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Mad Professor Supreme Test

Mit dem Mad Professor Supreme hat der finnische Pedalhersteller dem britischen Bluesgitarristen Matt Schofield ein duales Overdrive-Pedal auf den Leib geschneidert, das es in puncto Flexibilität gewaltig in sich hat. Zwei Kanäle stehen dem User zur Verfügung, die sowohl separat als auch simultan nutzbar und für unterschiedliche Aufgabenbereiche konzipiert sind.
Dabei handelt es sich allerdings nicht einfach nur um zwei identische Zerrmodule in einem Gehäuse, sondern die finnischen Mad Professor Masterminds haben den ersten Kanal an ihren extrem dynamischen Royal Blue Overdrive

Mad_Professor_Supreme_TEST

angelehnt, wohingegen für Kanal B ein gänzliches neuartiges Design zum Einsatz kam.
Da Matt Schofield für seine exquisiten Gitarrensounds bekannt ist, die natürlich sicherlich auch in seinen Fingern begründet liegen, bin ich sehr gespannt, was der Testkandidat zu bieten hat.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Mad Professor Supreme präsentiert sich in einem taubenblauen Doppelpedalgehäuse aus Metall mit den Maßen 117 x 92 x 50 mm (B x L x H).
In der vorderen Pedalhälfte sind acht Potis vereint, wobei die für Kanal A zuständigen Regler mit schwarzen, die für Kanal B mit weißen Kunststoffknöpfen versehen sind – ein cleverer Zug, um die Settings beider Kanäle optisch gut unterscheiden zu können. Inmitten der Potis findet sich ein Zweiwege-Kippschalter, der den Kanalmodus des Pedals wechselt. In der hinteren Hälfte warten zwei Fußschalter, wobei der rechte das Pedal aktiviert und der linke die Kanäle umschaltet. Eine grüne, eine rote und eine blaue LED signalisieren, welcher Betriebszustand gerade angewählt ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Der britische Bluesgitarrist Matt Schofield hat sich mit dem Mad Professor Supreme ein Zerrerpedal auf den Leib schneidern lassen,…

Die Anschlüsse sind allesamt an der Stirnseite versammelt. Dazu gehören je ein 6,3 mm Klinkenein- und -ausgang, dazwischen der Anschluss für ein optionales 9V-Netzteil – die Stromaufnahme des Pedals beträgt lediglich 15 mA. Die Unterseite ist mit vier Kreuzschrauben befestigt und ermöglichen den Zugang zum Batteriefach, denn der Supreme lässt sich auch mit einem 9V-Block betreiben. Zur Rutschsicherung wurden vier Gummifüße an der Unterseite angebracht. Sämtliche Pedal-Elemente wirken sehr hochwertig und robust und passen zur Boutique-Ausrichtung der Firma.
Zum Lieferumfang gehören lediglich ein Quickstart-Guide und ein Mad Professor-Sticker.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse sind mit zwei Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgang und einer Netzteilbuchse auf das Wesentliche reduziert.

Bedienung

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Supreme um zwei Overdrive-Einheiten in einem Pedalgehäuse. Kanal A beherbergt den Royal Blue Overdrive, der auch als Einzelpedal erhältlich ist, ein ziemlich transparentes und sehr dynamisches Zerrpedal. Kanal B wurde eigens für den Supreme entwickelt und liefert einen fetten, dynamischen Sound, der Ähnlichkeiten zur Reaktion einer Röhrenendstufe aufweist und viel Headroom bereitstellt.
Matt Schofield differenziert auch hinsichtlich seiner Tonabnehmerwahl zwischen den beiden Kanälen und bevorzugt Kanal A für den Hals-Pickup, Kanal B hingegen für den am Steg, was uns jedoch nicht davon abhalten sollte, andere Möglichkeiten auszuloten. Die Regler sind bei beiden Kanälen identisch: Volume bearbeitet die Lautstärke, Drive den Zerrgrad, Bass und Treble sind für die Bässe und die hohen Frequenzen zuständig.

Fotostrecke: 5 Bilder Zum Editieren des Sounds stehen acht Potis, ein Mini-Switch und zwei Fußpedale bereit.

