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Mooer Ocean Machine II Test

Das Mooer Ocean Machine II ist eine überarbeitete Version des Devin Townsend Signature-Pedals und vereint, wie sein Vorgänger, zwei unabhängige Delay-Module, eine Reverb-Sektion und einen Looper in einem Gehäuse – das Ganze mit frei konfigurierbarer Effektreihenfolge. Für die zweite Runde hat Mooer seinem Stereo-Multieffekt ein neues Design mit Farbdisplay spendiert und die DSP-Leistung, die MIDI-Kompatibilität und die Looper-Kapazitäten erweitert. Ob die erneute Kooperation zwischen Mooer und Townsend geglückt ist, lest ihr in unserem Test.  

Mooer Ocean Machine II Test

Mooer Ocean Machine II – das Wichtigste in Kürze

  • 2 Delay Module, Reverb, Looper
  • frei konfigurierbares Effekt-Routing
  • 15 Delay- und 9 Reverb-Algorithmen
  • LCD-Farbdisplay
  • Made in China

Aufbau und Bedienelemente des Mooer Ocean Machine II

Das Mooer Ocean Machine II sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 213 x 54 x 126 mm, bringt 1075 g auf die Waage und lässt sich mit einem Standard-9V-Netzteil bei einem angegebenen Stromverbrauch von 500 mA betreiben (kein Batteriebetrieb). Zu den zentralen Bedienelementen gehören drei Raster-Potis für die Wahl des Algorithmus der jeweiligen Effektsektion (Reverb, DelayA, DelayB) und je vier Potis für den Schnellzugriff auf die wichtigsten Effekt-Parameter. Für die Delays lassen sich hier die Anzahl der Wiederholungen (F.back), die Verzögerungszeit (Time), ein Bandpassfilter (Sweep) und der Effektanteil (DlyMix) regeln, währen beim Reverb die Verzögerung der Erstreflexion (Pre-Dly), die Länge der Hallfahne (Decay), die Klangfarbe (Tone) und die Effekttiefe (RevMix) eingestellt werden können. Mit einem dritten großen Raster-Poti (Menü) werden neben der Ausgangslautstärke weitere Effektparameter wie die Sub-Divisionen und ein Ping-Pong-Effekt gesteuert sowie die Reihenfolge der Effektblöcke für jedes Preset festgelegt. 

Fotostrecke: 6 Bilder Das Mooer Ocean Machine II sitzt in einem stabilen Metallgehäuse.

24 Preset-Speicher und zwei Betriebsmodi (Patch/Play) bieten Flexibilität

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das Ocean Machine II Pedal wie drei Einzeleffekte (Play-Modus) oder über die Anwahl von Presets (Patch-Modus) zu bedienen. Hierfür stehen drei Fußtaster mit einem einfarbigen LED-Ring bereit, mit denen Effektsektionen aktiviert, Presets und Bänke angewählt, Tap-Tempo und Hold-Effekte gesteuert oder der eingebauten Looper bedient werden kann. Letzterer wird über einen von vier kleinen Wahlschaltern aktiviert, mit denen sich auch die Presets speichern und die globalen Settings aufrufen lassen (z. B. Global-EQ oder MIDI-Settings). Alle Einstellungen werden über ein zentral positioniertes farbiges Display vorgenommen, während die USB-C-Buchse an der Stirnseite des Pedals ausschließlich für Firmware-Updates Verwendung findet.

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Das Mooer Ocean Machine im Praxis-Check 

Für den Test sitzt das Pedal hinter einem Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier und wird in Stereo aufgezeichnet. Beim ersten Antesten überzeugt das Ocean Machine II auf Anhieb mit einer umfangreichen Auswahl an größtenteils hochwertig klingenden Delay- und Reverb-Algorithmen und lädt ein zum experimentierfreudigen Kreieren von Flächen und sphärischen Klängen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Routing der Effektsektion, was insbesondere die Zusammenarbeit der beiden Delay-Engines betrifft. Hier sind der Fantasie im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Trotzdem empfiehlt sich für den Einstieg ein „normales“ Routing der Effekte (DelayA->DelayB->Reverb->Looper), sodass die Wiederholungen des ersten Delays das zweite „füttern“. Möchte man beide Delays unabhängig voneinander genießen, ist wiederum der Parallelbetrieb der beiden Sektionen die bessere Wahl.

Das Mooer Ocean Machine II Pedal bietet eine Vielzahl an inspirierenden Delay- und Reverb-Effekten und eignet sich besonders gut für ausladende und atmosphärische (Stereo-)Ambient-Sounds.

