Apple Logic Pro für iPad Test: Logic für das iPad ist da! Schon seit dem Release des ersten iPads im Jahr 2010 wartet die Logic-User-Gemeinde nun auf Logic Pro für iOS. Bislang waren die Nutzer auf Garageband für iOS angewiesen, wenn sie Musik auf dem iPad produzieren und dem Apple-Kosmos treu bleiben wollten. 13 Jahre später ist es nun endlich soweit – das iPad wird erwachsen!
Bildquelle: Logic App von Apple
Logic Pro für iPad kombiniert die umfangreichen Features von Logic Pro mit Mobilität und Multitouch-Bedienung des iPad. Als langjähriger Logic-Nutzer bin ich gespannt, wie sich die mobile DAW-App in der Praxis schlägt. Denn mir stellt sich da die Frage: Ist Apple Logic Pro für iPad nur eine weitere Möchtegern-DAW-App mit abgespeckten Features oder kann man endlich auf dem iPad ernstgemeinte, professionelle Produktionen fahren?
Apple wird sicher nicht ohne Grund so lange gezögert haben, seine Profi-Softwares auch fürs iPad herauszubringen. Logic Pro und Final Cut Pro sind nun mal rechenintensiv und setzen entsprechende Hardware voraus. Seit Apple aber die M1-Prozessoren am Start hat, wird es Zeit, auch leistungshungrige Apps fürs iPad an den Start zu bringen.
Logic Pro für iPad setzt Modelle mit mindestens einem A12 Bionic Chip oder neuer voraus, auf denen man iPadOS 16.4 installieren kann. So kommen sogar User mit einem iPad der 8. Generation in den Genuss der Software. Die Pro-User an der Videofront werden indessen mit Final Cut Pro für iPad versorgt. Die Videoschnitt-App setzt iPads mit M1 Chip voraus, also aktuelle Pro-Modelle.
Apple Logic Pro und Final Cut Pro für iPad (Bild: Apple)
Die iOS App Apple Logic Pro für Mac erlaubt das Importieren und Exportieren von Projekten. Projekte soll man so problemlos zwischen den beiden Betriebssystemen austauschen können. Mehr dazu lest ihr im Praxisteil.
Willst du Logic in der Tasche, hast ‘n Abo an der Backe!
Apple springt bei den iPad-Versionen von Logic Pro und Final Cut auf den Abo-Zug auf. Die Logic-App gibt’s im App Store wahlweise für 4,99 Euro pro Monat oder für 49 Euro pro Jahr. Wer das Ganze erst probieren will, kann die Software einen Monat kostenlos testen.
Das stößt vielen Nutzern sicher unangenehm auf, weil viele andere Entwickler ihre Apps neben der Abo- auch als Einmalkauf-Option anbieten. Das hätte ich hier auch gerne gesehen.
Benutzeroberfläche für das iPad optimiert
Die Bedienoberfläche sieht aus wie eine Mischung aus Logic Pro für Mac und Garageband für iOS. Logic für iOS ist grundsätzlich sehr ähnlich wie die große Version aufgebaut, nur, dass man sie eben via Touch bedient.
Auf der Bedienoberfläche blendet man einzelne Sektionen ein- und aus.
Viele Sektionen hat Apple in gesonderten Ansichten und Ausklappmenüs untergebracht. Das hat den Vorteil, dass das vergleichsweise kleine iPad-Display nicht mit Funktionen vollgeknallt ist, sondern immer nur die zeigt, die gerade wirklich gebraucht werden.
Etwas verschachtelter als Logic Pro auf dem Mac ist die iOS-Version also durchaus. Das hält sich aber alles im Rahmen und ist insgesamt deutlich besser zu bedienen als Steinberg Cubasis oder AKAI iMPC.
Klaviatur, Drumpads und Co.: Logic für iOS benötigt keinen externen Controller, um Software-Instrumente zu spielen.
