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Korg EK-50 Test

Mit dem kompakten EK-50 Keyboard betritt nun auch Korg den Markt der Einsteiger-Keyboards im Preisbereich von knapp über 400 EUR. Das EK-50 ist das preisgünstigste Keyboard des Herstellers, dessen Pa-Serie bei Profi-Entertainern seit Langem sehr beliebt ist. Wieviel von diesem Know-how kommt mit dem EK-50 in der Einsteigerklasse an?

Korg EK-50 Test
Das Korg EK-50 ist ein gelungenes Entertainer-Keyboard mit hoher Klangqualität, einer guten Tastatur und einem gut klingendem Lautsprechersystem.


Die Namensgebung fällt sofort auf: Während die Keyboards der Mittel- und Oberklasse bei Korg traditionell mit dem Kürzel „PA“ für „Professional Arranger“ bezeichnet werden, grenzt der Hersteller das EK-50 schon vom Namen her klar davon ab. „EK“ steht hier für „Entertainer-Keyboard“. Korgs Einstieg in diese für den Hersteller neue, preisgünstige Klasse dürfte in jedem Fall spannend werden, denn dass man dort Erfahrung im Gestalten von Keyboards mit Begleitautomatik hat, steht angesichts der Flaggschiffe der Pa4X-Serie und der Mittelklasse-Modelle Pa1000 und Pa700 und Pa300 außer Frage. Gelingt es, daraus ein attraktives Paket für Einsteiger zu schnüren?
Was der neue „Kleine“ alles kann, und wie er sich in der Praxis macht, erfahrt ihr in unserem Test.

Details

Auspacken

Das EK-50 wiegt mit 7,5 kg rund 500 g mehr als das Casio CT-X5000. Muskelkater und Bandscheibenvorfälle können bei diesem Leichtgewicht definitiv ausgeschlossen werden. Im Lieferumfang befinden sich ein externer Netzadapter, die deutschsprachige Bedienungsanleitung und ein ansteckbares Notenpult. Letzteres besteht aus einem Metallbügel ähnlich dem der Casio CTK-Serie, hier aber glücklicherweise mit einer fest daran montierten Ablage, die den Noten besseren Halt bietet. Wenn gerade keine Steckdose vorhanden ist, kann das EK-50 statt mit dem Netzteil mit acht Batterien des Typs AA betrieben werden, die allerdings separat erworben werden müssen. 

Das Korg EK-50 Keyboard mit angestecktem Notenständer.
Das Korg EK-50 Keyboard mit angestecktem Notenständer.

Erster Eindruck

Das Design des in Schwarz gehaltenen EK-50 ist schlicht und eher unspektakulär. Die Bedienoberfläche macht einen aufgeräumten Eindruck und ist von zwei 12 cm großen Doppelkonus-Lautsprechern in Bassreflex-Bauweise eingerahmt, die durch stabile Metallgitter geschützt sind. Das integrierte Verstärker-/Lautsprechersystem bewegt sich leistungsseitig mit 2 x 10 Watt im Bereich dessen, was in dieser Klasse üblich ist. Das Gehäuse selbst ist aus schlagfestem Kunststoff gefertigt.
Einmal eingeschaltet, zeigen die LED-hinterlegten Buttons farblich an, wo man sich gerade befindet; das schafft Übersicht. Die 61-tastige, leichtgewichtete Tastatur fühlt sich gut an und vermittelt ein angenehmes Spielgefühl. Ihr Anschlagverhalten lässt sich durch drei Touch-Settings den eigenen Wünschen anpassen. Links neben der Tastatur befindet sich der Korg-typische Joystick für Pitchbend und Modulation, der für diese Klasse umfangreiche Möglichkeiten zur Echtzeit-Modulation bietet. Auf der Rückseite sind alle Anschlussmöglichkeiten platziert.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Korg EK-50 einmal von allen Seiten betrachtet …

