IK Multimedia T-Racks 5 MAX Test

Rund 20 Jahre hat der Mix- und Mastering-Dino T-Racks nun auf dem Buckel. Doch auch in Version 5 ist der Featureumfang alles andere als prähistorisch.

IK-Multimedia_T-Racks5_Bild_01_Aufmacher Bild

Unter den mittlerweile 38 Modulen befinden sich in der neuen Version ein All-in-One-Prozessor namens „One“, ein Precision EQ, eine Manley Vari-Mu-Emulation sowie Master Match, ein innovativer Matching-Prozessor, der neben dem Frequenzspektrum auch die Dynamik aus Referenztracks analysieren und auf das eigene Mastering übertragen kann. Die Bedienoberfläche wurde einem Facelifting unterzogen und auch die Audio Engine wurde rundumerneuert. Ferner kommen neue Meter hinzu, die das Signal noch umfangreicher und nach aktuellen Broadcast-Standards kontrollieren. Ob sich das Update lohnt, zeigt euch dieser Test.

Details

Individuelles Rack

Drei Bundles stehen bereit, die allesamt die neuen Features an Bord haben. Dank des IK Multimedia Custom Shops lassen sich die T-Racks-Komponenten auch einzeln kaufen. Jede Komponente lässt sich 14 Tage kostenlos ausprobieren. So kann man sich sein virtuelles Rack selbst zusammenstellen. Die Freeversion enthält bereits eine Metering-Komponente, mit der Pegel, Frequenzspektrum und Phase kontrolliert werden können. Weitere Komponenten können für einen Preis zwischen 50 und 150 Euro hinzuerworben werden. Wer also mehr als eine Handvoll Module nutzen möchte, sollte am besten gleich zu einem der drei verfügbaren Bundles greifen. Für rund 180 Euro erhält man nämlich bereits die Standard-Version, welche alle Classic-Effekte sowie die Neuheiten enthält. Im Deluxe-Bundle kommen zwölf weitere Module hinzu, die hauptsächlich Emulationen namhafter Hersteller beinhalten. Das Max-Bundle (zum Zeitpunkt des Tests zum selben Preis erhältlich wie das Deluxe-Bundle) ist im Vergleich zum Standardpaket mit weiteren Emulationen ausgerüstet, unter denen auch Neve-EQs sowie ein Vintage-Tape-Delay und die Classic Studio Reverbs mit dabei sind. Eine Auflistung der Bundles und den beinhalteten Effekten findet ihr hier. Nehmen wir die neuen Features einmal genauer unter die Lupe.

Die Module lassen sich im Custom-Shop erwerben.
Die Module lassen sich im Custom-Shop erwerben.

One

Der neue Prozessor „One“ ist der eine für alles. Zumindest vereint er viele Effekte in einem Modul, wie man es in ähnlicher Form zum Beispiel vom SPL Vitalizer kennt. One enthält einen 3-Band-Equalizer, Kompressor, Stereo Enhancer, Harmonic Exciter, Bass Kompressor/Expander und Adaptiver Limiter. Das Schöne: Unter der Haube werkeln viele Prozesse, während man nur einen Regler bedient. So kommt man auch ohne Kenntnisse über Effekt-Prozessoren zu brauchbaren Ergebnissen. Folgende Parameter stehen zur Verfügung:

  • Air, Focus und Body: 3-Band-Equalizer
  • Push: Kompressor
  • Volume: Adaptiver Limiter
  • Width: Stereobasis-Verbreiterung
  • Transients: Attack-Modul
  • Bass Punch: Low-End-Enhancer
  • Analog: Färbt den Sound mit harmonischen Verzerrungen
One vereint viele Prozessoren in einem Modul.
One vereint viele Prozessoren in einem Modul.