Auch wenn Apple Logic Pro für iPad weniger zu bieten hat als die Desktop-Version, muss man auf viele essentielle Tools nicht verzichten. Die App kommt mit über 100 Instrumenten und Effekten, mit denen man produzieren darf. Darunter auch Vintage EQs und Kompressoren aka. Emulationen von Hardware-Geräten. Und auch die noch recht jungen Instrumente und Effekte, wie der Synthesizer Alchemy oder das moderne Hallplugin Chroma Verb sind mit dabei.
Die bekannte Bedienoberfläche hat Apple an die Multitouch-Bedienung angepasst.
Schön ist auch, dass Logic für iPad nicht ohne Side Chain Routing auskommen muss, um beispielsweise Signale zu ducken. An Effekten und Instrumenten mangelt es also nicht. Im Gegenteil: Logic für iOS kommt mit einem Plugin, die es in der Desktop-Version nicht gibt: Beat Breaker.
2/6 Sounds verfremden im Aphex Twin Style mit Beat Breaker!
3/6 Aus jedem erdenklichen Sound wird ein Quick-Sampler-Instrument.
4/6 So gut hat sich der Step Sequencer in Logic noch nie angefühlt!
5/6 Die iMPC-App kann einpacken – Drum Machine Designer ist auch am Start!
6/6 Live Arrangement, statt linearem Songaufbau – wie in Ableton Live!
Pluginfelder und Projektnavigation mit Logic Pro für iPad
Damit das kleine iPad-Display nicht dauerhaft mit Instrument- und Effekt-Plugin-Parametern vollgepackt ist, hat sich Apple etwas einfallen lassen. Mit den Pluginfeldern zeigt Logic die wichtigsten Parameter von Plugins in der Miniatur-Ansicht. Diese Pluginfelder sind Macro-Regler, die wir schon so ähnlich von Logics Smart Controls auf dem Mac kennen.
In der kompakten Ansicht stellt Logic die wichtigsten Steuerelemente von Instrumenten und Effekten dar. Möchte man alle Parameter eines Plugins sehen, tippt man doppelt auf ein Pluginfeld. Der Unterschied zu den Smart Controls des großen Logic ist, dass man die Macro-Regler nicht selbst definieren kann, da sie bereits für jedes Effekt- und Instrument-Modul voreingestellt sind – schade!
Pluginfelder sind die Smart Controls in der iPad-Version.
Logic Pro für iPad: Soundbibliothek und Browser
Logic für iPad kommt, wie von Apple gewohnt, mit einer großen Library und einem übersichtlichem Browser. Dieser ist neben der Suchfunktion auch mit einem vorausschauenden Filtersystem ausgestattet, das euch zum Projekt passende Sounds vorschlägt. Die Library aus lizenzfreien Loops, Samples und Instrumenten könnt ihr kostenlos via In-App-Download erweitern.
Apple Logic Pro für iPad kommt mit fetter Soundlibrary und einem ausgeklügelten Filtersystem!
Vollausgestatteter Mixer
Mit dabei ist außerdem ein vollausgestattetes Mischpult mit Channel-Strips, Lautstärke-Fadern, Pan-Reglern, Plugins und Sends. Ihr könnt Spurstapel (Subgruppen) erzeugen und sie zusammen mit den vielen, umfangreich ausgestatteten Plugins zum umfassenden Mixing nutzen.
Logic auf dem iPad kommt mit voll ausgestattetem Mixer!
Sobald die App aus dem App Store ihren Platz auf dem iPad gefunden hat, solltet ihr ihr Zugriff aufs Mikrofon gewähren, damit eigene Samples mit Logic erstellen könnt. Weitere Konfigurationen sind für den Start nicht notwendig.
Interaktive Tutorials erleichtern den Einstieg
Wer bereits Logic Pro auf dem Mac nutzt, wird auch mit der iPad-Version sofort zurechtkommen. Alles sitzt am rechten Fleck. Manches hat Apple natürlich zugunsten der Touch Bedienung etwas besser verstaut. Für Neulinge, die sich noch gar nicht auskennen, gibt es Tutorials mit interaktiven Lektionen. Auch für alle Neuheiten, wie z.B. Beat Breaker, findet ihr entsprechende Lerneinheiten. Sie erklären jeden einzelnen Schritt, den man interaktiv selber durchführen muss, um die Lektion abzuschließen.