Die große Besonderheit ist sicherlich, dass man via Kippschalter zwischen A/B- und A+B Modus wählen kann. Im A/B-Modus hat man die Möglichkeit, mit dem rechten Fußschalter das Pedal zu aktivieren und mit dem linken die Kanäle A und B umzuschalten. Dieses Szenario ist beispielsweise sinnvoll, wenn man seinen einkanaligen Amp zu einem Dreikanaler umfunktionieren will.
Im A+B Modus hingegen funktioniert das Pedal wie zwei verschiedene, getrennte Bodentreter, d.h., beide Kanäle lassen sich separat an- und ausschalten, aber auch simultan aktivieren. Damit bietet sich die Möglichkeit, zwei Verzerrereinheiten zu stacken, um nochmal zu ganz anderen Klangergebnissen und höheren Gainstrukturen zu gelangen, denn Kanal A kann dadurch als Booster von Kanal B dienen.
Dieser Modus bedeutet jedoch auch, dass ich erst A deaktivieren und dann B anwerfen muss, möchte ich von A zu B wechseln. Im Gegensatz zum A/B-Setting verlangt das statt einem nach zwei Schaltvorgängen. Dass man zwischen diesen beiden Betriebsoptionen wählen kann, ermöglicht einen extrem flexiblen Einsatzbereich des Pedals.

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Praxis

Auch wenn Matt Schofield auf seinen Two Rock Classic Reverb oder Fender Super Reverb schwört, platziere ich das Pedal vor einen Fender Bassman und spiele in eine 4×12″ Celestion Greenback Impulsantwort.
Kanal A liefert einen klaren, transparenten Overdrive-Sound, der die Charakteristik von Amp und Gitarre sehr gut zum Vorschein bringt. Im Prinzip klingt das Pedal wie die aufgerissene Version meines Bassmans und erhält den Grundklang relativ neutral.
Die Zerrstruktur wirkt sehr organisch, warm und lässt den Sound atmen.Kanal B wirkt hingegen wesentlich dicker und es gesellen sich etwas mehr Tiefmitten zum Signal. Die Zerrstruktur kann bei höheren Gainsettings etwas fuzzig werden, sodass es beim Tweaken sinnvoll ist, Gain und Bass gut im Auge zu behalten.

Audio Samples
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Pedal Off/On Mid Setting
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
12:0013:0012:0012:00A/B12:0013:0012:0012:00A dann B

In niedrigen Gainsettings erhält man in Kanal A ebenfalls einen klar definierten Crunchton, der die Saiten gut voneinander trennt und sauber aufgelöste Pickings erlaubt.

Audio Samples
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Low Gain – Kanal A
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
13:0010:0013:0014:00A/BA

Kanal B kann für mich persönlich bei niedrigen Gainsettings und dafür höher gesetztem Volume sein Trümpfe voll ausspielen. Hier klingt der Ton fett, aber trotzdem offen und klar.

Audio Samples
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Low Gain – Kanal B
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
A/B13:0010:0013:0014:00B

Matt Schofield benutzt Kanal A, wie eingangs erwähnt, gerne für den Halspickup seiner Strat und beim Spielen wird auch klar, warum er das tut. Gerade, wenn man etwas stärker in die Saiten haut, bekommt man einen wundervoll stratigen, bluesigen Hendrix-Ton. Die Saiten werden in Kombination mit dem Halspickup mit einem brillanten, britischen Klirren wiedergegeben.

Audio Samples
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Mid Gain A Neck Pickup
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
12:0011:0012:0014:00A/BA

Kanal B reagiert auf den Halstonabnehmer völlig anders und besitzt einen sehr eigenen Charme. Durch die höheren Bässe der Halsposition wird der Ton leicht fuzzig und bricht in den tiefen Frequenzen ein wenig weg. Auch wenn Matt den Kanal nicht primär für diese Anwendung konzipiert hatte, werden Vintage-Fans hier sicherlich ihre wahre Freude haben.

Audio Samples
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Mid Gain B Neck
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
A/B14:0014:0011:0014:00B
Der Mad Professor Supreme begeistert mit zwei getrennten Schaltkreise, die einzeln hervorragend und auch noch unterschiedlich klingen.
Der Mad Professor Supreme begeistert mit zwei getrennten Schaltkreise, die einzeln hervorragend und auch noch unterschiedlich klingen.