Experimentellen Sounds sind die Stärken des Pedals

Neben den gut gewählten Brot-und-Butter-Algorithmen wie Room, Hall, Digital oder Tape setzt Mooer beim Ocean Machine II vor allem auf die nicht ganz alltäglichen Klänge. Hier stechen unter anderem das Galaxy-Delay mit seinem Auto-Swell-Effekt, das Tri-Mod-Delay mit seinem 80s-Style-Chorus und das Filter-Reverb mit seinem Auto-Wah-Effekt heraus. Weniger überzeugend klingen dafür das etwas chaotische Rainbow-Delay und das nicht sonderlich authentische Spring-Reverb. Für zusätzliche Abwechslung sorgt bei allen Effekten die Hold-Funktion, mit der sich verschiedene Freeze-, Loop- und Oszillationseffekte erzielen lassen. Auch der PingPong-Effekt führt im Stereobetrieb zu interessanten Ergebnissen. Was die Menüführung anbetrifft, ist das Ocean Machine II logisch und übersichtlich strukturiert, sodass es nach einer kurzen Einarbeitung kaum noch eines Blickes ins Manual bedarf. Und auch in Sachen Verarbeitung und Fertigungsqualität hinterlässt das Pedal einen durchweg positiven Eindruck.

Die 24 Effektalgorithmen der Ocean Machine II im Überblick 

Wir starten den Praxisteil mit einem Überblick über die insgesamt 24 Delay- und Hall-Algorithmen zusammen mit den Sonderfunktionen „Sweep“ und „Shimmer“.

Audio Samples
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Delay: Digital->Analog->Tape->Echo->Real + Sweep min/10/12/15 Delay: Dyna->Galaxy->Mod->Tri-Mod->Mod-Inv Delay: Liquid->Rainbow->Crystal->Low-Bit->Fuzzy Reverb: Room->Hall->Plate->Spring + Shimmer min/10/14/max Reverb: Dist-Verb->FL-Verb->Filter->Reverse->Mod

Flexible Routing- und Zusatzoptionen bieten vielfältige Möglichkeiten 

Weiter geht es mit drei an die Factory-Presets angelehnten Praxisbeispielen mit je einer Demonstration des Shimmer-, Hold- und PingPong-Effekts.   

Audio Samples
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Praxisbeispiel Liquid->Galaxy->Mod, Shimmer off/on Praxisbeispiel Tape->Dyna->Reverse + Hold Praxisbeispiel Tape/Echo->Room, PingPong off/on

Zum Schluss hören wir noch den Looper in Aktion am Ende der Signalkette zusammen mit der Half-Speed- und der Reverse-Option. Schade, dass Mooer seinem Looper keine Undo/Redo-Funktion spendieren konnte, die bei einem Einfach-Looper zur Standard-Ausstattung gehören sollte. 

Audio Samples
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Praxisbeispiel Looper, Half-Speed -> Reverse
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FAZIT

Das Mooer Ocean Machine II Pedal bietet eine Vielzahl an inspirierenden Delay- und Reverb-Effekten und eignet sich besonders gut für ausladende und atmosphärische (Stereo-)Ambient-Sounds. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das flexible Routing der Effektsektionen, das vor allem im seriellen Betrieb der beiden Delay-Module eigenständige und inspirierende Sounds liefert. Zusammen mit dem tadellos funktionierenden Looper (leider ohne Undo/Redo-Funktion) ergibt sich ein attraktives wie kompaktes Paket zum erfreulich niedrigen Preis. Wer auf der Suche nach einer flexiblen Lösung für zeitbasierte Effekte mit einem Faible für nicht ganz alltägliche Sounds ist, sollte dem Ocean Machine II definitiv eine Chance geben. 

Das Mooer Ocean Machine II Pedal eignet sich besonders gut für ausladende und atmosphärische (Stereo-)Ambient-Sounds.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • großer Funktionsumfang
  • flexibles Routing der Effektsektionen
  • integrierter Looper
  • niedriger Preis
Contra
  • keine Undo/Redo-Funktion beim Looper
Artikelbild
Mooer Ocean Machine II Test
Für 269,00€ bei
  • Hersteller: Mooer
  • Modell: Ocean Machine II
  • Typ: Delay/Reverb/Looper
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Input L/R, Output L/R, Exp, Midi In, Midi Thru, Netzteil, USC-C
  • Regler/Schalter: Menu, Reverb, DelayA, DelayB, Home, Setting, Store, Looper, Pre-Dly, Decay, Tone, RevMix, Feedback A/B, Time A/B, Sweep A/B, DlyMix A/B
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 500 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 213 x 54 x 126 mm
  • Gewicht: 1075 g
  • Ladenpreis: 269,00 Euro (Oktober 2024)

Herstellerseite: https://www.mooeraudio.com/pro/12.html

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