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Korg EK-50L Test

Das erfolgreiche Einsteiger-Keyboard EK-50 des japanischen Herstellers Korg ist ab sofort auch als Sondermodell EK-50L erhältlich. Das “L” steht für “Limitless”, also “Grenzenlos”, was ein Schriftzug auf der Rückseite verrät. Neben zusätzlichen neuen Voices und Styles hat Korg dem Instrument im Gegensatz zum normalen EK-50 auch ein verbessertes Lautsprecher-System spendiert, das wesentlich kraftvoller sein soll.

Test: Korg EK-50L
Das Sondermodell EK-50L…


Das Korg EK-50 Keyboard wurde von uns bereits ausgiebig getestet. Dabei wurde dem Keyboard eine überdurchschnittliche Qualität der Sounds und Style bescheinigt, die das Instrument “schon fast in die Mittelklasse” vordringen lässt. Mit einem damaligen Kaufpreis von rund 450 € war der Allrounder schon recht günstig und ließ eigentlich keine Wünsche offen. Der Preis des EK-50 ist jetzt auf sagenhafte 300 € gefallen und das genau in dem Moment, als das Sondermodell EK-50L mit ca. 550 € auf den Markt kam. Sind die Neuerungen den Aufpreis wert und wird der Spielspaß im neuen EK-50L wirklich “grenzenlos”? Dieser Bericht bringt Licht ins Dunkel!

Details

Optische Neuerungen

Beim Auspacken des EK-50L wird eines schnell klar: Das Instrument ist mit der Basis-Version EK-50 optisch fast identisch. Die äußeren Unterschiede sind minimal, so finden sich zunächst auf der Rückseite und auf dem Bedienpanel der Schriftzug “Limitless”, der beim EK-50 nicht vorhanden ist. Im Vergleich zum EK-50 ist die Beschriftung des Bedienpanels nun zweifarbig rot und weiß gehalten, was die Lesbarkeit beim schnellen Navigieren erhöhen soll. Auch das Panel selbst ist jetzt mit einer gummierten Oberfläche versehen, die strapazierfähiger sein soll als die des EK-50. Um Noten zu stellen, befindet sich im Lieferumfang des EK-50L ein aufsteckbarer Notenhalter, über den auch das Modell EK-50 verfügt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Sondermodell EK-50L…

Ausstattung im Überblick

Das EK-50L besitzt 61 leicht gewichtete Tasten, eine 64-stimmige Tonerzeugung und ein integriertes Verstärkersystem mit 2 x 10 Watt Leistung. 790 Sounds, 59 Drum-Kits und 290 Styles bilden ein üppiges Fundament um mit dem Arranger, oder dem Sequenzer zu arbeiten. Dem EK-50L liegt erstaunlicherweise der originale Quick Start Guide des EK-50 bei. Die Unterschiede zwischen beiden Instrumenten erkennt man nur, wenn man sich die Voice Name List als PDF-File von Korg herunterlädt. Alle Möglichkeiten des Basis-Modells wurden im Test des EK-50 bereits detailliert beschrieben, sodass ich mich hier darauf beschränke, die direkten Unterschiede des EK-50L zum EK-50 aufzuzeigen.
Unterschiede EK-50L vs. EK-50

  • 87 zusätzliche Voices (jetzt 790)
  • 18 zusätzliche Drum-Kits (jetzt 59)
  • 10 zusätzliche Styles (jetzt 290)
  • 24 neue Keyboard-Sets
  • Verbessertes Lautsprechersystem
  • Strapazierfähigere Bedienoberfläche
  • Kostenloses Software Bundle 
Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienpanel besitzt beim EK-50L eine gummierte Oberfläche…

