Medium-Jumbo-Bünden, die tadellos eingesetzt und poliert wurden. Eine Besonderheit dieser modernen S-Style-Gitarre liegt in der kürzeren 635-mm-Mensur, die Spieler*innen mit kleineren Fingern eine bequemere Bespielbarkeit ermöglichen soll. Die Saiten laufen über einen 42 mm breiten Sattel zu den hauseigenen Stimmmechaniken mit geschlitztem Schaft.

Fotostrecke: 5 Bilder Der aus Ahorn gefertigte Hals wurde matt lackiert und sitzt sauber in der Halstasche.
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Praxis

Direkt aus dem Karton präsentiert sich unser Testmodell mit einer guten Werkseinstellung und lässt sich demzufolge ab der ersten Minute bequem bespielen. Die kompakte Gitarre hängt mit ihren 3,2 kg dabei angenehm leicht und recht ausgewogen am Gurt. Das Tremolosystem ist aufliegend eingestellt, womit nur eine Modulation der Tonhöhe nach unten möglich ist. Wie so oft bei klassischen Tremolos sollte man es hier mit dem Einsatz nicht übertreiben, da sonst die Stimmung leidet. Bei moderater Anwendung, beispielsweise zur Verzierung von Akkorden, macht es aber einen guten Job. Erfahrungsgemäß ließe es sich ansonsten beim Fachmann in puncto Stimmstabilität sicherlich auch noch etwas feinjustieren.
In der akustischen Ansprache wirkt das Modell etwas matter, als ich es von dieser Bauweise gewohnt bin. Im Detail ist hier bei perkussiven Spielweisen und Double-Stops der typische “Snap” nicht so ausgeprägt bzw. könnte das Instrument eine etwas spritzigere Rückmeldung geben. Bei solchen Details darf man allerdings nicht das Preisschild aus den Augen lassen.
Für die folgenden Aufnahmen spiele ich die Gitarre über einen Fender Silverface Bassman, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box läuft und anschließend aufgezeichnet wird. Bei der OX ist die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern aktiviert. Für die erste Bestandsaufnahme zu den Pickups im Clean-Channel gibt es im heutigen Test zwei Beispiele. Dabei hören wir zunächst die fünf Standardeinstellungen, beginnend mit der Halsposition. Im zweiten Beispiel ist der Alter-Switch umgelegt und die vier zusätzlichen Pickup-Positionen, ebenfalls beginnend mit der Hals-Position, werden angespielt.

Audio Samples
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Clean: PU Check 1 (Alt. Sw. off) Clean: PU Check 2 (Alt. Sw. on)
Die Ibanez AZES40 E-Gitarre kann dank dem Dyna-MIX9-Switching-System mit einer stattlichen Anzahl an Sounds aufwarten.
Die Ibanez AZES40 E-Gitarre kann dank dem Dyna-MIX9-Switching-System mit einer stattlichen Anzahl an Sounds aufwarten.

Wie erwartet bietet die Gitarre im normalen Betrieb klassische Strat-Sounds. Beim Umschalten auf den Humbucker gibt es zusätzlich eine ordentliche Portion Mitten, die sich im Zerrbetrieb gleich positiv bemerkbar machen dürften. Klar, unter der Lupe und im Vergleich mit anderen S-Style-Modellen aus höheren Preisklassen könnte der Sound der Singlecoils noch etwas luftiger und spritziger sein, aber das sind Nuancen, für die man nicht ohne Grund in der Regel etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Interessant wird es beim Aktivieren des Dyna-MIX9-Switching-Systems. Hier kann man deutlich mittigere und vollmundigere Sounds erkunden, außerdem schielt die Gitarre dabei ebenfalls ein wenig in Richtung Tele, auch wenn der Klangcharakter etwas spitzer ausfällt. Insgesamt entpuppen sich die vier zusätzlichen Sounds auf jeden Fall als interessante und brauchbare Option. Hier kommen vier Beispiele im Clean-Channel mit unterschiedlichen Pickup-Einstellungen. Im letzten Hörbeispiel könnt ihr die Gitarre auch im Bandkontext erleben.

Audio Samples
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Clean: Bridge Split (Alt. Sw. on) Clean: Neck + Middle (Alt. Sw. off) Clean: Neck + Middle parallel (Alt. Sw. on) Clean: Ibanez AZES40 Song

Im Zerrbetrieb kommt mit der AZES40 ebenfalls Freude auf, sodass Rockgitarren-Einsteiger hier sehr gut aufgehoben sind. Dabei spielt der Humbucker am Steg natürlich ganz vorne mit. Aber auch als Split-Coil macht der Steg-PU eine gute Figur und mit dem Einspuler am Hals kann man es auch bluesig schmatzen lassen. Beim Steuern des Zerrgrades über die Gitarre muss man allerdings etwas großzügiger am Volume-Poti drehen. Zwar lässt sich das Signal durchaus entzerren, wie man im ersten der abschließenden Beispiele hören kann, allerdings hatte ich den Volume-Regler dabei auch schon fast zugedreht.

Audio Samples
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Overdrive: Dynamic Check – Bridge PU (Alt. Sw. off) Overdrive: Bridge PU (Alt. Sw. off) Overdrive: Neck PU (Alt. Sw. off) Overdrive: Bridge PU Split (Alt. Sw. on) High Gain: Bridge PU (Alt. Sw. off)
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Fazit

Mit der Ibanez AZES40 bekommt man tatsächlich sehr viel E-Gitarre für wenig Geld. Besonders hervorzuheben ist dabei die vielseitige Pickup-Bestückung, die mithilfe des hauseigenen Dyna-MIX9-Switching-Systems das klangliche Repertoire um vier Sounds erweitert. Deshalb sind Einsteiger auf der Suche nach einem Instrument, mit dem man verschiedene Spielarten und Sounds erkunden kann, mit dieser kompakten S-Style-E-Gitarre sehr gut beraten. Aber auch fortgeschrittene Spieler, die eine günstige Zweitgitarre benötigen, könnten mit der Ibanez AZES40 glücklich werden.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung und Werkseinstellung
  • gute Bespielbarkeit
  • kompaktes Format kommt kleineren Spieler*innen entgegen
  • vielseitige Sounds
Contra
  • keins
Artikelbild
Ibanez AZES40 Test
Für 289,00€ bei
Nicht nur Einsteiger können mit der Ibanez AZES40 eine gut klingende und kompakte Gitarre erwerben, die sehr vielseitige Sounds mitbringt.
Nicht nur Einsteiger können mit der Ibanez AZES40 eine gut klingende und kompakte Gitarre erwerben, die sehr vielseitige Sounds mitbringt.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ibanez
  • Modell: AZES40
  • Typ: Solidbody-E-Gitarre
  • Herkunftsland: Indonesien
  • Finish: Mint Green
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Jatoba
  • Griffbrett-Radius: 250 mm
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mensur: 635 mm (25“)
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Tonabnehmer: 2x Essentials Single Coils, 1x Accord Humbucker
  • Bedienung: 1x Volume, 1x Tone, Fünfwegschalter, Alter Switch
  • Hardware: Chrom Hardware, T106 Bridge, Ibanez Tuner
  • Gewicht: 3,2 kg
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (Oktober 2021)
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Unter der deckend aufgetragenen Lackierung verbirgt sich der aus Pappel gefertigte Korpus.

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