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J. Rockett Audio Designs APE Preamp / Boost Test

Das J. Rockett Audio Designs APE Pedal stellt sich als zusätzlicher Klangfärber für Delay-Pedale und als charakterstarker Preamp/Boost vor. Das APE im Namen steht dabei für Analog Preamp Experiment. Vorbild für das Klangideal des APE ist der Preamp und die analoge Schaltung des legendären Echoplex EP3 Tape Delays.
Auch andere Hersteller widmeten sich schon der Nachbildung des Echoplex Delays und des Preamps, darunter Dunlop mit dem Echoplex Preamp- und dem Echoplex Delay Pedaloder Catalinbread mit dem Belle Epoch Deluxe und dem Belle Epoch Pre

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. Mit der Möglichkeit, externe Delay-Pedale einzuschleifen und zu färben, geht das J. Rockett Audio Designs APE aber einen etwas anderen Weg. Wie das funktioniert, erfahrt ihr im Test.

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Details

Lieferumfang/Gehäuse

Wie gewohnt, wird auch das J. Rockett Audio Designs APE Pedal in einem Pappkarton geliefert, der außerdem ein kleines Kärtchen mit einer kurzen Einführung bereithält. Bei der ersten Begutachtung bin ich wirklich erstaunt von der Haptik des Gerätes. Das 108 x 76 x 48 mm (L x B x H) große APE Pedal ist gebaut wie ein Panzer, wirkt äußerst robust und bringt dementsprechend satte 496 g auf die Waage.

Fotostrecke: 3 Bilder Das J. Rockett Audio Designs APE Pedal soll den Klang von Delay-Pedalen einfärben und als Preamp/Boost dienen.

Anschlüsse und Bedienelemente

Sowohl Ein- und Ausgang als auch der Anschluss für ein 9V-Netzteil, das nicht Teil des Lieferumfangs ist, befinden sich an der Stirnseite. Die Stromaufnahme des Pedals wird vom Hersteller mit 39 mA angegeben. Wie beim Vorbild läuft das Gerät mit 22,5 Volt, kann aber dank eines internen Wandlers mit einem Standard-9V-Netzteil betrieben werden. Auch wenn im beigelegten Kärtchen von Batteriebetrieb die Rede ist, ist dieser nicht möglich.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlüsse des 108 x 76 x 48 mm (L x B x H) großen Pedals sind auf linke und rechte Gehäuseseite und die Stirnseite verteilt.

An der rechten und linken Seite findet der Anwender Send- und Return-Buchsen zum Einschleifen externer Effektpedale. In erster Linie vorgesehen sind hier Digital-Delay-Pedale, denen mehr Leben eingehaucht werden soll. Der Hersteller regt dennoch im Manual auf seiner Website an, diese Option beispielsweise auch mit Overdrive-Pedalen auszuprobieren. Auf der Pedal-Oberseite befinden sich lediglich drei Potis, die mit Mix, Repeats und Rec beschriftet wurden und je nach Einsatz unterschiedliche Funktionen übernehmen. Der rechte Fußschalter aktiviert das Pedal, der linke den Einschleifweg und gleichzeitig auch die zusätzlich färbende Boost-Sektion.

Funktionsweise

J. Rockett Audio Designs hatte bei der Entwicklung des Pedals gleich mehrere Ideen im Hinterkopf. Zunächst kann das Pedal als Färber und Booster im Signalweg dienen. Um das Signal zu boosten, wird der Loop des Gerätes ohne die Einbindung externer Pedale hinzugenommen. Aktiviert man das Pedal über den On/Off-Fußschalter, hat dies schon einen dezenten Einfluss auf den Sound. Mehr dazu gleich im Praxisteil. Sobald der Loop aktiv ist, kümmert sich das Mix-Poti um den Ausgangspegel des Signals. Das Rec-Poti sorgt für eine zusätzliche Gain-Struktur inklusive Sättigung und Boost und generiert außerdem einen Treble-Boost.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite präsentieren sich zwei schwarze MIX und REPEAT Potis im Vintage-Chickenhead-Design,…

Schleift man ein externes Delay-Pedal ein, ist es wichtig, dessen Wiederholungen auf das Minimum einzustellen, da es sonst zu einem phasigen Delay-Sound kommt. Um das Originalsignal auszublenden, sollte das externe Delay außerdem über eine Mix-Funktion verfügen. Die Wiederholungen werden anschließend am APE-Pedal über das Repeats-Poti gesteuert, Mix regelt den Anteil des Delays am Signal. Über das Rec-Poti lässt sich das Delay außerdem zusätzlich sättigen und verzerren.

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Praxis

J. Rockett APE als Booster

Zunächst platziere ich das Pedal vor der Vorstufe des Sonzera Amps. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Telecaster. Wir hören zunächst das Bypass-Signal, anschließend aktiviere ich den Preamp über den On/Off-Schalter.