Bedienoberfläche

Auf der aufgeräumten Bedienoberfläche findet man neben dem hintergrundbeleuchteten LC-Display ein großes Encoder-Rad und in der unteren linken Ecke des Panels einen weiteren Drehregler für die Lautstärke. Alles andere sind Drucktaster, die zum größten Teil hintergrundbeleuchtet sind und farblich anzeigen, welchen Status sie einnehmen. Das ist eine praktische Sache und in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit. Zudem sind alle Taster gummiert, was sie griffig macht und eine sichere Handhabung ermöglicht.
Ganz oben auf dem Bedienpanel sind die Inhalte der drei Hauptmodi des EK-50 weiß aufgedruckt, was das Auffinden von STYLES, SONGS und KEYBOARD SETS erleichtert. In früheren Keyboards der Korg Pa-Serie hießen Keyboard-Sets noch „STS“ (Single Touch Settings), was in der Funktionsweise und Struktur aber keinen Unterschied macht. Der Begriff „STS“ taucht auch beim EK-50 noch auf und findet sich im linken Bereich des Bedienpanels, der die „MODE“-Sektion nebst dazugehöriger KEYBOARD SET / STS Taste enthält.
Anmerkung:  Jeder der im Angebot befindlichen Styles (Begleitrhythmen) ist bereits mit einem dazugehörigen Spielsound verknüpft. Dieser wird in diesem Zusammenhang als STS (Single Touch Setting) bezeichnet. Wenn dieser durch einen anderen Spielsound ersetzt werden soll, bedient man sich eines KEYBOARD SETs, dessen Struktur identisch ist, aber separat „gelagert“ ist. Ein KEYBOARD SET ist quasi ein STS, das nicht mit dem Style gekoppelt ist. In ihrer Aufbaustruktur sind beide Elemente gleich.

Die komplette Bedienoberfläche des EK-50 im Gesamtüberblick. Ganz oben weiß aufgedruckt, die Inhaltsbeschreibung der Hauptmodi: STYLE, SONG und KEYBOARD SET.
Die komplette Bedienoberfläche des EK-50 im Gesamtüberblick. Ganz oben weiß aufgedruckt, die Inhaltsbeschreibung der Hauptmodi: STYLE, SONG und KEYBOARD SET.

Zu dieser Sektion gehört auch die rot und auf und hellem Hintergrund hervorgehobene „GRAND PIANO“-Taste. Sie entspricht in ihrer Funktion der Taste “Portable Grand”, die man bei fast allen Yamaha-Keyboards findet. Drückt man sie, wird jede weitere Aktion des Keyboards gestoppt und die gesamte Tastatur mit einem Flügelklang belegt. Das ist vor allem im Live-Betrieb nützlich, da man sich das Piano nicht aus den Presets heraussuchen muss und jederzeit sofort griffbereit hat.
Unterhalb der „MODE“-Abteilung ist die „PART MUTE / SOUND SELECT“ Sektion platziert, durch welche die verschiedenen Parts der Begleitung sowie der Keyboard-Sets ein- und ausgeschaltet werden können. Zum anderen dienen die Taster auch zur Auswahl der im Angebot befindlichen mehr als 700 Sounds, um sich z. B. eigene KEYBOARD SETs zu bauen oder einen Style neu zu instrumentieren.
Rechts daneben liegt ein Bereich, der sich mit den Grundeinstellungen des Instruments, dem Zugriff auf ein angestecktes USB-Speichermedium und den Speaker-Einstellungen befasst. Ein Speaker-EQ bietet acht Einstellungen, um das integrierte Lautsprechersystem klanglich an die eigenen Wünsche anzupassen. Die wichtigste Taste dieser Sektion ist die SHIFT-Taste, mit der zum Einen die Doppelbelegung mancher Tasten aufgerufen wird. Zum Anderen dient sie als Shortcut zum schnellen Erreichen von Funktionen, die sonst nur durch Drehen des Encoder-Rads bzw. des numerischen Tastenfelds aufzurufen sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche des EK-50 einmal aus der Nähe betrachtet. Hier gut zu erkennen die rote “GRAND PIANO” Taste neben dem MODE-Bereich. Darunter die PART MUTE /SOUND SELECT- Sektion, rechts daneben der administrative Bereich inkl. SHIFT-Taste und weiter unterhalb der Steuerungsbereich für Styles und Songs.