Neue Inhalte

Das EK-50 bietet eine enorme Vielzahl an guten Sounds und Styles. Trotzdem hat Korg mit dem EK-50L ein Sondermodell herausgebracht, das zusätzlichen Content aus dem Bereich der “modernen Dance-Music” anbietet. Tatsächlich findet man in der Voice List des EK-50L zunächst das komplette Angebot des EK-50 erweitert durch einige moderne Voices wie Synths, Pads, Bässe und Drumkits, die auch als Soundmaterial für die neu hinzugefügten Keyboard-Sets und Dance-Styles dienen. Übrigens sind die neuen Sounds und Styles des EK-50L auch in der soeben getesteten Korg i3 Music Workstation zu finden. Diese kompakte Workstation ohne Lautsprecher besitzt allerdings noch einmal 14 weitere moderne Styles und eine erweiterte Funktionalität, dafür wurden ein paar ältere Styles des EK-50 weggelassen.
Wie das Ganze klingt erfahrt ihr im Praxis-Teil.

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Praxis

Bedienung

Die Handhabung des Korg EK-50L gestaltet analog zur Bedienung des Basismodels EK-50, da keine zusätzlichen Hardware-Bedienelemente verbaut sind. Insgesamt kann man das Handling als einfach bezeichnen, sodass auch Anfänger schnell mit den einzelnen Sektionen vertraut werden.

Neue Sounds

Hier zunächst einige Audiobeispiele der neuen Sounds des EK-50L. Sie basieren auf neuen Wellenformen und erweitern den Klangvorrat des EK-50L in Richtung moderne EDM-Sounds. Die sogenannten “Off Beat”-Voices profitieren von einer Volumen-Modulation, die synchron zum Tempo des Arrangers arbeitet und sich mithilfe des Joysticks beeinflussen lässt.

Audio Samples
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M1 Organ 3 Octave Stab1 Off Beat Voices Voice Aye Reverse Piano

Neue Keyboard-Sets

Korg hat dem Sondermodell auch 24 neue Keyboard-Sets spendiert, die zum Großteil aus den neuen Sounds zusammengestellt sind. Mit dem Lower-Part und den drei Upper-Parts sind hier also bis zu vier Sounds als Kombination gleichzeitig spielbar:

Audio Samples
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Bright EP Big Synth Tropical Ld Popping

Neue Styles

Mit zehn neuen Styles ist dieser Bereich etwas sparsamer ausgefallen als das Soundangebot. Alle zehn Styles habe ich hier einmal angespielt:

Audio Samples
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Smoke 202 Ocean On You Time Machine RUMBA Summer Time Smyrna Finesse Morning

Aufgefallen ist, dass einige der neuen Styles nicht korrekt reagieren. So erzeugt der Style “Summer Time” eine völlig andere Harmonie als die Gespielte. Ein gegriffener Major7-Akkord klingt hier eine große Terz tiefer. Beim Style “RUMBA” ist die Melodie-Führung im Intro immer in Moll, egal, ob man Dur oder Moll greift. Das Intro und Ending des Styles „Time Machine“ (Nr. 285) spielt eine Akkordfolge eine kleine Terz höher als der gespielte Akkord. Das klingt strange und man fragt sich, ob das gewollt ist oder nicht. Nach Rücksprache mit Korg bestätigte man uns, dass es sich dabei um einen Fehler handelt, der in Kürze durch ein Firmware-Update behoben wird. Insgesamt sind die neuen Styles natürlich schon eine Bereicherung des Repertoires, aber die Qualität der neuen Rhythmen reicht nicht an die zum Teil sehr geschmackvoll programmierten bisherigen Styles heran. Hier noch einmal ein paar Kostproben der “alten” Styles:

Audio Samples
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8Beat Groove 80s Dance Hard Rock Macarena Be Bop

Selbst die modernen Beats des Basismodells EK-50, die natürlich auch im EK-50L enthalten sind, sind sehr gut programmiert und vor allem universeller einsetzbar als die doch recht speziellen neuen Styles:

Audio Samples
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Underground Progressive