Audio Samples
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Telecaster -> APE -> Amp (Preamp Off/On)

Interessant: Das APE-Pedal dickt den Ton hörbar an, was sich für mein Empfinden auch ein wenig aufs Spielgefühl auswirkt. Im Detail bekommt der Klang etwas mehr Fülle in den tieferen Frequenzen und weichere bzw. gedämpftere Höhen. Daraus resultierend klingt das Signal etwas voluminöser. Im Verbund mit der Telecaster und dem clean eingestellten Amp gefällt mir dieser Eingriff gut. Hier hängt es aber auch immer ein bisschen davon ab, wie man seinen Amp einstellt. Bevorzugt man generell einen voluminösen und weichen Cleansound, kann der zusätzliche Einfluss des Pedals auch schon zu viel des Guten sein.
Beim Hinzuschalten der Loop-Funktion lässt sich das Signal boosten und auch als Overdrive nutzen. Dem erweiterten Funktionsumfang geschuldet, erzeugt das Mix-Poti etwas eigenwillig in der 14-Uhr-Einstellung den höchsten Ausgangspegel. Das Repeats-Poti hält in diesem Setting außerdem noch einen Treble-Boost in der Hinterhand, ist dabei allerdings mit Vorsicht zu genießen. Dazu gleich mehr.
Im folgenden Beispiel spiele ich mehrmals dasselbe Gitarrenriff. Ihr hört das Pedal dabei zunächst noch einmal mit deaktiviertem Loop. Anschließend bringe ich Mix und Rec-Poti mit ins Spiel. Der moderate Overdrive-Sound, der hier entsteht, hat definitiv Charakter und sagt mir absolut zu.

Audio Samples
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Telecaster -> APE (Loop Off/On) -> Amp

Möchte man auch noch die Höhen im Signal pushen, geht dies, wie schon erwähnt, über das Repeats-Poti. Allerdings sorgt das Pedal bei einer Einstellung über 14 Uhr für ein lautes Pfeifen im Signalweg, womit die Handhabung auch hier etwas eigenwillig ausfällt. Klanglich gefällt mir der Einfluss des Treble Boosts aber ebenfalls sehr gut und gibt dem Signal, wenn gewünscht, noch mehr Schärfe. Wir hören den Overdrive-Sound dazu erst mit geschlossenem Repeats-Poti, anschließend drehe ich das Poti auf 12 und 14 Uhr.

Audio Samples
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Telecaster -> APE (Loop On) -> Amp – Einfluss des Repeats-Poti

Bevor wir uns der zweiten Aufgabe unseres Testkandidaten zuwenden und das J. Rockett APE mit einem externen Delay kombinieren, platziere ich das Pedal noch im Einschleifweg des Marshall Topteils, das schon einen dezenten Overdrive-Sound produziert. Wir hören erst wieder das Pedal im Bypass, anschließend schalte ich den Preamp und am Ende auch den Boost hinzu.

Audio Samples
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ES 335 -> Amp -> APE im FX Loop des Amps (Off->On->Boost)

In dieser Konfiguration fällt der Einfluss des Preamps deutlich geringer aus. Auch wenn der Unterschied wirklich nur marginal ist, wirkt sich der “Weichzeichner” des Preamps für mein Empfinden auf den Marshall-Sound nicht unbedingt förderlich aus. Als zusätzliche Zerr-/Boost-Einheit hinter der Vorstufe kann mich das Pedal aber auch hier überzeugen.

Das J. Rockett Audio Designs APE bietet ein interessantes Konzept und kann neben seiner Boost-Funktion externen Delay-Pedalen einen anderen Klangcharakter verleihen.
Das J. Rockett Audio Designs APE bietet ein interessantes Konzept und kann neben seiner Boost-Funktion externen Delay-Pedalen einen anderen Klangcharakter verleihen.