Auf der linken unteren Seite des Bedienfelds befinden sich die Taster zur Steuerung des STYLE- und SONG-Geschehens sowie des Players, der neben MP3- auch WAV-Dateien (44.1 kHz) abspielen kann. Auf diese Weise lässt sich ein komplettes Playback-Programm zusammenstellen, das über einen angeschlossenen USB-Stick abgerufen werden kann. Das sind für ein Keyboard dieser Klasse umfangreiche Playback-Fähigkeiten. Ebenfalls nicht alltäglich bei einem Einsteiger-Keyboard sind die vier Variationen pro Style, die das musikalische Geschehen von einfach bis komplex gestalten. Bei vielen anderen Keyboards dieser Klasse muss man sich mit zwei Variationen begnügen. Außerdem verfügt jeder Style über Fill-Ins, ein Count In/Break sowie je ein Intro und Ending. 
In der Mitte des Bedienfelds zeigt das hintergrundbeleuchtete LC-Display die gewählten Sound- und Style-Namen in großen und gut lesbaren Zeichen an. Rechts daneben liegt das große Encoder-Rad nebst „CATEGORY“-Tastern sowie einer numerischen Tastatur zur Auswahl von Sounds, Styles und Keyboard Sets. Diese wird durch “Plus-Minus-Taster” ergänzt, um eingegebene Werte schnell erhöhen oder verringern zu können.
Darunter liegt die SET LIST-Sektion. Hier werden Einstellungen wie Style, Tempo, Keyboard Set und Effekteinstellungen gespeichert. Auf diese Weise lassen sich Styles nebst allen anderen Einstellungen bequem ablegen, um sich z. B. ein Programm für eine Live-Darbietung zu erstellen. Um den Bereich des Bedienpanels abzuschließen, liegen unter dem Ein-/Aus-Schalter noch Taster für die ENSEMBLE-Funktion, den SPLIT-Modus, das METRONOM, das Tempo (mit Tap-Funktion) sowie zwei TRANSPOSE-Buttons.

Anschlüsse

Alle Anschlüsse des Korg EK-50 befinden sich im mittleren Bereich der Rückseite. Geboten werden von rechts nach links: Ein Kopfhöreranschluss und ein Audio-Eingang zum Anschließen einer separaten Tonquelle wie einem Smartphone oder ähnlichem, beides in 3,5 mm Klinkenausführung. Daneben findet man erfreulicherweise einen Stereo-Line-Ausgang mit zwei 6,3mm Klinkenbuchsen (L/MONO, R), gefolgt von der Foot-Controller Buchse zum Anschließen eines Dämpferpedals oder eines Fußtasters. Weiter geht’s mit dem USB-to-Device Port zum Anschließen von Speichermedien und Controllern sowie der USB Host Port für das Verbinden mit dem Computer, der die MIDI-Verbindung herstellt. Ein klassischer MIDI-Anschluss per 5-Pol DIN-Kabel ist nicht vorhanden, über diesen verfügt selbst der größere Bruder Pa300 nicht. Hier folgen nur noch die Buchse für den Anschluss des externen 12 V-Netzteils sowie der Haken für die Zugentlastung des Netzkabels. Das ist auch schon alles.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückansicht des Korg EK-50 Keyboards in der Totalen.

Tastatur

Die Tastatur des EK-50 bietet 61 Tasten und ist eine wirklich gut spielbare, leicht gewichtete Keyboardtastatur. Der Kompromiss für die Spielanforderungen unterschiedlichster Sounds ist für ein Keyboard dieser Preisklasse sehr gut gelöst. Ganz gleich, wie das EK-50 eingesetzt wird, als Solo-Instrument oder als Erweiterung eines vorhandenen Setups, die Tastatur sorgt dank der leichten Gewichtung für ein angenehmes, entspanntes Spielgefühl.

Die Tastatur des Korg EK-50 lässt sich sehr angenehm spielen.
Die Tastatur des Korg EK-50 lässt sich sehr angenehm spielen.

Lautsprecher

Die verbauten Doppelkonus-Lautsprecher mit je 12 cm Durchmesser bieten mit 2 x 10 Watt Gesamtleistung ein für Wohnräume respektables Lautstärkepotenzial und klingen durch ihr Bassreflex-System erstaunlich voll und satt. Zudem lässt sich ihr Klangcharakter durch einen speziell dafür vorgesehenen Equalizer mit acht vorgefertigten Presets noch an die eigenen Wünsche oder räumlichen Gegebenheiten anpassen. Die gebotene Lautstärke ist für das Üben zu Hause auf jeden Fall mehr als genug, selbst in größeren Wohnräumen ist man geneigt die Volumeneinstellung eher herunterzuziehen. Wer das Keyboard live und in wirklich großen Räumen verwenden möchte, kommt um die Nutzung einer zusätzlichen Verstärkeranlage allerdings nicht herum. Positiv aufgefallen ist, dass selbst bei hohen Lautstärken weder störende Vibrationsgeräusche des Gehäuses noch Verzerrungen im Lautsprechersystem auftreten.