Tutorial sei dank: Apple Logic Pro für iPad ist dank Lektionen selbsterklärend.
Inspirierende App für Experimentierfreudige
Abgesehen von den vielen Tutorials können wir natürlich auch ein leeres Projekt anlegen. Daraufhin fragt Apple Logic für iPad , mit welcher Art von Spur wir starten möchten. Das Schöne in der App: Wenn man sich noch nicht entschieden hat, sondern sich lieber von der App treiben lassen möchte, wählt man Patches, Loops & Samples. Daraufhin legt Logic eine zunächst undefinierte Spur an, die sich erst nach Auswahl eines Patch in die entsprechende „verwandelt“.
Praktisch: Erst mal eine Spur anlegen und später entscheiden, was wir genau damit machen.
Sampling mit Sample Alchemy, Quick Sampler und Drum Machine Designer
Jedes aufgenommene oder importierte Sample könnt ihr wahlweise als normale Audioregion oder als Instrument verwenden: Sample Alchemy, Quicksampler oder Drum Machine Designer. Um eine Aufnahme in ein Sampler-Instrument zu verwandeln, verschiebt man es einfach auf den freien Bereich unter dem letzten Spur Header des Tracks – intuitiv gelöst!
Möchte einen Klang in verschiedenen Tonhöhen spielen, bietet sich der Alchemy Sampler mit Granularsynthese an. Der Drum Machine Designer macht aus der App eine MPC-mäßige Sample-Chop-Kiste. Gewöhnliche Sampling-Instrumente ohne viel Schnickschnack realisiert ihr mit dem Quick Sampler.
Sampling leicht gemacht: Mit Quicksampler, Sample Alchemy und Drum Machine Designer.
Bedienung via Touch und Apple Pencil
Die Steuerung ist auf die Touchbedienug des iPad getrimmt. Mit zwei Fingern wird gezoomt, um das Arrangierfenster oder die Editoren zu vergrößern. Auch virtuelle Klaviertasten, Tonleitern und Drumpads spielt ihr per Touch.
Einen MIDI-Controller braucht ihr also nicht zwingend Wer ein Magic Keyboard (Tastatur) anschließt, kann Logic mit den typischen Shortcuts nutzen – also wie vom Mac gewohnt. Doch mich reizt viel mehr die Touch-Bedienung, die es am Mac nicht gibt.
Manche Buttons sind zumindest auf dem iPad 9 etwas klein geraten, sodass einige von euch mit dem Apple Pencil präziser arbeiten werden. Unbedingt notwendig ist er aber nicht. Der Step Sequenzer profitiert ungemein von der Touchbedienung. So zaubert Apple aus Logic für iPad eine moderne Drum Machine.
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Was wäre eine professionelle DAW ohne externes Equipment? Mit dem Camera Connection Kit, das es für wenige Euro im Netz gibt, kann man Geräte via USB vernetzen. Ich schließe mein class compliant MIDI-Controller via USB an und er funktioniert ohne weitere Konfigurationen.
Wer möchte, kann auch gesonderte MIDI-In- und MIDI-Out-Kanäle auswählen, und sich ein ganzes Hardware-Setup aufbauen. Allerdings besitzen iPads nur einen Anschluss, weshalb man bei einem Camera Conection Kit bzw. einem USB-Interface darauf achten sollte, dass das iPad weiterhin mit Strom versorgt wird (z.B. per Dual-USB-Adapter).
Ansonsten habt ihr auch die Option, auf einen virtuellen MIDI-Anschluss zurückzugreifen. Und Bluetooth-MIDI-Controller gibt es ja auch noch – ausreichend Möglichkeiten, sich ein kleines Reise-Setup aufzubauen, sind also gegeben.
In puncto MIDI könnt ihr alles sehr detailliert an eure Bedürfnisse anpassen.
Logic Pro für iPad: Beat Breaker
Beim neuen Beat Breaker handelt es sich um einen Audioeffekt, der Audio in Echtzeit zerhackt und neu anordnet. Dabei wird zwischen zeitlicher Achse und Tonhöhe gemorpht. Das Ganze erinnert an die Cableguys ShaperBox. In 10 Pattern-Slots sind unterschiedliche Zerhack-Muster auswählbar.