Master Match

Das Grundprinzip ist bekannt: Matching-EQs, wie man sie bereits von etlichen Plug-in-Entwicklern und DAW-Onboard-Effekten kennt, analysieren das Frequenzspektrum eines Referenztracks und können dieses auf ein eigenes Projekt übertragen. Master Match geht allerdings ein Stück weiter und verfährt so auch mit der Dynamik des Materials und passt dabei Komprimierung und Limiting an. Bei der Analyse werden drei Schritte durchlaufen: Zunächst erfolgt eine Spektral- und Pegelanalyse. Und zwar nicht nur für einen, sondern für drei Referenztracks. Dabei kann von jeder Referenz ein unterschiedlicher Ausschnitt als Probe ausgewählt werden. Im zweiten Schritt erfolgt eine Spektral- und Pegelanalyse des eigenen Materials. Dabei muss zwar nicht der gesamte Song abgespielt werden, bei längeren Analysen wird das Ergebnis allerdings genauer. Zuletzt wird das Ausgangsmaterial an die ermittelten Frequenzspektrum- und die Dynamikwerte der Referenztracks angeglichen.

Dynamik und Frequenzspektrum „abkupfern“ mit Master Match
Dynamik und Frequenzspektrum „abkupfern“ mit Master Match

EQual

Der neue EQ „Equal“ besitzt 10 Bänder, deren Charakteristiken britischen Filtern nachempfunden sind, die in Neve-, SSL- und API-Konsolen verbaut sind. Kombiniert werden die Emulationen mit der Präzision, die ein vollparametrischer EQ mit sich bringt: anpassbare Q-Faktor, Gain und Frequenz. Den Filtercharakteristiken Bell, Low Shelf und High Shelf stehen dabei Modelings der beliebten SSL 4000/9000, Neve 1073/81 und API 550A/B sowie 560 bereit. Durch diese Kombination ist dieser EQ als Hybrid anzusehen, der analoge Kurven mit digitaler Genauigkeit und Flexibilität kombiniert.

EQual kombiniert Filteremulationen britischer Mischkonsolen mit vollparametrischer Flexibilität.
EQual kombiniert Filteremulationen britischer Mischkonsolen mit vollparametrischer Flexibilität.

Dyna-Mu

Dyna-Mu ist, wie der Name bereits verrät, eine Emulation des Manley Klassikers Vari-Mu: im Originalen ein Röhrenkompressor, dessen Komprimierung variabel verläuft. Wie bei seinem  analogen Vorbild ist die Kompressionsrate (Ratio) nicht mit einem Parameter regulierbar, sondern ändert sich variabel zum eingestellten Input. Je höher das Eingangssignal reguliert wird, desto höher die Ratio. Durch die Röhren im Original wird das Signal zudem mit Obertönen angereichert, was den Klang zusätzlich färbt. Dyna-Mu hat alle essentiellen Parameter an Bord, die es auch an der Hardware gibt: Input, Threshold, Attack, Release und Output. Allerdings unterscheidet er sich optisch leicht vom echten Vari-Mu und die Features wurden teils umbenannt. Statt „Compress/Limit“ wird bei Dyna-Mu per „Hard“-Schalter zwischen Kompression und Limiting umgeschaltet. Die Ratios gleichen dem Vorbild: Kompressor 1.5:1 bis 1:1, Limiter 4:1 bis 20:1. Das bei der Hardware optional erhältliche M/S-Feature ist gleich mit dabei und es gibt zwei separat regelbare Inputs-Potis. Mit dem Sidechain-Schalter lassen sich tiefe Frequenzen unter 100 Hz per Hochpass-Filter vor der Komprimierung rausfiltern, was sich besonders für Bassdrum- und Bass-Komprimierung eignet. Mit dem Gang-Hebel werden beide Kanäle gleichzeitig gesteuert, während man nur die Parameter eines Kanals bedient.