Nun lege ich den Modusschalter um und wechsele zum A+B Mode. Hier habe ich die Möglichkeit, beide Kanäle zu stacken, sprich, seriell zu bespielen, ein Trick, dessen sich Stevie Ray Vaughan bereits mit seinen beiden Tubescreamern bediente.
Kanal A dient jetzt als Booster für Kanal B, also mit hohem Pegel und wenig Drive, Kanal B ist dabei so eingestellt, wie ich es auch für einen Rhythmsound tun würde. Das Ergebnis ist ein singender Lead-Ton mit relativ viel Gainreserven und Sustain.

Audio Samples
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Lead Tones
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
16:009:0012:0011:00A+B14:0012:0012:0010:00A + B

Nun wechsele ich von den Singlecoils zum Humbucker und schnappe mir meine Ibanez 2619 Artist, die einer Les Paul durchaus ähnlich kommt. Auch mit diesem Pickuptyp harmoniert das Pedal tadellos und alles von Blues über Classic- bis Hardrock ist umsetzbar. Für mich klingt Kanal A im Zusammenspiel mit Humbuckern etwas offener und Kanal B überzeugt hier primär bei den niedrigeren Drive-Settings.

Audio Samples
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Ibanez Artist 2619 – Bridge Position (beide Kanäle)
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
13:0011:0014:0014:00A/B14:0011:0014:0014:00A dann B

Die Dynamik des Pedals ist vorbildlich und nur durch die Anschlagsdynamik und die Stellung des Volume-Potis kann man von fast clean bis Vollbrett eigentlich alles abdecken, was das Herz begehrt. Ihr hört zuerst die Ibanez mit dem Volume-Poti der Gitarre auf 5 gepickt, dann mit Plektrum angeschlagen, und schließlich mit Plektrum auf 10.

Audio Samples
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Dynapick Channel A Dynapick Channel B
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
12:0014:0012:0012:00A/B14:0014:0012:0012:00A dann B

Zum Abschluss gebe ich euch noch ein Praxisbeispiel, mit etwas Delay und Reverb, bei der eine Stratocaster zum Einsatz kommt.

Audio Samples
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Praxisbeispiel
Volume ADrive ABass ATreble ASwitchVolume BDrive BBass BTreble BChannel
13:0011:0010:0011:00A+BA
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Fazit

Der Mad Professor Supreme ist ein astrein klingendes Overdrivepedal, das eine extrem durchdachte Praxistauglichkeit beweist. Zwei getrennte Schaltkreise, die einzeln hervorragend und auch noch unterschiedlich klingen, bekommt man nicht alle Tage. Dass die beiden Overdrives sowohl als Einzelpedal als auch im Stackmodus schaltbar sind, ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Ganz klar, der Supreme ist ein Overdrive und kein Metal-Distortion, aber die Flexibilität im Sound ist durch das Stacking enorm, darum kann man stilübergreifend eine Antestempfehlung aussprechen. Der Preis geht für ein Boutique-Pedal, das im Prinzip zwei verschiedene, hochwertige Verzerrer beheimatet, aus meiner Sicht mehr als in Ordnung.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hervorragender Klang
  • zwei Overdrives in einem Gehäuse
  • einzeln oder gestackt einsetzbar
  • auch als Booster verwendbar
  • Preis
Contra
  • keins
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Mad Professor Supreme Test
Für 279,00€ bei
Der Mad Professor Supreme besticht durch hervorragenden Klang zweier integrierter Verzerrer, die einzeln oder gestackt einsetzbar sind.
Der Mad Professor Supreme besticht durch hervorragenden Klang zweier integrierter Verzerrer, die einzeln oder gestackt einsetzbar sind.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mad Professor
  • Name: Supreme
  • Typ: Overdrive (Dual) Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteil (9V)
  • Regler: je 2x Volume, Drive, Bass, Treble
  • Schalter: Mode-Switch (A/B, A+B)
  • Fußschalter: On/Off
  • True Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 15 mA
  • Abmessungen (B x L x H): 117 x 92 x50 mm
  • Gewicht: 443 g
  • Ladenpreis: 249,00 Euro (Mai 2020)
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