Für jeden Slot könnt ihr ein Pattern aus den Kategorien Gate, Basic, Recorder, Warpet, Pitch Shift, Vinyl, Stutter, Time Shift oder Repeat auswählen. Klanglich ist dabei alles von Halftime, über Stutter bis hin zu Tapestop-Effekt möglich. Die Patternmuster könnt ihr auch ändern oder nach eigenem Gusto erstellen. Ein Mix-Regler darf natürlich auch nicht fehlen, damit man den Effekt nur leicht hinzumischt.
Wir dürfen gespannt sein, ob Beat Breaker auch bald in die Logic Mac-Version integriert wird – wäre nice.
AUv2 statt normaler Audio Units
Ein wichtiges Feature so einer Profi-DAW-Software ist ganz sicher die Nutzung von Audioplugins. Wer in diesem Punkt gehofft hat, dass sich normale AU-Effekte und Instrumente einbinden lassen, den muss ich enttäuschen. Mal eben Celemony Melodyne öffnen oder auf die Native-Instruments Sample-Library zugreifen ist nicht möglich. Umso trauriger ist es, dass Logic ohne Flex Pitch auskommen muss. Statt AU (Audio Units) unterstützt die Software nur die für iOS entwickelten AUv2. Das bedeutet, dass man schon mal auf seine Profi-Werkzeuge von Drittherstellern verzichten muss.
Umfangreiche Soundlibrary
Wie von Apple gewohnt, kommt auch Logic für iPad mit einer sehr umfangreichen Soundlibrary. Mit ihr könnt ihr von Hip-Hop und Trap über Rock und Pop bis hin zu Rock sämtliche Genres produzieren. Apple hat die App nicht gleich mit allem zugemüllt. Vielmehr kann man selbst entscheiden, welche Expansion Libraries man installieren möchte. Darunter Samples, Loops und Soundpresets. Das Schöne dabei: Die Erweiterungspakete sind die gleichen, die es auch für Logic Pro am Mac gibt, weshalb sie kompatibel zu euren Mac-Projekten sind. Im Folgenden hört ihr ein paar Ausschnitte aus der Soundlibrary.
Überraschend gut funktioniert der Projektaustausch zwischen iPad- und Mac-Version. Öffnet man ein auf dem iPad erstelltes Projekt später auf dem Mac, z. B. über den iCloud-, oder Dropbox-Ordner, könnt ihr das Ganze problemlos in Logic am Mac weiterverwenden. Das Datei-Suffix ist sogar dasselbe (.logicx).
Ich hatte bewusst mal ein Projekt mit Beat Breaker angefangen und in Logic auf dem Mac geöffnet, wo es dieses Plugin bisher nicht gibt. Apple hat dafür ein Plugin ins Leben gerufen, dass solche „Kompatibilitätsprobleme“ überbrückt. Dadurch ist das Projekt klanglich identisch – vermutlich eine Art Freeze-Funktion.
In den Settings könnt ihr sehr vieles einstellen, was ihr bereits aus Logic am Mac kennt und liebt.
In die andere Richtung funktioniert das leider nicht so einfach. Ich nehme eine Vocal in einem Projekt auf, lade anschließend Celemony Melodyne, mache ein paar Tunings und speichere das Projekt wieder in der iCloud. Wenn ich nun versuche, dieses Projekt wieder am iPad zu öffnen, kommen Hinweismeldungen, dass ich das fehlende Plugin (Melodyne) auf dem iPad installieren soll – der war gut!
Viele Optionen und Settings aus Logic für Mac
Logic für iPad kann nicht alles, dafür aber sehr vieles, was wir bereits aus Logic für den Mac kennen. Auf Anhieb vermisst man nur wenige Dinge, die beim Produzieren von Demos wirklich wichtig sind – zumindest wenn man im Hinterkopf behält, dass wir auf dem iPad und nicht am Mac sind.