Einer der beiden 12cm Doppelkonus-Lautsprecher inkl. Abdeckung aus stabilem Metallgitternetz.
Einer der beiden 12cm Doppelkonus-Lautsprecher inkl. Abdeckung aus stabilem Metallgitternetz.
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Praxis

Bedienung

Nach dem Einschalten ist der EK-50 nach 15 Sekunden spielbereit und befindet sich direkt im Style-Modus. Der unten im Display angezeigte Spielsound (z. B. Grand Piano) ist über die gesamte Tastatur spielbar. Wird ein Style gestartet, so können Akkorde über den gesamten Bereich der Tastatur erkannt werden. Wer die herkömmliche Teilung der Klaviatur in zwei Bereiche (links Akkorderkennung, rechts Melodiebereich) bevorzugt, drückt einfach die Taste SPLIT, welche danach rot leuchtet.
Mit den beiden CATEGORY-Tastern unter dem Encoder-Rad lässt sich sehr schnell die gewünschte Style-Kategorie durch Drücken der beiden Taster vorselektieren. Die endgültige Wahl trifft man dann mit dem Encoder-Rad oder den “Plus-Minus-Tasten”. Diese Vorgehensweise gilt übrigens auch für die Schnellauswahl der über 170 KEYBOARD-SETs und SONGs. Jetzt noch die Lautstärke einstellen, und schon kann’s losgehen. Das geht alles recht flott von der Hand, zumal auch das Display alle Vorgänge mit großen, gut lesbaren Zeichen begleitet. Eine Übersicht der gebotenen Kategorien für die Bereiche STYLE, SONG und KEYBOARD SET befindet in weißem Aufdruck im oberen Bereich des Bedienpanels.
Die Handhabung des EK-50 gestaltet sich simpel, wenn man die SHIFT-Taste im Auge behält, welche zum einen die weiteren Funktionen der wenigen doppelt belegten Taster aufruft, zum anderen aber auch sehr schnell Tempöänderungen im Style-Modus bewerkstelligt. 
Ein echtes Highlight ist die das schnelle Ändern von Volumeneinstellungen für Styles, dessen Style Parts (Lower, Upper 1, 2 und 3, Drum, Percussion, Bass sowie Other Parts) und Keyboard Sets. Ist der komplette Style zu laut, einfach die STYLE-Taste gedrückt halten und am Encoder-Rad drehen. Im Display wird dann durch eine Balkendarstellung das gewählte Volumen des Styles angezeigt. Die gleiche Vorgehensweise gilt, wie bereits erwähnt, analog auch für Style Parts und Keyboard Sets.

Das Display des EK-50 in der Nahansicht.
Das Display des EK-50 in der Nahansicht.

Sounds & Keyboard Sets

Mit über 700 Sounds bietet das EK-50 ein Klangpotenzial, das für ein Instrument in dieser Preisklasse als üppig zu bezeichnen ist. Aus dem Pool an Sounds bedienen sich alle Styles und die dazugehörigen Spielsounds, die in einer Kombination aus bis zu vier Klängen zusammensetzen: Die KEYBOARD SETs und STS. Diese bieten Platz für bis zu drei kombinierte Sounds für den rechten Tastaturbereich und einen Sound für den linken, wenn SPLIT aktiviert ist.
Die Sounds stammen offenbar größtenteils aus dem reichhaltigen Repertoire der größeren Modelle der Pa-Serie. Es finden sich klanglich diverse Gemeinsamkeiten, was für das EK-50 keinesfalls einen Nachteil darstellt. Im Gegenteil: In allen Instrumentenbereichen hat man den Eindruck, vor einem größeren Pa-Keyboard zu sitzen, wobei auch Stereo-Samples Einsatz finden. Schön ist auch, dass eine ganze Reihe von Sounds mehrere Velocity-Layers bieten, was die Ausdrucksmöglichkeiten stark verbessert. Die Klangqualität der Sounds ist insgesamt hoch und man hat oft den Eindruck, vor einem deutlich teureren Instrument zu sitzen.
Alle KEYBOARD SETs und STS können zudem frei bearbeitet werden, was der individuellen Klanggestaltung enorme Möglichkeiten bietet und in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist. Allerdings wird das EK-50 dadurch auch etwas komplexer als ein typisches Einsteiger-Keyboard. Gerade solche detaillierten Bearbeitungen erfordern aufgrund der wenigen Bedienelemente und der Doppelbelegung verschiedener Taster ein wenig Geduld. Zum Erreichen diverser Funktion muss regelmäßig die SHIFT-Taste zusätzlich gedrückt werden, was den gesamten Workflow schon etwas ausbremst. 