Dyna-Mu
Dyna-Mu

Erweitertes Metering

Die Metering Suite, mit der sich Pegel, Lautheit, Frequenzspektrum, Phase und Korrelation visuell überwachen lassen, wurde in T-Racks 5 mit zeitgemäßen Features ergänzt und ermöglicht ein wirklich umfangreiches Monitoring. Fortan lässt sich die Lautheit gemäß der aktuellen Richtlinie R128 kontrollieren. Dementsprechend wird die Lautheit des Materials in LUFs (Loudness Unit Full Scale) dargestellt. Das LUFs-Meter ist kompatibel zu allen Referenzstandards im Rundfunkbereich. Zu den Peak-, RMS-Werten kommt ein Dynamik-Range-Meter hinzu, mit welchem man die Dynamik des Tracks im Blick behält. Je geringer der DR-Wert, desto weniger Dynamik ist im Master vorhanden. Die VU- und PPM-Pegelanzeigen bieten eine weitere Pegelreferenz im analogen VU-Meter-Style. Diese zeigen zum einen den durchschnittlichen Lautstärkepegel, der an den Crest-Faktor gekoppelt ist, während die Peak-Messung schneller reagiert, um die Transienten im Blick zu behalten. Die VU-Meter ermöglichen sowohl das Monitoring von L/S als auch M/S. Neu dabei ist auch ein Spektrogramm, mit dem das Frequenzspektrum visualisiert wird. In der horizontalen Achse steht die Zeit, während die vertikale Achse die Frequenz darstellt.

Die erweiterte Meter-Komponente in T-Racks 5
Die erweiterte Meter-Komponente in T-Racks 5

Multi-Track-Editing und Alben-Erstellung

Anders als seine Vorgänger erlaubt T-Racks in der Standalone-Version die Bearbeitung multipler Tracks. Dabei kann jeder Track seine eigene Mastering-Kette erhalten. Bei Bedarf können die Ketten und auch einzelne Module auf ausgewählte Bereiche angewendet werden. Neu ist auch, dass sich in der Suite Alben erstellen lassen. Fades und Pausen lassen sich setzen, Kopierschutz aktivieren und auch Meta-Daten wie Artistname, Song- und Album-Titel sowie ISRC und EAN/UPC-Code können eingetragen werden. Daraufhin lässt sich das Werk in WAV, FLAC und AAC exportieren.

Multi-Track-Editing
Multi-Track-Editing

Überarbeitete Audio Engine

Wer T-Racks gerne standalone verwendet, darf sich über eine überarbeitete Resampling Engine freuen, die in der letzten Limitierungsstufe eine zusätzliche Schutzschicht vor Inter-Sample-Peaks bietet. Dadurch lassen sich Übersteuerungen vermeiden, die beispielsweise beim Komprimieren in MP3 und AAC entstehen können. Die interne Audio-Engine ermöglicht Projekte in 192 kHz, 32-Bit-Floating-Point.

Praxis

Individuell einsetzbar

Im Gegensatz zu früheren Versionen lassen sich die Module nicht mehr nur noch im „T-Rack“ einfügen. Innerhalb einer DAW stehen die Komponenten auch als einzelne Plug-ins bereit – sehr schön! Wer seine Tracks komplett ohne DAW finalisieren möchte, nutzt die dritte Variante und öffnet einfach die mitgelieferte Standalone-Version.

Fotostrecke: 3 Bilder T-Racks 5 gibt es standalone, …

Benutzerfreundliches Bedienkonzept

Im Vergleich zu den Vorgängerversionen wirkt das neue Interface aufgeräumter und weniger verspielt. Ebenso wurde das T-Racks-Logo in den Komponenten zugunsten der Bedienbarkeit verkleinert, was mehr Patz für die wesentlichen Dinge lässt: die Parameter! Das war in älteren Versionen noch anders, als der T-Rex-Schädel teilweise größer als die Regler prangte. Die neue Farbwahl der gesamten Suite wirkt natürlicher und weniger „kitschig“. Abgesehen vom „Look and Feel“ sorgt die Designänderung für einen übersichtlicheren Workflow, was sich beispielsweise bei der Visualisierung der Effektkette widerspiegelt. Die LC-Display-Darstellung mit Dropdown-Menüführung hat endlich ausgedient. Stattdessen befinden sich die Effekte nun inklusive Miniaturvorschau in einem übersichtlichen Menü auf der rechten Seite. Um die Module im Signalfluss zu tauschen, können sie einfach per Drag and Drop verschoben werden, und zwar seriell und parallel, was eine intuitivere Bedienung ermöglicht. Zudem lassen sich die Komponenten kategorisch in Dynamics, Equalizers, Reverb/Delay und Other unterteilen, um sie noch schneller zu finden. Insgesamt erinnert der neue Look ein wenig an Slate Digitals’ Virtual Mix Rack, was ich gut finde. Denn auch auch dieses ist übersichtlich gestaltet. Master Match ist im Signalfluss der Suite automatisch fest als letzte Komponente und kann nicht verschoben werden. Auch ergonomisch betrachtet hat sich das Interface verbessert: Sowohl Suite als auch Plug-ins lassen sich in der Größe skalieren, wodurch sich bei so ziemlich jeder Bildschirmauflösung alles gut erkennen lässt.