Das kann man während der Nutzung tatsächlich mal vergessen. Schließlich ist alles Wesentliche an Bord, um im Handumdrehen zu amtlichen Demos zu kommen. Bei ernstgemeinten Profi-Produktionen sollte man das Projekt trotzdem letzten Endes in der Cloud speichern und am Mac finalisieren.
In den Settings können wir wichtige Einstellungen vornehmen, die das professionelle Arbeiten erlauben – darunter Ein- und Ausgänge, I/O Puffer, Samplerate, Inputpegel, Takeordner und Cycleaufnahme, MIDI I/Os inkl. Bluetooth, MIDI-Clock und Ableton-Link
Stimmung, Metronom etc.
Mit der Freeze-Funktion solltet ihr eigentlich vertraut sein. Logic für iPad kommt nun aber noch mit einem Feature namens Auto Freeze – sobald eine Spur zu viele Ressourcen verbraucht, fragt Logic ab, ob ihr sie eingefrieren wollt.
Die Vielzahl an Funktionen zieht sich von den Settings bis hin zu den Editing-Features durch. So könnt ihr Spuren auch via Bounce in Place in Audio rendern, um Ressourcen zu sparen. Wer also auf betagteren iPads produzieren möchte, ist mit den entsprechenden Funktionen Ressourcenschonern versorgt.
Performance-Stresstest
Die App läuft äußerst flüssig. Die Fenster öffnen sich in Sekundenschnelle und auch die Ladezeiten von Spuren, Instrumenten und Effekten sind wirklich kurz. Selbst auf einem iPad der 9. Generation geht alles glatt. Doch wann ist damit Schluss? Wie viele Instanzen kann ich auf einem (zum Zeitpunkt dieses Tests) aktuellen iPad der 9. Generation machen, bis das iPad an seine Grenzen kommt?
Klar, ein iPad Pro ist deutlich leistungsfähiger, trotzdem kann man selbst auf dem schwächsten iPad der aktuellen Product Line schon eine Menge realisieren, bevor das iPad ins Schwitzen kommt.
Wird es mal knapp mit der iPad-Power, friert Logic auf Wunsch automatisch ein.
Als „Stresstest“ lege ich eine Alchemy-Instanz mit drei Effekt-Plugins an. Eine MIDI-Region sorgt brav dafür, dass der Synth getriggert wird. Ich dupliziere die Spur samt Klangerzeuger und Effekt-Plugins, so lange es geht. Und siehe da: Erst bei 19 Tracks ist Schluss, dann geht erst mal nichts mehr.
Allerdings bietet Logic sofort an, die Auto Freeze Funktion zu aktivieren, um CPU-Reserven freizuschaufeln. Das ist cool, weil ich anschließend direkt weiterarbeiten kann. Möchte ich noch mehr Spuren verwenden, nutze ich zusätzlich die Bounce in Place Funktion. Zur Überwachung der CPU-Performance gibt es eine CPU-Auslastungsanzeige, die (wie viele Dinge der Steuerungsleiste) standardmäßig ausgeblendet ist.
Kann man mit Logic für iPad professionell produzieren?
Ja, professionelle Demos und Skizzen sind realisierbar. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass das iPad nicht mit macOS, sondern iPadOS läuft (mit all seinen Eigenheiten). Es ist ein in sich geschlossenes System. Wir müssen also mit den AUv2 Plugins leben, die es im App Store gibt. Ein paar Abstriche muss man da schon machen. Daher ist Logic für iPad kein Ersatz für das große Logic auf dem Mac, sondern eher als Zusatz-Setup für unterwegs zu betrachten.
Für wen lohnt sich Logic für iPad?
Wer auf dem iPad nur mal schnell die ersten, groben Ideen festhalten will und die Tracks sowieso am Rechner finalisieren möchte, der kann auch das kostenlose Garageband für iOS nutzen. Apple Logic Pro für iPad ist eher etwas für diejenigen, die den nächsten Schritt in der mobilen iPad-Produktion wagen wollen, wenn Garageband diese Anforderungen nicht mehr erfüllt. Apple hat mit Logic Pro für iPad trotzdem eine App mit Profi-Features veröffentlicht, die im Bereich Songwriting, Beat-Making und Arrangement wirklich vieles mitbringt.