Audiobeispiele: Sounds

Audio Samples
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Grand Piano Piano & Strings Piano & Pad Stage E.P. UrbanPadEP DW EP & Pad FMEP & Tines Perc Organ Dark Organ Positive Org und Church Full im Wechsel Strings (Auswahl nacheinander) Acoustic Guitars (Auswahl nacheinander) Electric Guitars (Auswahl nacheinander) Guitar & Syn1 Two Voices Brass (Auswahl nacheinander) Trumpet und TenorSax (nacheinander) Synths und Synthbässe Musette (mit Begleitung) Cassotto Accordion 16+8 Harmonica

Styles & Music Styles

Für ein Einsteiger-Instrument bietet das Korg EK-50 mit seinen mehr als 280 Styles ein großes Angebot an Rhythmen, die sich aus acht Begleitspuren zusammensetzen und sich durch eine Kombination aus bis zu drei Spielsounds für die rechte Hand und einem Sound für die linke Hand ergänzen lassen. Verwenden die großen Pa-Serien Geschwister insgesamt vier solcher Klangkombinationen (STS) pro Style, so bietet das EK-50 lediglich eine – irgendwo musste ja schließlich gespart werden. Das Style-Angebot ist dabei vielschichtig und bedient den internationalen Markt.
Jeder Style verfügt über vier Variationen nebst den obligatorischen Accessoires wie Count In/Break, Intro, zwei Fills und Ending. Dabei lassen sich alle Optionen mit Hilfe der beleuchteten Taster synchron zum Rhythmus umschalten.
Im Pool der internen Styles befinden sich auch 64 sogenannte „Music Styles“, welche Komplettregistraturen bekannter Hits und Evergreens darstellen, die auf Knopfdruck abrufbar sind. Diese beinhalten neben den passenden Sounds der Begleitung auch das korrekte Tempo sowie einen typischen Sound für die Melodiebegleitung. Eine Besonderheit hier ist, dass die Styles gleich mit dem entsprechenden Titelnamen bezeichnet sind. Diese Titel lassen sich damit also recht authentisch darbieten.
Die Styles klingen rund und lebendig und decken eine große Bandbreite ab. Wenn es mal nicht auf Anhieb passt, lassen sich Styles auf viele Weisen bearbeiten und an die Erfordernisse anpassen. So besteht die Möglichkeit, einzelne Parts stumm zu schalten, die Instrumentierung, Oktavlage, Effekte und vieles mehr zu ändern. Der bearbeitete Style lässt sich dann auf einem freien Platz innerhalb der Set-Liste speichern. Auf diese Weise lassen sich Styles und dazugehörige Spielsounds (STS) nach eigenen Wünschen anpassen und in eine eigene Reihenfolge bringen, was gerade in der Live-Verwendung ein großer Vorteil ist. Leider lassen sich Music Styles nicht in der Set Liste ablegen, was ein gesondertes Anwählen erfordert.
Wer weitere Styles benötigt, kann das EK-50 über einen USB-Stick mit bis zu 96 (!) zusätzlichen Styles füttern. Dieses Feature wird allerdings erst nach einem Update verfügbar sein, das Ende November 2018 erscheinen soll. Zusätzliche Styles werden übrigens unter Bonus-Ware in einem speziellen Bereich auf der Korg Website angeboten, deren Umfang in Zukunft noch weiter ausgebaut werden soll.