J. Rockett APE mit einem externen Delay-Pedal

Im zweiten Teil des Praxistests soll es darum gehen, einem einfachen Digital-Delay neues Leben einzuhauchen. Wie sich bei ersten Versuchen mit verschiedenen Geräten aus meinem Pedal-Fundus zeigt, gestaltet sich die Einbindung tatsächlich als etwas schwierig, wenn das externe Delay-Pedal über kein Mix-Poti verfügt und somit auch keine Kill-Dry-Option mitbringt. Im Detail bedeutet dies, dass die Sättigung, die das APE erzeugt, schnell zu hoch sein kann, und man das Level-Poti des externen Delays zur Feinjustierung im Blick behalten muss. Gleichzeitig muss man die Einstellungen am APE-Pedal sehr feinfühlig vornehmen. An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass der Hersteller auch empfiehlt, Delay-Pedale mit Mix-Funktion zu verwenden. Allerdings sind Delays mit einer solchen Zusatzfunktion nicht unbedingt Standard und bringen zudem nicht selten auch schon Tape-Delay-Simulationen mit, womit spätestens an dieser Stelle des Tests die berechtigte Frage aufkommt, ob es sich lohnt, zur Färbung des Delay-Signals ein weiteres Pedal auf dem Pedalboard zu installieren. Hier spielen natürlich klangliche Ergebnisse die wichtigste Rolle, die es nun zu untersuchen gilt.
Für die folgenden Soundfiles habe ich mich für ein Flashback Mini Delay von TC Electronic entschieden und dabei ein einfaches Digital-Delay-Preset aktiviert. Um euch einen Eindruck zu geben, wie das Delay klingt, platziere ich es zunächst hinter dem APE-Pedal und aktiviere das APE dabei auch im zweiten Durchlauf des Hörbeispiels.

Audio Samples
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Telecaster -> APE (Off/On + Loop) -> Flashback Mini Delay -> Amp

Nun binde ich das Flashback Delay in den Loop des APE ein. Mit der Kill-Dry-Funktion und voll aufgedrehtem FX-Level am Flashback Delay lässt sich der Delay-Sound am APE absolut zielführend steuern. Der eben schon gehörte Delay-Sound bekommt in diesem moderaten Setting einen gewissen Lo-Fi-Anstrich und wird im Ausklang demzufolge schlanker. Beim Aufdrehen des Rec-Potis lässt sich der Sound außerdem hörbar sättigen und verzerren.

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Telecaster -> APE -> Flashback Delay im Loop -> Amp

Stellt man das APE offensiver ein, kann der Delay-Sound auch noch deutlich perkussiver und abgenutzter erscheinen. Auch die Möglichkeit, räumliche Slapback-Sounds in Lo-Fi-Manier zu generieren, sagt mir zu. Den eiernden Sound eines abgenutzten Tape-Delays gibt es hier dennoch nicht zu entdecken.
Deaktiviert man das externe Delay im Pedal-Loop, kann das APE auch bei Bedarf wieder seine Funktion als Booster einnehmen. Der Platz im Signalweg bleibt aber natürlich dennoch immer gleich. Wer also beispielsweise seine Delays gerne im Einschleifweg des Amps nutzt und diese mit dem APE anreichern will, hat nicht die Möglichkeit, das Pedal gleichzeitig vor der Vorstufe als Booster zu verwenden.
Für einen genaueren Eindruck hören wir zum Abschluss noch drei weitere Praxisbeispiele in unterschiedlichen Einstellungen.

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Praxisbeispiel 1: Telecaster -> APE -> (Delay im Loop ) -> Amp Praxisbeispiel 2: Telecaster -> APE -> (Delay im Loop ) -> Amp Praxisbeispiel 3: ES 335 -> Amp – Ape mit Delay im FX Loop des Amps
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Fazit

Das J. Rockett Audio Designs APE ist ein interessantes Pedal, das als Booster und Signalfärber einen tollen Job macht und außerdem in der Lage ist, externen Delay-Pedalen einen anderen Anstrich zu verleihen. Aufgrund des speziellen Konzepts fallen Wirkungsgrad und Bedienung stellenweise etwas eigenwillig aus. Bei den vielen gut klingenden und variablen Delay-Simulationen, die der Markt inzwischen zu bieten hat, stellt sich außerdem die Frage, ob man sich ein zusätzliches Pedal anschafft, um andere Delay-Pedale zu färben. Insgesamt ist diese Kreation also schon etwas für Feinschmecker.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hochwertige und äußerst stabile Verarbeitung
  • interessantes Konzept
  • klanglicher Einfluss des Preamps
  • charakterstarker Boost
  • Ergebnisse im Zusammenspiel mit Digital-Delays
Contra
  • zusätzliches Delay-Pedal wird benötigt
  • etwas eigenwillige Bedienung beim Boosten des Signals
Artikelbild
J. Rockett Audio Designs APE Preamp / Boost Test
Für 139,00€ bei
Das J. Rockett Audio Designs APE passt schon eher in die Feinkost-Ecke, aber da macht es als Booster und Signalfärber einen guten Job.
Das J. Rockett Audio Designs APE passt schon eher in die Feinkost-Ecke, aber da macht es als Booster und Signalfärber einen guten Job.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: J. Rockett Audio Designs
  • Modell: APE Preamp/Boost
  • Typ: Preamp/Boost
  • Anschlüsse: Input, Output, Send, Return, Netzteil
  • Regler/Schalter: Mix, Repeats, Rec, Loop, On/Off
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 39mA
  • Abmessungen: 108 x 76 x 48 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 496 g
  • Ladenpreis: 239,00 Euro (Februar 2020)
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