Lead-Gitarrist Hammett ist bereit, mit Metallica wieder zurück in die 90er zu gehen. Ein Album im Stil von ‘Load’ hält er für “keine schlechte Idee”.

Metallica ist in den 90ern zu einer neuen Band gereift, obwohl sie gerade am Höhepunkt ihres Schaffens war. Nach dem enormen Erfolg des Black Albums (1991), das mit Hits wie ‘Enter Sandman’ und ‘The Unforgiven’ eine massentauglichere, aber immer noch harte Richtung einschlug, vollzog die Band mit Load (1996) und Reload (1997) einen radikalen stilistischen Wandel.
Der Umbruch geschah trotz zahlreicher Erfolge: Sie rockten gigantische Welt-Tourneen und sorgten für legendäre Auftritte. Bei Woodstock ’94, das anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Woodstock-Festivals von 1969 stattfand, spielten sie vor einer sechsstelligen Kulisse. Bei der “Wherever We May Roam Tour” gab die Band in drei Jahren über 300 Shows. Metallica wollte sich dennoch neu erfinden.
Statt thrashiger Riffs dominierten plötzlich groovigere und experimentellere Elemente – eine klare Abkehr vom klassischen Metallica-Sound. Dazu kam ein Image-Wechsel: Die Band schnitt sich die Haare, trug schicke Klamotten und präsentierte sich optisch und musikalisch moderner. “Einer der Gründe, warum ich mir die Haare geschnitten habe, ist, dass ich dachte, dass ich mit langen Haaren nicht gut aussehe, wenn ich eine Anzugsjacke trage”, sagt Hammett. “Also habe ich mir die Haare geschnitten, damit ich in einer Anzugsjacke besser aussehe. Ich schwöre bei Gott. Das war einer der einzigen Gründe.”
Es wird Zeit für ein ‘Reload’
In einem Interview in der “Rolling Stone Music Now” sprach Kirk Hammett über die Möglichkeit, dass Metallica einen Songwriting-Ansatz aus den 90ern wieder aufgreifen könnte. “Ja, wer weiß? Vielleicht sagen wir einfach: ‘Okay, lasst uns wieder in die 90er zurückgehen’. Das ist keine schlechte Idee. Das haben wir noch nicht zueinander gesagt.”
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Er erinnerte daran, wie Load und Reload damals viel Kritik einstecken mussten: “Es war zu viel Veränderung. Wir änderten unser Aussehen, wir änderten unseren Sound, wir änderten die Art, wie wir aufnahmen. Ich spielte sogar andere Gitarren, stimmte auf Es und hörte viel Blues und Jazz. All diese Faktoren sind in Load und Reload eingeflossen und haben Load und Reload zu dem gemacht, was sie sind, und Load und Reload sind so anders als alles, was vorher war.”
Heute jedoch, so Hammett, seien diese Alben für viele Fans Kult: “Damals hieß es: ‘Scheiß auf Load, scheiß auf Reload, scheiß auf Metallica’, aber wenn wir heute Fuel spielen, drehen die Leute durch.” Er zog zudem einen Vergleich zu ‘Led Zeppelin III’, das er als Jugendlicher mied, später aber schätzen lernte: “Ich denke, das Gleiche passierte mit Load und Reload. Nachdem der erste Schock vorbei war, hörten die Leute genauer hin und merkten: ‘Oh, so schlimm ist es eigentlich gar nicht.'”