Audiobeispiele: Styles (Intro →Variation →Fill →Ending)

Audio Samples
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Soft Beat UnPlug 8Beat2 Slow Waltz1 Groove Funk Al Swing Dream Techno Disco Party Progressive Love Disco Schlager 2 Bavar. Pop2 Party Polka Oberkr Polka Unplug Bossa Sambalegre Mambo2 Hard Rock

Audiobeispiele: Music Styles
Für die Demos der Music Styles habe ich für jeden Titel die entsprechende Melodie mit dem vorregistrierten Sound (STS) mit aufgenommen.

Audio Samples
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Spanish Eyes I just Call Tea for Two Ipanema Girl

Set-Listen

Set-Listen sind der Speicherort für das komplette Style-Geschehen im EK-50 und bilden eine praktische Steuerzentrale. In zehn Bänke mit jeweils vier Speicherplätzen können eigene Einstellungen für Styles und Spielsound (STS oder KEYBOARD-SET) abgelegt werden. Auf diese Weise können favorisierte Styles mit ihren individuellen Einstellungen sofort abgerufen und gespielt werden, was sehr praktisch für Live-Darbietungen ist. Sollte der interne Speicherplatz einmal nicht ausreichen, dann lassen sich Set-Listen auch auf einem eingesteckten USB-Stick speichern und wieder einladen.

Song-Modus & Aufnahmefunktion

Im Song-Modus, der auch gleichzeitig 18 Demo-Songs beinhaltet, lassen sich eigene Kompositionen, die internen Demo-Songs sowie auf einem USB-Stick gespeicherte MP3- und WAV-Audiodateien oder Standard MIDI Files abspielen und man kann sogar selbst mit einem gewählten KEYBOARD-SET dazu spielen. Das sind für ein Keyboard dieser Klasse sehr umfangreiche Player-Funktionen, die sich deutlich an den größeren Modellen der Korg Pa-Serie orientieren. Mit der Wiedergabe von WAV-Dateien ist der kleine EK-50 seinen ausgewachsenen Brüdern sogar um eine Nasenlänge voraus.
Auch für die Aufnahme eigener Arrangements ist der Song-Modus das richtige Medium. Der Recorder nimmt das komplette Style-Geschehen nebst den dazu verwendeten Keyboard-Sets und den Spielsounds als MIDI-Daten auf. Aufgenommene Songs werden automatisch auf einen der 999 User-Plätze gespeichert. Dort kann man ihn später erneut aufrufen und sogar einfache Bearbeitungen durchführen. Zum Beispiel lässt sich der Inhalt einer Spur an gewünschten Stellen löschen, oder man überlagert eine bereits vorhandene Aufnahme per „Overdubbing“. Eine praktische Sache. Wer den fertigen User-Song gerne als MIDI-File von einem USB-Stick nutzen möchte, kann ihn mit einer Konvertierungsfunktion als Standard MIDI-File im Format „0“ ablegen.

Das Korg EK-50 Keyboard in der Aufsicht
Das Korg EK-50 Keyboard in der Aufsicht

Effekte

Das EK-50 verfügt über eine Reihe an Effekten, um den Sounds das gewisse Etwas zu verleihen. Dafür stehen der Begleitautomatik sowie den Spielsounds jeweils zwei digitale Stereo-Multi-Effekte zur Verfügung. Geboten werden 34 Effekttypen, bestehend aus Raumsimulationen, Delays, Modulationseffekten, Amp-Simulationen, Compressoren/Limitern, Verzerrern, Equalizern, und einigen mehr. 148 Effektvariationen sind für diese Klasse mehr als üppig und bieten eine große Spielwiese für Experimente. Allerdings lassen sich die Effektparameter nicht weiter bearbeiten. 

Audio Input

An die AUDIO-INPUT-Buchse auf der Rückseite des Keyboards lässt sich jede Audioquelle anschließen, die man mit einem Mini-Klinkenkabel (3,5 mm, Stereo) verbinden kann. Dabei wird das Audiosignal über die interne Verstärker-/Lautsprecheranlage abgespielt. Besonders praktisch ist das Abspielen von Musik von einem Smartphone, zu der man dann selbst noch spielen kann.