Verbessertes Lautsprechersystem

Korg verkündet, dass die gefühlte Lautstärke des beim EK-50L verbauten Lautsprechersystems doppelt so hoch sei wie die des EK-50! Damit soll man mit dem EK-50L auch kleine Gigs ohne zusätzliche Verstärkung spielen können. Dabei gibt es bei der Leistungsangabe des Lautsprecher-Systems bei beiden Modellen mit 2 x 10 Watt komischerweise keinen Unterschied. Allerdings wiegt das Sondermodell mit 8 kg etwas mehr als das EK-50 (7,5kg), was auf die verbesserten Speaker zurückzuführen sein dürfte. Der maximale Schalldruck der neuen Lautsprecher soll darüber hinaus 94 dB SPL betragen. Leider konnte während des Tests keinen A/B-Vergleich machen, da mir kein EK-50 zur Verfügung stand. Allerdings muss ich sagen, dass schon ein ganz ordentlicher Wumms aus den Lautsprechern kommt. Das wurde allerdings auch schon dem EK-50 im Test bescheinigt. Wenn man die eingebauten Lautsprecher tatsächlich zur Beschallung einer Party-Location einsetzen wollte, wäre ein Abstrahlwinkel des Schalls in Richtung Publikum wesentlich sinnvoller, denn so bläst es einem beim Spielen eher die Ohren weg!

Die Lautsprecher des EK-50L besitzen mehr Schallpegel als die des Basismodells EK-50.
Die Lautsprecher des EK-50L besitzen mehr Schallpegel als die des Basismodells EK-50.

Sonstiges

Korg legt dem EK-50L ein umfangreiches Software Bundle bei, dass man auf der Korg Homepage downloaden kann und kostenlose Musik-Software für Mac/PC und Apps für iOS-Geräte bietet. So hat man als Anwender Möglichkeitenb, mit kostenlosen DAWs wie z. B. Reason Lite von Propellerhead, oder Korgs Gadget 2 Le for Mac in die Welt der digitalen Musik-Produktion einzusteigen. Es sind auch viele Software-Synths dabei, wie z. B. die Korg Collection M1 Le, mit dem die legendären Klänge der Ur-Workstation Korg M1 zu neuem Leben erweckt werden können. An dieser Stelle erhält der Namenszusatz “L” wie “Limitless” seine Berechtigung, denn mit dieser Menge an Software kann man grenzenlos Musik produzieren, was den Lieferumfang im Vergleich zum EK-50 nochmals deutlich erweitert.

Korg EK 50L Sound Demo (no talking)

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Mehr Informationen
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Fazit

Das Basismodell EK-50 ist nach wie vor ein erstklassiges Instrument für den Einsteiger in den Entertainment-Keyboard-Bereich. Es bietet sehr gute Sounds und Styles, eine gut spielbare Tastatur und ein druckvolles Lautsprecher-System. Korg hat mit dem EK-50L ein Sondermodell herausgebracht, dass noch einmal ein Schüppchen drauflegt. Die ‚Limitless‘ Variante bietet einige neue Wellenformen und zehn moderne EDM-Styles, die die Bandbreite des Repertoires noch einmal vergrößern und – zusammen mit dem beigefügten Software-Bundle – junge Käufer ansprechen soll. Somit erhält das EK-50L sehr gute Noten! Die im Vergleich zum Basismodell noch kraftvolleren Lautsprecher wären meiner Meinung nach allerdings eigentlich nicht nötig gewesen und ob die Oberfläche des Bedienpanels ein wenig mehr Gummi enthält, dürfte auch keine Kaufentscheidung beeinflussen. Die entscheidende Frage stellt sich hier: Wählt man das bewährte EK-50, dass mittlerweile für unglaubliche 300 € zu haben ist, oder investiert man derzeit 550 € das Sondermodell EK-50L mit ein paar zusätzlichen Styles und Sounds? Die Veränderungen im Vergleich zum EK-50 hätten etwas weitreichender sein müssen, um den Preisaufschlag zu rechtfertigen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil man in das EK-50 auch neue Inhalte in Form von User-Styles laden kann. Übrigens: Für 600 € ist mittlerweile auch das Korg Pa300 zu haben, das weit mehr zu bieten hat. Und wer auf die Lautsprecher verzichten kann, sollte sich auch unbedingt die sehr kompakte Workstation Korg i3 Music Workstationansehen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hohe Klangqualität
  • Geschmackvoll programmierte Styles
  • Gute Tastatur
  • Setlist-Funktion
  • Songplayer für MIDI-, MP3- und WAV-Dateien
  • Stereo-Line-Ausgang
  • Kraftvolles Lautsprecher-System
  • Kostenloses Software Bundle
  • Geringes Gewicht
  • Batteriebetrieb möglich
Contra
  • Externes Netzteil
  • Nur geringe Unterschiede zum EK-50
Artikelbild
Korg EK-50L Test
Für 405,00€ bei
Das Korg EK-50L Arrangerkeyboard ist eine erweiterte Version des EK-50 Basismodells mmit denselben guten Klangeigenschaften.
Das Korg EK-50L Arrangerkeyboard ist eine erweiterte Version des EK-50 Basismodells mmit denselben guten Klangeigenschaften.
Kommentieren
Profilbild von Udo M.