Die Effekte lassen sich via Drag and Drop im Signalfluss tauschen.
Die Effekte lassen sich via Drag and Drop im Signalfluss tauschen.

In der Standalone-Version wäre ein Plug-in-Support für Dritthersteller-Plug-ins wünschenswert, um Effekte anderer Hersteller einzubinden. Die Idee einer DAW-unabhängigen In-the-Box-Mastering-Lösung hat sicherlich Potenzial. Ohne Dritthersteller-Plug-ins bleibt es jedoch bei einem geschlossenen System. Was mich aus technischer Sicht stört, ist, dass die Suite ohne einen Output-Gain auskommen muss. Das ist besonders deshalb unpraktisch, da nicht jede Komponente über einen Make-up-Gain oder Ouput-Regler verfügt – der neue „One“ zum Beispiel. Es gibt also keine Funktion, die hinzugefügten Pegel wieder zu kompensieren, um ehrliche A/B-Vergleiche machen zu können. Manch vergleichbare Mastering-Suite, wie beispielsweise Izotope Ozone, verfügt neben einem gewöhnlichen Output-Regler zusätzlich noch über „Auto-Gain-Matching“, eine automatische Gainanpassung. Hier besteht also Nachholbedarf!

Mach’ mal lauter und mehr Druck!

Der neue Prozessor „One“ eignet sich, um einen Track mal eben aufzupusten, ohne dabei lange schrauben zu müssen oder ein Verständnis darüber zu haben, was unter der Haube eigentlich genau passiert – besonders Mastering-Einsteiger dürfen sich darüber freuen. Man dreht die Regler einfach so weit auf, bis es gefällt. Sonderlich individuelle Masterings erreicht man damit eher weniger. Vielmehr würde ich One eher einsetzen, um Previews und Demos auf die Schnelle ein wenig aufzumöbeln. Die meisten Parameter machen ihren Job erstaunlich gut, andere wiederum sind mit absoluter Vorsicht zu genießen. Besonders der Volume-Regler fügt dem Signal sehr schnell unschöne Verzerrungen hinzu und bringt das Material zum Pumpen – kleinere Dosierungen sind durchaus ratsam. Zudem wird das Signal auf -0,1dB Fs aufgeblasen, da kein Output-Gain bzw. Out Ceiling zur Verfügung steht, um wenigstens den Pegel anzugleichen. Das können selbst Onbord-Limiter/Maximizer vieler DAWs deutlich besser. Und wesentlich komplizierter ist deren Bedienung auch wieder nicht. Der 3-Band-EQ ist für schnelle „HiFi-Badewannen-Settings“ ausreichend, für alles andere aber zu grob. Dagegen führten die weiteren Parameter zu zufriedenstellenden Ergebnissen. Besonders die Kombination aus Analog, Bass Punch und Transients konnte mich mit einem satten, runden und durchsetzungsreichen Sound überzeugen. Mit Width erreicht man ein breites Klangbild, das bei behutsamem Einsatz authentisch klingt und die Monokompatibilität bewahrt. In den folgenden Klangbeispielen hört ihr zunächst das Ausgangsmaterial und im Anschluss das mit One bearbeitete Ergebnis. Nicht nur im Mastering, sondern auch auf Solospuren und Gruppen im Mix kann One das Signal aufmöbeln. Doch dieses All-in-One-Konzept hat seinen Preis: One ist nämlich recht CPU-hungrig, was wohl mit den vielen Prozessen einhergeht, von denen man auf der Bedienoberfläche nichts mitbekommt.