Die Frage ist, was man mit der App letztlich erreichen möchte. Wer einfach auf dem iPad in the Box Beats produzieren möchte, kommt mit dem mobilen Logic definitiv ans Ziel. Auch zum Einfangen spontaner Songideen eignet sich Logic für iPad hervorragend. Sogar detaillierte Editings und umfassende Mixings sind realisierbar. Für diejenigen, denen Garageband zu wenig und Logic auf dem Mac zu umfangreich ist, ist Logic für iPad die goldene Mitte, mit der man auf jeden Fall gute Demos erstellen kann!
Apple hat abgeliefert: Logic für iOS hatte viel zu beweisen und erfüllt die hohen Erwartungen zum größten Teil. Die erste vollausgestattete iOS-DAW von Apple ist keine Möchtegern-DAW-App, sondern nutzt die Multitouch-Bedienung vom iPad sinnvoll und weiß mit einem intuitivem Bedienkonzept zu punkten.
Verglichen mit weiteren DAW-Apps für iOS kommt Logic für iPad mit einer ziemlich umfassenden Effekt- und Instrument-Library. Neben altbekannten Plugins und Funktionen der großen Version hält Logic Pro für iPad auch iPad-optimierte Features bereit. Mit Pluginfeldern und gesonderten Sektionen, hat es Apple geschafft, dass sich Logic-User sofort zurechtfinden.
Die DAW punktet insgesamt mit einem übersichtlichen Bedienkonzept, ohne, dass sie auf professionelle Tools und Parameter verzichtet. Auch Nutzer älterer iPads ohne M1 kommen dank Auto-Freeze und Co. in den Genuss der App. Trotz fehlendem Flex Pitch und dem alleinigen Abo-Preismodell hat sich Logic für iPad seine 4,5 Bonedo-Sterne wirklich verdient.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
vollwertige iPad-DAW-App
viele Funktionen aus Logic für Mac
BIP, Freeze und Autofreeze erlauben umfangreiche Projekte
kompatibel zu vielen Formaten und Standards
umfangreiche Editing Features
intuitive Sampling-Optionen
über 100 bekannte Logic-Effekt in Vollaustattung
inspirierender Beat Breaker
gut gelöste Pluginfelder als Macroregler
vollwertiger Mixer
Side Chain Routing
übersichtlich umgesetzte Touchbedienung
unterstützt Apple Pencil
Projektkompatibilität zwischen Mac und iPad
unterstützt Dropbox und iCloud Drive
Contra
nur im Abonnement erhältlich
Plugins nur via App Store
kein Flex Pitch
Macro-Regler nicht selbst definierbar
Logic Pro für iPad Test
Auf der Bedienoberfläche blendet man einzelne Sektionen ein- und aus.
Features
DAW-App für iOS
altbekannte Funktionen
Über 100 Effekte und Instrumente (inkl. Alchemy ES2, Drum Machine designer und Co.)
neuer Beat Breaker Effekt
Audio-, Instrument- und Drummer-Spuren
Pro Mixer
Pluginfelder ähnlich Smart Controls
neuer Soundbrowser mit vorausschauendem Filtersystem
Datenaustausch zwischen Logic für iPad und Mac sowie Garageband
AUv2 Plugins
Sampleraten von 44.1 kHz bis 96 kHz
Exportieren aller einzelnen Spuren oder des Stereo-Out-Kanals
Export unkomprimierter PCM Audiodaten (AIFF und Wave)
Export kompromierter Audiodaten (Advanced Audio Coding – AAC, Apple Lossless – ALAC) in Bitraten von 64kbps bis 320 kbps)
Unterstützung von class-compliant Audio- und MIDI-Interfaces und Controllern
Unterstütztung von Ableton Link zur Synchronisierung mit weiteren Geräten und Apps
Systemvoraussetzungen: iPad mit Apple A12 Bionic Chip oder neuer, iPadOS 16.4 oder neuer, 663 MB interner Speicher (15 GB Speicher in Vollinstallation der Soundlibrary).
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