Udo M. sagt:

#1 - 14.06.2020 um 20:53 Uhr

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Ich finde es sehr merkwürdig von Korg , dass hier ganz alte aber gute universelle Styles und Sounds vom Korg Pa80 aus dem Jahre 2000 bzw. später des Modells Pa50 , nun in neuem Gewand...wieder auferstanden ,an den Mann gebracht werden sollen. Ich spiele seit dem Jahre 2000 Korg Pa80 ,später den Pa50.
Beim Pa50 gibt es noch Sound und Style Editiermöglichkeiten , Pro Style 4 One Touch Settings die dann Übereinandergeschichtete Sounds sofort pro Style anwählen.Die neuen Styles hier, ok, ganz nett,hätte man genauso gut nun für den Pa50 anbieten können. Ich selber besitze immer noch den Pa50 und habe damit fantastische Synthy Sounds durch übereinander Schichten der Einzelsounds und nach langer immenser Programmierarbeit am Gerät ,Effekteinstellungen, Lautstärkeanpassungen, Verstimmung von mehreren Leadsounds und Delayeffekte für Synty Leadsounds Klänge mir erarbeitet die es so in keinem Pa50 oder nun hier beim EK50 gibt. Auch kann man beim Pa50 wenn man will sämtliche Factory Styles durch andere Styles zb. aus dem Internet, überschreiben !! So hat man wirklich nur Styles im Gerät die man auch spielen möchte .Gerade die Möglichkeit, Klänge schnell zu editieren, übereinander zu schichten, Styles umzuinstrumentieren ,Begleit Sounds schnell zu ändern, oder Styles auszudünnen oder anzupassen, scheint es hier nicht zu geben ? Man muss sich mit den Werk Presets zufrieden geben...?
Das ist schade....da frage ich mich wirklich warum Korg den Pa50 nicht weiter produziert hat. Korg hat ein super Keyboard fallen lassen, um wenige Zeit später eine abgespeckte Version dieses Klassikers in anderem Gewand wieder anzupreisen. Genau die gleichen Sounds und Styles wie vor 20 Jahren .Entscheidende Editiermöglichkeiten aber fehlen leider...

Profilbild von Christian Schmitt

Christian Schmitt sagt:

#2 - 28.09.2022 um 15:20 Uhr

1

Leider vergleicht mein Vorredner (Udo M.) hier Äpfel mit Birnen. Beim EK-50L handelt es sich um ein Einsteiger Keyboard zum Preis von z.Zt. 495€. Ein Pa50 entstammt der Pa Familie und kostete damals ca. 830€ also fast das Doppelte. Wenn, dann müßte man das SD50 mit dem heutigen Pa300 oder Pa600 für ca. 599€ / 799€ vergleichen. Da wären dann auch alle Funktionen, die das Pa50 damals hatte zu finden.

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