Audio Samples
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01. Song 02. Song (One – eigene Settings) 03. Drums 04. Drums (One – Bass Punch, Transients und Analog)

EQual

Beim Analog-Modeling/Digital-Hybriden EQual fällt beim Auswählen der verschiedenen Filtercharakteristiken auf, dass deren Q-Faktor und Resonanzverhalten sich sowohl klanglich als auch visuell ändern. Auffällig ist auch, dass unter den Presets ist nicht eine einzige Mastering-Voreinstellung dabei ist. Soll er nur zum Mixing genutzt werden? Sicher nicht, denn seine „analogen Kurven“ machen nämlich auch auf dem Masterbus eine gute Figur. Für jedes Band kann bei Bedarf eine andere Emulation gewählt werden. So lässt sich beispielsweise mit einer Neve-Emulation reindrehen und mit einer SSL-Emulation entziehen. Diese Flexibilität auf 10 Bänder verteilt macht EQual zu einem sehr umfangreichen Equalizer.

Audio Samples
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05. Trap-Drums 06. Trap Drums (bearbeitete Bassdrum im „The Kick Preset“) 07. Vocal 08. Vocal (The Vocal Preset) 09. Bass 10. Bass (The Bass Preset) 11. Guitar 12. Guitar (The Guitar Preset)

Dyna-Mu

IK Multimedias Emulation kann den echten Vari-Mu natürlich nicht ersetzen, macht aber insgesamt einen guten Eindruck. Besonders beim „Kitten“ erinnerte der Sound an den Charakter des Originals. Gut ist auch, dass die Natürlichkeit des Ausgangsmaterial weitestgehend erhalten bleibt. Besonders dann, wenn Dyna-Mu’s Gain Reduction nur sanft arbeitet und das Singal nur ein wenig rund macht. Daher eignet sich Dyna-Mu sowohl als transparenter Kompressor und Limiter, der bei weit aufgedrehtem Input-Gain (und natürlich entsprechende Output-Kompensierung) auch mal ein wenig Verzerrung mitbringt. Die typische Vari-Mu-Sättigung, wie man sie vom Echten Kompressor kennt, konnte ich jedoch nicht herauskitzeln. Hier hätte ich von der Emulation mehr erwartet, zumal der Analog-Regler des „One“ eine ordentliche Portion Sättigung auf Lager hat. Die 100-Hz-Sidechain-Einstellung des Originals lässt sich leider nicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen. So bleibt der Parameter zugegebenermaßen dem Vorbild entsprechend, eine kleine Erweiterung hätte der Emulation jedoch ganz gut getan. Große Überraschungen bleiben also aus. 

Audio Samples
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13. Acoustic Drums 14. Acoustic Drums (Preset Groovy Drumbus) 15. Vocal 16. Vocal (eigene Settings) 19. Synth Bass 20. Synth Bass (Preset Fatty Bass) 21. Hip Hop 22. Hip Hop (Preset On your Mix)

Alternativen

Natürlich gibt es auch andere In-the-Box-Lösungen auf dem Markt, die ebenfalls als Komplettpakete anzusehen sind. Eines davon ist Izotope Ozone. Es ist im Vergleich zu T-Racks (Deluxe und MAX) mit deutlich weniger Komponenten bestückt, diese sind jedoch allesamt Präzisionswerkzeuge. Darunter sind also keine All-in-One-Prozessoren wie „One“ dabei. Ein ähnlicher Prozessor, der das Signal sogar fast automatisch abmischt, ist Neutron, ebenfalls von Izotope. Einen Matching-EQ findet man allerdings auch bei Ozone. Ozone verfolgt ein ganz anderes Konzept. Obwohl zwar mittlerweile an manchen Komponenten Emulationen zu finden sind, überzeugt das Kernkonzept mit eigenen hervorragenden Prozessoren. Auch mit Ozone erhält man ein DAW-unabhängiges System. Multi-Track-Editing oder Alben-Erstellung gehört jedoch nicht zum Repertoire.

Für wen lohnt sich das Update?