Weitere Funktionen & Betriebsarten

Zu den zusätzlichen Funktionen des EK-50 gehört eine praktische LOOP-Funktion, mit der sich Teile eines Musiktitels nach eigenen Wünschen wiederholen lassen. Auf diese Weise kann man z. B. den Refrain eines Titels beliebig verlängern. Auch zum Üben einzelner Abschnitte eines Songs ist diese Funktion sehr praktisch, denn man muss den Startpunkt des Parts nicht ständig erneut manuell suchen. Das eingebaute Metronom ist ein weiterer praktischer Helfer zum Üben. Drückt man die Taste METRONOM, so erklingt der Rhythmusgeber in einem frei einstellbaren Tempobereich zwischen 30 und 240 BPM.
Wer das Tempo frei einstellen möchte, macht das am einfachsten durch rhythmisches Tippen auf der TAP-TEMPO-Taste. Das Tempo lässt sich auch per TEMPO-LOCK-Funktion halten, was für das Spielen von Medleys mit identischem Tempo praktisch ist.
Mit Hilfe der ENSEMBLE-Funktion lassen sich einer gespielten Melodie zum gegriffen Akkord der linken Hand Harmonien hinzufügen. Auf diese Weise erhält man eine akkordisch gespielte Melodie, obwohl sie nur mit einem Finger gespielt wird.

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Fazit

Das Korg EK-50 ist das erste Keyboard des Herstellers im Einsteiger-Bereich, und es ist rundum gelungen. Für knapp 450 Euro erhält man ein Komplettpaket mit einer Vielzahl guter Sounds und Styles, die sich über die verwendete Tastatur sehr angenehm spielen lassen. Das integrierte Verstärker-/Lautsprechersystem in Bassreflex-Bauweise bietet einen satten Sound, der über einen eigenen Equalizer individuell angepasst werden kann. Das Sound-Angebot ist vielseitig und klingt hochwertig. Die gebotenen Styles sind gut arrangiert und bieten für jeden Geschmack etwas. Bis zu 96 eigene Styles können zusätzlich über einen eingesteckten USB-Stick aufgerufen werden (Diese Funktion wird durch ein Ende November 2018 erhältliches Update möglich).
Das Korg EK-50 bietet viele Funktionen, die man sonst nur in höherklassigen Instrumenten findet. So lassen sich Klänge umfangreich bearbeiten und individuell verändern. Dasselbe gilt auch für die Styles, die sich in ihrer Instrumentierung und spezifischen Settings dem eigenen Geschmack anpassen und in Set Listen speichern lassen, die eine eigene Reihenfolge für musikalische Darbietungen bieten. Leider sind die Music Styles von dieser Möglichkeit ausgeschlossen. Wer selbst komponieren möchte, kann seine Ideen mithilfe der internen Recorderfunktion aufnehmen (MIDI), die den kompletten Style nebst den Spielsounds aufnimmt und sichert. Die Aufnahmen können danach weiterbearbeitet und als Standard MIDI-File gesichert werden. Zudem bietet das EK-50 umfangreiche Player-Funktionen: Sowohl MIDI-Dateien als auch MP3- und WAV-Dateien können über den integrierten Songplayer von einem USB-Stick abgespielt werden. Auf diese Weise lassen sich komplette Playbacks vorbereiten und mit dem EK-50 nutzen.
Mit seiner Funktionsvielfalt hebt sich das EK-50 deutlich von typischen Einsteiger-Keyboards ab und dringt fast schon in die Mittelklasse vor. Es bietet sehr viel zum kleinen Preis und ist ein gut klingender und Spaß bringender Begleiter für viele Anlässe, der obendrein noch recht einfach zu bedienen ist. Ambitionierte Einsteiger sollten sich das Korg EK-50 einmal aus der Nähe ansehen und anhören.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hohe Klangqualität
  • Gut arrangierte Styles
  • Gute Tastatur
  • Set List – Funktion
  • Spielt MIDI-, MP3- und WAV (44.1 kHz) – Dateien im Songplayer
  • Stereo Line Ausgang
  • Gut klingendes Verstärker-/Lautsprechersystem
  • Geringes Gewicht
Contra
  • Externes Netzteil
Artikelbild
Korg EK-50 Test
Für 325,00€ bei
Das Korg EK-50 ist ein gelungenes Entertainer-Keyboard mit hoher Klangqualität, einer guten Tastatur und einem gut klingendem Lautsprechersystem.
Das Korg EK-50 ist ein gelungenes Entertainer-Keyboard mit hoher Klangqualität, einer guten Tastatur und einem gut klingendem Lautsprechersystem.

Weitere Infos zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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