Vier Module sind in T-Racks neu hinzugekommen. Ob diese das Update wert sind, muss man letztlich für sich selbst entscheiden. One und Master Match lassen wahrscheinlich eher das Einsteiger-Herz höher schlagen. Besonders dann, wenn Dynamik und Frequenzbild so klingen sollen wie „Interpret X-Y“ ist man bei Master Match natürlich an der richtigen Adresse. Wer beim Mastering lieber Eigeninitiative ergreifen und den Sound von Grund auf selbst schrauben möchte, kommt sicherlich ohne Prozessoren dieser Gattung ans Ziel. Ähnlich verhält es sich mit One: Individualität steht hier weniger im Fokus, als schnelle Ergebnisse, die den Mix mal schnell lauter und breiter klingen lassen, später jedoch mit „eigenem“ Mastering ersetzt werden.
Ganz anders verhält es sich mit EQual, der durch die Kombination aus Analog-Emulationen und Präzision sicherlich als Profiwerkzeug anzusehen ist. Die Vari-Mu-Nachbildung rundet T-Racks 5 mit einer weiteren, gut umgesetzten Emulation ab. Die neuen Meter, die rundum erneuerte Bedienoberfläche sowie Audio Engine und Multi-Track-Bearbeitung sind sicherlich für jede Produktionsumgebung ein Update wert, in der T-Racks – besonders in der Standalone-Version – zum Einsatz kommt.  

Fazit

T-Racks 5 vereint klangfärbende Hardware-Emulationen mit digitaler, virtueller Präzisionskraft in einem DAW-unabhängigen System. Zusätzlich ist die gesamte Suite wie auch deren Einzelkomponenten als Plug-in nutzbar. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen wurde das Interface benutzerfreundlicher gestaltet und ermöglicht einen übersichtlicheren Workflow. Die Suite ermöglicht präzises Metering nach aktuellem  Standard und bietet mit EQual und Master Match einsteigerfreundliche Prozessoren. Mit der zusätzlichen Möglichkeit, ganze Alben autark zu gestalten, ist der alte Mix- und Mastering-Dino zu einem All-in-One-Paket geworden, das selbst in der Standard-Version professionelles In-the-Box-Arbeiten ermöglicht.

Pro
  • benutzerfreundlicheres Bedienkonzept, verbesserter Workflow
  • standalone sowie als Suite- und Solo-Plug-in nutzbar
  • DAW-unabhängige Alben-Erstellung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • One-Limiter
  • wenig Innovationen
  • kein globaler Output-Gain
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Features
  • In-The-Box Mastering Suite
  • Standalone und als VST/AU-AAX-Plug-ins nutzbar
  • 4 neue Module: Master Match, ONE, Dyna-Mu und EQual
  • neu designtes, skalierbares Interface
  • Neue Darstellung der Effekte und Effektkette
  • Überarbeitete Audio und Resampling Engine
  • Erweiterte Meter
  • Alben-Erstellung mit Multi-Track-Editing und Export
  • 38 Module in der Max-Version
  • 22 Module in der Deluxe-Version
  • 9 Module in der Standard-Version

  • Systemvoraussetzungen: Intel Core 2 Duo oder AMD Athlon 64X2, 4 GB Arbeitsspeicher, macOS 10.9 oder neuer, Windows 7 oder neuer, AU/VST 2/VST 3/AAX-kompatible DAW (64-Bit) zur Nutzung als Plug-in, EQual erfordert OpenGL 2 fähige Grafikkarte.
Preise
  • T-Racks Custom Shop: kostenlos
  • T-Racks : 180 Euro (Straßenpreis, Stand: 19.01.2018)
  • T-Racks 5 Deluxe: 360 Euro (Straßenpreis, Stand: 19.01.2018)
  • T-Racks 5 MAX: 360 Euro (Straßenpreis, Stand: 19.01.2018)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • benutzerfreundlicheres Bedienkonzept, verbesserter Workflow
  • standalone sowie als Suite- und Solo-Plug-in nutzbar
  • DAW-unabhängige Alben-Erstellung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • One-Limiter
  • wenig Innovationen
  • kein globaler Output-Gain
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